Bernd Wolf
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Interministerielle Arbeitsgruppe
Auf einer Fachtagung des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Ende 1999 in Neudietendorf kündigte Staatssekretärin Frau Dr. Bauer die Schaffung einer interministeriellen Arbeitsgruppe an, welche sich der vernetzten Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen widmet. Dabei sollten wirksame Handlungsstrategien auf den verschiedensten Ebenen, also Polizei, Justiz, Schule etc., erarbeitet und umgesetzt werden.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie oft kam es bereits zu den Treffen der Arbeitsgruppe zur Bekämpfung von häuslicher Gewalt?
2. Welche Inhalte wurden mit welchem Ergebnis besprochen?
3. Wer war daran aus Ministerien und Behörden beteiligt?
4. Wer war von Seiten der Expertinnen und Experten aus Frauenhäusern, Frauenzentren und Hochschulen beteiligt?
Inwieweit hat denn dann die Themenstellung "häusliche Gewalt" einen Rahmen eingenommen?
Wie erklären Sie sich oder wie kommt es dazu, dass diese fachliche Prüfung inzwischen schon so lange dauert? Das Material liegt dem Ministerium schon ewig vor und es soll nicht veröffentlicht werden als Material der Fachhochschule, sondern eben gerade des Ministeriums. Also für Sie an sich eine perfekte Möglichkeit, sich darzustellen.
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens
Goebel, Manfred Grob, Evelyn Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer.
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer,
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer.
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Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer,
Verkauf der Schlossanlage Wilhelmsthal
Im Februar 2000 gab Minister Pietzsch auf meine Mündliche Anfrage (Drucksache 3/315) hin Auskunft über die Besitzverhältnisse der Schlossanlage Wilhelmsthal. Danach beabsichtigte das Land die Liegenschaft zum 1. März
2000 in das Grundvermögen des Freistaats Thüringen, also an die Oberfinanzdirektion abzugeben, um sie anschließend zeitnah zum Verkauf anzubieten.
Ich frage die Landesregierung:
1. Erfolgte bereits die Ausschreibung?
2. Gab es innerhalb dieser Ausschreibung Bedingungen, an welche die möglichen Käufer gebunden sind (Nut- zung, Zugänglichkeit, Umgestaltung der Anlage etc.)?
3. Welcher Verkaufspreis wird angestrebt?
4. Gibt es bereits Kaufinteressenten?
Das heißt, es erfolgte keine Ausschreibung, Sie wissen aber, dass es Kaufinteressenten gibt.
Wann kann man denn dann ungefähr mit der offiziellen Ausschreibung rechnen?
Der bisherige Kaufinteressent, der jetzt schon vorliegt, hat aber nicht jetzt schon irgendwie sozusagen...
Danke.
Modellprojekte im Landeshaushalt 2000
Im Landeshaushaltsplan Kapitel 02 04 der Landesfrauenbeauftragten wurde der Titel 684 05 mit 50.000 Deutsche Mark unterlegt. Modellprojekte werden anteilmäßig von Bund und Ländern gefördert.
Ich frage die Landesregierung:
1. Welche Modellprojekte werden aus den Mitteln gefördert?
2. Lagen Projektanträge vor, die nicht gefördert werden können?
3. Sind im Vergleich zu 1997 mit 100.000 Deutsche Mark und 1998 mit 130.000 Deutsche Mark Förderung 2001 ähnlich hohe Fördersummen zu erwarten?
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, erlauben Sie mir, dass ich mich zuerst an die SPD mit einem kurzen Zitat wende.
"Wir werden das Hochschulrahmengesetz im Einvernehmen mit dem Bundesrat weiterentwickeln und dabei die Erhebung von Studiengebühren ausschließen."
Herr Gentzel, ich finde es wunderbar, dass Sie hier klatschen. Ich hoffe, dass Sie sich demnächst in Berlin stärker dafür einsetzen, dass Ihre Koalitionsvereinbarung mit den Grünen auch durchgesetzt wird.
Das ist beruhigend. Herr Schwäblein hat angedeutet, dass es ganz Klasse war, dass die KMK sich endlich in Meiningen bewegt hat. Aber, Herr Schwäblein, nicht jede Bewegung ist positiv. Ich denke, wenn man zwei Schritte zurück tut, muss man das nicht unbedingt gutheißen.
Vor ungefähr zwei Wochen wurde eine Studie der OECD veröffentlicht - Frau Dr. Kaschuba hat es schon angedeutet -, dabei hat das deutsche Bildungssystem mehr als mäßig abgeschnitten. Europaweit ist inzwischen die Quote der Studienanfänger bei ungefähr 40 Prozent. In Deutschland liegt sie bei 28 Prozent. Die Probleme, die damit verbunden sind, kennen wir inzwischen alle hinlänglich. Ich denke, genau das ist nicht der Weg, hier von einer Überlastung der Hochschulen zu sprechen und davon zu sprechen, dass man Hochschulen und die Elite wieder verkleinern muss. Der Weg muss genau der andere sein, es muss wieder ein breiterer Hochschulzugang möglich sein und es müssen wieder mehr junge Leute dazu gebracht werden, an Hochschulen zu gehen. Es scheint mir, als würde, anstatt für die Zukunftsfähigkeit der Hochschulen etwas zu tun, gerade rückwärts geschaut und somit Chancen verbaut.
Kurz zu den Beschlüssen der KMK: Das Erststudium soll nach der Meinung der Kultusminister gebührenfrei sein. Das ist im Prinzip erst einmal zu begrüßen. Doch damit ist natürlich auch immer wieder die Diskussion um Bachelor, Master und Ähnliches verbunden. Ich möchte Ihnen ganz kurz ein Zitat von dem Rektor der Uni Jena, Prof. Karl-Ulrich Meyn, vom 31.05.2000 - also noch relativ frisch - zitieren: "In den USA werden inzwischen erhebliche Zweifel formuliert, ob die Bachelor-Abschlüsse nach drei Jahren junge Menschen hinreichend für die moderne Zeit qualifizieren. Wir haben in Jena bereits Bachelor-Studiengänge, die Erfahrung sagt aber bisher, die Studenten bleiben in der Universität vermutlich deshalb, weil die Wirtschaft diese Bachelor gar nicht abnimmt. Die Wirtschaft kennt diesen Abschluss nicht oder aber sie hat inzwischen den Verdacht, dass andere Absolventen zwar älter, aber auch besser seien." Nun, gerade diese ist die Feststellung eines Menschen, den ich als hoch qualifiziert anschaue und den ich als sehr praxisnah ansehen kann, weil, ein Rektor, denke ich einmal, ist ganz nahe dran. Gerade hier zeigt sich, dass doch in Meiningen der falsche Weg gegangen wurde.
Zur Problematik der Langzeitstudie's stellt Prof. Meyn fest: Es gibt eine Reihe von Studierenden an Hochschulen, die über das Fach hinaus Fragen haben und die Zeit brauchen. Diese würden von der Wirtschaft als Spezialisten im bisherigen Maße hervorragend angenommen. Ich zitiere seine Worte: "Gesucht wird nach Besonderheiten abseits der Note. Gefragt sind junge Leute, die sich in der Welt bewegen, statt sich nur schieben zu lassen." Herr Schwäblein, ich weiß nicht, ob uns diese 4 Prozent Langzeitstudenten in Thüringen nun wirklich in den Ruin stürzen. Ich denke, die machen es dann auch nicht mehr.
Ein Wort noch: "In Oxford oder Cambridge gilt es inzwischen als vollkommen klar: Wer länger bleibt, ist besser." Das ist das Zitat des Prof. Meyn.
Mich freut Ihre Erheiterung, aber ich denke, Sie sollten vielleicht auch über den Ansatz einmal nachdenken. Man kann nicht alle in einen Topf werfen und sagen, alle Langzeitstudierenden seien faul und seien nur die Unbegabten und die Dummen. Ich denke, gerade das ist nicht der Fall.
Aber warum sollen denn gerade die, die besonders begabt sind, zahlen, Herr Kretschmer? Das ist dann für mich unlogisch.
Die Überschrift des Professors lautet: "Wir brauchen die besten Wissenschaftler für Forschung und Lehre." Ich füge an dieser Stelle hinzu: Wir brauchen die besten und nicht die reichsten.
Gut. Ganz kurz nur noch ein Argument, was mich immer wieder in besonderem Maße stört: Langzeitstudierende müssten Gebühren zahlen, weil die Hochschulen unterfinanziert sind. Gerade damit würden doch aber Hochschulen die Langzeitstudierenden ganz lange an ihren Hochschulen halten und dementsprechend nicht daran interessiert sein, sie schnell rauszubringen; sie würden doch sozusagen plötzlich an einem besonderen Geldfluss leiden. Es kann doch nicht sein, dass die belohnt werden, die Studie's nicht dazu befähigen, relativ schnell dann aus
der Hochschule auch auszusteigen in der Masse - wieder abgesehen von den Langzeitstudierenden.
Kurz und gut - ich denke, die Argumente, die Sie gebracht haben, waren hier an dem Punkt einfach nicht überzeugend und es gibt keine Alternative zur vollen Gebührenfreiheit des Studiums. Danke.
Können Sie mir sagen, um welche Größenordnung es sich bei den derzeit noch nicht bewilligten und demnächst zu bewilligenden Stellen handelt? Wie groß ist da die Zahl, von der wir hier reden?
Habe ich das richtig verstanden, dass bei Beamten auch kein Unterschied gemacht wird, ob allein erziehend oder nicht, sondern dass es auch bei allein erziehenden Frauen nur diese 4-Tage-Regel gibt?
Können Sie mir sagen, wie hoch durchschnittlich der Quadratmeterpreis ist, den Studierende in Thüringen zu bezahlen haben in Wohnheimen?
Herr Schwäblein, Sie haben ausgeführt, dass es Ihnen egal ist, ob der Monitor in Indien oder hier steht. Das kann ich in gewisser Weise nachvollziehen. Aber ist es Ihnen damit auch egal, ob die Lohnsteuer von nicht gering verdienenden Menschen in Indien oder hier bezahlt wird, und ist es Ihnen damit auch egal, ob die von Herrn Jagoda immer genannten fünf Arbeitsplätze, die daraus entstehen, aus einem qualifizierten Menschen oder drei, das sind immer verschiedene Zahlen im Gespräch, ob die in Indien dann geschaffen werden oder hier in Deutschland?
Herr Schwäblein, am Anfang möchte ich mein Bedauern zum Ausdruck bringen, dass Sie hier heute geredet haben. Das ist nicht gegen Sie gemeint, ich denke, es wäre einfach sachdienlicher gewesen, hätten Sie Ihre zwei Studenten vorgeschickt, die schon einmal eine Hochschule in der letzten Zeit von innen gesehen haben,
dann wären vielleicht einige wirklich fachlich unsinnige Sachen in der Art nicht hier vorn rausgekommen.
"Soziale Gerechtigkeit heißt heute auch, unser Bildungssystem so einzurichten, dass der Einzelne unabhängig von seiner sozialen Herkunft die Chance hat, seine Fähigkeiten zu entwickeln, die Zukunft mitzugestalten und Verantwortung zu übernehmen." Meine Damen und Herren, diesen Satz hätte ich so gerne geschrieben, er ist nicht von mir, er stammt von Gerhard Schröder
und stammt vom Bildungspolitischen Kongress der SPD am 25.01. Immer und überall hat Frau Bulmahn verkün
det, "es müsse eine grundlegende Reform", das ist zitiert, "der Ausbildungsförderung geben, die nicht nur ein bisschen Nachbessern bei Steuerfreibeträgen und Bedarfssätzen versprechen, sondern es gehe um die Befreiung der Studierenden von Finanzdiktat der Eltern."
Dies wurde gerade vor den Wahlen in großem Maß verkündet. Die Taten lassen auch heute noch auf sich warten. Die Bedarfssätze wurden um geringfügige Größen angehoben. Von einer wahrhaften Reform ist kaum zu sprechen. Die Entwicklung ist im Gegensatz dazu genau gegenläufig. Statt einer Reform der Ausbildungsförderung erleben wir im Moment eine große Koalition der Studiengebühren, wie auch hier im Saal.
Ich verstehe in gewisser Weise nicht Ihre Frage: Warum jetzt? Denn hätten Sie Frau Kaschuba zugehört, wäre die Begründung ganz klar und deutlich gekommen, gerade im Moment brennt das Thema; die Kultusministerkonferenz berät gerade im Moment. Ein Konsens deutet sich an, weder eine volle Gebührenfreiheit soll gegeben werden noch allgemeine Studiengebühren, sondern ein gebührenfreies Erststudium, zumindest wenn dies nicht so lange dauert. Langzeitstudenten sollen auch im Erststudium Gebühren zahlen, wie es in Baden-Württemberg bereits praktiziert wird. Doch, meine Damen und Herren, gerade bei Langzeitstudierenden wird die soziale Ungerechtigkeit in meinen Augen deutlich. Wenn Sie an Hochschulen schauen, wer länger studiert, sind in übergroßem Maße jene, die nicht von wohlhabenden Eltern leben können, sondern ihren Lebensunterhalt selber verdienen müssen und oftmals auch durch die Bafög-Netze fallen.
Natürlich gibt es ganz andere Beispiele, die sind mir auch bekannt. Aber schauen Sie dann mal die statistischen Werte an, wie viel Prozent das an den Hochschulen sind. Nach bisherigen Statistiken sind das ein bis drei Prozent der wirklich richtigen Langzeitstudenten, die ewig eingeschrieben bleiben. Ich denke, das ist nicht die Größe, die eine Einführung von Studiengebühren rechtfertigt.
Das heißt, die Einführung von Studiengebühren würde gerade bei Langzeitstudenten diejenigen treffen, die es sich sozial nicht mehr leisten könnten, an der Stelle weiter zu studieren.
Das ist nicht herangezogen. Da müssten Sie einfach mal nachschauen auch in den Argumentationen und sich einfach auch mal mit Studierenden unterhalten.
Das andere Argument ist, dass man sagt, okay, das Erststudium ist gebührenfrei, erst das Zweitstudium soll etwas kosten. Doch gerade das widerspricht in meinen Augen ganz diametral den derzeitigen Diskussionen der Flexibilisierung des Lernens und weiterhin dem lebenslangen Lernen, dem Anpassen an neue Märkte und all diesen Diskussionen, die Sie ja auch immer mit führen.
Und als Einwurf noch - dadurch, dass ein Zweitstudium sowieso nicht über Bafög finanziert werden kann, ist eine Finanzierung für die Studierenden schwer genug.
Wir haben der Presse entnommen, dass Ministerpräsident Vogel vor wenigen Wochen in Gera erklärte, er sei gegen die Einführung von Studiengebühren in Thüringen und es wird diese an Thüringer Hochschulen nicht geben. Sie können sich vorstellen, dass mich das freut, und ich gehe davon aus, in dem Moment, wenn Sie das so ausdrücklich bekunden, dass Sie damit eigentlich kein Problem haben dürften, unserem Antrag zuzustimmen.
Der Punkt in der Regierung ist in meinen Augen nicht ganz eindeutig darzustellen. Frau Schipanski sprach sich vor der Wahl noch ausdrücklich gegen Studiengebühren aus. Nach der Wahl hat sich das in gewisser Weise verändert. Verstehen Sie mich nicht falsch. Ich finde es positiv, wenn es verschiedene Meinungen gibt, und ich denke auch, dass es einen Meinungsstreit geben darf. Ich habe einfach nur ein Interesse daran, zu erfahren, in welche Richtung es sich denn nun in Thüringen bewegen wird. Ich bitte hier einfach um Klarheit.
Die akademische Ausbildung ist heutzutage verdammt teuer. Nach einer Untersuchung eines Finanzanalytikers in der FAZ vom 11. März kostet ein Hochschulstudium zurzeit im Durchschnitt 100.000 DM. Das heißt, es gibt auch wesentlich teurere Studiengänge. Die Lebenshaltungskosten sind seit Anfang der 90er Jahre um 25 Prozent für Studierende gestiegen. Das ist im Zusammenhang zu sehen mit der sinkenden Förderquote. Nun müsste man Studiengebühren noch hinzurechnen. Somit schaffen Sie soziale Hürden beim Hochschulzugang, Bildung ist jedoch ein öffentliches Gut, dessen Nutzung allgemeines Recht ist.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich kurz auf einige Argumente von Studiengebührenbefürwortern eingehen, die wir auch heute schon im Raum gehört haben. Studiengebühren seien sozial gerecht, denn immerhin verdient ein Akademiker im Durchschnitt 157 Prozent von Nichtstudierten im Nachgang an das Studium. Doch, meine Damen und Herren, ich denke, diese Zahlen darf man nicht verallgemeinern. Das wird gerade hier in der Diskussion getan. Ein Arzt ist nach seinem Studium nicht vergleichbar mit einem Sozialarbeiter, der, vielleicht wissen Sie es, mit einer Eingruppierung von einer BAT V b nach dem Studium nach Hause geht; ein Rechtsanwalt ist nicht vergleichbar mit einem Biologen; eine selbständige Architektin nicht mit einem Versorgungstechniker oder einer Germanistin. Außerdem, wenn Sie dieses Argument konsequent weiter verfolgen würden, und das müsste man an diesem Punkt, kämen wir dazu, dass männliche Studierende mehr Studiengebühren bezahlen müssen als weibliche, weil sie immerhin nach dem Studium mehr verdienen,
dass Ärzte mehr bezahlen müssten als Kunststudenten und immer so fort. Ich denke, das ist einfach eine abstruse Diskussion, die an diesem Punkt nicht weiter führt und, ich denke, gerade das ist an dem Punkt auch nicht im Sinne des Erfinders. Studiengebühren gingen an diesem Punkt auf Kosten von Studiengängen mit schlechteren Marktchancen. Ich nenne hier als Beispiele nur Musik, Behindertenpädagogik, Germanistik oder Ähnliches. Ich denke, dies ist eine Art von Standortpolitik, die auf Kosten der Gesellschaft und auch der Zunkunftsfähigkeit eines Landes geht. Ein weiteres Argument ist, die Bundesrepublik könnte sich die Hochschulen ohne Studiengebühren nicht mehr leisten. Meine Damen und Herren, das ist für mich ausgemachter Quatsch. Es kommt hier an dieser Stelle einfach auf den politischen Willen an. In den letzten Jahren stieg immer wieder der Gesamthaushalt, jedoch der Bildungsetat sank. 1980 war der Bildungsetat immer noch 5 Prozent des Gesamthaushalts, 1997 waren es nur noch 4,5 Prozent. Über die Höhe der Bildungsausgaben wird politisch entschieden. Sie wollen mir doch nicht erklären, dass 20 Mrd. DM für einen Eurofighter vorhanden sind, Studiengebühren aber unumgänglich sind?
Ein Einwurf ärgert mich besonders, das gebe ich zu, wir würden mit den Studiengebühren nur dem europäischen Trend folgen. Erstens, in weniger als der Hälfte der westeuropäischen Länder gibt es diese Art von Gebühren, und zweitens, nur weil 90 Prozent meiner Kollegen gerade mit Grippe im Bett liegen, wünsche ich mir keine Grippe.
Meine Damen und Herren, ich bitte Sie, nicht nur jetzigen Studierenden, sondern auch ihren Eltern und künftigen Studenten Sicherheit zu geben. Bitte lassen Sie es nicht bei den großen Worten der Parteivorsitzenden und lassen Sie uns über diesen Antrag im Ausschuss für Wissenschaft, Forschung und Kunst beraten und streiten. Ich danke Ihnen.
Ich habe nur gesagt, dass möglicherweise andere mehr Kompetenz hätten.
Herr Schwäblein, Sie haben natürlich an diesem Punkt Recht. Ich denke nur, es war gerade in dem Hinblick gemeint, als Sie davon sprachen, dass ein berufsbegleitendes Studium ja gern mit Studiengebühren versehen werden kann. Würden Sie an der Hochschule einmal genau hinschauen, würden Sie sehen, wie Hochschulen inzwischen schon berufsbegleitende Studiengänge anbieten und daraus schon sehr große Einnahmequellen schöpfen. Das ist schon ein Bereich, der gern genutzt wird von Hochschulen und der auch für berufsqualifizierend Studierende nicht gerade billig ist.
Da Sie immer wieder den ersten berufsqualifizierenden Abschluss erwähnen, in der Diskussion der neuen Abschlüsse wird ja immer wieder der Bachelor als erster berufsqualifizierender Abschluss genannt, heißt das, es wird nur ein studiengebührenfreies Studium möglich sein bis zum Bachelor oder bis zum Master?
Herr Minister, können Sie mir sagen, wann die Stelle beim Landesjugendamt wieder besetzt wird, die ja im Moment nicht besetzt ist?
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, der von der SPD-Fraktion eingebrachte Antrag zur Förderung der Chancengleichheit von Mädchen und Jungen in der Schule spricht ein Grundsatzproblem an, welches bislang trotz unterschiedlichster Initiativen bzw. auch Regelungen immer noch in meinen Augen unzutreffend gelöst wurde. Die Ansätze, die auch der Minister jetzt vorgetragen hat, sind in meinen Augen sehr lobenswert, aber ich denke, nicht aus
reichend.
Eine wirklich Gleichstellung von Frauen ist bislang in dieser Gesellschaft noch nicht gegeben, das hat sogar Minister Dr. Pietzsch heute festgestellt. Das macht sich für mich im Übrigen auch schon oft an unserer Sprache fest. Weibliche Sprachregelungen sind auch in diesem hohen Haus nicht unbedingt üblich. Als Beispiel nenne ich hier nur unsere Gesetzeswerke. In keinem ist eine geschlechtsspezifische Sprachfassung zu finden - nur als Beispiel. Für mich besonders spannend waren dabei die Diskussionen hier im Plenum zum Thema "Bürgerbeauftragter". Es wurde nicht ein einziges Mal auch nur ansatzweise angedeutet, dass es sich möglicherweise auch um eine Bürgerbeauftragte handeln könnte.
Aber es gibt auch im beruflichen Alltag recht viele Bereiche und Branchen, die Männerdomänen sind, so fehlen Frauen im wissenschaftlichen Nachwuchs. Ein aktuelles Thema ist die Problematik "Frauen in der Informationsgesellschaft". So sind nur 8 Prozent der Informatikstudierenden in Deutschland weiblich. Bei den Internetnutzern beträgt der Anteil von Frauen lediglich 23 Prozent. Das zeigt Ihnen, meine Damen und Herren, von welcher Aktualität diese Fragen sind und wie wichtig es ist, sie von Grund auf anzugehen. Der Gender-Mainstream, von dem auch Frau Bechthum vorhin schon geredet und es genau erläutert hat, soll und muss Konsequenzen in allen Bereichen der Gesellschaft haben, vor allem für die Bewusstseinsbildung wäre eine Umsetzung im Bildungsbereich wichtig. Hier beginnen sich früh Haltung und Neigung zu entwickeln, einen Ansatz hier zu wagen, sozusagen beim wichtigsten Glied unserer Gesellschaft - den Kindern, ist notwendig. Hieraus können die Grundlagen für eine wirkliche und dauerhafte Gleichberechtigung und Gleichstellung erwachsen. Aus diesem Grund befürwortet meine Fraktion den Antrag der SPD-Fraktion.
Aus dem konkreten Antrag möchte ich vier Punkte herausheben, die meiner Meinung nach für die Zielrichtung von Bedeutung sind und deshalb der Erwähnung bedürfen.
In Punkt 1 wird der Akzent dahin gehend gesetzt, dass man die Leistungen bedeutender Frauen in der Geschichte verstärkt berücksichtigen sollte. Dem ist uneingeschränkt zuzustimmen. Ein Blick in die herkömmlichen Lehrbücher zeigt durchaus, dass hier Defizite zu verzeichnen sind. Dabei gibt es in allen Geschichtsperioden bis hin zur Gegenwart sowie auch in allen anderen Bereichen im Übrigen eine beeindruckend hohe Zahl von Frauenpersönlichkeiten, die ihrer jeweiligen Zeit ihren Stempel aufsetzten und auch noch aufsetzen. Gar manche Kulturleistung wäre wohl ohne Frauen nicht denkbar. Eine Überprüfung der Lehrbücher, wo auch Lehrbeispiele von Frauenpersön
lichkeiten aufgezeigt werden müssen, ist daher unbedingt erforderlich.
Die Punkte 2 und 3 erscheinen mir ebenfalls Wert, erwähnt zu werden, weil mit ihnen ein weit verbreitetes Fehlurteil verbunden ist. Noch immer wird mit Frauen Technikfeindlichkeit verbunden. Dabei ist sie weder statistisch noch andersweitig bewiesen, außer natürlich in unseren Vorurteilen. Dennoch ist die Förderung und Ausrichtung von mathematisch-naturwissenschaftlichem Unterricht speziell auf die Belange von Schülerinnen verbesserungsbedürftig und verbesserungswürdig. In diesem Zusammenhang ist die Nutzung und Weiterführung der in Punkt 3 angesprochenen Koordinierungsstelle, wie auch der Minister schon erwähnte, an der TU Ilmenau wichtig. Wissenschaftliche Untersuchungen beweisen, dass es unterschiedliche Arten des Lernens bei Mädchen und Jungen gibt. Probleme werden auf unterschiedliche Art und Weise erschlossen. Dies ist im Übrigen auch in Untersuchungen nochmals nachdrücklich bewiesen, so z.B. von Frau Prof. Rentmeister an der Fachhochschule Erfurt. Darauf muss es in der didaktischen Arbeit in der Schule Antwort geben. Ich erinnere mich an diesem Punkt sehr genau an meinen eigenen Informatikunterricht. Trotz eines deutlichen Mädchenüberschusses in unserer Klasse waren es doch fast ausschließlich die Jungen in der Klasse, die an der Tastatur waren, somit waren es für die Mädchen eigentlich die zwei langweiligsten Stunden in der ganzen Woche. Der Lerneffekt war nahezu null und ich gebe zu, in die technische Richtung haben sich bei uns auch sehr wenige weiterentwickelt. Der Lehrer war sowieso der Meinung, dass es eigentlich völlig vergebliche Mühe ist, den Mädchen in diesem Bereich irgendwas beibringen zu wollen, von daher hat er es lieber gleich gelassen.
Meine Damen und Herren, dies ist nach meinen bisherigen Erfahrungen kein Einzelfall. Dem muss jedoch entschieden begegnet werden. Es werden Chancen an dieser Stelle verbaut und verpatzt.
Ein grundsätzliches Problem wird mit Punkt 4 angesprochen. Toleranzen an Thüringer Schulen gegenüber Menschen mit anderen Lebensweisen bzw. anderen Nationalitäten sollen verstärkt werden. Die frühzeitige Erziehung zu Toleranz ist als eine präventive Maßnahme zu sehen. Sie kann auch zur Eindämmung von rechtsradikalen Tendenzen dienen. Ich weiß, dass es hier schon großartige Bemühungen im Kultusministerium gibt, aber ich denke, man sollte auch immer weiter am Ball dranbleiben und da auch einfach immer versuchen, noch besser zu werden.
Dennoch seien hier auch im Antrag zwei Ergänzungen vorgeschlagen. Im Aspekt der Lebensweisen fehlt in unseren Augen die Einbeziehung gleichgeschlechtlicher Lebensweisen, die oft noch immer ausgegrenzt werden. Zweitens werden andere Nationalitäten angesprochen. Spätestens an diesem Punkt jedoch wird eine Erweiterung
um den Begriff der Religion in unseren Augen notwendig. Es tut uns ein bisschen Leid, dass hier die Religion, ich weiß nicht, ob die vergessen oder bewusst weggelassen wurde.
Im letzten Aspekt möchte ich den Gedanken von Punkt 8 aufgreifen. Es ist in der Tat so, dass geschlechtsuntypische Berufe existieren. Die Ursachen dafür entstammen einer Vermischung aus ganz verschiedenen Bereichen, in meinen Augen Prägung, Erziehung sowie auch patriachialen Auffassungen. Hier perspektivisch feste geistige Barrieren aufzubrechen, und hier spreche ich ausdrücklich nicht nur von denen von Jungen oder Männern, sondern auch von den Mädchen, halte ich für außerordentlich lohnenswert.
Meine Damen und Herren, ich finde diesen Antrag richtig und wichtig, sehe ihn jedoch nicht ganz ohne Kritik. Es wird versucht, ein riesiges Problem in einen Antrag hineinzubekommen, dies ist an sich nicht falsch und in vielen Punkten gelungen, aber in meinen Augen eben nicht in allen Punkten.
Unter Punkt 7 fordert der Antrag, dass - ich zitiere "schulische und außerschulische Projekte gefördert werden". An dieser Stelle habe ich nichts gegen die Nennung von schulischen Projekten, ich denke jedoch, dass es nicht zweckdienlich ist, außerschulische Projekte einzuschließen. Damit würde der gesamte Bereich der Jugendhilfe eingeschlossen werden - ein wirklich riesiger Bereich in meinen Augen. Dazu wäre es notwendig, einen eigenständigen und fundierteren Antrag zu verfassen.
Um auf diese Fragen noch eingehender eingehen zu können und sie auch noch eingehender diskutieren zu können, halten wir es für sinnvoll...
Aber natürlich - nur noch einen Satz.
Richtig...., den Antrag an den Gleichstellungsausschuss sowie an den Ausschuss für Bildung und Medien zu überweisen und zu diskutieren.
Natürlich.
Prinzipiell halte ich das Internet als hervorragende Möglichkeit, die Technikfreundlichkeit von Frauen zu erhöhen. Ich gebe zu, die Bewertung von einzelnen Links möchte ich hier nicht vornehmen, weil man da das ganze Internet diskutieren müsste.
Ich denke einfach an diesem Punkt, dass es natürlich in meinen Augen auch wichtig ist, dass junge Männer Frisöre werden und dass auch junge Männer Verkäufer werden. Der Punkt ist natürlich, dass das oftmals - hören Sie zu, wenn ich Ihnen antworte?
Ich denke, dass das nur dummerweise oftmals die finanziell unattraktiven Berufe sind, die Mädchen ergreifen und daher die Jungen da nicht wie wild reindrängen. Dummerweise kann nicht jeder Starfrisör werden.
Nach meiner Ansicht sind auch im Medienbereich sehr viele junge Männer, was man z.B. an dem Studiengang Kommunikationstechnik sieht. Der Punkt ist natürlich, ich gebe zu, da habe ich relativ wenig Mitleid mit den jungen Männern, dass sie nicht in diese Studiengänge drängen.
Ich möchte gern eine Frage stellen.
Ich habe nur noch eine Frage an Herrn Höhn. Eines habe ich an Ihrem Konzept noch nicht verstanden: Was ist in dem Moment, wo, was wir ja alle hoffen, wirklich der Benzinverbrauch und auch der Energieverbrauch sinkt, was passiert dann mit den Lohnnebenkosten?
Ich habe nichts festgestellt, ich habe eine Frage gestellt.
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlef Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Dr. Dr. Heinrich Dietz, Steffen Dittes, Sabine Doth, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer,
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Dr. Dr. Heinrich Dietz, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer,
Erhaltung der Park- und Schlossanlage Wilhelmsthal bei Eisenach (Wartburgkreis)
Der Thüringer Allgemeinen vom 25. Januar 2000 war zu entnehmen, dass sich ein Förderkreis "Schlossanlage Wilhelmsthal e.V." für die Erhaltung und die zukünftige Nutzung der Park- und Schlossanlage Wilhelmsthal bei Eisenach, Wartburgkreis, engagiert. Das Objekt soll angeblich dem Freistaat Thüringen gehören, steht jedoch seit Jahren leer. An dem Bau wurde bislang kaum etwas unternommen, obwohl das Thüringer Denkmalschutzgesetz nach § 7 Abs. 1 Denkmalseigentümer zu Erhaltungsmaßnahmen verpflichtet. Fehlnutzungen zu DDR-Zeiten und der nunmehr jahrelange Leerstand haben das Ensemble in einem bedenklichen, die Bausubstanz gefährdenden Zustand hinterlassen. Der Investitionsbedarf vergrößert sich fast täglich.
Ich frage daher die Landesregierung:
1. Ist der Freistaat Thüringen Eigentümer des Schlosses Wilhelmsthal?
2. Wenn ja, was hat die Landesregierung bisher zum Erhalt des Schlosses unternommen?
3. Wie viele Fördermittel wurden bisher zur Sicherung/Sanierung des Schlosses eingesetzt?
4. Welche Vorstellungen bestehen in der Landesregierung hinsichtlich der zukünftigen Nutzung des Objekts?
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, es war nicht die Entscheidung der deutschen katholischen Kirche, aus der Schwangerschaftskonfliktberatung auszusteigen, sondern die des Papstes und schlussfolgernd auch der deutschen Bischöfe. Sie ist für mich zutiefst frauenfeindlich und unverständlich, wenn man bedenkt, dass 70 Prozent der Mitglieder der katholischen Kirche Frauen sind.
Mir ist bewusst, dass diese Entscheidung gegen den Willen eines Großteils der Mitglieder fiel, und dabei meine ich nicht nur die Frauen in der Kirche. Das Verbot der Ausstellung des Beratungsscheins zeugt nicht nur von einem tiefen Realitätsverlust der katholischen Kirche, sondern auch von einem völligen Abrücken von der sozialen Verantwortung gerade in diesem Bereich.
Dies wird gerade dann deutlich, wenn man bedenkt, dass viele Beratungen eben nicht zu einer Abtreibung führen. Wo ist denn da der so oft zitierte Schutz des ungeborenen Lebens? Konflikthilfe für Frauen scheint abgeschrieben. Es werden vielmehr die völlig überholten patriarchalen Strukturen der Kirche demonstriert. So unbefriedigend die Situation für mich auch ist, ich kann sie nicht ändern und es bleibt mir auch nur, mit den Ergebnissen umzugehen. Das Umgehen mit dem Ausstieg aus der Beratung muss nun schnellst- und vor allem bestmöglich passieren. Das heißt für mich, dass nun eine Reihe von Fragen konkret geklärt werden müssen: Bleibt es dabei, dass die Caritas bis Ende 2000 Beratungsscheine ausstellen wird? In welche Trägerschaft werden die Einrichtungen übergehen? Wie wird die Absicherung der Mitarbeiterinnen aussehen und vor allem, können sie entweder von der Caritas oder anderen Trägern übernommen werden? In der jüngsten Vergangenheit ist immer wieder zu erfahren, dass es kirchennahe, jedoch theoretisch kirchenunabhängige Träger geben soll oder gegründet werden sollen, welche die Aufgaben der Caritas übernehmen wollen. In Thüringen gibt es dazu, zumindest nach meinem Kenntnisstand, noch keine Äußerungen, aber im Gegensatz zu Frau Arenhövel möchte ich jedoch ganz ausdrücklich dagegen sprechen. Es ist in der jetzigen Situation in meinen Augen das Wichtigste, dass hier Frauen Sicherheit gegeben wird und nicht wieder eine Situation kommt, wo es wieder irgendeinen Erlass oder einen Spruch eines Papstes, Bischofs oder Ähnliches gibt und das Ganze wieder in sich zusammenbricht. Ich denke, es ist an der Zeit, Frauen in der Weise Sicherheit zu geben, denn die Situation, in der sie sich befinden, ist ohnehin schwierig und oft belastend.
Des Weiteren sollte einer anderen Entwicklung Rechnung getragen werden und völlig kirchenunabhängigen Trägern die Verantwortung für die Beratungsstellen übergeben werden. Dies würde nämlich den vorliegenden Zahlen entsprechen. Demnach sind nur 5 Prozent aller beratungssuchenden Frauen in Einrichtungen der Caritas, also in eine katholische Einrichtung gegangen. Selbst in einer so katholisch geprägten Gegend wie dem Eichsfeld werden nicht konfessionell gebundene Einrichtungen weit häufiger genutzt als die der Caritas. Das heißt die Zahlen sind für alle nachlesbar -, die Caritas wurde mit 33 Beratungen genannt, demgegenüber jedoch das
DRK in Leinefelde mit 196. Leider liegen hier an der Stelle nur die Zahlen für 1998 vor. Ich hätte mir gewünscht, dass wir auch 99er Zahlen in der Anfrage haben könnten. Eine Lösung muss jedoch trotz der geringen Beratungszahlen auch für Heiligenstadt gefunden werden. In den anderen Orten gibt es alternative Angebote anderer Träger, so dass ein Ausstieg aus der Beratung der katholischen Kirche nicht gleichzeitig jede Beratungsmöglichkeit für Frauen nimmt. Lösungen sind jedoch auch hier unbedingt gefragt, sonst besteht die Gefahr, dass schwangeren Frauen in Konfliktsituationen völlig das Gefühl gegeben wird, am Rande der Gesellschaft zu stehen. Ich denke, gerade diese Blöße sollten wir uns nicht geben. Ich danke.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren, ein Blick in den Haushaltsentwurf 2000 - könnte man zu dem Schluss kommen, bei der Frauenförderung ist alles in Butter.
Es gibt keine Kürzungen, im Gegenteil, es wurde mehr Geld eingestellt als vor einem Jahr. Die Kürzungsversuche der letzten Jahre wurden von Anfang an unterlassen. Nun, meine Damen und Herren, so leicht ist es jedoch nicht, den Haushalt zu bewerten. Ich denke, wir bleiben mit diesem Ansatz weit hinter den Möglichkeiten einer effektiven und innovativen Frauenförderung zurück.
Lassen Sie mich dies begründen. Das Aktionsprogramm der Bundesregierung "Aufbruch in der Gleichstellungspolitik" vom Juni 1999 beruft sich insbesondere auf die Entfaltung der Potentiale aller, ich betone aller, Menschen. Ziel der Bundesregierung ist es, die Gleichstellung von Frauen und Männern zu einem großen gesellschaftlichen Reformprojekt zu machen. Das, was hier im Haushalt in Thüringen als Anspruch formuliert wird, zeigt dazu eine erhebliche Diskrepanz. Wie aber erfüllt sich unser Anspruch an Frauenpolitik? Letzte Veröffentlichungen der Bundesanstalt für Arbeit weisen Zahlen aus, die uns endlich handeln lassen sollten. Gerade Frauen sind von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen. Frauen in den neuen Bundesländern haben nach wie vor die Ansicht des dop
pelten Lebensentwurfs, d.h. der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Sie messen die Gesellschaft daran, wie sie Bedingungen schafft, um diesen Lebensentwurf zu realisieren. Übrigens, was ich an der Stelle ganz spannend finde, hier gibt es nicht eine Annäherung etwa von Ost an West, sondern von West an Ost. Doch über diese Problematik schweigt sich der Abschnitt im Haushaltsplan völlig aus.
Sie werden einwerfen, dass Arbeitsmarktpolitik im Bereich des Wirtschaftsministeriums liegt, aber gerade das ist für mich der Punkt, der zu kritisieren ist. Sie beschränken sich doch mit diesem Einwurf dann in Ihrer Arbeit selbst. Für Arbeitsmarktförderung sehen Sie sich nicht verantwortlich, für die Privatwirtschaft schon gar nicht. Ich verstehe zugegebenermaßen nicht, warum nicht viel energischer für eine angemessene Förderung von Frauen am Arbeitsmarkt eingetreten wird.
Der Haushalt ist in meinen Augen der politisch-konzeptionelle Ansatz der Frauenförderung in Zahlen. Die Regierung scheint dementsprechend die Frauen als soziales Randproblem und nicht als Querschnittsaufgabe zu verstehen.
Aber, meine Damen und Herren, für uns ist Frauenpolitik eben mehr als ein Problem von Frauenhäusern und gewaltbereiten Männern. Bitte erlauben Sie mir an dieser Stelle einen Einwurf. Es ist in meinen Augen moralisch zutiefst verwerflich, wenn man aus den ohnehin knappen Geldern für die Arbeit von Opfern von Gewalt Mittel für die Täterarbeit, also für die Arbeit mit gewaltbereiten Männern, entnimmt.
Die Tätigkeit mit diesen Männern mag sinnvoll sein, aber bitte schöpfen Sie diese Mittel doch aus einem anderen Bereich. Es ist eine Verhöhnung, wenn trotz viel zu knapper Mittel der Frauenhäuser gleichzeitig aus dem Etat der Frauenbeauftragten 50.000 DM für schlagende Männer bereitgestellt werden.
Aber zurück zur Frauenpolitik als Querschnittsaufgabe. Die Tatsache, dass 50 Prozent der Frauen mit Kindern Alleinerziehende sind und ein niedriges Einkommen aufgrund ihrer Situation beziehen, muss uns doch aufhören lassen, ebenso die Situation von jugendlichen Arbeitslosen unter 20 Jahren, und hier sind besonders junge Frauen betroffen. Ich möchte darauf verweisen, dass der Arbeitsmarkt vor allem auf unterster Einkommensebene, wie im Dienstleistungsbereich, Arbeitsplätze für Frauen anbietet und sie somit oft trotz guter Ausbildung immer mehr zu schlecht verdienenden Randgruppen dieser Gesellschaft mutieren lässt. Deutlich wird dies auch in den letztlich veröffentlichten Statistiken in Thüringen. Frauen verdienen
im Durchschnitt immer noch erheblich weniger als Männer. Mit dieser Ungerechtigkeit werde ich mich nicht abfinden.
Diese Ausführungen seien mir gestattet, damit nicht der Eindruck entsteht, dass die Situation von Frauen hier in Thüringen ein kaum in Erscheinung tretendes Problem sei. Und, meine Damen und Herren, diese im Arbeitsmarkt begründeten Fragen lassen sich nicht einfach nur von einer konzeptionell, scheinbar zur Geheimhaltung erklärten Frauenmesse lösen. Hier sind in meinen Augen andere Ansätze nötig. Ich weiß, Frau Bauer gab Auskunft im Gleichstellungsausschuss über die Frauenmesse, aber eine breite Zusammenarbeit mit diesen wie auch mit Frauenverbänden scheint ein weiteres Mal blockiert zu werden. Hier ist in meinen Augen aus den Fehlern der vergangenen Jahre nichts gelernt worden. Das Konzept der Veranstaltung scheint an den wirklichen Interessen der hier lebenden Frauen vorbei zu gehen. Erlauben Sie mir auch den Einwurf, dass ich 169.000 DM für eine zwei Tage dauernde Messe im Vergleich zur gleich bleibenden Unterfinanzierung des Landesfrauenrates nun wirklich kaum etwas Positives abringen kann.
Im Landesfrauenrat wird eine enorm wichtige Arbeit geleistet. Es werden jedoch nur 96.000 DM zur Verfügung gestellt. Das heißt, wenig mehr als die Hälfte des Etats der Frauenmesse. Im Landesfrauenrat jedoch besteht die Möglichkeit, wichtige Arbeit und nicht zuletzt Arbeitsplätze zu finanzieren, jedoch nicht Prestige.
Lassen Sie mich auf ein weiteres Feld eingehen, bei dem ich denke, dass viele Möglichkeiten einfach ignoriert werden. Die Finanzierung der Mädchenprojekte ist in Ihrem Haushalt in keiner Weise gelöst. Sie existiert einfach nicht. Aber es ist allzu leicht, diese geschlechtsspezifische Arbeit über die Jugendförderpläne der Kommunen finanzieren zu wollen. Hier wird einfach übersehen, ich unterstelle Ihnen nicht bösartige Absicht, dass diese Projekte in den Kreisen und kreisfreien Städten oft einfach herunterfallen. Frau Bauer, ich denke, hier ist dringend ein Überdenken der bisherigen Praxis notwendig.
Ein Weiteres habe ich im Etat der Frauenbeauftragten vermisst - eine Regelung zur Finanzierung der Frauenzentren und Frauenprojekte. Wissen Sie nicht, wie gefährdet im Moment Frauenzentren, Frauenprojekte und ähnliche Vereine sind? Ignorieren Sie die enorme Wichtigkeit dieser Arbeit? Ich möchte ein Beispiel nennen: In Eisenach gibt es in der Wartburgstraße ein Frauenzentrum mit insgesamt mehr als 30 beschäftigten Frauen in drei Projekten. Überall wird die riesige Akzeptanz der Arbeit hervorgehoben, trotzdem steht das gesamte Projekt in Frage. Eine Festeinstellung der Projektmanagerin ist nicht absehbar. Ich sehe
die Landesregierung hier endlich in der Pflicht, dieser nachzukommen. Wir fordern, dass die Verantwortung für Frauenprojekte mit emanzipatorischem Ansatz durch die Finanzierung von Feststellen endlich geregelt wird. Dies kann nicht vor allem auf Kommunen abgeschoben werden. Eines möchte ich hier unbedingt klarstellen: Meine Fraktion und auch ich werden sich nicht damit abfinden, dass versucht wird, Frauen ausschließlich in den ehrenamtlichen Bereich hereinzudrängen. Das wird nicht funktionieren mit uns und es ist auch ungerecht.
Es gibt eine ganze Reihe von weiteren Punkten, die hier angeführt werden könnten, um zu beweisen, dass dieser Haushaltsplan weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Ich möchte es jedoch hierbei belassen. Aber eine Anmerkung sei mir noch erlaubt: Es ist für mich schon tragisch, wenn ich feststellen muss, dass zwischen Berlin und Erfurt scheinbar Welten liegen und nicht nur drei Stunden mit dem Zug, denn die Thüringer Regierung redet nicht einmal über einen Aufbruch in der Gleichstellungspolitik. Dieser Haushalt unterstreicht dies.
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Dr. Dr. Heinrich Dietz, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. med. Ingrid Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer;
Dieter Althaus, Johanna Arenhövel, Rosemarie Bechthum, Dagmar Becker, Gustav Bergemann, Willibald Böck, Peter Bonitz, Dr. Gerhard Botz, Detlev Braasch, Werner Buse, Christian Carius, Dr. Richard Dewes, Dr. Dr. Heinrich Dietz, Steffen Dittes, Sabine Doht, Hans-Jürgen Döring, Irene Ellenberger, Volker Emde, Wolfgang Fiedler, Dr. Ursula Fischer, Heiko Gentzel, Michael Gerstenberger, Prof. Dr. Jens Goebel, Manfred Grob, Evelin Groß, Günter Grüner, Dr. Roland Hahnemann, Petra Heß, Michael Heym, Uwe Höhn, Mike Huster, Konrad Illing, Siegfried Jaschke, Jörg Kallenbach, Dr. Karin Kaschuba, Dr. Birgit Klaubert, Dr. Christine Klaus, Dr. Joachim Koch, Christian Köckert, Eckehard Kölbel, Dr. Ingrid
Kraushaar, Horst Krauße, Otto Kretschmer, Thomas Kretschmer, Klaus von der Krone, Tilo Kummer.
Frauenspezifische Daten des Landesarbeitsamts Sachsen-Anhalt/Thüringen
In den statistischen Materialien des Landesarbeitsamts Sachsen-Anhalt/Thüringen (Dezember 1999) wurden einzelne Personengruppen besonders hervorgehoben. Dabei war nicht in allen Fällen eine geschlechtsspezifische Auswertung der Zahlen vorgenommen worden. Dies erachte ich jedoch gerade im Bereich des Arbeitsmarkts als unbedingt notwendig.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele Frauen waren im Dezember 1999 in Strukturanpassungsmaßnahmen in Wirtschaftsunternehmen beschäftigt (dazu bitte Vergleichszahlen zum Januar 1999)?
2. Wie hoch ist der Frauenanteil an den erwerbslosen Jugendlichen unter 20 Jahren (Entwicklung seit Januar 1999)?
3. Wie ist die Arbeitslosenquote unter jüngeren Frauen von 20 bis 25 Jahren (Entwicklung seit Januar 1999)?
4. Wie hoch ist der Frauenanteil bei vermittelten Erwerbslosen?
Ist es möglich, die bisher noch nicht erhobenen Daten in Zukunft zu erheben, also gerade bei den jüngeren Erwerbslosen?
Gewalt gegen Frauen
In der Vergangenheit wurden immer wieder Fälle von Gewalt gegen Frauen im häuslichen Bereich bekannt. Dieses Problem muss umfassend bekämpft werden. Dazu ist jedoch genaues Hintergrundwissen notwendig.
Ich frage die Landesregierung:
1. Wie viele Einsätze der Polizei gab es 1999 in Thüringen aufgrund von häuslicher Gewalt gegen Frauen?
2. Wie hoch schätzt die Landesregierung die Kosten, welche durch Gewalt gegen Frauen entstanden sind (Arztkos- ten, Arbeitsausfallkosten, Kosten der Polizei- und Justiz- arbeit, Kosten für soziale und psychosoziale Folgen, usw.)?
3. Wie viele Kosten werden für die Sensibilisierung der Öffentlichkeit in den betreffenden Gebieten aufgewandt?