Das wissen wir, dass wir entsprechend hier auch den Zeitgeist erkannt haben und wir werden selbstverständlich dafür Sorge tragen, dass wir hier eine vernünftige Konzeption vorlegen.
Aber wir haben in Erfurt auch schon so wunderbare Open-Air-Veranstaltungen wie das Domstufenfestspiel oder - nicht zu vergessen, damit ich jetzt auch noch eine andere Region nenne - in Altenburg natürlich die Prinzenraubfestspiele. Jeder, der da noch nicht war, sollte da unbedingt hingehen. Übrigens, Altenburg wird oft verkannt, das sage ich jetzt auch mal für diejenigen, die zuhören und im Internet lesen und sich noch nicht so gut in Thüringen auskennen.
Altenburg ist immer eine Reise wert, nicht nur zum Skat spielen, sondern weil es auch eine traumhafte Altstadt, ein wunderbares Ensemble am Marktplatz hat und ich glaube, wir können hier auch stolz dar
Die deutschlandweit einmalige Dichte ehemaliger Residenzen mit ihren reichen Sammlungen und ihrem bedeutenden kulturellen Potenzial bietet dem Freistaat Thüringen einen touristischen Standortvorteil. Für eine touristische Vermarktung bieten sich Residenzschlösser, Parks und Gärten als Architekturund Gestaltungserlebnisse an. Wenn man zum Beispiel am Wasserschloss von der Frau von Stein ist, dann kann man da auch immer wieder den CDU-Fraktionsvorsitzenden treffen, wenn man sonntags nichts Böses ahnt und einfach nur seine Ruhe haben will, aber der taucht dann da auch öfter auf und man wird beim Kaffee gestört. Aber wir haben uns, glaube ich, trotzdem freundlich gegrüßt vorigen Sommer mal im Wasserschloss bei der Frau von Stein. Ich glaube, das ist ja auch der Wahlkreis von Herrn Mohring, aber man kann trotzdem gern dahin fahren. Es ist wirklich eine attraktive Sache.
Durch Fokussierung des Tourismusmarketings auf die wesentlichen Themen sollte kulturtouristische Profilierung Thüringens gestärkt werden. Die Umsetzung der in der Landestourismuskonzeption 2015 vorgeschlagenen Maßnahmen wird durch eine Leitgruppe begleitet, die aus Vertretern der Bereiche Kultur, Tourismus und Verwaltung besteht.
Nun lassen Sie mich noch zu der Themensäule „Natur und Aktiv“ kommen. Das Thema „Natur und Aktiv“ spielt bei der touristischen Vermarktung ebenfalls eine wichtige Rolle. Dass Thüringen ein Wanderland und ein wichtiges Land für den Wandertourismus ist und hier eine besondere Bedeutung des Wandertourismus genießt, denke ich, ist allgemein bekannt. Wir sind traditionell ein Wanderland und wir haben nach Aussage des Gebirgsund Wanderverbands Thüringen inzwischen 15.000 km Wanderwege aller Kategorien. Der Schwerpunkt wird daher weniger auf den quantitativen Ausbau der Wanderweginfrastruktur gelegt, sondern wir müssen den Qualitätsaspekt vor allem im Blick haben. Wir haben derzeit 23 Prädikatswege, davon sieben Premiumwege und 16 „Qualitätswege Wanderbares Deutschland“. Durch die Zertifizierung der Wanderwege wird die Qualität der Wegeinfrastrukturen nachhaltig verbessert.
Jetzt kommt noch eines dazu, wir nutzen die Lutherdekade und bauen uns den sogenannten Luther-Wanderweg aus. Hier gab es ja erst letzte Woche die Medieninformation durch das TMBWK und wir wollen 960 km Wegenetz in Thüringen allein durch den Luther-Wanderweg zusätzlich ausbauen.
Da haben wir noch ein großes Stück vor, denn im Moment sind, glaube ich, erst 100 km bereits fertiggestellt.
Vielen Dank, Herr Staatssekretär, eine Zwischenfrage, gerade weil Sie das Wandern so explizit angesprochen haben. Es ist ja sehr zu begrüßen, dass der Luther-Wanderweg auch über Ländergrenzen hinweggeht und dass da wirklich ein durchgängiger Wanderweg entstehen soll. Aber wie schätzen Sie ein, dass andere Wanderwege, egal welcher Couleur, die grundsätzlich gerade in den Kartenmaterialien, die vorhanden sind, meistens an unseren Landesgrenzen enden, aber wie es eben auch der Kollege Heym vorhin schon gesagt hat, dass dann an den Kreisgrenzen nicht aufhört, dass den Urlauber oder den Gast nicht interessiert, ob er über eine Kreisgrenze geht oder nicht, aber dass wir gerade bei den Wanderwegen aus meiner Sicht große Nachholpotenziale haben?
Das sehe ich auch so und ich war ja sowohl in der Rhön an der thüringisch-hessischen/thüringischbayerischen Grenze, ich war auch im Harz, habe mir das angeschaut und - übrigens ist das Vogtland da ähnlich betroffen - ich denke, dass das die Herausforderung ist, wo ich Ihnen auch anfangs gesagt habe, dass die Akteure hier mehr zusammenarbeiten müssen. Wir haben übrigens eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Südharz, aber wir müssen das auch noch auf andere Regionen ausrichten und ausweiten und nicht nur innerhalb von Thüringen diese Kooperation verstärken, sondern auch mit unseren angrenzenden Regionen die Kooperation verstärken. Diese Zusammenarbeit ist sehr wichtig, damit dieses grenzüberschreitende Fahrradfahren, Wandern - übrigens auch auf den Wasserwegen, das darf man nicht vergessen, gerade in Ostthüringen gibt es hier hervorragende Angebote auf den Wasserwegen, auch da sollten wir natürlich auch auf der Werra in Westthüringen, aber da fällt mir das gerade wieder ein, da ist es nämlich auch noch nicht so ausgeprägt, dass ich entsprechend die Karten habe.
Ich bin beim Radwegenetz, dazu wollte ich eben auch noch kommen. Da entwickeln wir uns durchaus und zunehmend positiv in der Vermark
tung. Die Erarbeitung und Veröffentlichung des Radverkehrskonzepts für den Freistaat Thüringen im Jahr 2008 hat dieser Entwicklung einen wichtigen Impuls gegeben und beschreibt einen mit den Gebietskörperschaften abgestimmten Handlungsrahmen zur weiteren Förderung des Radverkehrs.
Meine Damen und Herren, ich muss Ihnen nicht sagen, dass wir als Thüringen über zahlreiche Wintertourismusangebote wie Skiwanderwege, Skiloipen, Skilifte und Funparks verfügen. Auch beim Rodeln, da haben wir das Beispiel der längsten Rodelbahn genannt, bei Snowtubing und Eisklettern kommen Wintersportler auf ihre Kosten. Im Rahmen des Ganzjahreskonzepts Rennsteig wurde der Skiwanderweg Rennsteig nun umgesetzt. Damit ist eine Strecke auf einer Länge von 142 km durchgängig befahrbar. Zudem haben wir neue Pistengeräte angeschafft. Durch den weiteren Ausbau der touristischen Infrastruktur soll Oberhof zum sportlichen und touristischen Zentrum im Thüringer Wald ausgebaut werden.
Meine Damen und Herren, ich kann jetzt ein bisschen abkürzen, ich will aber dringend noch die Themensäule Wellness und Gesundheit anbringen.
Wir haben auch hier seit 2000 in Thüringer Kurorten Projekte mit einem Zuschuss von 22 Mio. € gefördert. Mit der Studie „Strategie zur Heilbäderwirtschaft“ liegt ein ausführlicher Überblick über die Stärken und Schwächen der Thüringer Heilbäder und Kurorte vor. Dem Thüringer Gesundheitstourismus fehlt jedoch eine Profilierungsstrategie.
Ich habe hier mit dem Vorsitzenden schon darüber gesprochen. Wir sind auf einem guten Weg. Ich glaube, wenn wir diese Schwerpunktsetzung weitermachen, wie zum Beispiel in Bad Frankenhausen, wo wir jetzt den Kurpark ertüchtigen, das ist ein ganz wichtiger Baustein, dass wir hier weiterkommen, dann sind wir da auch auf einem guten Weg. Übrigens in Bad Frankenhausen ist sehr deutlich zu sehen, genau wie im ganzen Kyffhäuserkreis, aber auch im Eichsfeld, dass durch die Neuerschließung der Autobahnen A 38 und wenn hoffentlich der Lückenschluss mit der A 71 bald hierher kommt, auch noch mal die Attraktivität der Regionen steigt, weil man sehr schnell in dieser Region ist.
Zum Schluss möchte ich ganz kurz noch mal auf eigentlich das zentrale Thema eingehen, und zwar, was übergeordnet ist, das Thema Qualität. Meine Damen und Herren, das Thema Qualität spielt im Thüringer Tourismus eine extrem wichtige Rolle. Wir müssen qualitativ besser werden, damit wir auch künftig entsprechend den Thüringer Touris
mus voranbringen. Ich glaube, wir müssen alle zusammen helfen, damit dies in Zukunft als zentrales Element auch geschehen kann, damit wir als Thüringer mehr Menschen aller Kategorien jung, alt, solche, die den Wellness-, den Wanderurlaub oder auch den Kultururlaub haben wollen, bekommen. Wir brauchen höhere Qualität in den Übernachtungen, wir brauchen höhere Qualität in den Restaurants. Wir brauchen mehr und bessere Qualität in den Angeboten. Dafür bedarf es auch noch einer Offensive. Dazu bedarf es auch - das wird jetzt mein Kollege Staatssekretär vom Finanzministerium gern hören - noch vieler Investitionen. Ich bitte darum, dass Sie auch in Zukunft dem Tourismus möglichst viel Geld zur Verfügung stellen im Haushalt, damit wir diese Qualitätsoffensive weiterführen können. Ich freue mich auf weitere Diskussionen im Ausschuss, auf eine weitere fruchtbare Zusammenarbeit mit allen Akteuren, dann werden wir die künftigen Herausforderungen auch gut nutzen. Es ist 18.01 Uhr, herzlichen Dank.
Es wurde aber Ausschussüberweisung beantragt, und zwar an den Ausschuss für Wirtschaft, Technologie und Arbeit. Wer diesem Antrag auf Überweisung folgen möchte, den bitte ich jetzt um das Handzeichen. Das sind die Stimmen aus den Fraktionen DIE LINKE, FDP, CDU, SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN. Gibt es Gegenstimmen? Das ist nicht der Fall. Gibt es Enthaltungen? Das ist auch nicht der Fall. Damit ist die Große Anfrage einstimmig an den Ausschuss zur Weiterberatung überwiesen. Ich schließe diesen Tagesordnungspunkt.
Gemäß einer Verabredung im Ältestenrat wird nach 18.00 Uhr heute kein weiterer Tagesordnungspunkt aufgerufen. Ich wünsche Ihnen daher allen einen angenehmen Feierabend und einen guten Nachhauseweg.