auch, dass vonseiten der allgemeinbildenden Schule die Ausbildungsfähigkeit der Schulabgänger gewährleistet wird.
Meine Damen und Herren, diese spürbare Verbesserung des Ausbildungsplatzangebotes wird durch die Landesregierung in Schleswig-Holstein erheblich unterstützt. Gemeinsam mit den Handwerkskammern, dem Wirtschaftsverband Handwerk, der Arbeitsagentur und den Gewerkschaften engagiert sich die Landesregierung im Bündnis für Ausbildung. Gerade durch dieses Bündnis sowie den Ausbildungsakquisiteuren und -beratern, die in die Fläche geschickt werden, kommt es zu einer spürbaren Verbesserung der Ausbildungssituation.
Mit vielen einzelnen Maßnahmen aus dem Zukunftsprogramm Wirtschaft trägt das Land maßgeblich zum Ausbildungserfolg bei. Deshalb sollten alle hier Anwesenden großes Verständnis für die Beibehaltung dieser Fördermaßnahmen aufbringen.
Trotz der Ausbildungserfolge gibt es im Bereich des Handwerks vielschichtige Problemfelder; auch das wurde angesprochen. So bereitet der Rückgang bei den Meisterprüfungen den Handwerkskammern große Sorgen. Weniger Meisterinnen und Meister verstärken die vorhandenen Probleme bei der Übergabe von Betrieben an die jüngere Generation.
Dieser Entwicklung muss mit kreativen Maßnahmen entgegengewirkt werden. Die Anerkennung des Meistertitels als Hochschulzulassungsvoraussetzung ist ein richtiger Schritt in diese Richtung.
Schon fast traditionell ist die Eigenkapitalquote des Handwerks gering, obwohl sie sich, wie Herr Minister Austermann betont hat, verbessert hat. Dies ist aber bei Basel II und den Rankings der Kreditinstitute ein wichtiger Indikator für die Bonität der Betriebe. Oftmals sind die hohen Zinslasten, die ein Unternehmen, ein Handwerksbetrieb zu tragen hat, nicht mehr über die Erträge zu erzielen. Somit ist die Sicherstellung der Kreditversorgung der Betriebe eine vorrangige Aufgabe der Politik. Dies muss auch durch den Erhalt regional verankerter und vor allen Dingen leistungsstarker Kreditinstitute speziell in der Fläche gewährleistet sein.
Gerade bei kleineren Unternehmen müssen weitere Verbesserungen der Finanzierungsbedingungen durch die Landesförderinstitute geschaffen werden. Die Probleme bei kleineren Unternehmen sind nach Aussage der Förderinstitute allerdings oft mangelhaft eingereichte Unterlagen, nicht ausrei
chendes Eigenkapital und unternehmerische Defizite. Dies führt dann oft zu ablehnenden Förderbescheiden.
Ein Drittel aller Handwerksbetriebe müssen in den nächsten fünf Jahren ihre Nachfolge regeln. Das ist eine große Herausforderung, die auch die Kammern mit großer Sorge verfolgen. Aufgrund der angesprochenen sinkenden Zahl von Meisterprüfungen und der bekannten Risiken wird hier in den nächsten Jahren seitens der Kammern keine Entspannung erwartet.
Durch Beteiligungs-, Darlehns- und Bürgschaftsangebote der Investitionsbank, der MBG und der Bürgschaftsbank können wirksam Übernahmefinanzierungen einfließen. Grundvoraussetzung bei allen Fördermitteln ist allerdings ein tragfähiges Unternehmenskonzept.
Meine Damen und Herren, zum Schluss - eigentlich reicht die Zeit gar nicht mehr aus - möchte ich noch einmal auf die gestrige Debatte zurückkommen, in der es um die Entwicklungschancen des ländlichen Raumes ging. Herr Minister Hay, da gucke ich Sie auch an. Ich bitte Sie und Ihre Mitarbeiter, bei der Aufstellung des Landesentwicklungsplans im Interesse des Handwerks dafür Sorge zu tragen, dass Neuansiedlungen und Weiterentwicklungen von Betrieben nicht an überzogenen Umweltvorgaben scheitern, dass auch im Bereich der Regionalplanung Gestaltungsspielräume und Planungsspielräume ausgeschöpft werden, aber vor allen Dingen, dass die 8-%-Klausel bei Wohnbaugebietsentwicklung im Interesse des Handwerks im ländlichen Raum zurückgenommen wird.
Wir brauchen Kompromissbereitschaft für eine in die Zukunft gerichtete Wirtschaftspolitik gerade in den strukturschwachen Räumen.
Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich bedanke mich im Namen der SPDFraktion zunächst einmal ebenfalls bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Wirtschaftsministerium und natürlich auch für die Zuarbeit der Handwerkskammern für diesen umfänglichen und
Es ist richtig und auch wichtig, dass wir uns in regelmäßigen Zeitabständen nicht nur mit der Wirtschaftspolitik und dem Mittelstand, sondern insbesondere und ganz konkret mit der Situation des Handwerks in Schleswig-Holstein beschäftigen.
Das Handwerk ist der wichtigste Ausbilder in unserem Land. Über 18.000 junge Menschen werden in über 8.500 Betrieben ausgebildet. Der Anteil des Handwerks an der Berufsausbildung liegt damit bei 35 %. Im vergangenen Jahr haben mehr als 43 % der Handwerksbetriebe Ausbildungsplätze angeboten. Konkret gab es 7.151 Neueinstellungen. Im Vergleich zu 2006 war das eine Steigerung von über 10 %.
Unser Handwerk belegt damit hinsichtlich der Ausbildung unangefochten den Spitzenplatz in unserer Wirtschaft. Es waren die Handwerksbetriebe, die auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihrer sozialen Verantwortung gerecht geworden sind, die nicht, wie viele in der Großindustrie, nur auf die nackten Zahlen geschaut und Ausbildungsplätze gestrichen haben, sondern die gesagt haben: Wir wollen, dass junge Menschen eine Perspektive haben und nicht auf der Straße stehen. Wir bilden aus, auch wenn sich das nicht immer rechnet. Und das war gut so!
Es ist schon wahr: Das Handwerk mit 24.000 überwiegend kleinen und mittleren Betrieben ist das Rückgrat des Arbeits- und gerade auch des Ausbildungsmarktes in Schleswig-Holstein. Dem Handwerk gebührt Dank für diese Leistung bei der Ausbildung des Berufsnachwuchses. Ich möchte mich auch persönlich bei allen ausbildenden Betrieben bedanken.
Insgesamt zeigt der Bericht, dass das Handwerk trotz der aufgezeigten Probleme nach wie vor ein leistungsfähiger Wirtschaftsbereich ist, der bei der wirtschaftlichen Entwicklung in und von Schleswig-Holstein eine wichtige Rolle spielt.
Mit Sorge müssen wir allerdings registrieren, dass sich die Anzahl der Meisterprüfungen kontinuierlich verringert. In den beiden großen Handwerken, die seit 2004 ohne Meisterprüfung ausgeübt werden können, nämlich im Fliesenleger- und Raumausstatterhandwerk, ist von 2004 bis 2006 nicht eine einzige Meisterprüfung absolviert worden, im Ge
Der Meisterbrief ist nicht nur ein Merkmal fachlicher Qualität, sondern auch unternehmerischen Könnens. In der Meisterschule werden auch betriebswirtschaftliche Kenntnisse vertieft. Ergebnis ist eine wesentlich geringere Insolvenzquote von Existenzgründern in den ersten Jahren als in anderen Bereichen der Wirtschaft. Das bedeutet auch sichere Arbeitsplätze, die im Meisterhandwerk geschaffen werden.
Im Jahr 2006 gab es 176 Insolvenzen im Handwerksbereich. Das ist die niedrigste Zahl seit dem Jahr 2000. Dennoch muss das Problem mit der sinkenden Zahl von Meisterprüfungen im Auge behalten werden. Bei künftigen Diskussionen über die Entwicklung des Handwerks muss der Qualifikationsaspekt, insbesondere die Meisterprüfung, wieder zentraler Ausgangspunkt sein. Eine künftige weitere Aufhebung des Meistervorbehalts sollte nicht geplant werden.
Das Land Schleswig-Holstein unterstützt unter anderem die überbetriebliche Lehrlingsunterweisung, die Modernisierung der Berufsbildungsstätten, die Aufstiegsfortbildung - also das Meister-BAföG und die Beratung für Betriebsinhaber zum Beispiel in der Nachfolgefrage mit beachtlichen finanziellen Mitteln. Wichtig ist die weitere Unterstützung der Rationalisierungsgemeinschaft Handwerk, RGH, einer bundesweit einmaligen Einrichtung, die unter anderem durch Betriebsvergleiche und durch eine enge Zusammenarbeit mit der Bürgschaftsbank des Landes eine unverzichtbare Beratungstätigkeit der Handwerksbetriebe wahrnimmt.
Die Sicherung der Betriebsnachfolge ist in den nächsten Jahren eines der zentralen Probleme. Viele Betriebe stehen vor dem Problem, einen geeigneten Betriebsnachfolger oder eine geeignete Betriebsnachfolgerin zu finden. Auch dies ist ein Bereich, in dem wir unsere Anstrengungen zur Berücksichtigung von Frauen in Leitungspositionen in der Wirtschaft konzentrieren sollten.
Ebenso wenig wie bei den Fachkräften können wir es uns bei der Betriebsnachfolge leisten, auf die Ressourcen und auf die Qualifikation von Frauen zu verzichten. Das Handwerk ist durch mittelständische Familienbetriebe geprägt. Es gilt daher, im Rahmen der anstehenden Erbschaftsteuerreform eine Lösung zu finden, die einen reibungslosen Generationswechsel der Handwerksbetriebe garantiert. Wir meinen, die schleswig-holsteinischen Hand
Das Handwerk muss sich auch auf den demografischen Wandel vorbereiten. Die Sicherung des Fachkräftenachwuchses ist für das Handwerk von herausragender Bedeutung. Neben der Nutzung der Erfahrung älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter muss eine Fortsetzung der intensiven Ausbildungsanstrengungen im Vordergrund stehen. Die Ausbildungsreife junger Menschen werden wir weiter verbessern.
Das Handlungskonzept „Schule und Arbeitswelt“ ist als Bestandteil des Zukunftsprogramms Arbeit zu erhalten und weiter umzusetzen. Die traditionell niedrige Eigenkapitalquote im Handwerk ist im Zeitraum von 2000 bis 2006 in allen Handwerksbranchen gestiegen. Gewinne werden zunehmend für die Entschuldung und für Neuinvestitionen eingesetzt. Erfreulich ist, dass bei den kleinen Betrieben mit weniger als fünf Beschäftigten immerhin fast 40 % eine Eigenkapitalquote von über 30 % haben. Auf der anderen Seite haben rund 26 % dieser Betriebe ein negatives Eigenkapital. Erwähnenswert ist, dass durch die Bürgschaftsbank und die MBG seit dem Jahr 2000 im Handwerk 1.600 neue Arbeitsplätze geschaffen und fast 13.000 Arbeitsplätze gesichert werden konnten. Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge an Generalunternehmen setzen diese häufig Klein- und Kleinstbetriebe als Subunternehmen ein, die ihren Sitz nicht in Schleswig-Holstein haben. Hier ist auf die besondere Verantwortung derjenigen hinzuweisen, die für die Auftragsvergabe verantwortlich sind.
Es geht darum, möglichst Teillose oder Fachlose auszuschreiben. Es sollten auch immer Haftungsfragen und Gewährleistungsprobleme bedacht werden, denn bei der Beurteilung des wirtschaftlichsten Angebotes, das bekanntermaßen häufig mit dem billigsten Angebot verwechselt wird, sind die Einhaltungen von Gewährleistungsbedingungen ein nicht zu unterschätzender Faktor. Diese Gewährleistung kann durch den ortsnahen regionalen Handwerker sehr viel schneller geleistet werden. Die vollzogene Erhöhung der Wertgrenze für beschränkte Ausschreibungen auf 100.000 € ist auch ein Schritt in die richtige Richtung.
Das Thema Schwarzarbeit möchte ich nicht verschweigen. Die Forderung der Handwerkskammer, wonach das Land eine aktive Koordinatorenrolle bei der Bekämpfung der Schwarzarbeit übernehmen soll, um die vielfältigen Gesetzgebungs- und Verfolgungszuständigkeiten sowie die Aktivitäten vom Bund bis zu den Kommunen zu bündeln und zu verstärken, ist zu unterstützen. Im Wirtschaftsausschuss haben wir deshalb eine Anhörung zur Schwarzarbeit durchgeführt, in der zahlreiche Fachleute zu Wort gekommen sind. Wir werden ihre Stellungnahmen auswerten und sollten dann geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung der Schwarzarbeit ergreifen.
Ich unterstütze ausdrücklich beispielsweise die Forderung des Baugewerbes, des Bauindustrieverbands Schleswig-Holsteins, in einer Pressemitteilung, die die Überschrift trug: Wir alle müssen deutlich mehr gegen Schwarzarbeit tun.
Unser gemeinsames Ziel muss es weiterhin sein, die Kostenbelastung für die Handwerksbetriebe zu senken oder zumindest nicht weiter steigen zu lassen. Dies gilt insbesondere für die Lohnzusatzkosten. Die Unterstützung der Ausbildungsaktivitäten des Handwerks, insbesondere die Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung, ist fortzuführen. Dies gilt auch für schulische Maßnahmen, um eine bessere Ausbildungsreife zu erzielen. Eine Daueraufgabe ist schließlich die Überprüfung von bürokratischen Belastungen der Handwerksbetriebe. Auch das ist hier angesprochen worden.
Leistungsfähigkeit, Innovationsfreude und Ausbildungsbereitschaft des schleswig-holsteinischen Handwerks sind hervorragend. In den nächsten Jahren ist es wichtig, dass sich das Handwerk noch stärker an die Herausforderungen des offenen Binnenmarktes und zunehmend auch des Weltmarktes anpasst. Dazu gehört auch die berechtigte Forderung des Zentralverbands des Deutschen Handwerks, die wir unterstützen, das Handwerk künftig in die Lage versetzen, die Erfüllung der Forderungen zu sichern. Das ist ein ganz zentraler Punkt.
Ich glaube, es ist deutlich geworden, welche herausragende Bedeutung das Handwerk in SchleswigHolstein für die Arbeitsplätze und für die Ausbil