Allerdings kamen die interessierten Besucherinnen und Besucher ohne jede Androhung oder Anwendung von Gewalt. Es waren viele. Nicht nur die statistisch erhobenen Zahlen, die wir heute schon mehrmals gehört haben, zeigen dies, sondern auch die als Triererin gefühlten. Den ganzen Sommer über war in der Stadt ein großer Menschenandrang. Er war nie so groß, dass es einem unheimlich gewesen wäre, aber doch so zahlreich, dass nicht nur die Ausstellungsmacher sogar nach dem Ende der Ausstellung strahlen, wenn man sie darauf anspricht.
Es war gut, dass der Kaiser da war. Im Gegensatz zu früheren Zeiten hat er nicht nur Kosten produziert und verstärkt Steuern eingetrieben, sondern dem Einzelhandel und der Gastronomie durch einen boomenden Tourismus ein dickes Plus beschert. Zudem hat er Trier und seinen Bürgerinnen und Bürgern für fünf Monate wieder einmal die Weltgeltung verschafft, von der wir als einstige Kaiserresidenz noch heute gern träumen.
Ein bisschen schon, vor allen Dingen, wenn es Richtung Mainz geht. Dann muss man es verinnerlicht haben, Herr Hartloff.
Solche Kaiser können gern wiederkommen. Bei aller Euphorie, die man in den Medien finden konnte und die sich auch heute hier zeigt, sollte das Folgende nicht vergessen werden. Hier muss ich in die Beerenauslese ein wenig Tafelwasser gießen.
Die Ausstellung war ein organisatorischer, logistischer und finanzieller Kraftakt, wie man ihn nur alle zehn bis 15 Jahre bewältigen kann. Das haben auch meine beiden Vorredner deutlich gemacht. Er hat gezeigt, dass
eine körperschaftsübergreifende Kooperation mit Bistum, Kommune und Land machbar und auch erfolgreich ist.
Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die unmittelbar an ihr Mitwirkenden – damit meine ich nicht nur jene, die die Ausstellung ersonnen und finanziert haben, sondern vor allen Dingen die Mitarbeiter der drei Museen vor Ort sowie die Mitarbeiter der Konstantin GmbH – weit mehr als fünf Monate gefordert waren.
Sie haben schon Monate vorher neben ihrer sonstigen Arbeit die Ausstellung konzipiert, beständig beworben, Exponate weltweit gesucht und erbeten oder auch angefordert. Sie haben während der Ausstellung zahlreiche Führungen durchgeführt, und nach dem Abschluss sind sie für den geordneten Abbau und die Rückgabe der Exponate – ganz zu schweigen von den umfangreichen Baumaßnahmen – verantwortlich.
Danke, Frau Präsidentin. Da es sich um sehr wertvolle Ausstellungsstücke gehandelt hat und der Besucheransturm sehr groß war, ist natürlich der Druck während der Ausstellung auf die Verantwortlichen sehr groß gewesen. Geht es gut? Können alle Exponate heil zurückgegeben werden? Gibt es keine Zwischenfälle? Auch so etwas darf man nicht ganz unterschätzen. Es ist schon ein Problem, wenn so viele Menschen jeden Tag durch die Gebäude gehen.
Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt unser sehr großer Dank für die ausgezeichnete Arbeit; denn ohne sie wäre der Erfolg sicherlich nicht nur kleiner gewesen, sondern man hätte sich fragen müssen, ob er sich überhaupt so einstellt.
Danken möchten wir auch den Besucherinnen und Besuchern, die manchmal mit Geduld vor den Eingängen auf ihren Einlass warten mussten und sich tapfer durchgefragt haben, wenn ihnen nicht ganz klar war, wo die drei Museen in der Stadt liegen.
Hier ist ein Klopfen – das muss man auch ganz ehrlich sagen – an die eigene Brust angezeigt. Eine bessere Ausstattung mit Hinweisschildern wäre nicht schädlich gewesen. Als Triererin, die die Innenstadt kennt, macht man sich nicht unbedingt die Mühe und weiß sofort, wo alles ist. Die Touristen hatten aber trotz Stadtplan manchmal ein bisschen Mühe.
Es war insgesamt eine sehr gelungene Ausstellung. Ein solcher Kaiser kann, wie ich schon gesagt habe, gern wiederkommen.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete des rheinland-pfälzischen Landtags! Ich nutze gern die Möglichkeit, den Blick zurück mit dem Blick nach vorn zu verknüpfen. In der Tat ist es so, dass die Konstantin-Ausstellung das erfolgreichste Ausstellungsprojekt in der Geschichte des Landes RheinlandPfalz war. In der Tat ist es wahr, dass es auch auf nationaler Ebene nicht viele vergleichbar erfolgreiche Projekte gibt. Man muss sich fragen: Was sind die maßgeblichen Gründe für den Erfolg? Ich nenne vier.
1. Es gab ein gründliches, passendes Konzept. Ein gründliches Konzept im Sinne von seriöser, guter und wissenschaftlicher Vorbereitung, exakt für Trier passend, weil es keine Stadt in der Welt sonst gegeben hätte als die Residenzstadt Trier, in der eine KonstantinAusstellung authentisch hineingepasst hätte. Diese stellt eine unglaublich effektive Belebung des Weltkulturerbes römisches Trier mit einem Alleinstellungsmerkmal eben dort dar.
2. Maßgeblich für den Erfolg war, dass sich drei Partner zusammengefunden haben, die man nicht bei jedem Projekt zusammenschmieden kann, die sich aber hier zu einer vertrauensvollen Kooperation zusammengefunden haben, nämlich das Land, die Stadt und das Bistum.
3. Noch entscheidender als das, was auf der Ebene der drei Gesellschafter lief, ist das, was richtigerweise Frau Dr. Lejeune und die Vorredner angesprochen haben und ich noch einmal vertiefen möchte, nämlich dass wir es mit einem ungewöhnlichen Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den drei Museen zu tun hatten.
Deswegen nutze ich gern die Möglichkeit, mich stellvertretend bei der Leiterin des Landesmuseums, Frau Dr. Goethert, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort, für die Mitarbeiter des Diözesanmuseums bei Herrn Professor Dr. Weber und für die Mitarbeiter im städtischen Simeonstift bei Frau Dr. Dühr dafür zu bedanken, dass es ihnen möglich gewesen ist, ihre Teams so zu motivieren, dass „alle Mann“ und „alle Frau“ weit über das gebotene Maß hinaus bereit waren, sich zu engagieren.
4. Das Marketing ist ein weiterer Erfolgsfaktor: Tue Gutes und rede darüber, errichte einen Spannungsbogen,
Das ist im vorliegenden Fall in vorbildlicher Weise gelungen. Dafür dürfen wir uns bei dem Team der Konstantin-Ausstellung GmbH unter Leitung ihres Geschäftsführers Herrn Dr. Köhne bedanken.
Ich denke, es ist zunächst einmal festzuhalten, dass sich Rheinland-Pfalz mit den Weltkulturerbestätten, insbesondere mit dem römischen Trier, der Region Trier selbst national und international einen Namen gemacht hat. Ich glaube, diese Ausstellung hat uns gut getan, um das Kulturland Rheinland-Pfalz national und international zu profilieren.
Die Ausstellung konnte nur gemacht werden – Frau Staatsministerin Ahnen hat es erwähnt –, weil an den drei Standorten innerhalb der Museen immens mit dem Effekt investiert wurde, dass wir es nun im Reigen der Landesmuseen mit dem Landesmuseum in Trier mit einem phantastischen Gebäude zu tun haben, die Stadt Trier ein phantastisches städtisches Museum bekommen hat und sich das bischöfliche Diözesanmuseum in einem Zustand befindet, bei dem man sagen kann, Konstantin kam und ging, aber diese Museen bleiben, auch mit weiteren Projekten, riesige Chancen für die Zukunft.
Es ist wichtig, dass wir aus diesem Erfolg lernen und nicht in eine Lethargie, die es in der Region kulturpolitisch leider auch eine Weile gegeben hat, und in den Irrglauben zurückfallen, dass man einzelne Städte erfolgreich vermarkten kann, sondern lernen, dass man in diesem Fall wirklich nur gemeinsam stark ist.
Die Region Trier muss insgesamt im Kulturwesen zusammenhalten, den grenzüberschreitenden Kontakt zu Luxemburg, Belgien und Frankreich nutzen, um sich so zu positionieren, dass der heiß umkämpfte Markt der Kulturtouristen noch intensiver als in der Vergangenheit in die Region Trier gelenkt werden kann. Dann hat die Konstantin-Ausstellung nachhaltig gewirkt, was ich zutiefst hoffe.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf an dieser Stelle – auch wenn es Herrn Lelle vielleicht nicht so passt – sehr gerne feststellen,
Das Konzept des Landes Rheinland-Pfalz, gemeinsam mit der Stadt Trier und dem Bistum Trier, ist voll und ganz aufgegangen. Die Konstantin-Ausstellung war – wie hier schon mehrfach festgestellt – der Renner des Jahres. Die Besucherzahlen haben die Erwartungen, die schon hoch gesteckt waren, voll und ganz übertroffen.
Allen Befürchtungen zum Trotz konnte ein reibungsloser Ablauf vermeldet und gewährleistet werden. Selbst das für Trier so typische Verkehrschaos, in Verbindung mit einem Großaufgebot von Besuchern aus Luxemburg, blieb diesmal aus. Wie die Kollegin sagte: Die Stadt war voll, aber es funktionierte. –
Durch das finanzielle Engagement des Landes verfügt die Stadt Trier nun über ein saniertes und erweitertes Stadtmuseum, welches diesen Namen nun zum ersten Mal verdient und auch endlich – man muss es sagen – barrierefrei ist. Der alte Zugang war nur über eine steile Treppe möglich.
Attraktives Ensemble, attraktive Möglichkeit auch für die Touristeninformation, endlich vernünftige Arbeitsräume zu haben und für jeden Touristen, der in der Stadt Trier landet, sich in vernünftig gestalteten Räumen darüber beraten zu lassen, was er alles in Trier vorfinden kann.
Stadt und Region sind enger zusammengerückt. Auch das war ein kritischer Punkt, gerade zu Beginn der ganzen Planungen, wie das funktionieren würde.
Die gemeinsame Vermarktung der KonstantinAusstellung zusammen mit der „Straße der Römer“ zeigte die gewünschten Synergieeffekte. Die „Straße der Römer“ wurde sehr weit ausgebreitet, das heißt, die Mosel, die Eifel, der Hunsrück, ja selbst das Saarland und die Luxemburger Mosel waren hier mit inbegriffen und wurden attraktiv mit vermarktet und attraktiv mit gebucht.
Presseanfragen aus aller Herren Länder, selbst aus Australien, zeigten, wie wichtig die Ausstellung in allen Bereichen war. Auffällig – für uns Trierer zwar nicht – war, dass aus China keine Presseanfragen kamen, aber für die Chinesen ist Trier Bestandteil der Allgemeinbildung. Sie kommen sowieso und waren auch wieder in hohem Umfang in Trier vertreten.
Bereits mit dem Jahr 2006 waren die Tourismusfachleute der Region weitgehend zufrieden. Die Stadt Trier verzeichnete 2006 sogar das beste Ergebnis aller Zeiten.
Bis August 2007 konnte eine Steigerung der Hotelübernachtungen um 9 % vermeldet werden. Die Gastronomie der Region vermeldete ebenfalls „full house“, gerade die Tagesgastronomie war besonders von Steigerung betroffen.