Protokoll der Sitzung vom 07.05.2020

(Zurufe)

derart egal? Ist es Ihre Lösung für die Krise, noch mehr Geld zu verbrennen, noch mehr Ungerechtigkeiten einzuführen, noch mehr auf Recht und Gesetz zu pfeifen und die eigentlichen Probleme noch mehr zu ignorieren?

(Zustimmung)

Ihr Antrag, liebe Fraktion DIE LINKE, ist in meinen Augen eine klägliche Nachwehe des Vorstoßes der LINKE-Bundestagsfraktion. Diese hat nämlich kürzlich gefordert, jedem Illegalen in Deutschland 1 500 € Coronasoforthilfe cash ohne Bedingungen in die Hand zu drücken

(Zuruf)

und parallel dazu den Aufenthaltsstatus zu legalisieren.

(Zuruf: Oh!)

- Ja, das ist der klägliche Abklatsch hier jetzt auch bei uns in Sachsen-Anhalt.

Ich möchte jetzt inhaltlich auf Ihren Antrag eingehen. Ich zitiere, was Sie fordern:

„Ein dringlicher Handlungsbedarf besteht auch innerhalb Sachsen-Anhalts. Eine Masseneinrichtung, wie sie aktuell in der Zentralen Aufnahmestelle (ZASt) Halberstadt besteht […], ist in einem der reichsten Länder der Welt schlicht inakzeptabel.“

Hiermit bringen Sie es tatsächlich fertig, liebe LINKE, zwei Falschdarstellungen in nur einem Punkt unterzubringen. Weder ist Sachsen-Anhalt im bundesweiten Vergleich ein reiches Bundesland, noch sind die Finanzvermögen der Deutschen, gemessen am Bruttoinlandsprodukt, im europäischen Vergleich besonders hoch - im Gegenteil: Sie liegen sogar noch unter dem EUDurchschnitt.

(Beifall)

Sie fordern weiterhin - ich zitiere -:

„sofort alle notwendigen Schritte zur Beendigung der Massenunterbringung in der ZASt Halberstadt zu unternehmen. Die Bewohner_innen sind hierfür dezentral […]

bzw. in leer stehenden Hotels unterzubringen. Alleinreisenden, Paaren sowie Familien muss es hierdurch ermöglicht werden, sich räumlich von anderen […] zu separieren.“

Sie machen sich jetzt also sogar noch die Mühe, genau zu definieren, wer in den Genuss der exquisiten Unterkunft kommen soll. Das sind bei Ihnen Alleinreisende, Paare und Familien. Das heißt, jede denkbare Konstellation einer möglichen Beziehungssituation überhaupt, also alle. Schreiben Sie es doch so und lavieren Sie nicht immer herum.

(Heiterkeit)

Sie fordern außerdem einen anonymen Krankenschein, damit illegalen Personen eine gute medizinische Grundversorgung zuteilwerden kann. Mit dieser Passage, liebe Kollegen, zeigen Sie meiner Meinung nach vollends, was Ihnen Recht und Gesetz wert ist. Frau Quade von der LINKEN, die sich an dieses Pult stellt und „Danke, Antifa!“ sagt, hat mit dem Grundgesetz natürlich wenig am Hut - das wissen wir alle -, genauso wie ihr natürlicher Verbündeter, die GRÜNEN. Herr Striegel hat an diesem Pult gesagt, dass er die illegale Besetzung von Häuser befürwortet. Das passt da gut ins Konzept.

Liebe Kollegen! Dazu sage ich Ihnen ganz ehrlich - klare Ansage der AfD -: Illegale Personen sind nun einmal illegal und gehören abgeschoben und nichts anderes.

(Beifall)

Das übrigens auch, um Platz für wirklich schutzbedürftige Menschen zu machen.

(Zuruf: So ist es!)

Unser Krankenversorgungssystem ist bereits genug gebeutelt. Das kennen wir hier. Sie haben es gegen die Wand gefahren. Das ist vor allem das Verschulden der SPD. Es ist definitiv nicht die Aufgabe unserer Gesellschaft, alles und jeden auf dieser Welt auf Kosten hart arbeitender Menschen mitzuversorgen.

Liebe Bürger, ich hoffe, ich konnte Ihnen anhand der Vorgehensweise der LINKEN ein wenig die Augen öffnen. Gestatten Sie mir noch - -

Herr Siegmund, darf ich Sie ganz kurz unterbrechen? Sie haben gar nicht die Möglichkeit, hier zu den Bürgerinnen und Bürgern draußen zu sprechen. Sie haben hier die Möglichkeit, zu den Mitgliedern des Landtages zu sprechen, aber nicht nach draußen zu den Bürgerinnen und Bürgern.

(Zurufe)

Sie haben eine offizielle Ansprache gemacht. Das ist nicht zulässig.

(Zurufe)

In diesem Zusammenhang möchte ich noch einmal erwähnen: DIE LINKE hat hier offiziell den Kampf gegen steigende Diäten einberufen. Das muss ich in diesem Zusammenhang erwähnen; denn es stellt sich auch die Frage der Finanzierung. Es fällt mir sehr leicht hinzuzufügen: DIE LINKE hat hier in diesem Parlament vor zwei Monaten einer Verdoppelung der Renten- und Diätenansprüche für die Fraktionsvorsitzenden zugestimmt. Ohne die Stimmen der Fraktion DIE LINKE wäre das nicht möglich gewesen.

(Beifall)

Nach fünf Jahren in diesem Parlament 2 000 € Rentenanspruch mit den Stimmen der LINKEN.

Herr Siegmund,

Liebe Bürger, das sind die Prioritäten.

Ihre Redezeit ist beendet. Ich habe schon etwas Redezeit zugegeben, bevor ich Sie unterbrochen habe.

Mit sozialer Gerechtigkeit haben die LINKEN schon lange nichts mehr am Hut. - Danke schön.

(Beifall)

Auch hierzu sehe ich keine Wortmeldungen. - Wir kommen zu dem nächsten Debattenredner.

(Lang anhaltender Beifall - Glocke der Prä- sidentin)

- Da können Sie ruhig laut klatschen, wenn ich aber den nächsten Debattenredner anspreche, dann müssten Sie wieder etwas ruhiger werden.

(Zurufe)

Für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN wird jetzt der Abg. Herr Striegel sprechen.

(Zuruf - Heiterkeit)

- Ich habe Sie nicht verstanden. Das wird vielleicht auch ganz gut sein.

(Heiterkeit)

Bitte, Sie haben die Möglichkeit.

Frau Präsidentin, wer möchte Ihnen widersprechen?

(Zurufe: Wir verstehen nichts!)

Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Frau Präsidentin! Von Jürgen Habermas stammt der treffende Satz:

(Zurufe)

Die menschliche Würde ist nicht in abstracto zu haben, sondern nur ganz konkret.