Nur noch einmal zu der Frage der Ausbildung, weil ich mir doch wünsche, dass wir wenigstens die Dinge, die unstrittig sind, die man einfach nachlesen kann, die wir alle kennen, nicht so darstellen, dass es nicht zutreffend ist.
Wir haben eine zweijährige Sozialassistenz, die die Vorbereitung auf eine dreijährige Fachschulausbildung darstellt.
(Beifall und Heiterkeit bei der SPD – Bracht, CDU: Sie sollten auch Ihre Antwort noch behalten! Sie ist auch unvergesslich!)
aber zum anderen dürfen Sie davon ausgehen, dass es jenseits Ihrer Anfragen noch andere Anlässe gibt, sich mit der Erzieherinnen- und der Erzieherausbildung zu befassen.
Ich fange also noch einmal von vorne an. Wir haben eine zweijährige Sozialassistenz. Dann haben wir eine dreijährige Fachschulausbildung, das heißt, Erzieherinnen und Erzieher in Rheinland-Pfalz bekommen eine fünfjährige Ausbildung, eine qualitativ hoch stehende Ausbildung, die selbstverständlich auch berücksichtigt, dass man mit altersheterogenen Gruppen verstärkt in den Kindertagesstätten arbeitet. Das ist der eine Fakt.
Der zweite Fakt ist, Sie haben in Ihrer Anfrage gefragt, was mit den Menschen ist, die nach der zweijährigen Sozialassistenz nicht die Fachschule besuchen wollen. Wir haben verschiedene Wege aufgezeigt, unter anderem kann über die zweijährige Sozialassistenz auch die Fachhochschulreife erworben werden. Ein Teil von ihnen geht an die Fachhochschule und nimmt einen ganz anderen Weg.
Auf die Frage, was diejenigen noch machen können, wenn sie all das nicht machen wollen, haben wir gesagt, sie könnten auch als Zweitkraft in einer Gruppe eingesetzt werden,
wobei ich weiß, dass die Mehrzahl der Träger und auch der Einrichtungen das gar nicht wünscht. Sie haben aber danach gefragt, welche Perspektiven diese jungen Menschen haben. Wir haben dann verschiedene Wege aufgezeigt.
Zur Erinnerung: Die zweijährige Sozialassistenz ist auch erst vor ein paar Jahren eingeführt worden.
Damit ist die Ausbildung verlängert worden. Es ist durchaus kritisch diskutiert worden, ob man das machen soll.
Wir haben uns aus qualitativen Gründen dafür entschieden. Deshalb haben wir in der Frage der Qualität unserer Kindertagesstätten und der Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern – ich könnte jetzt noch über Fachhochschulstudiengänge und Weiterbildungsprogramme reden – keinen Nachholbedarf.
Frau Kollegin Brede-Hoffmann! Ich wollte eine Anmerkung machen. Es ist ein Unterschied, ob Sie langfristige Investitionsgüter mit Fremdmitteln finanzieren, die Sie 30 oder 40 Jahre nutzen,– –
(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Oder Bildung! Ich weiß, dass Sie so denken! Das ist das Schlimme an Ihnen!)
(Frau Brede-Hoffmann, SPD: Wir sprechen über Bildung und nicht über irgendetwas, was Sie verbrauchen!)
Frau Kollegin Brede-Hoffmann, natürlich sprechen wir über Bildung. Es ist natürlich so, dass auch Investitionen in Bildung längerfristig wirken.
Deswegen kann man das eine oder andere sicher durchaus diskutieren, aber Sie haben doch eben das Thema „Neuverschuldung“ angesprochen
Ob Sie in Investitionen investieren, die Sie 30 oder 40 Jahre nutzen, oder Geld in Konsumausgaben geben, die nach einem Jahr leider weg sind, dann ist das ein Unterschied.
(Beifall der FDP – Frau Brede-Hoffmann, SPD: Sie sind nicht weg, sondern in Herz und Kopf der Kinder, Herr Kollege! Das können Sie sich nicht vorstellen! Das war ein ganz schlechter Beitrag!)
Durch die Redezeit der Landesregierung stehen den Fraktionen noch weitere 40 Sekunden zu. Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen.
„Woche für das Leben: Mit Kindern – ein neuer Aufbruch“ auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 15/1026 –
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Die Woche für das Leben vom 21. bis 28. April als Initiative der Deutschen Bischofskonferenz und des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland – ich zitiere –, mit dem Motto „Mit Kindern in die Zukunft gehen“ ist heute sicherlich ein Anlass, sie in einer Aktuellen Stunde aufzugreifen, weil ich schon der Meinung bin, dass wir mit diesem Thema über etwas reden, das leider zwischenzeitlich keine Selbstverständlichkeit, sondern eine Besonderheit geworden ist, nämlich Kinder zu haben, zu bekommen und großzuziehen.
Ich bin auch der Auffassung, wir müssen in der heutigen Zeit dringend einen mentalen Klimawandel herbeiführen, und zwar dahin gehend, dass man wieder stolz darauf ist, Kinder zu haben, bekommen zu wollen und Kinder zu erziehen.
Wenn man sich dann die aktuelle Situation anschaut, wenn man sich überlegt, warum es so ist, wie es ist, dann warne ich dringend davor, davon zu sprechen, eine Chance im demografischen Wandel zu sehen. Eine Chance im demografischen Wandel zu sehen, das wurde einmal von jemandem gesagt. Es erinnert mich im Vergleich eher daran, eine Chance in der Umweltzerstörung oder Ähnlichem zu sehen.
Ich glaube, wir müssen sehr dringend und eindringlich daran arbeiten, dass der demografische Wandel so, wie er prognostiziert ist, sich nicht verwirklichen wird.
Es stellt sich natürlich die Frage, was die Politik in diesem Zusammenhang tun kann. Bekannterweise haben zwar auch Politiker und Politikerinnen Kinder, aber sie können niemanden verpflichten, Kinder zu bekommen.