Deshalb sind wir uns in der Landesregierung darüber einig, dass es beim Ausbau der erneuerbaren Energien schneller vorangehen muss
und wir als Land unsere Vorreiterposition ausbauen wollen. Dazu werden wir neben dem klaren Fahrplan zur Verabschiedung unserer Regionalpläne im Windbereich und dem Zubau in diesem Zusammenhang in diesem Jahr übrigens sehr viel mehr Genehmigungen als im vergangenen Jahr aussprechen.
(Beate Raudies [SPD]: Was nicht schwierig ist! - Dr. Ralf Stegner [SPD]: Das ist ja auch nicht schwierig!)
Ich bin stolz darauf, dass wir es geschafft haben, die Zahl der Genehmigungen in diesem Jahr, Stand heute, schon bis auf über 100 zu bringen - eine Zahl, von der andere Bundesländer nur träumen können.
Das liegt daran, dass wir hier im Land bessere Bedingungen als anderswo schaffen. Wir gehen über das hinaus, was durch die Bundesrahmenbedingungen erlaubt wird. Es ist gut, dass wir an dieser Stelle sehr engagiert sind.
Darüber hinaus werden wir uns im Rahmen der Evaluation und der Fortschreibung des Energiewende- und Klimaschutzgesetzes in den kommenden Wochen eine Reihe von konkreten Maßnahmen vornehmen, mit denen der Anteil der erneuerbaren Energien noch weiter gesteigert und diese gleichzeitig
in größerem Ausmaß vor allen Dingen in die Sektoren Wärme und Mobilität hineingebracht werden können. Das, meine Damen und Herren, ist Energiewendepolitik „Made im echten Norden“. Dabei sind wir auf einem guten Weg.
Grüner Wasserstoff wird als einer der edelsten Energieträger der Zukunft eine Schlüsselfunktion einnehmen und damit auch ein hohes Maß an Wertschöpfungsmöglichkeiten hier im Land bieten. Um diese wirtschaftlichen Chancen zu nutzen, werden wir Unternehmen, Forschungsreinrichtungen und Kommunen im Land auf dem Weg in eine Wasserstoffwirtschaft unterstützen.
Wir haben uns in der Landesregierung darauf verständigt, was wir fördern und unterstützen wollen. Dabei sind natürlich zuallererst die Maßnahmen der Wasserstofferzeugung zu nennen. Wir werden uns vor allem auf die Förderung kleinerer Anlagen an integrierten Standorten sowie auf innovative Verfahren konzentrieren, da für die großen Erzeugungsanlagen durch die Bundesregierung allein 2 Milliarden € bereitgestellt werden, wobei wir natürlich auch solche Projekte hier in Schleswig-Holstein voranbringen und diese Gelder nach Schleswig-Holstein holen wollen.
Ein weiterer wichtiger Punkt betrifft die Nachfrage, die nach grünem Wasserstoff entstehen muss. Für einen marktwirtschaftlichen Betrieb von Elektrolyseuren brauchen wir eine entsprechende Nachfrage. Diese wollen wir entwickeln. Da geht es um Wasserstoffanwendungen in Unternehmen aller Wirtschaftsbereiche: Industrie, Energiewirtschaft, Landwirtschaft, Abwasser- und Abfallentsorgung. Da geht es um Wasserstoffanwendungen in den Kommunen. Da geht es um die Herstellung von synthetischen Energieträgern und chemischen Grundstoffen auf der Basis von grünem Wasserstoff. Natürlich geht es auch um privatwirtschaftliche Anwendungen von Wasserstoff, zum Beispiel in schweren Nutzfahrzeugen und Bussen, im Rahmen der Fahrzeugflottenumstellung, im Schienenverkehr, in der Schifffahrt sowie im Flugverkehr.
Wasserstoff hat zwar eine lange Tradition; aber es gibt noch viel zu erforschen und zu erproben. Deshalb werden wir auch Maßnahmen der Wasserstoffforschung und -entwicklung sowie Demonstrationsprojekte im Land - sowohl solche der Forschungseinrichtungen und Hochschulen als auch solche der Unternehmen - durch die Unterstützung der entsprechenden Forschungsinfrastruktur fördern.
Voraussetzung für eine breite Anwendung von Wasserstoff ist aber auch die Bereitstellung der nötigen Wasserstoffinfrastruktur. Deshalb unterstützen wir entsprechende Maßnahmen, etwa Betankungseinrichtungen, kleinräumige Leitungsinfrastrukturen sowie Anlagen zur Wasserstoffeinspeisung in das Verteil- und Fernleitungserdgasnetz.
Natürlich wollen wir im Bereich Wasserstoff auch Aus- und Weiterbildung, Konzepte, Netzwerke, Studien und Öffentlichkeitsarbeit unterstützen.
Meine Damen und Herren, Sie sehen: Die vorgeschlagene Landesstrategie hat den Anspruch, in alle Bereiche der Wasserstofftechnologie vorzudringen und Schleswig-Holstein erneut auf die Poleposition der nächsten Phase der Energiewende zu setzen. Ich bin mir sicher: Grüner Wasserstoff wird ein elementarer Baustein der Energiewende in Schleswig-Holstein sein - zum Nutzen unserer Wirtschaft und für mehr Klimaschutz. - Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Der Minister hat die Redezeit um 5 Minuten überzogen. Diese Zeit steht jetzt allen Fraktionen zur Verfügung.
Bevor ich den nächsten Redner aufrufe, möchte ich noch ergänzen: Ebenfalls verhindert - und nach § 47 Absatz 2 der Geschäftsordnung des Landtags entschuldigt -, an der heutigen Vormittagssitzung teilzunehmen, sind die Abgeordneten des SSW. Wegen auswärtiger Verpflichtungen ist von der Teilnahme an der heutigen Sitzung für die Landesregierung Ministerpräsident Daniel Günther beurlaubt.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Liebe Gäste! Seit etwas mehr als drei Jahren bin ich nun im schleswig-holsteinischen Landtag, und ich glaube, ich darf behaupten: Wasserstoff ist mein Thema.
Anfangs wurde ich damit sicher noch belächelt, heute ist Wasserstoff eines der Zukunftsthemen. Nach einigen Anträgen dazu in diesem Haus liegt nun die Wasserstoffstrategie des Landes auf dem
Tisch. Fakt ist: Wasserstoff hat nicht nur Zukunft, Wasserstoff ist Zukunft und Teil unserer Energieversorgung.
Wasserstoff ist die Kohle von morgen, sagte Jules Verne schon 1874. Ähnliche Zitate hörte man in den letzten Monaten viele. Es ist sicher müßig, darüber zu diskutieren, warum es so lange gedauert hat. Viel wichtiger ist es, dass wir es jetzt endlich in die Realität umsetzen; denn der Weg weg von den fossilen Brennstoffen ist beschrieben.
Nach der Wasserstoffstrategie des Bundes und der norddeutschen Länder fügt sich unsere schleswigholsteinische Wasserstoffstrategie ergänzend an diese an und soll der Rahmen für die zukünftige konsequente Umsetzung der Energiewende sein.
Die Stromwende haben wir in Schleswig-Holstein geschafft. Wir haben sogar mehr - der Herr Minister hat es eben erwähnt - erneuerbaren Strom als wir derzeit verbrauchen. Wasserstoff ist deshalb so wichtig, weil er das verbindende Element von erneuerbarem Strom in die anderen Sektoren wie die Wärmeversorgung, die Industrie oder in die Mobilität ist.
Bereits heute haben wir bei uns im Land absolute Leuchtturmprojekte, wie beispielsweise das Reallabor Westküste 100, aber auch das Norddeutsche Reallabor, das Projekt eFarm oder das Lkw-Mobilitätsprojekt rund um den Güterverkehr am Standort Neumünster. Wir wollen Wasserstoffland Nummer eins von der Erzeugung über die Speicherung bis hin zur Nutzung von erneuerbarem Wasserstoff sein. Wir wollen den gesamten Kreislauf abbilden.
Wir wollen hier bei uns die Technologien entwickeln, diese industriell skalieren und umsetzen - das natürlich nicht nur für uns selbst, sondern weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus. Dazu ist übrigens inzwischen auch das Europaministerium aktiv und hat ein eigenes, grenzübergreifendes Projekt namens STRING am Start.
Damit dies nicht alles nur schöne Worte bleiben, haben wir für die Umsetzung unserer Wasserstoffthemen im Land 30 Millionen € bereitgestellt; für Speichertechnologien steht ein weiterer Millionenbetrag zur Verfügung.
Ein herzliches Dankeschön für diese Wasserstoffstrategie gilt dem Ministerium, dem Herrn Minister, dem Herrn Staatssekretär, den Mitarbeitern in den Häusern, der Regierung sowie allen anderen Beteiligten. Es stehen noch Gutachten aus, mit denen wir das Ganze ergänzen. Ein Maßnahmenplan ist einge
Sie und ich wissen, dass ich mich bei diesem Thema sehr eingebracht habe und ich habe es mit Sicherheit einigen auch nicht immer leicht gemacht. Aber wie heißt es so schön: Reibung erzeugt Wärme, wobei wir wieder beim Thema wären.
An den Ergebnissen wollen wir uns messen lassen; auch das ist ein viel zitierter Satz. Dieser gilt ganz sicher bei der Umsetzung unserer Wasserstoffstrategie und des dazugehörenden Maßnahmenkatalogs.
H2 aus SH, diese Formel, dieses Markenzeichen wird eine Erfolgsgeschichte für unser Land. Damit wollen wir dem Klimawandel begegnen, natürlich eine saubere erneuerbare Energieversorgung sicherstellen, und wir wollen dazu noch enorm wirtschaftlich profitieren.
Meine Damen und Herren, hier im Land der Horizonte entsteht die zukünftige erneuerbare Energieversorgung für die nächste Generation!
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit, bitte um Kenntnisnahme sowie um Ausschussüberweisung. Vielen herzlichen Dank.
Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Zunächst vielen Dank an die Servicekraft dafür, dass wir hier sicher reden können.
Sehr geehrter Herr Minister, ich weiß nicht, in welchem Land Sie leben. In dem Schleswig-Holstein, in dem ich lebe, sind im ersten Halbjahr drei Windmühlen gebaut worden. Das ist kein guter Weg, sondern die stehen vor der Wand, an der Ihre Energiewende zerschellt ist.