Protokoll der Sitzung vom 10.04.2019

Die Redezeit ist abgelaufen.

Ein letzter Satz.

Ich glaube, das, worum es uns in den nächsten Jahren gehen muss, ist, dass wir die tollen Erfahrungen, die wir haben, in die Regelstrukturen bringen, dass wir unsere Schulen stärker zu Demokratiewerkstätten machen, dass wir unsere Polizei darauf vorbereiten, mit diesen Gefahren präventiv umzugehen, indem man sie erst einmal erkennt.

Die Redezeit ist zu Ende!

Das ist die Aufgabe. Damit ist meine Redezeit offensichtlich zu Ende.

Vielen Dank.

(Beifall bei der SPD und der Staatsregierung)

Die Redezeit ist deutlich überschritten, Herr Kollege. Sie hatten einen letzten Satz angekündigt – der war sehr lang.

Das war Kollege Homann, SPD-Fraktion. Jetzt kommt Kollege Hütter für die AfD zu Wort.

Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren! Liebe Frau Köditz, vor 30 Jahren waren wir noch ein Stück weit damit beschäftigt, die Restausläufer der RAF zu bekämpfen – das haben Sie in Ihrem Vortrag vielleicht vergessen.

(Zuruf der Abg. Kerstin Köditz, DIE LINKE)

Und wo ein Christian Klar abgeblieben ist oder auch die Strafverteidiger – das weiß vielleicht Herr Lippmann, und darüber sollte man auch einmal reden.

(Zuruf des Abg. Valentin Lippmann, GRÜNE – Zurufe von den LINKEN)

Meine Damen und Herren,

(Unruhe im Saal)

wieder ein LINKEN-Antrag zum Thema Rechtsextremismus, und täglich grüßt das Antifa-Murmeltier.

(Zurufe von den LINKEN und den GRÜNEN)

Sie zeichnen hier ein permanent braunes Bild von Sachsen. Sie sehen überall Nazis, überall Netzwerke. Das ist permanentes Sachsen-Bashing der Partei DIE LINKE zum Schaden Sachsens, zum Schaden des Freistaates.

(Sebastian Fischer, CDU: Das machen Sie aber auch, Herr Hütter! – Zuruf der Abg. Kerstin Köditz, DIE LINKE)

Sie sind permanent in der Dauerschleife, bauschen es permanent auf und nutzen die Pressemöglichkeiten. DIE LINKE ist Teil des Problems und nicht die Lösung.

Natürlich muss man gegen tatsächliche Rechtsextremisten vorgehen. Idioten, die heute noch den Führer der NS-Zeit, den Holocaust leugnen und Straftaten begehen, müssen bekämpft werden. Da bin ich bei Ihnen, Frau Köditz.

(Kerstin Köditz, DIE LINKE: Nein! Bleiben Sie mir vom Hals!)

Aber DIE LINKE hat ja noch nicht einmal ihre eigenen Leute im Griff.

(Luise Neuhaus-Wartenberg, DIE LINKE: Das sagen gerade Sie!)

Was ist denn mit Ihren G20-Kampftruppen? Was ist denn mit Ihren Antifa-Extremisten, die Autos abfackeln, Häuser beschädigen und Menschen angreifen? Was ist denn mit diesen Leuten? LINKE machen gemeinsame Sache mit Linksextremisten wie der Roten Hilfe. Frau Köditz, Frau Nagel, Herr Böhme, so sieht es doch aus! Bei der Demo am Montag war Frau Nagel wieder dabei, und dort ging es gegen die Polizei.

(Zuruf der Abg. Juliane Nagel, DIE LINKE)

Das sind doch beste Beispiele. Daran erkennen wir doch Ihre wahre Gesinnung. Wofür steht denn DIE LINKE, meine Damen und Herren? Ihre Positionen sind scheinheilig und verlogen: Abschaffung des Verfassungsschutzes, Kompetenzbeschneidung bei der Polizei. Gleichzeitig sollen aber die Netzwerke aufgedeckt und zerschlagen werden.

(Zurufe der Abg. Juliane Nagel und Marco Böhme, LINKE)

Wie denn, meine Damen und Herren? Mit Ihren linken Vereinen?

(Zuruf des Abg. Marco Böhme, DIE LINKE)

Genau das hätten Sie doch gerne: noch mehr Millionen Steuergelder in Ihre linken, bunten Vereine, die letztendlich für Sie die Aufklärungsarbeit machen sollen.

(Widerspruch von den LINKEN)

Sie verkaufen doch sämtliche Bürger für dumm. Ihre Politik ist nicht nur Feigenblatt und Moralkeule zugleich, Sie betreiben auch ein groß angelegtes Ablenkungsmanöver.

Vielen Dank.

(Beifall bei der AfD – Gelächter bei den LINKEN)

Das war Herr Hütter für die Fraktion AfD. Jetzt spricht Herr Kollege Lippmann. Er vertritt die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN; bitte.

Sehr geehrter Herr Präsident! Werte Kolleginnen und Kollegen! Herr Hütter,

(Carsten Hütter, AfD: Ja, Herr Lippmann!)

wo RAF-Terroristen abgeblieben sind, kann ich Ihnen nicht erklären. Vielleicht können Sie mir noch einmal erklären, wie Sie zu dieser Annahme kommen.

(Carsten Hütter, AfD: Aber sehr gern!)

Aber es war interessant, Ihnen zuzuhören. In einem entscheidenden Satz war das Ganze nämlich selbst entlarvend. Sie haben dargestellt, dass es entscheidend sei, gegen „richtige“ Nazis vorzugehen, und beschrieben diese in der Folge als Leute, die dem Führer hinterherrennen oder Gewalttaten begehen. Sehr eindrucksvoll! Denn das, was Sie hier versuchen, ist genau diese Selbstreinwaschung Ihrer rechtsextremen Netzwerke als Teil der neuen Rechten in Deutschland.

(Lachen des Abg. Carsten Hütter, AfD)

Die versucht nämlich genau diese Abgrenzung, die Sie gerade dargelegt haben, vorzunehmen: Wir haben ja mit Nazis nichts zu tun. Bei uns rennt keiner mit Springerstiefeln dem Führer hinterher.

(André Barth, AfD: Wir auch nicht, Herr Lippmann! – Carsten Hütter, AfD, steht am Mikrofon.)

Sie versucht genau diese Abgrenzung vorzunehmen. Sie kaschieren aber, dass Sie einem Konstrukt, nämlich der neuen Rechten, anhängen – was genauso gefährlich ist, es aber geschafft hat, sich davon abzugrenzen. Das zeigt, dass Sie bei dieser Frage der Wolf im Schafspelz sind.

(Beifall bei den GRÜNEN und den LINKEN)

Gestatten Sie eine Zwischenfrage?

Gestatte ich.

Bitte, Herr Kollege Hütter.

Sehr geehrter Herr Lippmann, waren nicht Sie es, der hier mehrfach deutliche, klare Worte der Abgrenzung verlangt hat? Jetzt kommen Sie, und jetzt zerlegen Sie diese. Wo wollen Sie eigentlich hin?

(Zuruf der Abg. Antje Feiks, DIE LINKE)