Protokoll der Sitzung vom 14.09.2011

(Frau Klöckner, CDU: Er hat was zu sagen in Mainz, ja!)

Schon einen Tag später wurde klar, wer in Mainz die Richtlinien für die Politik bestimmt, Daniel Köbler, er sitzt hier. (Beifall bei der CDU und vereinzelt bei den GRÜNEN)

Daniel Köbler pfiff den Ministerpräsidenten zurück, die GRÜNEN pfiffen den Ministerpräsidenten zurück und schockten die Region mit der Aussage, die B 10 werde weder jetzt noch in den kommenden 20 Jahren ausgebaut.

(Frau Klöckner, CDU: Ja, was denn jetzt?)

Meine Damen und Herren, jetzt wissen wir, wie in Mainz die Macht verteilt ist. Die SPD hat einen Pakt mit den GRÜNEN geschlossen, die SPD behält die Posten, und die GRÜNEN bestimmen die Politik

(Beifall bei der CDU)

Überall im Land beginnen sich die Menschen dagegen zu wehren. Sie beginnen, Bürgerinitiativen zu gründen

und laufen Sturm gegen diese Willkür einer Minderheit, gegen die Mehrheit der Bevölkerung.

(Pörksen, SPD: Solche Reden dürfen Sie nicht mal am Abend nach 22:00 Uhr halten!)

91 % der Wähler in der Südwestpfalz haben Parteien gewählt, auch die SPD, die sich für die B 10 ausgesprochen haben. Der Ministerpräsident ist persönlich im Wort, x-mal hat er das gesagt. Der Versuch, mit der Mediation diesen Wortbruch zu vertünchen, ist gescheitert. Niemand in der Region, nicht einmal die örtlichen GRÜNEN, wollen die Mediation.

(Beifall der Abg. Frau Klöckner, CDU)

Es macht keinen Sinn. Es ist klar, es macht keinen Sinn, über eine dreispurige Variante zu brüten. Angesichts der verkehrspolitischen Bedeutung der B 10 und der starken Verkehrsbelastung hat der Bund längst klargestellt, es gibt kein Geld vom Bund für einen unsicheren Straßenbau, sondern nur für eine vierspurig ausgebaute B 10.

(Beifall bei der CDU – Pörksen, SPD: Welchen Sinn hat Ihre Rede? – Zuruf der Abg. Frau Klöckner, CDU – Weitere Zurufe von der SPD)

Das ist doch falsch. Der Bund gibt jedes Jahr Gelder für den Straßenbau, und Rheinland-Pfalz bekommt davon 7 %.

(Klöckner, CDU: Sehr kluge Rede! – Weitere Zurufe von dem BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN)

Das setzt dem Ganzen die Krone auf. Jetzt lässt sich der Minister für Infrastruktur, Herr Lewentz, auch noch verbiegen und kündigt an, man werde darüber ein Gutachten in Auftrag geben, wie man den Bund dazu zwingen könne, Geld für einen weniger sicheren Straßenausbau zu geben.

(Dr. Konrad, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Der Investitionsrahmen!)

Statt verlässlicher Politik spielt die Regierung in der Sache B 10 nur noch absurdes Theater.

(Beifall der CDU)

Herr Ministerpräsident, ich fordere Sie hier auf, halten Sie Wort, und sorgen Sie dafür, dass die B 10 komplett vierspurig ausgebaut wird, und zwar mit Lärmschutz für die Anlieger und Sicherheit für die Menschen.

Danke schön.

(Beifall der CDU – Pörksen, SPD: Einen hohen Neuigkeitswert hat die Rede aber gehabt!)

Ich erteile Herrn Abgeordneten Fuhr das Wort.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Die SPD unterstützt auch weiterhin den notwendigen Ausbau der B 10.

(Frau Klöckner, CDU: Ach ja? – Weitere Zurufe von der CDU: Hört, hört!)

Das war unsere Position, das ist unsere Position, und das wird in Zukunft unsere Position sein.

Wir sind überzeugt, dass der weitere Ausbau der B 10 als einzige West-Ost-Verbindung neben der A 6 für die gesamte West-, Südwest- und Südpfalz unverzichtbar ist. Der Zusammenhang zwischen der wirtschaftlichen Entwicklung und dem Ausbau der Verkehrsinfrastruktur ist für uns von großer Bedeutung. Das war immer im Zusammenhang mit der Unterstützung strukturschwacher Regionen unsere Politik. Davon werden wir keinen Abstand nehmen.

(Vereinzelt Beifall bei der SPD)

Der B 10 kommt dabei nach unserer Auffassung als direkte Anbindung an die Rheinschiene eine außerordentliche Bedeutung zu. Auch im Interesse der Pendler dieser Region, die täglich auf dieser Straße unterwegs sind – das sind zum Teil hoch ausgebildete Menschen, die sich zu ihrer Heimat bekennen und Mobilität beweisen –, wollen wir diesen einen sicheren Weg zu ihrer Arbeit ermöglichen.

Vor dem Hintergrund der Geschichte dieser Region ist das zu sehen. Sie war 40 Jahre Grenzregion in einem geteilten Europa. Weiterhin ist der Verlust der amerikanischen und französischen Streitkräfte zu nennen. Ferner wurde die Region durch den Verlust der Schuhindustrie gebeutelt. Diese Region braucht Unterstützung, damit die demografische Entwicklung gemeistert und die Abwanderungen gestoppt werden können. Wir wollen, dass sich in dieser Region Arbeitsplätze und Unternehmen ansiedeln und dort bleiben. In diesem Sinne war es immer unsere Politik, die B 10 auszubauen.

Herr Weiner, Sie rufen hier, haltet den Dieb, aber Sie sind es eigentlich selbst.

(Beifall der SPD – Frau Klöckner, CDU: Das ist ja der Hammer!)

Als Sozialdemokraten in Rheinland-Pfalz Regierungsverantwortung übernommen haben, hatte diese Region das Selbstbild einer verratenen Region. Das war das Ergebnis von 40 Jahren CDU-Politik für eine Region. Man hat dort nichts für diese Region gemacht.

(Beifall der SPD – Zuruf der Abg. Frau Klöckner, CDU)

In der Regierungszeit unter sozialdemokratischer Verantwortung ist in den Ausbau dieser Straße investiert worden. Man ist dann vorangekommen. Ich erinnere an den Bau der Ortsumgehungen, der Tunnelstrecken, der Brücke Hauenstein und den weit vorangekommenen vierspurigen Ausbau der B 10 auf dem Gebiet der Süd

westpfalz. Sofern Herr Peter Ramsauer sein Versprechen einhalten sollte, werden wir bis 2016 bis Hinterweidenthal von der A 8 diese Straße vierspurig durchgebaut haben. Im ganzen Verlauf der B 10 werden wir dann ortsdurchgangsfrei sein.

(Zuruf der Abg. Frau Klöckner, CDU)

Das ist eine Leistung sozialdemokratischer Politik für die ganze Region. An der waren Sie nicht beteiligt.

(Vereinzelt Beifall bei der SPD – Heiterkeit der Frau Abg. Klöckner, CDU)

Frau Klöckner, Sie immer mit Ihren läppischen Bemerkungen. Sie waren zweimal mit einem dicken Bus in der Südwestpfalz und meinen, Sie können jetzt mitreden. Es braucht ein bisschen mehr, als zu twittern und zu flittern, um den Menschen konkrete Antworten zu geben, zumal Sie von dem Thema wohl keine Ahnung haben.

(Beifall der SPD – Zuruf des Abg. Bracht, CDU)

Sie brauchen konkrete Antworten, die Sie den Menschen geben. Sie sollen sich nicht mit einem Antrag hier hinstellen, der zu einem weiteren Ausbau der B 10 überhaupt nichts beiträgt.

(Frau Klöckner, CDU: Bundesverkehrswegeplan!)

Unter sozialdemokratischer Führung haben Landesregierungen in besonderer Weise in die Südwestpfalz investiert, zum Beispiel in den Flughafen Zweibrücken, in die Fachhochschulen, in die Konversion, in den Bau der L 600 und der L 700, Mittel für die Wirtschaftsförderung und Konversion in hohen Millionenbeträgen.

(Frau Klöckner, CDU: Sind Sie dafür oder dagegen?)

Das lassen wir uns von Ihnen nicht schlechtreden oder kaputtreden.

(Beifall der SPD – Frau Klöckner, CDU: Was ist mit der B 10?)

Wir haben dieser Region, die wir von Ihnen in einem völlig desolaten Zustand übernommen haben, Perspektiven gebracht.

(Frau Klöckner, CDU: Zum Thema! B10! – Pörksen, SPD: Ist Ihnen das unangenehm?)

Deswegen kann ich Sie auch im Interesse dieser Region nur bitten – auch an die Kollegen und die kommunalpolitisch Verantwortlichen aus der Region gerichtet –, kommen Sie zur Vernunft bei der aktuellen Debatte.

(Frau Klöckner, CDU: Ja genau! Endlich!)