Die Forderung des Philologenverbands nach einer Besoldung der Gymnasiallehrkräfte mit A 14, wenn Grundschullehrkräfte A 13 bekommen, finde ich vor diesem Hintergrund abenteuerlich, liebe Kolleginnen und Kollegen.
Da wir bis 2019 unter dem Rettungsschirm des Bundes sind, können wir erst 2020 mit der Besoldungserhöhung beginnen, und es ist gut, dass wir unsere finanziellen Spielräume dafür nutzen. Die vollständige Überleitung wird also 2025 erreicht sein, weil wir dies schrittweise machen. Es wurde gesagt, wir beginnen mit den Schulleitungen, die wir in zwei Schritten schon ab dem Schuljahresbeginn 2019/2020 jeweils um eine halbe Besoldungsstufe höher bezahlen wollen. Außerdem werden die Funktionsstellen für die stellvertretenden Schulleitungen an kleinen Grundschulen eingerichtet. Das ist ein richtiger Schritt, denn wir haben zu viele unbesetzte Schulleitungsstellen, die wir dadurch attraktiver machen.
Das Honorieren der guten Arbeit der Grundschullehrkräfte ist ein Ziel dieser Maßnahmen. Mit dieser Wertschätzung schaffen wir auch neue Perspektiven für Studienanfängerinnen und -anfänger. Es ist kein Geheimnis, dass Schleswig-Holstein dringend mehr Grundschullehrkräfte braucht. Diejenigen, die sich für eine Lehramtsausbildung an der Grundschule entscheiden, wissen jetzt, dass sie auf eine höhere Besoldung zählen können. Das ist ein starkes Signal für das Grundschullehramt.
Die Bezahlung ist eine wichtige Form der Wertschätzung von geleisteter Arbeit. Zur Zufriedenheit mit dem Job gehören aber auch gute Arbeitsbedingungen.
lastung, deren Ergebnisse jetzt vorliegen, sind der Anfang, das Konzept zur Entlastung wird folgen. Damit werden wir das Grundschullehramt in Schleswig-Holstein - und auch andere Lehrämter noch attraktiver machen. - Vielen Dank.
Frau Präsidentin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Grundschullehrkräfte haben einen der wichtigsten Berufe in unserer Gesellschaft: Sie bereiten unsere Kinder auf die weitere schulische Laufbahn vor und sind damit ganz entscheidende Wegbereiter für ein möglichst selbstbestimmtes Leben. Es ist daher von großer Bedeutung, dass wir diesen Beruf attraktiver machen. Dabei geht es nicht nur um die Besoldung, aber natürlich ist sie einer der wesentlichen Faktoren. Wir sind aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass sich deutlich mehr junge Menschen für das Studium zum Grundschullehramt interessieren, damit wir in Zukunft ausreichend qualifizierte Lehrkräfte für unsere Grundschulen haben werden.
Die Diskussion über die unterschiedliche Besoldung bei Lehrkräften läuft eigentlich schon seit Jahrzehnten. Durch die rot-grün-blaue Ausbildungsreform beim Grundschullehramt wurde vor einigen Jahren das zehnsemestrige Masterstudium auch für das Grundschullehramt festgeschrieben.
Durch das gesetzlich festgelegte zehnsemestrige Masterstudium war eigentlich allen Beteiligten klar, dass die Hochstufung der Grundschullehrkräfte zu A 13 Realität werden muss.
Darauf haben wir bei der Diskussion mehrfach hingewiesen: Das war spätestens mit Ihrem Gesetz allen Beteiligten klar.
Auf die juristische Frage wurde schon hingewiesen. Man sollte das aber nicht von Gerichten klären lassen, sondern diese Frage politisch beantworten.
(Beifall FDP, CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN - Eka von Kalben [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN]: Da sind wir uns alle ei- nig!)
Lange Zeit wurde die geringere Besoldungsstufe vonseiten mehrerer Länder am liebsten mit der geringeren Ausbildungsdauer begründet. Dieses Argument entfällt zunehmend: Wir haben schon die ersten Absolventen mit zehnsemestrigem Masterstudium. Es werden in den Grundschulen natürlich immer mehr.
Allein schon aus diesem Grund gibt es einen gewissen Handlungsdruck. Es kommt aber hinzu, dass wir immer mehr in einen Wettbewerb mit anderen Bundesländern kommen. Dort ist die Diskussion ebenfalls schon lange in Gang, und es wurden teilweise schon Beschlüsse zur A-13-Besoldung bei Grundschullehrern getroffen. Wir müssen und werden uns generell Gedanken über die Besoldungsstruktur und die Wettbewerbsfähigkeit machen. Beim Grundschullehramt wird der Wettbewerbsnachteil besonders groß und konkret, wenn wir jetzt nicht reagieren.
Deshalb ist es gut, dass wir nun mit der schrittweisen Anhebung der Besoldung von Grundschullehrern beginnen. Es ist in jedem Jahr eine Erhöhung von 80 € pro Monat vorgesehen. Das ist ein fairer, sinnvoller und finanziell verantwortlicher Weg. Die gute Arbeit, die dort geleistet wird, muss auch gut bezahlt werden.
Es ist richtig, dass wir bei den Leitungs- und Funktionsstellen anfangen und dann in einem Zeitraum von sechs Jahren die Besoldung aller Grundschullehrkräfte schrittweise hochstufen. Ich habe neulich gelesen: In Niedersachsen beträgt der Unterschied, wenn man Schulleiter wird, nur noch 57 € - das wurde vorhin schon gesagt. Dass da der Andrang nicht besonders groß ist, sich für eine durchaus verantwortungsvolle Leitungsstelle zu bewerben, ist wahrscheinlich allen Beteiligten klar.
Alle Fraktionen haben in der Vergangenheit mit unterschiedlicher Intensität die höhere Besoldung für Grundschullehrkräfte gefordert. Ich bin froh, dass jetzt endlich gehandelt wird. Da ist es ziemlich albern, wenn SPD und AfD jetzt behaupten, wir hätten diese Vereinbarung nur aufgrund ihres politi
Man muss auch sagen: Es ist klar, dass man dieses macht, bevor man die Haushaltseckwerte beschließt und die Finanzplanung überarbeitet. Das ist ein sinnvoller Zeitpunkt. Darüber sollte sich niemand wundern.
Richtig albern wird es aber, wenn die Opposition sagt: Das dauert alles viel zu lang! Wenn man selbst nicht gehandelt hat und selbst auch keine besseren und seriös finanzierten Vorschläge auf den Tisch legt, ist das, mit Verlaub, nichts anderes als Heuchelei.
(Beifall FDP, CDU und Lasse Petersdotter [BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN] - Werner Kalinka [CDU]: Ja! So ist das!)
Die frühere Bildungsministerin Britta Ernst hat als Bildungsministerin in Brandenburg nun einen Beschluss über A 13 für Grundschullehrkräfte bekommen. Darauf haben Sie schon in der vergangenen Tagung hingewiesen. Ich frage mich: Warum haben Sie sie hier in Schleswig-Holstein nicht gelassen? Das ist doch die spannende Frage, die am heutigen Tag diskutiert werden muss. Herr Dr. Stegner, Sie waren ja auch schon einmal witzig. Ich sage: Lieber eine Schnecke sein als immer eine Lame Duck.
Es ist ja auch bekannt, dass es nicht wenige Lehrkräfte an den weiterführenden Schulen gibt, die die Anhebung der Besoldung für Grundschullehrkräfte und die damit einhergehende Angleichung der Besoldung kritisch sehen. Ich sage ganz deutlich: Wir sollten alle Lehrkräfte und ihre Arbeit anerkennen und entsprechend entlohnen. Ich glaube, dass diese Diskussion wenig bringt. Wir sollten insgesamt für mehr Fairness sorgen. Wir sollten mehr Studienbewerber für diesen Beruf interessieren. Es geht auch darum, dass wir wieder männliche Studienbewerber für das Grundschullehramt interessieren. Es gibt viele Schulen, bei denen die einzigen Männer der Schulleiter und der Hausmeister sind. Hier im Raum wissen das doch alle. Insofern ist das auch keine Retro-Debatte, sondern es ist sinnvoll, dies anzugleichen. Das ist auch im Rahmen der Gleichstellung wichtig.
Abschließend möchte ich sagen, dass wir uns insgesamt über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen unterhalten müssen. Wir müssen mehr gut qualifizierte junge Leute für diesen wichtigen Job interessieren. Wir werden das tun. - Ich danke ganz herzlich für die Aufmerksamkeit.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Gäste auf der Tribüne! Die Arbeit, die in unseren Grundschulen täglich geleistet wird, verdient genau eine Bezeichnung - besser eine Auszeichnung -: Sie ist Managerarbeit. Ganztag, Verlässlichkeit, Inklusion, Integration, DaZ, Präventionsprogramme, Netzwerk, Schularbeit, Vergleichsarbeiten, Binnendifferenzierung, Mentoring, Sozialpädagogik, Neue Medien, SCHILF und SCHELF: Das sind nur die Überschriften der Aufgabenbereiche, die in den letzten zehn bis 20 Jahren zu der eigentlichen Arbeit an Grundschulen hinzugekommen sind. Was aber in der gesamten Zeit gleich geblieben ist, ist die Besoldung.
Gleiche Besoldung für mehr Arbeit kann auf Dauer nicht gutgehen. Die Rechnung dafür geht seit Jahren peu à peu beim Land ein und fällt - euphemistisch ausgedrückt - besorgniserregend aus. Bei der Besetzung von Planstellen haben wir ein Riesenproblem. Grundschullehrer zu werden, ist einfach nicht mehr so attraktiv, wie es früher war. Wir haben ein noch größeres Problem bei der Besetzung von Schulleitungsstellen - und das schon vor der noch kommenden Pensionierungswelle.
Zunächst zu den so schwierig zu besetzenden Schulleiterstellen: Ich wage einmal die Behauptung, dass es gar nicht einmal in erster Linie an der nicht mehr zeitgemäßen Besoldung liegt. Die Aufgaben sind, wie ich eben skizziert habe, zu viele geworden. Was passiert, wenn Schulleitungsposten nicht besetzt werden: Die Stellvertretung übernimmt notgedrungen nach einer Weile ein, zwei, teilweise drei Jahre lang und bewirbt sich letztlich oft und entgegen ihrer eigenen Lebensplanung selbst auf den Posten. Das ist allenfalls suboptimal und klappt in der Regel nur deshalb so gut, weil sie