Wir haben auch immer wieder nachlesen können, insbesondere auch in der aktuellen Pressemitteilung vom Thüringer Lehrerverband, dass es da große Sorgen gerade von den Vertretungen der Lehrerinnen und Lehrer gibt. Da, glaube ich, sind
Welche Folgen hat denn nun die Entwicklung auf die Personalsituation in Thüringen? Bis 2015 wird es ca. 3.000 ausscheidende Lehrerinnen und Lehrer geben. Es werden etwa 1.600 Stellen frei werden. Im Bildungsministerium wird bis 2020 sogar mit ca. 4.800 frei werdenden Stellen gerechnet. Im Koalitionsvertrag war jedoch die Rede von 2.500 Lehrerinnen und Lehrern, die neu hinzukommen sollen, fast eine Halbierung. Da muss ich ganz deutlich sagen, da hat der Thüringer Lehrerverband durchaus recht, wenn er das kritisiert, was hier vom Thüringer Ministerium geplant ist.
Gleichzeitig wurden im letzten Jahr - Herr Matschie hat es gerade noch einmal erwähnt - gerade einmal 151 neue Lehrerinnen und Lehrer eingestellt. Da, wo die Teilzeitmodelle bereits ausgelaufen sind, wie z.B. bei den Grundschulen, können schon heute nicht mehr alle freien Stellen besetzt werden. Die Situation wird zusätzlich dadurch verschärft, dass die Schülerinnen-/Schülerzahlen in den nächsten Jahren einigermaßen stabil bleiben werden, das konnten wir ja auch alle nachlesen. Zum anderen erleben wir aber Abwerbungsanstrengungen einzelner Länder und die hilflosen Bemühungen einzelner Kultusminister und -ministerinnen, die sich im März 2009 auf ihrer Konferenz in Stralsund zusicherten, den Wettbewerb um Lehrer und Lehrerinnen untereinander fair zu gestalten.
Ich möchte an dieser Stelle ganz deutlich sagen: Auch wir wollen einen fairen Wettbewerb! Aber ich kenne noch keine Werbeinitiative für das „Bildungsland Nummer 1 Thüringen“, so soll es ja heißen,
welche sich gezielt an junge Absolventinnen und Absolventen richtet und die deutlich sagt, hier bieten wir gute Bedingungen. Das Problem ist vermutlich, dass die Bedingungen leider nicht so gut sind und wir damit wenig Anreize haben, um junge Lehrerinnen und Lehrer zu gewinnen.
Gestatten Sie, dass ich aus der Thüringischen Landeszeitung von heute ein kurzes Zitat vortrage, das lautet: „Die Einstellungsbedingungen seien in Thüringen zur Zeit derart unattraktiv, dass nicht einmal alle Referendarstellen besetzt werden könnten.“ so Busch. „Zum 1. Februar dieses Jahres seien in Thüringen 200 Referendarstellen ausgeschrieben gewesen, lediglich 132 konnten besetzt werden.“ Da tröstet mich wenig, lieber Herr Minister Matschie, dass Sie in der Osterländer Volkszeitung sehr freundlich gesagt haben, dass Sie nicht beabsichtigen, in einen regelwidrigen Wettbewerb einzu
treten, der gegen Länderabsprachen verstößt. Ich weiß, dass wir überall in der Wirtschaft und überall sonst immer darüber reden, dass wir die besten Köpfe gewinnen wollen. Ich glaube nicht, dass es regelwidrig oder gegen Länderabsprachen verstoßend ist, wenn wir uns bemühen, junge Lehrerinnen und Lehrer nach Thüringen zu holen und sie für Thüringen zu gewinnen.
Das Bildungsministerium hat die Stellen für den Vorbereitungsdienst von 340 im Jahr 2009 auf 600 in diesem Jahr ausgebaut. Das ist eine richtige Entscheidung! Ich kann da ja durchaus sehr differenziert argumentieren. Dieser Weg muss aber konsequent weiterverfolgt werden, denn bei 700 Lehramtsabsolventinnen/-absolventen pro Jahr könnten das gute Perspektiven für den Vorbereitungsdienst sein; das sehen wir auch so. Wir haben allerdings auch noch eine Warteschleife, wenn ich das so nennen darf, abzuarbeiten. Auch das ist hinlänglich bekannt.
Zum Problem der Altersteilzeit: Zwar scheiden 2011 610 Lehrerinnen/Lehrer aus, jedoch werden nur 300 Stellen frei. Auf dem Höhepunkt der - ich nenne es, gestatten Sie mir das, wie in der Osterländer Volkszeitung am 23.02.2011 beschrieben - „Rentnerwelle“ werden für 2020 sogar 839 freie Stellen errechnet. Die Schülerzahlen werden laut Prognose aus 2011 bis zum Schuljahr 2019/2020 moderat ansteigen von jetzt 237.000 Schülerinnen und Schülern auf 241.000 Schülerinnen und Schüler und erst danach wieder leicht absinken. Bis zum Jahr 2029/30 erwarten wir ca. 213.000 Schülerinnen und Schüler. Ich sage es hier noch einmal, ältere Lehrerinnen und Lehrer sind keineswegs schlechter, denn Erfahrung ist ausgesprochen wichtig; trotzdem setzen wir uns für eine ausgewogene Altersstruktur unter den Lehrkräften an Thüringer Schulen ein.
Sie ist erstrebenwert, weil ein fortgeschrittenes Durchschnittsalter der Lehrenden durchaus auch Auswirkungen auf die Qualität des Unterrichts haben kann, was z.B. die Anwendung von neuen Lehr- und Lernmethoden anbelangt. An dieser Stelle will ich auch sehr deutlich sagen, dass beispielsweise der Umgang mit Heterogenität oder die Problematik der individuellen Förderung bis jetzt nicht zum verpflichtenden Bestandteil einer Lehrerinnen-/ Lehrerausbildung gehört hat. Wir erwarten das aber, wenn wir das Schulgesetz entsprechend erfüllen wollen. Insofern glaube ich, dass es sowohl Weiter- und Fortbildung auch für die älteren Kolleginnen und Kollegen braucht, aber auch junge Köpfe, die genau das aus ihrer Ausbildung mitbringen. Wir brauchen also nicht nur junge motivierte Lehrerinnen und Lehrer, sondern auch die entsprechenden Fortbildungsmöglichkeiten für Lehrkräfte
fortgeschrittenen Alters. Ich sehe hier durchaus Herausforderungen im Schuldienst. Neben den Punkten, die ich eben schon genannt habe, gibt es ja auch noch die große Herausforderung der Inklusion, Gruppenarbeit, schülerzentrierter Unterricht, auch jahrgangsübergreifender Unterricht und natürlich auch das längere gemeinsame Lernen und vieles mehr.
Punkt 1: Hier fordern wir die Landesregierung auf, dass tatsächlich jeder Absolventin und jedem Absolventen der universitären Lehrausbildung in Thüringen innerhalb eines Jahres ein Platz für den Vorbereitungsdienst angeboten wird und nach erfolgreichem Abschluss des Vorbereitungsdienstes eine berufliche Perspektive im Thüringer Schuldienst eröffnet wird. Warum haben wir das genau so formuliert? Weil wir wissen, dass wir nicht alle vermutlich gleich in den regulären Dienst als Lehrerinnen und Lehrer übernehmen können, weil wir aber nicht wollen, dass die gut ausgebildeten Lehrerinnen und Lehrer sich woanders gute Perspektiven suchen. Ich meine, dass wir hier tatsächlich kreative Lösungen brauchen, um die jungen Leute hier zu halten. Ich nenne mal das Stichwort fehlende Erzieherinnen und Erzieher an den Thüringer Grundschulen und ich glaube, dass hier Möglichkeiten geschaffen werden könnten, Übergangsperspektiven für diese jungen Menschen zu bieten, damit sie dann eine Perspektive tatsächlich auch als Lehrerin und Lehrer finden.
Die missliche Situation vieler Absolventinnen und Absolventen, die nach der universitären Lehrerausbildung in Thüringen keinen Platz im Vorbereitungsdienst angeboten bekommen, ist bekannt, insbesondere junger Familienväter und -mütter, die örtlich gebunden sind oder weniger flexibel - so will ich es einmal nennen - auf dem Lehrerinnen-/Lehrermarkt jonglieren können. Zudem soll es ja auch darum gehen, dem absehbaren Lehrerinnen-/Lehrermangel offensiv zu begegnen und nach dem Vorbereitungsdienst auch wirklich berufliche Perspektiven im Schuldienst zu eröffnen. Das kann, wie gesagt, auch bedeuten, dass wir vorerst über Bedarf einstellen, wobei zu klären ist, was „über Bedarf“ überhaupt heißt. Zwar haben wir in Thüringen eine recht ordentliche Lehrer-Schüler-Relation, wenn ich allerdings die aktuellen Berichte des Thüringer Lehrerverbands und dessen Befürchtungen lese, dann erscheint mir das nicht so, als ob wir mit einem Lehrerüberschuss Probleme an den Thüringer Schulen und in der Praxis haben.
Auch in anderen Bundesländern gezielt junge Lehrerinnen und Lehrer für die Aufnahme einer Lehrerinnen-/Lehrertätigkeit in Thüringen zu gewinnen, meinen wir, sollte ein Ziel sein. Wie gesagt, wer Bildungsland Nummer 1 sein möchte, der darf sich
auch nicht vor Wettbewerb scheuen. Sonst ist Wettbewerb immer sehr beliebt, wir wollen den Wettbewerb um die besten Köpfe,
Den letzten Punkt, den ich hier noch benennen möchte, ich bin eben schon darauf eingegangen, in den Thüringer Lehramtsstudiengängen fehlt bislang ein verpflichtendes Modul zum Umgang der Lehrkräfte mit Heterogenität, um dem Rechtsanspruch auf individuelle Förderung im Thüringer Schulgesetz auch in der Lehramtsausbildung Rechnung zu tragen, gerade auch im Hinblick des Umbaus zu einem inklusiven Schulsystem in Thüringen. Insofern hoffe ich, dass dieser unser Antrag eine gute Grundlage ist, um gemeinsam ins Gespräch zu kommen und für Thüringen bestmögliche Bedingungen für junge Lehrerinnen und Lehrer zu schaffen. Deshalb hoffe ich auf die Weiterberatung im Ausschuss, wohin ich die Überweisung beantrage, und freue mich auf eine lebhafte Debatte.
Frau Präsidentin, meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordneten, es ist in Ordnung, dass wir heute über diesen Antrag reden, denn die Frage der Lehrerversorgung muss immer aktuelles Thema sein. Es ist natürlich das Recht und die Pflicht des Parlaments, dort ein Stück weit auch mit hinzuschauen. Es ist ganz klar, wir brauchen die gesunde Altersmischung an unseren Schulen. Wir müssen versuchen, die Altersmischung hinzubekommen. Das heißt, kontinuierlich einstellen. Aber jeder, der in diesem Parlament sitzt, kennt auch die Probleme, die wir in der Vergangenheit hatten und haben. Wir haben in Thüringen einen Weg gewählt, wir wollten allen im Dienst befindlichen Kolleginnen und Kollegen ermöglichen, in ihrem Job zu bleiben. Diesen Weg ist man gemeinsam mit den Gewerkschaften gegangen. Aber das ist eben kein so ganz einfacher Weg, wenn die Zahl der Schüler um die Hälfte einbricht und die Zahl der Kollegen bleibt. Daraus ergeben sich Situationen, mit denen müssen wir umgehen.
Ich möchte ganz gern den Bericht des Ministers zumindest an einigen Stellen vervollständigen, denn es ist richtig, dass 2008 und 2009 nur fünf Lehrer unbefristet eingestellt wurden, aber es ist eben auch so, dass zum 01.08.2009 290 Lehrerinnen
und Lehrer und Erzieher befristet eingestellt wurden. Das ergab sich ganz einfach daraus, dass es einen Überhang an Stellen gab und auch noch gibt, den man natürlich genau beziffern muss - vielleicht ist das einmal Gegenstand im Ausschuss -, aber man auf der anderen Seite Neueinstellungen vornehmen wollte. So konnte man unter Anwendung des Haushaltsrechts nur befristet einstellen.
Zum Thema Altersdurchschnitt: Das ist richtig, dass unser Altersdurchschnitt der Lehrerschaft in den letzten zehn Jahren um fünf Jahre angestiegen ist, aber allein aus diesem Zahlenspiel lässt sich herauslesen, dass es eine ganze Reihe von Gegenmaßnahmen gegeben hat, sonst hätte der Altersdurchschnitt um zehn Jahre ansteigen müssen. Darauf will ich einfach verweisen, dass man versucht hat, immer wieder Einstellungskorridore zu öffnen, dies auch erreicht hat und an vielen Stellen, insbesondere in den Grundschulen, neuen, jungen Kollegen auch die Chance gegeben hat, hier ihrem Beruf nachzugehen.
Wir hatten eine Situation, dass über 400 Lehrerinnen und Lehrer neu eingestellt werden konnten, aber dann kam dieses besagte Urteil. Ich denke, es ist richtig, dass wir den Weg beschreiben, auch wieder zu solchen Einstellungszahlen zu kommen. Ich will es aber auch einmal deutlich sagen, wir haben auch heute und in den nächsten Jahren bis ca. 2015 weiterhin einen rechnerischen Überhang von über 1.000 Stellen. Das heißt, wenn man einen Einstellungskorridor trotzdem eröffnet, ist man sich sehr bewusst und tut aktiv etwas dafür, dass die Altersmischung in den Kollegien ist und dass junge Lehrerinnen und Lehrer, aber auch Erzieher eingestellt werden können. Wie gesagt, bis 2015 wird diese Situation unter anderem deswegen sein, weil die Verträge des Floating erst Stück für Stück auslaufen und die Kolleginnen und Kollegen, die sich solidarisch verhalten hatten damals, jetzt langsam wieder zu Vollzeitbeschäftigungen kommen und das ist ja positiv. Um es einmal deutlich zu sagen, wer in der Wirtschaft hat denn dieses Angebot bekommen, für einen gewissen Zeitraum auf Gehalt zu verzichten, aber dafür einen sicheren Arbeitsplatz zu haben und, ich möchte behaupten, mit einem Gehalt im öffentlichen Dienst auch noch einigermaßen anständig bezahlt zu sein.
Deswegen sage ich für die CDU-Fraktion, es ist absolut richtig und wir stehen auch dazu, dass die Landesregierung für sich beschlossen hat, dass jede zweite frei werdende Stelle neu besetzt werden kann. Das Wort „Stelle“ sage ich deswegen so genau, weil zu oft die Stelle gleichgesetzt wird mit der Person, aber es ist nicht so, dass jede Person zu 100 Prozent arbeitet und damit eine ganze Stelle ausfüllt. Insofern muss man an der Stelle wirklich,
Jetzt gehe ich einmal auf die Zeitungsmeldungen ein. Wenn also 2011 610 Personen aus dem Schuldienst ausscheiden werden, so heißt das nicht gleichzeitig, dass das 300 Stellen sind, die hier frei werden. Hinter den 610 Personen verbergen sich meines Wissens ca. 420 Stellen. Das heißt, nach Berechnung der Landesregierung sind 210 Stellen nachzubesetzen. Zum Februar sind wohl 100 Neueinstellungen vorgenommen worden. Das heißt, wir haben auch noch die Möglichkeit, in diesem Jahr weiterhin einzustellen und dies sollte genutzt werden.
Ich will aber auch sagen, die Landesregierung liegt mit den Einstellungen in dem Plan, den wir als CDU-Fraktion schon 2009 mit Beschlüssen in Altenburg vorgesehen hatten. Wir haben damals gesagt, 2009 sollen 100 Stellen neu besetzt werden das ist erfolgt. Für 2010 waren ca. 200 Stellen anvisiert - das ist erfolgt. 2011 werden es dann sicher 210 Stellen sein und die Zielstellung ist bis 2014 zwischen 400 und 500 Stellen neu zu besetzen, per annum. Unserer Meinung nach entspricht das genau auch dem Einstellungsbedarf, der in den Thüringer Schulen entstehen wird.
Es ist also kein Grund zur Schwarzmalerei zu sehen, sondern man geht aktiv mit der Situation um und hat die Möglichkeit geschaffen, die neuen Einstellungen auch tätigen zu können. Ich will aber auch sagen, es gibt spezielle Bedarfe. Jeder weiß, dass wir bei einigen Fächern, in den Sprachen, bei Musik, bei Kunst, Wirtschaft, Recht, Technik, bei den Sprachheilpädagogen und andere, bei anderen Fächerkombinationen Probleme haben, entsprechende Kandidaten zu gewinnen. Hier gilt es, dafür Sorge zu tragen, dass sich der jetzt schon bestehende Mangel nicht noch verschärft. Dort muss man sich die Situation schon genau anschauen und ich plädiere dafür, uns im Ausschuss einmal wirklich Zahlen vorlegen zu lassen und genau hinzuschauen. Nennen wir einmal ein Beispiel. In Jena sollen ca. 120 Studenten die Fächerkombination Geschichte-Sozialkunde für das gymnasiale Lehramt besuchen. Ich glaube nicht, dass wir diesen Bedarf haben. Deswegen muss man in den Verhandlungen mit den Lehrer ausbildenden Hochschulen genau hinschauen, dass in den Ziel- und Leistungsvereinbarungen diese Dinge besprochen sind und wir mit unseren Universitäten den tatsächlichen Bedarf, den Thüringen hat, ein Stück weit abbilden. Das greift überhaupt nicht in die Autonomie und Eigenständigkeit der Hochschulen ein, aber wir müssen von unseren Hochschulen erwarten, dass sie auch auf unsere Bedingungen hin ausbilden.
Ich will noch ein paar Worte sagen zu den Aussagen von Herrn Rolf Busch, dem Vorsitzenden des Thüringer Lehrerverbandes, der sicherlich an dieser
Stelle ein Lobbyvertreter ist. Ich schätze sonst seine sachliche Art, aber, ich glaube, heute schießt er über das Ziel hinaus. Wenn er sagt, dass die Unterrichtsversorgung auf dem jetzigen Niveau seiner Meinung nach nicht mehr gewährleistet werden kann, dann ist das etwas mehrdeutig gesprochen, denn die Unterrichtsversorgung in Thüringen ist dadurch gekennzeichnet, dass wir so gut wie keine Ausfälle haben. Seit vielen Jahren sind wir dort absolut an der Spitze in Deutschland. Zweitens, wenn man in unsere Stundentafeln hineinschaut, dann wird man feststellen, dass Thüringer Schülerinnen und Schüler deutlich mehr an Unterricht bekommen als zum Beispiel ein Schüler in Bremen oder Nordrhein-Westfalen.
Das ist gut so. Das soll in gewisser Hinsicht auch so bleiben. Aber man muss auch sagen, die großen Überhänge - es sind mehr als 1.000 Stellen per anno, die wir mitschleppen -, die können eben nicht sein, die können wir rechnerisch und finanziell nicht darstellen. Davon muss man ein Stück weit wegkommen. Insofern sage ich Herrn Busch: Unterrichtsgarantie gut und schön, das kann auch nur eine politische Aussage sein. Wir sagen ganz klar da sind wir uns mit Herrn Minister Matschie vollkommen einig, - wir werden dafür sorgen, dass auch in Zukunft Lehrerinnen und Lehrer eingestellt werden und dass der Bedarf tatsächlich gedeckt wird.
Ein Wort noch zum Antrag der GRÜNEN. Ich sagte schon, das Ziel ist erst mal lobenswert und in Ordnung so. Aber, Frau Rothe-Beinlich, schwarz reden und schwarz sehen, das gilt nicht, das bringt auch nichts, man muss nach vorn sehen.
Sie haben das Damoklesschwert hier schon geschwungen. Vielleicht muss das auch die Rolle der Opposition sein. Ich will Ihnen nur sagen zu Ihren Forderungen in den Punkten II.1. bis II.3.: Jedem Absolventen einen Platz für den Vorbereitungsdienst in Thüringen anzubieten, das ist halt so eine Sache. Erstens ist das Land in der Pflicht, einem Lehramtsstudenten zu sagen, du kannst dein Referendariat in Thüringen machen - das ist gar keine Frage -, aber in dieser Absoludität, wie Sie es hier aufschreiben, heißt es, wir sollen jedem so einen Platz anbieten. Es gibt aber auch Fluktuation. Es gibt Leute, die gehen von Thüringen weg und es gibt Leute, die kommen nach Thüringen.
Dem muss man Rechnung tragen. Insofern will ich etwas sagen zu dieser Frage Zahl der Referendarstellen. 600 Stellen wurden angekündigt als Ziel für
dieses Jahr. Ich kann aber nur sagen, es gibt einen beschlossenen Haushaltsplan, Einzelplan 04 20 422 61. Dort hat der Haushaltsgesetzgeber 500 Referendarstellen genehmigt. Da sehe ich einen Widerspruch, auch darüber sollten wir reden.