Ich möchte aber an dieser Stelle zunächst einmal den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, die all diese Berichte zusammentragen, die natürlich immer nur Ergebnisse der vielen Arbeit sind, die dahinter steht.
Wir haben neben den schon erwähnten Neuerungen im Bericht – eine erweiterte inhaltliche Betrachtung, was Klimawandel, Biodiversität oder Wildschäden angeht – auch die Kooperation mit dem Saarland. Auch dies ist durchaus sinnvoll, weil wir Synergieeffekte haben und sich die Zusammenarbeit sehr gut gestaltet.
Das Ergebnis des Waldzustandsberichts – Sie haben es gesagt – ist: 30 % der Bäume zeigen keine Schadmerkmale, aber 70 % sind leider geschädigt. Der Zustand der Eiche hat sich verbessert, bei der Buche verschlechtert; ansonsten ist er stabil. Ganz klar ist, Ursache dafür sind die Luftschadstoffe und – auch das ist gesagt worden – nicht mehr schwerpunktmäßig der Schwefel, bei dem wir einen deutlichen Rückgang haben. Der Säureeintrag hat sich halbiert, aber der Stickstoff macht sich im Wald natürlich weiterhin negativ bemerkbar.
Der Klimawandel setzt dem Wald weiter zu, und auch das können wir ökonomisch inzwischen schon deutlich spüren. Insofern ist es immer noch wichtig, dass wir die Energiewende vorantreiben und der Wald als Windkraftstandort einen Beitrag dafür leistet, dass der Wald wieder gesund wird. Also, es ist wichtig, die Politik der reinen Luft zu betreiben und mit der Energiewende auch voranzubringen.
Bei der Kalkung ist zu differenzieren zwischen Bodenart, Waldtyp und selbstverständlich auch dem entsprechenden Baumbestand. Wir haben einen Turnus von 20 bis 40 Jahren. Ich habe soeben schon gesagt, die Versauerung der Waldböden ist durch die Kalkung deutlich zurückgegangen, und deswegen hält die Wirkung der Kalkung auch länger an. Dies besagt auch eine neue Studie der Universität Trier, und darum muss man in diesem Bereich – dies gilt auch für den Haushalt, Herr Kollege Billen – natürlich immer zielgerichtet die Kalkung einsetzen, und das tun wir auch.
Sie haben bereits erwähnt, dass wir große Fortschritte bei der naturnahen Waldbewirtschaftung erzielen, die seit Jahren praktiziert wird. Ich nenne nur das BATKonzept, die FSC-Zertifizierung oder den Nationalpark, die dazu beitragen, diese naturnahe Waldwirtschaft zu stärken. Deswegen gewinnen wir auch neue Spielräume. Ich freue mich sehr, dass Sie alle unsere Nadelbaumkonzepte unterstützen, das heißt, gezielt Nadelbaumarten als Mischbaumarten einzusetzen. Ich glaube, das ist etwas, was durchaus sinnvoll ist, um auch die Bereitstellung von Nadelhölzern für die heimische Wirtschaft in den Blick nehmen zu können.
Aber, um noch einmal die ökonomische Betrachtung zu erwähnen, es ist nicht nur der Klimawandel, der unserem Wald ökonomisch zusetzt, sondern es sind auch die Verbissschäden. Allein für die Schutzmaßnahmen geben wir 1,6 Millionen Euro pro Jahr im Staatswald aus, und dabei sind die anderen Waldbesitzarten noch gar nicht
mitgezählt. Wenn wir in diesem Bereich von entgangenen Nutzungen reden, gibt es Bereiche, in denen die Schäden eklatant hoch sind.
Diese müssen wir verstärkt in den Blick nehmen, und ich denke, wir werden auch beim nächsten Waldzustandsbericht weiter darüber diskutieren.
Es liegt der Vorschlag von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN vor, dass wir die Besprechung des Waldzustandsberichts – Drucksache 16/4291 – im Ausschuss für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten fortsetzen. Wir haben darüber abzustimmen. Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um das Handzeichen!
Wir haben soeben den Waldzustandsbericht 2014 besprochen. Mir ist gesagt worden, dass die GRÜNEN diesen Bericht noch einmal an den Ausschuss überweisen wollen.
Sie haben für die Mehrheit gesorgt. Also, bestehen keine Bedenken. Damit sind wir uns wieder einig. Das ist sehr schön; denn beim Wald sollte man sich auch einig sein.
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN haben als Fraktion auch allein das Recht, das zu verlangen. Ansonsten darf es niemand verlangen. Es ist in dieser Form so gewünscht worden, und deswegen machen wir es auch so.
Medizinische Versorgungsdichte in Rheinland-Pfalz Besprechung der Großen Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der Antwort der Landesregierung auf Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN – Drucksachen 16/4269/4471/4591 –
Sehr geehrter Herr Präsident, meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Ziel unserer Großen Anfrage war es, einen sektorenübergreifenden Überblick über verschiedene Versorgungsebenen in der Fläche zu bekommen. An dieser Stelle möchte ich recht herzlich allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern danken, die an der Bearbeitung unseres Fragenkatalogs mitgewirkt haben. Vielen herzlichen Dank!
Nur mit dieser Gesamt-Ist-Analyse können wir auch professionell und perspektivisch unser Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“ gestalten. Die ärztliche Versorgungsdichte in Rheinland-Pfalz sowohl im ambulanten, aber auch teilweise im stationären Bereich ist regional sehr unterschiedlich organisiert. Das wissen wir. Das ist bundesweit so. Gerade für die Niederlassung in ländlichen Regionen wird es immer schwieriger, Hausärzte zu finden. Das ist auch bekannt. Das ist nichts Neues. Das ist auch ein Thema für die Bundesebene. Das hat aber nichts mit der Landesregierung und mit dem Ministerium zu tun. Das ist der Auftrag der Versorgung von uns Ärzten und den Kassenärztlichen Vereinigungen.
Die Zahlen insgesamt sowohl für die Hausärzte, aber auch die Fachärzte im ambulanten und im stationären Bereich als auch die Zahlen der Psychotherapeuten bei Erwachsenen und Kindern sind in den letzten Jahren von 2007 bis 2014 insgesamt gestiegen. Das wissen wir.
Laut der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz und dem Landesausschuss gibt es bei den Hausärzten in Rheinland-Pfalz keine Unterversorgung für Planungsbezirke.
Im Gegenteil. Wir haben bei 58 % der Planungsbereiche eine Überversorgung. Die Zahl liegt im Bundesdurchschnitt etwa bei 41 %. Dennoch ist und bleibt die medizinische Versorgung eine insgesamt gesamtgesellschaftliche Aufgabe und Herausforderung, die wir nur gemeinsam mit allen Akteuren als Teamarbeit nach vorne bringen können.
Allerdings möchte ich auch persönlich als Mediziner sagen, wenn wir wirklich die Gesundheitsversorgung vernünftig organisieren und weiterentwickeln wollen, müssen wir einige Punkte grundlegend ändern. Wir brauchen eine Gesundheitsversorgung, die den Menschen und seine Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Dazu gehören unter anderem aus unserer Sicht zum Beispiel weniger Lärm und weniger Antibiotika in der Nahrung. Das kostet uns Geld und viel Zeit für die Hausärzte; denn das ist der ganzheitliche Aspekt. Das ist ganzheitliches Denken aus Sicht des Hausarztes, aber auch der Aspekt, etwas nachhaltig zu gestalten und zu organisieren. Am Ende gewinnen wir Zeit und Geld, das Geld,
das wir natürlich auch für die weitere Versorgung, sinnvolle Arbeitsplätze, aber auch für Forschung auf diesem Gebiet gut nutzen können.
Die rot-grüne Landesregierung hat in den letzten Jahren zahlreiche Maßnahmen zur Erhaltung und Verbesserung der medizinischen Versorgung im seinerzeitigen Masterplan unserer heutigen Ministerpräsidentin Malu Dreyer mit großem Erfolg und vorbildlich bundesweit geplant und auch in Gang gesetzt.
Aktuell sind es Beispiel wie der Lehrstuhl für Allgemeinmedizin – um nur ein paar Punkte zu nennen –, Förderungsprogramme, die wir im Land haben, VERAHs, die Initiative der Fachkräftesicherung, die Sektorenüberwindung und natürlich auch die Telemedizin.
Meisenheim ist Standort der Glantalklinik mit wichtigen Handlungsfeldern unter dem Aspekt Effizienz, Nachhaltigkeit und ortsnahe Versorgung, das erste GreenHospital deutschlandweit. Ich denke, darauf können wir auch sehr stolz sein. Es ist ein tolles Projekt, das von Rheinland-Pfalz ausgeht.
Genauso möchte ich an dieser Stelle auch die Errichtung der Pflegekammer nennen. Ich kann sagen, dass alle Parteien dagegen waren. Unsere Unnachgiebigkeit der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN hat dazu beigetragen, dass wir heute diese Pflegekammer haben, was für Abertausende Menschen in Deutschland sehr wichtig ist.
Für mich persönlich ist es auch ganz wichtig, die psychische Gesundheit als nächstes im Visier zu haben. Natürlich möchte ich auch an Ostern wieder diese Touren durch Rheinland-Pfalz machen und mit allen Akteuren vor Ort ins Gespräch kommen.
Wir möchten im Ausschuss natürlich die Ergebnisse miteinander diskutieren und weitere Schritte einleiten. Deshalb bitte ich um die Überweisung an den Sozialausschuss.
Bevor ich das Wort weitergebe, möchte ich als Gäste auf der Zuschauertribüne Mitglieder des 140. Landtagsseminars begrüßen. Herzlich willkommen!
Herr Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Die Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN ist eine sehr stark statistisch ausgerichtete Anfrage. Ich erkenne in der Antwort, die ich mit großem Erstaunen gelesen habe, viel Statistik, viel Quantität, aber wenig Qualität bei dem, was wirklich an Versorgung stattfindet.