Der Klimawandel kann erkannt werden. Wie stark er menschengemacht ist, ist hier nicht erkennbar. – Selbst wenn es denn so sei, so werden wir das Problem in RheinlandPfalz nicht lösen können. Auch Deutschland allein wird das nicht schaffen.
Hier sind in erster Linie Allianzen außerhalb von Europa gefragt. Ich nenne an dieser Stelle die BRICS-Staaten oder die USA.
Ein immer neuer Aufguss der Klimahysterie und ein ständiger Alarmismus ist kontraproduktiv. Selbst bei den pessimistischen Betrachtungen des Ganzen unter den Gesichtspunkten der Regierungen und der EU läuft uns die Zeit nicht davon. Dass Deutschland in Sachen Umwelt- und Naturschutz auch unter Einsatz seiner hervorragenden technischen Errungenschaften
eine Vorreiterrolle einnimmt, haben wir hierzu oft genug bewiesen. Nun aber moralisierend aufgrund von Vermutungen die Bürger zu quälen, ist nicht unser Ansinnen.
Unser Einblick in das Geschehen und unsere Mittel reichen aus für eine Anpassung Deutschlands an die diskutierten Veränderungen. Da wäre, wie vorhin schon angedeutet,
die Borkenkäferplage, die für hohe Schäden in den Wäldern sorgte und viele Waldbesitzer verzweifeln lässt. Eine solche Borkenkäferplage zu bekämpfen, vor allem dauerhaft, ist sehr teuer. Dazu bedarf es Personal und Material in Vorhaltung, da diese Phänomene nicht alle Tage auftreten und das Auftreten auch nicht vorhersehbar ist.
Ebenso verhält es sich mit der Waldbrandbekämpfung. Auch hier ist eine weitsichtige Planung im Wegebau und die Vermeidung der Schwächung von Wäldern von großer Wichtigkeit. Die moderne Melde- und Überwachungstechnik hilft immens bei der Waldbrandbekämpfung.
Allerdings, einen Brand letztendlich zu löschen, bleibt trotz allem eine schwierige Herausforderung. Hier wäre eine europäische Gemeinschaftslösung von Vorteil. Ich denke zum Beispiel an die Flotte der Canadair, die in Marseille stationiert ist und im Mittelmeerraum eine wichtige Funktion übernehmen könnte; denn vielfach ist das Löschen aus der Luft die einzige praktikable Lösung.
Unser derzeitig dringendes Problem ist eine zügige Wiederaufforstung unter den Gesichtspunkten angepasster Waldbaupolitik, einer Waldbaupolitik, die die wahrscheinlichste Entwicklung des Klimas in Europa zum Maßstab hat. Wie es der Waldzustandsbericht erwähnt, gibt es keine Wunderbaumarten, die mit allen klimatischen Bedingungen fertigwerden können, die irgendwo auf der Welt auftreten können.
Zuvorderst steht das dringende Problem, das Schadholz aus den betroffenen Gebieten zu entfernen und sachgerecht zu lagern. Dazu braucht es qualifiziertes Personal, und das kostet Geld. Hier muss den Waldbesitzern zügig und ausreichend Hilfestellung gegeben werden. Auch in Zukunft muss Personal bereitgestellt werden, um eine kluge, nachhaltige Forstwirtschaft zu betreiben.
Bei einem Teil der Finanzierung sollte die CO2-Senke der Wälder beachtet werden; denn Wald ist mehr als nur ein Holzacker. Die Wohlfahrtsfunktionen der Wälder sind mannigfaltig und müssen von der gesamten Gesellschaft getragen werden.
Der Waldzustandsbericht hilft uns, Probleme zu erkennen. Ich danke allen bei der Erstellung Beteiligten für ihre umfassende Arbeit. Deshalb sollte der Waldzustandsbericht unbedingt weiter fortgeschrieben werden. Danke.
Vielen Dank. – Also, sehr geehrter Herr Kollege Klein, ich weiß ja nicht, wer Ihnen das aufgeschrieben hat; sonst würde ich mich an diese Person wenden.
Aber ich frage mich schon: Waren Sie eigentlich in den letzten Jahren einmal in einem Wald? Haben Sie sich die Schäden dort im letzten Jahr oder in diesem Jahr einmal angesehen? Haben Sie das getan?
Das haben Sie offensichtlich nicht getan. Waren Sie im Westerwald dabei? – Also, das kann man ja gar nicht übersehen, was da passiert.
Dann stellen Sie sich hierhin und sagen: Ja, das könnte schon irgendwie richtig sein, aber wir müssen auch einmal nach Osteuropa schauen, und der Klimawandel ist nicht menschengemacht. – Also, diese redundante Behauptung zeugt von einer Ignoranz, die hier an diesem Platz wirklich gar nichts verloren hat.
(Beifall der SPD, der CDU, der FDP und des BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Abg. Kathrin Anklam-Trapp, SPD: Erwidern kann er nichts, er hat ja nichts aufgeschrieben!)
Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, freue ich mich, dass wir weitere Gäste begrüßen dürfen. Ich begrüße Bürgerinnen und Bürger aus dem Westerwaldkreis. Seien Sie uns herzlich willkommen!
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Waldzustandsbericht wird heute besprochen. Viele Fraktionen haben sich in den letzten Monaten mit dem Thema beschäftigt und waren vor Ort. Wir waren mit dem Umweltausschuss in Hachenburg gewesen, wo wir uns vor Ort die Situation angeschaut haben.
Eines bleibt festzustellen: Nicht nur dieses Jahr, sondern auch zukünftig, über mehrere Jahrzehnte, werden wir diese Schäden aufarbeiten müssen, und das wird uns viel Geld kosten. Deshalb ist dieses Thema so wichtig.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Zahlen sind schon genannt worden, zum einen die Zahlen für den Kommunal- und Staatswald, die die Landesregierung zur Verfügung gestellt hat, aber auch die Zahlen, die die Bundesregierung als Kofinanzierungsmittelgeber den Ländern zur Verfügung stellt, um diese Schäden ansatzweise zu reduzieren.
Wir müssen uns fragen – dies war ja auch der Ansatz des Kollegen Billen –, wie wir zukünftig mit dieser Herausforderung umgehen wollen, weil zum Beispiel nicht nur die Privatwaldbesitzer über Generationen denken und damit den Wald auch über Generationen wieder aufbauen müssen, die jetzt keine Erträge haben bzw. noch defizitäre Erträge haben, genau wie die Kommunalwaldbesitzer oder
die Staatswaldbesitzer. Wir müssen uns fragen: Welche Anforderungen haben wir zukünftig zu bewältigen?
Wir haben in einem Flächenland wie Rheinland-Pfalz, das mit den größten Waldanteil in Deutschland hat, im kommunalen Bereich, auf der Einnahmenseite bei den Kommunen, immense Einnahmeausfälle. Jetzt ist die Zeit in den Kommunen, in der die Forstwirtschaftsberichte, die Forsthaushalte aufgestellt werden.
Wenn man sich einmal ansieht, wie die Prognosen für die nächsten Jahre aussehen werden, dann stellen wir fest, dass wir Defizite in den kommunalen Haushalten haben werden.
Dann ist die Überlegung, wie wir an dieses Thema herangehen. Wenn wir an dieses Thema herangehen, müssen wir überlegen, was die Ursache dieser Ausfälle ist, dass Umwelt- und Klimaveränderungen dazu beitragen.
Wenn wir über ein Klimapaket in Deutschland reden, dann reden wir auch über eine CO2-Besteuerung, darüber, dass der Wald ein Leistungsträger ist, der die Probleme der CO2-Produktion lösen kann.
Wir brauchen ein Finanzierungsmodell in Zukunft, das diese Umweltleistung im Wald, ob im Kommunal-, im Privatoder Staatswald, honoriert, und das über mehrere Jahrzehnte hinweg.
Diese Instrumente müssen wir kreieren, mit diesem Thema müssen wir uns auseinandersetzen, um diese Umweltleistung zu honorieren, um Einnahmeausfälle zu minimieren.
Ein weiterer Punkt – deshalb war ich ein bisschen traurig, dass der Kollege Billen diesen Punkt nicht angesprochen hat, weil er richtigerweise die Anpflanzung bzw. die Pflanzproblematik erwähnt hat –, den ich erwähnen möchte, ist die Frage nach dem weiteren größeren Feind der Waldpflanze, der Naturverjüngung, der Weißtanne, der Fichte, aber auch der Buche und Eiche, der Douglasie. – Das ist das Wild. Wir brauchen regional dort, wo die Wildbestände nicht in den Griff zu bekommen sind, Reglementierungen und neue Ansätze, um die Wildbestände so zu haben, dass der Wald überhaupt eine Chance hat zu wachsen, ob als Naturverjüngung oder als Anpflanzung. Auch diesbezüglich müssen wir Eingriffe bzw. Nachjustierungen vollbringen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, das sind nur zwei, drei Themen, die wir künftig mit dem Thema „Wald“ verknüpfen müssen.
Eine Sache möchte ich noch erwähnen, dass wir nämlich seit Beginn dieses Jahres eine neue Rundholzvermarktung installiert haben bzw. installieren mussten. Wir haben landesweit vier Rundholzvermarktungsgesellschaften gegründet. Die haben direkt im ersten Jahr, ich glaube, eines der schwierigsten Jahre zu bewältigen gehabt. Am Ende eines solchen ersten Jahres muss auch diese Herausforderung bzw. diese Leistung – neben der Leistung der Forstämter und der Holzaufbereiter – dankenswerterweise erwähnt werden.
tig auch hier noch viel öfter über das Thema „Wald“ und künftige Finanzierungsmodelle und über die Möglichkeit, dass der Wald wachsen kann, reden.
Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ja, die Wälder sind dieses Jahr und waren im letzten Jahr schon an vielen Stellen regelrecht am Verdursten. Für all diejenigen, die sich vielleicht nicht häufig in Wäldern aufhalten, habe ich aus dem aktuellen Kalender von Landesforsten zum Thema „Klimawandelfolgeschäden im Wald“ ein Luftbild eines Standorts im Kreis Altenkirchen mitgebracht, aufgenommen im Hochsommer.
(Der Redner hält eine Luftbildaufnahme hoch – Vizepräsident Hans-Josef Bracht übernimmt den Vorsitz)
Darauf sieht man recht schön, dass statt dem satten Grün die Fichten tatsächlich flächenhaft abgestorben sind. Insofern haben wir keinen Grund zur Gelassenheit, sondern ganz im Gegenteil – darauf machen die Försterinnen und Förster uns Politik aufmerksam –, wir brauchen massive Hilfestellung für diesen Wald, der uns verdurstet, der abstirbt.
Wir haben noch nicht einmal mehr 20 % an gesunden Bäumen. Das zeigt unser Waldzustandsbericht. Wir müssen daraus vor allen Dingen die richtigen Schlüsse ziehen.
Aus meiner Sicht müssen wir hauptsächlich schwerpunktmäßig drei Baustellen bearbeiten. Vorne weg natürlich, damit wir überhaupt in Zukunft eine Chance haben, diesem Prozess zu begegnen, brauchen wir eine stringente und mit Nachdruck vorangetriebene Energiewende. Da muss man sagen, dass wir nach wie vor in Deutschland unsere Hausaufgaben nicht machen. Wir haben nach wie vor kein Kohleausstiegsgesetz, was wir dringendst bräuchten, um möglichst zeitnah unsere Kohlemeiler abzuschalten.