Protokoll der Sitzung vom 26.08.2020

(Zurufe aus dem Hause – Glocke des Präsidenten)

Kinder kommen freiwillig die zweite Woche in die Sommerschule, obwohl sie nur für eine Woche angemeldet waren. Das sind positive Beispiele. Deshalb wird die Sommerschule auch fortgesetzt werden.

(Zuruf des Abg. Gerd Schreiner, CDU)

In den Herbstferien wird es wahrscheinlich schon den nächsten Aufschlag geben.

So viele Punkte gibt es zu einem gelungenen Schulstart, der gut vorbereitet worden ist.

Einen Satz noch zu den Bussen. – Ich sehe gar nicht, wie viel Zeit ich noch habe.

Den Satz dürfen Sie noch.

Gut. Einen Satz noch zu den Bussen. Dafür sind die Schulträger zuständig, und die Schulträger haben schon vor den Sommerferien gewusst, wie lange die Ferien dauern und dass der Regelbetrieb am 17. August wieder startet.

(Zurufe von der CDU)

Da war Zeit genug zur Vorbereitung.

Mehr dazu in der zweiten Runde. Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und vereinzelt bei FDP und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Für die CDU-Fraktion spricht die Abgeordnete Beilstein.

Herr Präsident, liebe Kolleginnen und Kollegen! Der Lockdown kam im März, und seitdem ziehen Lehrerinnen und Lehrer, Eltern und Kinder den Karren Bildung in RheinlandPfalz.

Die einzige Aktion, die mir seitens der Landesregierung wirklich in Erinnerung geblieben ist, war die öffentlichkeitswirksame Übergabe von Masken, die den Kindern viel zu groß waren,

(Ministerpräsidentin Malu Dreyer: Ein peinlicher Beitrag!)

und die Übergabe von Desinfektionsmittel, das wegen des beißenden Geruchs und der Schärfe nur für die Oberflächenreinigung genutzt werden konnte.

(Heiterkeit und Beifall bei der CDU – Glocke des Präsidenten)

Zwischenzeitlich sind über fünf Monate vergangen. Das Virus ist geblieben, und die Konzeptlosigkeit der Landesregierung auch.

(Beifall bei der CDU – Abg. Christian Baldauf, CDU: Nur die Größe der Masken hat sich geändert!)

Geblieben sind die zwischenzeitlich berühmt-berüchtigten Mails an die Schulleiter zum Wochenende, so auch wieder pünktlich zum Ferienende, gerade zum Schulstart. Aber statt eines erhofften, dringend notwendigen Konzepts mit dem notwendigen Vorlauf gab es lediglich schlaue Hinweise aus Mainz.

So heißt es beispielsweise im Hygieneplan: „Für Schülerinnen und Schüler, die einen banalen Infekt ohne deutliche Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens bzw. mit nur leichten Symptomen haben,“ – dazu gehören im Übrigen auch Halsschmerzen – „(...) ist derzeit ein Ausschluss von der Betreuung in der Schule nicht erforderlich.“ Welchen Hilfswert hat diese Aussage?

Sie schiebt einmal mehr die Verantwortung zum Lehrer, von dem man jetzt auch noch ärztliche Kompetenzen abverlangt.

(Beifall bei der CDU – Zuruf der Abg. Giorgina Kazungu-Haß, SPD – Zuruf der Abg. Hedi Thelen, CDU)

Ähnliches gilt für die drei möglichen Unterrichtsszenarien: Regelbetrieb ohne Abstandsgebot, eingeschränkter Regelbetrieb mit Abstandsgebot und temporäre Unterrichtsschließung oder Schulschließung. Was bedeutet das konkret?

Die entsprechende Aussage im Bildungsministerium hierzu lautet: Die Schulen müssen auf alle drei Szenarien vorbereitet sein. – Auch das ist klassisches Sich-aus-derVerantwortung-stehlen.

(Zuruf des Abg. Martin Haller, SPD)

Es ist planloses Abwarten. Liebe Kolleginnen und Kollegen, so etwas ist mit dem Bildungsauftrag nicht zu vereinen.

(Beifall der CDU)

Wieder wird die Verantwortung abgeschoben, diesmal auf die Lehrkräfte und Schulen. Wie wäre es denn eigentlich einmal gewesen, mit einer vorsorgenden Personalplanung mit kleineren Gruppen, um wirklich das Infektionsrisiko zu verringern?

(Zuruf des Abg. Sven Teuber, SPD)

Liebe Frau Brück, das wäre ein Beitrag zum größtmöglichen Schutz gewesen. Das ist leider nicht erfolgt.

(Zuruf des Abg. Sven Teuber, SPD)

Ich sage zum Thema „Schulbusse“, jedem annähernd normal denkenden Menschen musste doch der Gedanke kommen: Was passiert eigentlich mit den Schülerinnen und

Schülern nach der Schule?

(Zurufe der Abg. Giorgina Kazungu-Haß, Sven Teuber, Nico Steinbach und Martin Haller, SPD)

Morgens gilt das Abstandsgebot – – –

Herr Präsident, ich würde sehr gern sprechen.

Reden Sie weiter, ich mache das.

Morgens gilt das Abstandsgebot, Dokumentation mit Gruppen, Wegemarkierungen, und anschließend werden die Kinder dicht gepfercht im Bus nach Hause transportiert.

(Heiterkeit des Abg. Dr. Jan Bollinger, AfD)

Die Antwort der Landesregierung hierzu, und zwar noch bis zum Schulstart: Dafür sind die Landkreise zuständig.

(Zuruf des Abg. Benedikt Oster, SPD – Weitere Zurufe von der SPD – Glocke des Präsidenten)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, gut, dass jetzt Druck durch uns in die Sache hineingekommen ist. Ich fasse zusammen: Zuständig sind für die Ministerin zunächst immer die anderen, aber nie das Land.

(Beifall bei der CDU und des Abg. Michael Frisch, AfD – Zuruf der Ministerpräsidentin Malu Dreyer – Zurufe von der SPD)

Jetzt hat das neue Schuljahr begonnen. Es sind schon wieder über 100 Schulen mehr oder weniger von Corona betroffen.

(Unruhe im Hause – Glocke des Präsidenten)

Entschuldigung, der Lärmpegel ist absolut zu hoch.

Es muss scheinbar sehr wehtun, anders ist es nicht erklärbar.

(Beifall bei der CDU – Zuruf des Abg. Martin Haller, SPD)

Frau Beilstein, ich warte jetzt, bis hier Ruhe einkehrt. – So,