Protokoll der Sitzung vom 12.02.2020

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Es lebe der Sport, er ist gesund und macht uns hart - sinngemäß nach einem Song von Rainhard Fendrich. Das würde vielleicht passen, wenn wir hier von Leibesübungen sprechen. Doch damit möchte ich es mit der Polemik belassen.

Ich denke, es ist nichts Neues, wenn ich hier sage, dass Kinder Bewegung brauchen. In der Schule können Kinder Bewegung erfahren - und zwar im Schulsport. Schule bietet den Kindern vielfältige Möglichkeiten, sich zu bewegen. Wer Sport treibt, der weiß, dass sie dabei ihre Muskeln und den Kreislauf stärken. Also leistet der Schulsport einen wichtigen Beitrag zur gesunden körperlichen Entwicklung der Kinder. Das ist aber nicht alles. Der Sportunterricht erfüllt auch wichtige erzieherische und soziale Aufgaben. Er fördert faires, partnerschaftliches Verhalten und den Abbau von Aggressionen. Weiter stärkt er die Persönlichkeit und ver

(Präsident Toscani)

mindert Konflikt- und Gewaltpotenzial. Meine lieben Kolleginnen und Kollegen, der Schulsport ist ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Bildungssystems. Er ist wichtig und richtig und nicht mehr wegzudenken. Deshalb sehen die Lehrpläne an den saarländischen Schulen wöchentlich zwei Sportstunden vor. Ob eine dritte Sportstunde dem Ganzen dienlich ist, wage ich zu bezweifeln.

Über die Praxis der Schulsysteme der Nachkriegszeit kann ich nichts berichten. Das liegt in der Natur der Sache, denn ich bin erst in den Siebzigerjahren geboren. Wenn ich allerdings auf meine aktive Schulzeit zurückblicke, so kann ich doch feststellen, dass sich seit den Achtzigerjahren im Bildungssystem vieles verändert hat. Das ist auch gut so. Flexibilität hat Einzug gehalten, denn Sport ist auch Bewegung und Bewegung wird heutzutage zeitgemäß in den Unterricht integriert. Das ist meines Erachtens immens wichtig. Nicht nur ich bin dieser Meinung, sondern auch eine anerkannte Institution, die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung. Die DGU sagt in diesem Zusammenhang - Herr Präsident, erlauben Sie mir zu zitieren -: „Über körperliche Aktivität werden Entwicklungsprozesse des Gehirns und damit die Lernleistung und die emotionale Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert.“

Der enge Zusammenhang zwischen körperlicher Aktivität und Lernen sollte Konsequenzen für die Schule haben und im Sinne eines ganzheitlichen Lernens mit allen Sinnen die strikte Trennung von Körperübungen im Sportunterricht und Kopfübungen im Klassenzimmer aufheben.

Was bedeutet dies in der Praxis? - Hier möchte ich als Beispiel das „Schleichdiktat“ nennen. Dieses wird nicht vom Lehrer vorgelesen, sondern die einzelnen Wörter oder Sätze werden auf Zetteln aufgeschrieben, die dann in der Klasse aufgehängt werden. Die Schüler schleichen dann zu diesen Zetteln, prägen sich den Satz ein, schleichen wieder zurück zu ihrem Platz und schreiben das Gemerkte auf.

Doch kommen wir wieder zur dritten Sportstunde. Betrachtet man die geforderte dritte Sportstunde realistisch, so muss man feststellen, dass davon effektiv vielleicht 20 bis 25 Minuten verbleiben. Diese Tatsache zeigt, dass eine dritte Sportstunde obsolet ist.

Zudem stellt sich mir die Frage: Soll die dritte Sportstunde zulasten eines anderen Faches gehen oder als eine zusätzliche Schulstunde, die die Wochenstundenzahl für die Schülerinnen und Schüler erhöhen würde? - Der Kurzantrag der AfD-Fraktion gibt diesbezüglich keinen Aufschluss und Ihre Begrün

dung, lieber Kollege Dörr, nach meiner Ansicht auch nicht.

Der Sportunterricht ist aber auch noch unter einem weiteren Aspekt zu sehen. Er dient nämlich der Animation, aktiven Sport in den Vereinen zu treiben. Über Kooperationen zwischen Schulen und Vereinen werden den Kindern und Jugendlichen zusätzliche Bewegungsangebote für einen regelmäßigen Ausgleich im schulischen Alltag geschaffen. Wird dies im gebundenen Ganztag praktiziert, ist es eine echte Win-win-Situation. Viele dieser Kooperationen an saarländischen Schulen zeigen dies.

Hier kann ich aus meinem regionalen Umfeld zum Beispiel über die Kooperation zwischen der Gebundenen Ganztagsschule in Neunkirchen mit der Spielvereinigung Elversberg berichten. Diese Kooperation besteht schon seit vielen Jahren. Die Fußballförderung wurde kontinuierlich ausgebaut und ist von großem Erfolg gekrönt. Im Schuljahr 2014/2015 wurde die GGS Neunkirchen als Eliteschule des Fußballs vom Deutschen Fußballbund zertifiziert. Mittlerweile werden mehr als 20 Schülerinnen und Schüler der GGS allein nur im Nachwuchsleistungszentrum der SVE betreut - Tendenz steigend.

Ihren Ausführungen zu dem mangelnden Nachwuchs muss ich aus gelebter Praxis ebenfalls aus meiner Heimatstadt Neunkirchen vehement widersprechen. Geht man zu unserem Verein, Borussia Neunkirchen, so kann man feststellen, dass dort in den beiden letzten Jahren die Jugendarbeit eine wohlwollende Förderung erfahren hat und man die Teilnehmerzahl von Kindern und Jugendlichen verdreifacht hat. Das ist ein Beweis für sinnvolle und nachhaltige Arbeit.

Unabhängig von einer dritten Sportstunde haben bereits viele Schulen zusätzliche Bewegungsanreize und -angebote geschaffen. Ich will hier in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit einige wenige nennen: Grundschulen nutzen die Förderstunden für den sportlichen Bereich, im Unterricht wurde bewegtes fächerübergreifendes Lernen eingeführt, die Pausen werden zu angeleiteter oder freier Bewegung genutzt, auf den Schulhöfen wird vielfältiges Spielmaterial zur Verfügung gestellt und vieles mehr. Nicht zu vergessen ist das bewegte Schulleben durch Schulsport-AGs, die Durchführung von Spiel- und Sportfesten, sportorientierte Wandertage sowie Klassenfahrten und insbesondere die Teilnahme an den Schulsportwettkämpfen. Hier möchte ich nur auf die 120-seitige Broschüre des Bildungsministeriums hinweisen mit einer Vielzahl an schulsportlichen Wettbewerben nicht nur in den klassischen Sportarten wie Fußball, Handball, Turnen und Leichtathletik,

(Abg. Becker (SPD) )

sondern auch in vielen Trendsportarten wie Klettern, Triathlon und Beachvolleyball. Zu nennen sind da auch Jugend trainiert für Olympia und die Paralympics.

Werte Kolleginnen und Kollegen, wie Sie meinen Ausführungen entnehmen können, ist eine dritte Sportstunde weder notwendig noch zeitgemäß. Zudem würden bei der dritten Sportstunde zusätzliche Ressourcen benötigt werden. Der Kosten-NutzungFaktor steht bei einer zu erwartenden effektiven Sporteinheit von 20 bis 25 Minuten in keinem vertretbaren Verhältnis. Darüber hinaus bietet die derzeitige Gestaltungsweise den Schülerinnen und Schülern ein größeres Potenzial.

Die Kooperationen mit Sportvereinen ermöglichen den Schulen kompetente Unterstützung in der Bewegungs- und Gesundheitserziehung. Den Vereinen eröffnen sie auch die Chance für die Vereinsentwicklung. Sie sind sozusagen als Zukunftssicherung im Kinder- und Jugendsport zu sehen.

Aus unserer Sicht gibt es keinen Grund für eine Ausweitung des Schulsports. Daher lehnen wir den Antrag der AfD-Fraktion ab. - Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall von den Regierungsfraktionen.)

Ich erteile nun das Wort Frau Abgeordneter Astrid Schramm für die DIE LINKE-Landtagsfraktion.

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Die Wiedereinführung der dritten Sportstunde ist eine langjährige Forderung unserer Fraktion. Seit es die LINKE-Fraktion im saarländischen Landtag gibt, also seit 2009, stellen wir immer wieder diese Forderung. Wir haben auch immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass die Wiedereinführung der dritten Sportstunde mehr als notwendig ist.

Trotz knapper öffentlicher Haushalte dürfen Investitionen in Bildung und Gesundheit nicht vernachlässigt werden. Die Ärztekammer hat im Jahr 2017 davor gewarnt, dass sich der Anteil der übergewichtigen Kinder im Vergleich zu den 1980er- und den 1990erJahren um 50 Prozent erhöht hat und dass ein immer größerer Teil der Kinder den Großteil der Freizeit vor Bildschirmen verbringen. Der Schulsport ist für sie oftmals die einzige Möglichkeit, sich zu bewegen. Ein wichtiger Schritt hier im Saarland wäre es daher, wieder eine dritte Sportstunde einzuführen, hat der Chef der Ärztekammer Mischo erklärt.

Der Kollege Ulrich Commerçon hat im Jahr 2013 als Bildungsminister mit Blick auf den weiterführenden Bereich angekündigt: „Daher werden wir bei den Ganztagsschulen, wo auch die notwendige Zeit vorhanden ist, die verlässliche dritte Sportstunde gewährleisten.“ Das klang gut, ist aber bislang meines Wissens nicht gewährleistet.

So gesehen, liebe Kolleginnen und Kollegen, hat die AfD hier ein Thema aufgegriffen, das schon lange unser Thema war und es immer noch ist. Die grundsätzliche Forderung teilen wir ja auch. So allerdings, wie der Antrag verfasst ist, geht es nun wirklich nicht! Das ist nicht seriös. Will man eine dritte Sportstunde einführen, muss man auch wissen, dass man dafür geeignetes Personal in ausreichender Zahl benötigt. Das kostet nun einmal Geld. Will man die Schulen baulich ertüchtigen, braucht man auch dafür ein Konzept und wiederum Geld. Im Antrag der AfD wird aber nicht einmal ansatzweise dargelegt, welche Maßnahmen und was an Stellenaufwuchs erwartet werden. Ich halte es immer für etwas unseriös, wenn die Abgeordneten über etwas abstimmen sollen, ohne zumindest ungefähr die damit verbundenen Folgekosten zu erfahren.

Wir kritisieren, wenn sich die Landesregierung mal wieder im Ungefähren verliert und keine konkreten Konzepte und Planungen vorlegen kann. Jetzt kritisieren wir aber auch, dass eine Oppositionsfraktion mit einem solch schwammigen Antrag ins Plenum kommt. Das gilt umso mehr, da die AfD bei den Haushaltsberatungen noch keinen einzigen Antrag zugunsten einer Erhöhung der Zahl der Sportlehrer oder für ein Investitionsprogramm bezüglich Turnhallen und Sportplätze vorgelegt hat.

Angesichts des Gesagten sind wir weiterhin für die dritte Sportstunde. Gerade, weil wir es ernst damit meinen, lehnen wir Ihren Antrag ab.

(Beifall von der LINKEN und bei der SPD.)

Nächster Redner ist der Abgeordnete Frank Wagner für die CDU-Landtagsfraktion.

Sehr geehrter Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren! Wie wir eben bereits hörten, ist das Thema der dritten Sportstunde eines, das schon seit Jahrzehnten im Saarland diskutiert wird. Ich selbst habe 1997 begonnen, Didaktik der Primarstufe zu studieren, mit dem Hauptfach Sport. In dieser gesamten Zeit wurde immer wieder das Thema der dritten Sportstunde in

(Abg. Becker (SPD) )

tensiv diskutiert. Daher möchte ich nun zum einen aus der Sicht des Bildungspolitikers, zum anderen aber auch aus der Sicht eines Sportlehrers argumentieren und debattieren.

Aus allen Beiträgen hier ging hervor, wie wichtig Bewegung, wie wichtig Sport, wie wichtig aber auch andere Themen wie zum Beispiel gesunde Ernährung, in der heutigen Zeit die Ernährung in unseren Kitas, aber auch in unseren Schulen, sind. Leider gibt es immer mehr Kinder, die diesbezüglich erhebliche Defizite haben, die beispielsweise nicht mehr auf einem Bein stehen können oder leichte Bewegungsformen wie Hoppserlauf und Rückwärtslaufen nicht mehr ausüben können. Das ist vielleicht so, weil ihnen die Trainingszeit in der Freizeit fehlt, wie wir es aus unserer Kindheit und Jugend kennen mit dem Klettern auf einen Baum oder dem Spielen auf der Straße. Das kommt leider häufig zu kurz. Deshalb ist es wichtig, in unseren Kitas und in unseren Schulen entsprechend anzusetzen.

Besonders positiv möchte ich den Redebeitrag der Kollegin Schramm hervorheben, die sehr deutlich darauf eingegangen ist, wie schwammig dieser Antrag von der AfD formuliert wurde. Er wurde vorgelegt, ohne darzustellen, was das Ganze kosten soll, wie es umgesetzt werden soll. Vor allem wurde auch nicht gesagt, in welchen Schulformen das wie und wann umgesetzt werden soll. Ich kann mir nicht vorstellen, dass auf der Basis eines solchen Antrags wirklich komplett über alle Schulformen die dritte Sportstunde umgesetzt werden könnte. Auch da muss man genau hinschauen: Wie sind die einzelnen Schulformen aufgestellt?

Aber auch das Thema Sportstätten darf man nicht außer Acht lassen. Ich weiß aus diversen Gesprächen und verschiedenen Erhebungen, wie ausgelastet die Sportstätten am Vormittag sind. Viele Akteure kooperieren hier schon miteinander: Kindergarten, Grundschule, berufliche Schule und andere müssen mit einer Sport- oder einer Schwimmhalle, die hoffentlich in der Nähe verfügbar ist, auskommen und sich über die Nutzung abstimmen. Je mehr Sportunterricht angeboten wird, desto schwieriger gestaltet sich auch die Organisation. Nicht zuletzt würden wir diese Aufgabe auch an die kommunale Ebene weiterschieben, die letztendlich dafür sorgen müsste, dass zusätzlich investiert wird. Das ist in der heutigen Zeit nun wirklich ein sehr schwieriges und sensibles Thema.

Ich möchte hier aber hauptsächlich aus der Sicht des Bildungspolitikers agieren, mit der Sichtweise, die Schule und die frühkindliche Bildung als Ganzes zu sehen, alle Facetten der Bildung zu betrachten.

Hier nun Fächer gegeneinander auszuspielen und mit unterschiedlichen Gewichten zu versehen, das wäre heutzutage wirklich nicht mehr zeitgemäß. Das wäre auch unfair.

Mein Hauptargument ist daher: Die Schule hat sich in den vergangenen Jahren gravierend verändert. Wir haben in der Grundschule die verlässliche Grundschule, sprich jeden Tag mindestens fünf Stunden Unterricht. Das wurde übrigens von uns vor vielen Jahren eingeführt. Wir haben eine völlig veränderte Betreuungssituation, die sehr herausfordernd ist: Immer mehr Kinder benötigen einen Platz in der FGTS oder auch im gebundenen Ganztag bis 16.00 Uhr und auch länger. Wir haben ein inklusives Schulsystem. Und die gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen, die wir in der heutigen Schule haben, sind, wie eben schon mehrfach ausgeführt, ebenfalls zu bedenken.

Angesichts all dessen ist es wichtig, hier nun nicht noch einmal mit einem weiteren Schulfach beziehungsweise einer weiteren Stunde auf den Plan zu treten und zu behaupten, nur das könne die Lösung sein. Wir sollten vielmehr genau hinschauen. Schaut man genau hin, wie das die beiden Kolleginnen eben getan haben, erkennt man, dass in der heutigen Zeit schon sehr viel getan wird. Dafür ein großes Dankeschön, gerade auch an unsere Vereine, die dabei sehr viel ehrenamtliches Engagement an den Tag legen und tolle Arbeit leisten, sowohl am Vormittag als auch am Nachmittag.

In der Grundschule, damit komme ich wieder zur „verlässlichen Grundschule“, haben wir fünf Förderstunden in den Klassenstufen 1 und 2 und zwei Förderstunden in den Klassenstufen 3 und 4. Seit etlichen Jahren ist es erlaubt - es gab ein entsprechendes Rundschreiben -, eine dieser Stunden als zusätzliche Sportstunde, Bewegungsstunde oder auch als Stunde zur Ernährungsberatung oder für ein Projekt zu nutzen. Es gibt also durchaus die entsprechende Möglichkeit.

Die Schulen haben sich auf den Weg gemacht, „bewegte Pausen“ auszuschreiben. Diese werden umgesetzt mit Schülern, mit Eltern, mit Lehrkräften, mit Vereinen, um die Kinder im normalen Schulalltag zusätzlich zu beschäftigen und sie sportlich zu motivieren. Wir haben, wie bereits angesprochen, zahlreiche Sport-AGs und die sehr wertvolle Kooperation Schule-Sportverein, die seit vielen Jahren flächendeckend besteht und noch ausgeweitet wurde und nunmehr an fast allen Standorten umgesetzt wird.

Zur Betreuungssituation: Ich denke, gerade bei dieser ist es wichtig, genau hinzuschauen, im gebundenen Ganztag, aber auch in der Freiwilligen Ganz

(Abg. Wagner (CDU) )

tagsschule. Dort sollten wir zusätzliche Projekte hineingeben. Dafür wird eine Menge Geld investiert. Ich bin sehr hoffnungsvoll gestimmt. In der vergangenen Woche haben wir eine Schule in Püttlingen besucht, die an einem neuen Modellversuch der FGTS teilnimmt. Dort haben die Schulen zusätzliches Geld pro Jahr zur Verfügung, um Personal von außen hinzuzuziehen. Die haben uns gezeigt, dass gerade die Themen Bewegung, Gesundheit und Ernährung nachmittags auf dem Plan stehen und mit Fachkräften entsprechend personalisiert werden.

Von daher ist es wichtig, dass wir genau diesen Weg weiter fortsetzen, dass wir mit zusätzlichen Kräften von außen unterstützen und nicht die einzelnen Fächer gegeneinander ausspielen. Von daher ist die Forderung, die, wie ich eben bereits sagte, sehr schwammig formuliert wurde - „flächendeckende Einführung der dritten Sportstunde“ -, mit uns definitiv nicht zu machen. Das wäre zur jetzigen Zeit der falsche Weg.

(Beifall des Abgeordneten Scharf (CDU).)

Wir sollten weitere Projekte und Initiativen auf den Plan rufen beziehungsweise diejenigen, die schon gut laufen, und das ist eine Menge, entsprechend unterstützen und einen Schwerpunkt auf die Betreuungssituation im Saarland legen. Von daher werden wir den Antrag guten Gewissens ablehnen. - Vielen Dank.

(Beifall von der CDU und bei der SPD.)

Ich habe noch eine weitere Wortmeldung. - Der Fraktionsvorsitzende der AfD, Josef Dörr, hat sich noch einmal zu Wort gemeldet.

Herr Präsident! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Dem, was der Kollege Wagner und die beiden Kolleginnen hier vorgetragen haben, kann ich in sehr vielen Punkten zustimmen, das ist so. Wir haben ja keinen Gesetzesantrag eingebracht, wir haben einen Beschlussantrag eingebracht. Das heißt also, jedem ist klar, dass, selbst wenn diese dritte Sportstunde vor einigen Jahren möglich war und dann abgeschafft wurde, das nicht von heute auf morgen komplett wieder eingeführt werden kann. Da sind vielleicht die Lehrer nicht genügend ausgebildet, es sind vielleicht die Sportstätten nicht da, obwohl man da vielleicht auch ein bisschen fantasievoller sein könnte. Man kann ja manche Sportstunde tatsächlich auf dem Schulhof machen oder sonst wo, da ist vieles möglich.

Es ist von allen gesagt worden, Sport, Leibesertüchtigung, Leibeserziehung, Gesundheit sind wichtig und die dritte Sportstunde notwendig. Und wenn sie nicht flächendeckend eingeführt werden kann - daran war auch gar nicht gedacht -, so sollte man den Willen haben, in diese Richtung voranzugehen. Die organisatorischen Dinge sollte man den Schulen überlassen, die wissen, was sie machen können, und die machen das dann auch.