Protokoll der Sitzung vom 22.11.2019

Herr Dr. Grube spricht von Lippenbekenntnissen. Was wir brauchen, ist ein Bekenntnis zu mehr Flächenausweisung in der Raumordnung.

Nun noch ein Wort zum Genehmigungsverfahren. Für das Genehmigungsverfahren hilft der Leitfaden Artenschutz an Windenergieanlagen; denn er trägt zu einem konfliktarmen Ausbau der Windenergie bei.

(Uwe Harms, CDU: Konfliktarm! - Ulrich Thomas, CDU Was ist konfliktarm? - La- chen bei der AfD)

Wir haben widerstrebende Interessen und widerstrebende Anforderungen. Auch der Artenschutz hat seine Berechtigung.

(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜ- NE)

Wir müssen die Windenergie so ausbauen, dass sie nicht in Konflikt mit dem Artenschutz kommt.

(Tobias Rausch, AfD: Das geht doch nicht! - Sebastian Striegel, GRÜNE: Das geht! Natürlich geht das! - Tobias Rausch, AfD: So ein Schwachsinn! Meine Güte, so etwas Unqualifiziertes!)

- Ich antworte gleich auf die Fragen. - Man kann jedenfalls den Aufbruch nicht fordern, ihn aber selber nicht vollziehen.

(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜ- NE)

Das gilt insbesondere für Bundeswirtschaftsminister Altmaier. Bei einem Krisengipfel will er die Ret

tung der Branche, versetzt ihr mit seinen Abstandsregelungen aber gleichzeitig den Todesstoß. Bei dieser pauschalen Abstandsregelung von 1 000 m selbst zu fünf Wohngebäuden

(Ulrich Thomas, CDU: Das steht doch noch gar nicht fest! Das ist ein Entwurf!)

würde sich die ausgewiesene Windnutzungsfläche noch einmal halbieren. Der Zubau würde gänzlich einbrechen. Eine Entlassungswelle wäre die Folge. Diese Regelung darf nicht kommen.

Weiterhin muss der jährliche Ausbaudeckel abgeschafft werden. Bürgerwindparks müssen möglich sein. Es gibt noch viele weitere flankierende Maßnahmen.

Frau Frederking, Sie haben Ihre Redezeit schon deutlich überschritten. Kommen Sie jetzt zum letzten Satz, bitte.

Genau. - Wir müssen alle unsere Hausaufgaben machen, gemeinsam und schnell, damit die Windenergie wieder auf die Beine kommt. - Vielen Dank.

(Beifall bei den GRÜNEN - Zustimmung von Thomas Lippmann, DIE LINKE)

Jetzt habe ich Wortmeldungen. Ich würde erst einmal mit denen anfangen, die sich bei der Abg. Frau Frederking gemeldet haben. Ich habe Wortmeldungen von Herrn Harms, Herrn Schumann und Herrn Borgwardt. - Herr Harms, Sie sind als Erster dran.

Frau Kollegin, Sie fordern den massiven Ausbau, die Verdopplung für Sachsen-Anhalt. Sie wissen sehr wohl, was Rotorblätter mit den Bohrschlämmen bei Brüchau gemeinsam haben oder mit dem Atommüll:

Dies sind nicht nur Produkte von Parteitagsprojekten,

(Sebastian Striegel, GRÜNE: Zur Sache, Herr Kollege! - Oliver Kirchner, AfD: Das ist zur Sache!)

die mit staatlicher Förderung und teilweise unter Aufsicht des Landesbergamts genau so geworden sind, wie es heute ist.

Ich möchte fragen: Was halten Sie vom Schweigen unserer Umwelt- und Energieministerin zu diesen wichtigen Themen in der heutigen Debatte?

(Olaf Meister, GRÜNE: Brüchau? - Zuruf: Sie hat doch gar nicht gesprochen!)

Brüchau ist aber heute kein Thema, Herr Abg. Harms.

(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜ- NE)

Frau Landtagspräsidentin, da Sie den Sinn meiner Frage anzweifeln, möchte ich darauf hinweisen: Die Problemlage bei Enercon ist zumindest aus der Sicht des gewählten Abg. Harms ein Problem, das wir als Politik mit verursachen,

(Oliver Kirchner, AfD: Richtig! Genau!)

indem wir Dinge aufgrund politischer Visionen und Parteitagsbeschlüssen mit Subventionen fördern. Das hat auch mit Selbstkritik zu tun.

Herr Harms, Sie brauchen es mir jetzt nicht zu erklären. Wenn Sie eine direkte Frage zu Brüchau stellen, dann hat das nichts mit dem Thema zu tun.

(Zustimmung von Sebastian Striegel, GRÜ- NE)

Dann stellen Sie Ihre Frage in Verbindung zu Energie oder Enercon. Dann ist das etwas anderes.

(Tobias Rausch, AfD: Es geht um Rotor- blätter! - Oliver Kirchner, AfD: Hat er, Ro- torblätter und Enercon!)

Jawohl. - Frau Frederking, die Gesundheitsministerin hat in der Debatte heute erklärt, dass die Rotorflügel in der Wüste verbuddelt werden.

(Widerspruch bei der LINKEN und bei den GRÜNEN - Eva von Angern, DIE LINKE: Das hat sie nicht gesagt! - Sebastian Strie- gel, GRÜNE: Was?)

- Doch, das war so; das können wir im Protokoll nachlesen.

Was halten Sie vom Schweigen unserer Umwelt- und Energieministerin zu diesen Aussagen?

(Zuruf von Eva von Angern, DIE LINKE - Unruhe)

Herr Harms, ich muss jetzt doch noch einmal eingreifen. Wir hatten hier vorn Ministerin Frau Grimm-Benne. Heute kann Frau Ministerin Dalbert nichts dazu sagen. Dann müssen Sie die Frage an einer anderen Stelle stellen. Sie können doch jetzt nicht

(Unruhe bei der AfD)

die Abgeordnete hier vorn fragen: Warum hat die Ministerin, die für Umwelt zuständig ist, nichts dazu gesagt? - Das ist heute - -

(Oliver Kirchner, AfD: Was Sie davon hält, hat er gefragt! - Zurufe von der CDU und von der AfD - Unruhe)

Wenn Sie jetzt - -

Frau Präsidentin,

Einen kleinen Moment!

selbstverständlich kann ich das fragen; das Recht habe ich. Und Sie haben das Recht, Ihre Meinung zu äußern,

Nein, nein, nein.

und die akzeptiere ich dann sogar.

(Unruhe)

Nein, mein sehr geehrter Kollege. Ich habe das Recht, zur Sache zu rufen. Und das haben Sie jetzt nicht - - Ich habe es vorhin schon einmal gesagt. Das eben ist nicht zur Sache gewesen.