.......................................................................................................................................... 4920 Abg. Baldauf, CDU:........................................................................................................................... 4893, 4896 Abg. Bracht, CDU:....................................................................................................................................... 4933 Abg. Dr. Schmitz, FDP:............................................................................................................ 4909, 4912, 4916 Abg. Eymael, FDP:........................................................................................................ 4892, 4901, 4904, 4933 Abg. Frau Beilstein, CDU:........................................................................................................................... 4918 Abg. Frau Dickes, CDU:.................................................................................................................... 4928, 4930 Abg. Frau Grosse, SPD:.............................................................................................................................. 4914 Abg. Frau Hayn, CDU:................................................................................................................................. 4921 Abg. Frau Kohnle-Gros, CDU:..................................................................................................................... 4935 Abg. Frau Mohr, SPD:................................................................................................................................. 4918 Abg. Frau Morsblech, FDP:......................................................................................................................... 4924 Abg. Frau Raab, SPD:............................................................................................................. 4922, 4923, 4930 Abg. Frau Sahler-Fesel, SPD:................................................................................................. 4906, 4907, 4911 Abg. Frau Schleicher-Rothmund, SPD:....................................................................................................... 4933 Abg. Frau Thelen, CDU:.......................................................................................................... 4908, 4911, 4915 Abg. Geis, SPD:........................................................................................................................................... 4936 Abg. Hartloff, SPD:.............................................................................................. 4894, 4897, 4902, 4905, 4930 Abg. Kessel, CDU:....................................................................................................................................... 4914 Abg. Kuhn, FDP:.......................................................................................................................................... 4936 Abg. Licht, CDU:...................................................................................................................... 4901, 4902, 4905 Abg. Mertin, FDP:........................................................................................................................................ 4895 Abg. Noss, SPD:.......................................................................................................................................... 4919 Abg. Seekatz, CDU:..................................................................................................................................... 4919 Beck, Ministerpräsident:.............................................................................................................................. 4906 Bruch, Minister des Innern und für Sport:.................................................................................................... 4920 Frau Ahnen, Ministerin für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur:.................................. 4926, 4931, 4934 Frau Dreyer, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Familie und Frauen:...................... 4910, 4912, 4917 Hering, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau:............................................ 4898, 4903 Stadelmaier, Staatssekretär:....................................................................................................................... 4932 Präsident Mertes:.........................................................4892, 4893, 4894, 4895, 4896, 4897, 4898, 4900, 4901.....................................................................................4902, 4903, 4904, 4905, 4906, 4907, 4908, 4909, 4910 Vizepräsident Bauckhage:.....................................................4922, 4923, 4924, 4926, 4928, 4930, 4931, 4933 Vizepräsident Schnabel:..............................................4911, 4912, 4913, 4914, 4915, 4916, 4917, 4918, 4919........................................................................................................................................................... 4920, 4921 Vizepräsidentin Frau Klamm:.............................................................................. 4933, 4934, 4935, 4936, 4937
Meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen, verehrte Gäste! Ich begrüße Sie herzlich zur 82. Plenarsitzung.
Entschuldigt sind die Herren Kollegen Dröscher und Hörter sowie Frau Kollegin Schneider. Der Ministerpräsident wird von 16:00 Uhr bis 17:30 Uhr wegen einer Veranstaltung der Werkstätten für behinderte Menschen abwesend sein.
Wir haben einige Geburtstage nachzuholen. Manfred Geis. Man wird ihm die Grüße übermitteln. – Da ist er; da sitzt er. Hallo, Manfred! 60 Jahre. Mein Blick ist leicht getrübt.
Meine Damen und Herren, wir haben im Ältestenrat eine Tagesordnung verabschiedet. Ich gehe davon aus, dass die Beschlussempfehlung zu Punkt 19 der Tagesordnung, Landesgesetz zu dem Dreizehnten Rundfunkänderungsstaatsvertrag, verteilt wurde. Auf jeden Fall hat heute Mittag eine Ausschusssitzung stattgefunden, um die Annahme zu empfehlen, wie man mir berichtet hat. Ansonsten darf ich, wenn Sie keine Einwände haben, die Tagesordnung so wie beschlossen feststellen.
Nach Einigung der einreichenden Fraktionen beginnen wir mit einer gemeinsamen Aktuellen Stunde. Ich rufe daher Punkt 1 der Tagesordnung mit dem ersten und zweiten Thema auf:
„Neueste Entwicklungen beim Projekt Nürburgring 2009 – insbesondere Gutachten der Wirtschaftsprüfer Ernst & Young“ auf Antrag der Fraktion der CDU – Drucksache 15/4214 –
Durch die gemeinsame Diskussion ergibt sich eine Redezeit von zweimal fünf Minuten je Fraktion und danach eine Runde mit einer Redezeit von vier Minuten je Fraktion.
Da die FDP-Fraktion als erste die Aktuelle Stunde beantragt hat, erhält Herr Kollege Eymael das Wort.
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Immer wieder gibt es aktuelle Entwicklungen am Nürburgring, doch eines bleibt alt: Die Landesregierung hat wenig Interesse an Aufklärung, an Information und an Transparenz,
sondern sie hat vielmehr ein Interesse daran, weiter zu verschleppen, zu vernebeln und zu verschleiern.
Meine Damen und Herren, es gibt aber in der Zwischenzeit ein neues Kapitel, das aufgeschlagen wird. Ich zitiere aus einem Brief aus dem Internet: „Es ist die Rede von einem neuen Konzept für den Nürburgring. Das nirgends dokumentiert ist, und das nirgends dargestellt wird. Was das ,alte’ Konzept war, liegt nach wie vor im Dunkeln. So ist es nicht verwunderlich, dass wir uns in Stammtischgesprächen und öffentlichen Diskussionen regelmäßig eine von oben vorgegebene Konzeptlosigkeit entgegen halten lassen müssen.“
Ich zitiere weiter: „Wir haben hier Beraterfirmen kommen und gehen gesehen, die gepredigt haben, der ,neue Ring’ werde allen Wohlstand bringen, sofern sie sich ,nur’ in geeigneter und richtiger Weise darauf einstellten. Wir haben sehr wohl den Unterton gehört: ,Falls ihr nicht erfolgreich seid, habt ihr es eben nicht verstanden (rich- tig mitzumachen).’ Die Berater (nebst ihren Honoraren) sind jetzt weg. (…) Man überlässt die Bühne des kommenden Wohlstands oder des kommenden Desasters einigen Privatiers. In wirtschaftlichen Ausdrücken lautet das Motto: ,Lieber das Scheitern der Unternehmen verschenken als in verantwortlicher Position sein, wenn das Unternehmen scheitert.’“
„Ein ring°racer, der nicht funktioniert. Ein großer Boulevard, auf dem das Leben pulsieren soll, gähnt einigen wenigen Besuchern entgegen. Eine Eventhalle (Arena) bietet gelegentlich Events und vermag nicht so recht Besucher anzuziehen.
Eine weitere große Halle unterhalb des Boulevards wird totgeschwiegen, weil man so recht nicht weiß, wer da hin gehen soll.
Ein Bezahlungskonzept (ring°card) setzt sich nur im Dorf Grüne Hölle durch, am Boulevard wird aber bar bezahlt.
Wir können das nur unterstützen. Wir erwarten die lückenlose Information und Aufklärung, nicht nur der SPDOrtsverein Adenau und in der Region die SPD in der Eifel, meine Damen und Herren.
Die Akten sind zunächst einmal fast alle vertraulich gestempelt worden. Jetzt müssen wir sukzessive einzeln die Würmer aus der Nase ziehen, um die einzelnen Dokumente sozusagen freizubekommen.
Es hat sich herausgestellt, dass Akten fehlen. Das ist in der Zwischenzeit auch bestätigt worden. Der Wirtschaftsminister geht jetzt in die Offensive. Er spricht von Gutachten, die er vorlegt, die aber zunächst einmal streng vertraulich sind. Am nächsten Tag kann man sie allerdings schon im Internet lesen.
Er spricht auch nur von einem einzigen Gutachten, in dem es darum geht, die Vereinbarkeit von Geschäftsführungsmaßnahmen mit Gesellschaftsvertrag, Geschäftsordnung und Aufsichtsratsbeschlüssen zu untersuchen. Das ist aber nur ein einziges kleines Parteigutachten, wie gestern der Zeuge Dr. Deubel gesagt hat, der übrigens eine ganz andere Rechtsauffassung zu diesem Gutachten hat wie der Herr Wirtschaftsminister. Welche Rechtsauffassung gilt denn jetzt? Gilt die, die man neuerdings hat, oder gilt die von früher? Gab es einen Generalbeschluss des Aufsichtsrats, dass die Geschäftsführung alles ohne Aufsichtsrat machen konnte? Dann frage ich mich, wo der Aufsichtsrat und wo die Kontrolle des Aufsichtsrats waren. Sie war nicht vorhanden, meine Damen und Herren.
Vor dem Hintergrund haben wir noch viele, viele Fragen, die kommen werden. Insbesondere fragen wir natürlich nach dem Komplex des Gutachtens zur Wirtschaftlichkeit. Da die fünf Minuten leider zu Ende sind, kann ich nicht mehr fragen. Ich lese aber, dass Minister Hering
jetzt in die Offensive gehen und alles darlegen will. Da bin ich einmal gespannt. Minister Hering hat schon viel angekündigt, aber sehr wenig gehalten und noch weniger durchgesetzt.
Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Wer gestern im Untersuchungsausschuss war – vor allem zu Beginn –, der hat erleben dürfen, dass das, was wir hier schon seit Wochen und Monaten besprechen, gar nichts Neues ist. Es gab nämlich eine Bürgerinitiative und einen ehemaligen Vorsitzenden, der gestern vernommen wurde, der kein Prophet ist, der aber scheinbar zusammen mit seiner Bürgerinitiative prophetische Eigenschaften besitzt. Diese Bürgerinitiative hat nämlich damals, im Jahr 2007, bereits ausgeführt: All das, was als Grundlage für das Konzept genommen wird, sei völlig illusorisch. – Sie hat damals schon auf die vielfältigen Verflechtungen mit dem Space Park Bremen und den dort handelnden Personen, die im Space Park schon die Sache an die Wand gefahren haben, verwiesen und hat darauf hingewiesen, dass sowohl Herr Deubel als auch der Ministerpräsident bei dieser Geschichte Schaden nehmen können.
Meine Damen und Herren, das waren keine übereifrigen Bremser. Nein, im Gegenteil, wir stellen heute fest, wir reden nicht mehr über 400.000 prognostizierte Zuschauer und Besucher, sondern, Herr Hering, nur noch über 170.000. Ob die überhaupt erreicht werden, wird man sehen. Wir haben gemerkt, dass die, die vom Space Park kamen, ebenfalls dazu beigetragen haben, dass das Projekt gescheitert ist.
Meine sehr geehrten Damen und Herren in diesem Hause, ich glaube, ich muss Ihnen nicht sagen, dass sowohl Herr Deubel als auch der Herr Ministerpräsident durch dieses Projekt erheblichsten Schaden genommen haben. Das ist unstreitig.