„Es existiert keine Statistik mit einem Bezug von Tier platzzahlen zur Einwohner- oder Flächengröße von Ge meinden.“
So zieht sich das durch. Ich habe also festgestellt, dass es viele Fragen gibt, die unbefriedigend beantwortet worden sind und letztendlich zu nicht allzu viel führen. Somit frage ich, ob das tatsächlich die Ernsthaftigkeit ist, mit der die Koalition den Koalitionsvertrag umsetzen möchte.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass wir dem Antrag in Drucksa che 6/3018 von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und CDU zu stimmen werden, weil er der bislang am besten und tiefgreifen
dsten ausgearbeitete ist. Ich schlage vor, dass wir uns auf jeden Fall weiter mit diesen Themen befassen. Sie sind wichtig für Brandenburg und die Verbraucher, denn es gibt, wie Herr Folg art vorhin erwähnte, eine große Vorliebe für Geflügelfleisch. Es sollte ein gesundes Lebensmittel sein und keins, bei dem man sich aufgrund der Haltungsbedingungen eventuell etwas einfängt, wenn man nicht aufpasst. - Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete! Die Große Anfrage vom April wurde von der Landesregierung im Juli pünktlich beantwortet. Uns liegt wert volles Datenmaterial zur Diskussion vor; die Diskussion wird nach Beendigung des Tagesordnungspunktes nicht vorbei sein, völlig klar.
Man muss sich eine Statistik immer genau anschauen. Wir sind im Bereich Geflügelhaltung wieder auf DDR-Niveau. Es gab in den Jahren 1990 bis 1992 einen drastischen Einbruch, und deshalb ist es eigentlich nicht sachgerecht, von einem Zuwachs von 75 % zu sprechen, sondern wir haben wieder das DDRNiveau erreicht.
Völlig klar ist, dass die Geflügelhaltung der komplizierteste Bereich der Tierhaltung ist. Das ist einfach nicht zu ändern, das hängt mit der Tierzahl zusammen.
Ich will eine Zahl nennen: Jeder Deutsche verbraucht im Leben durchschnittlich rund 1 000 Hähnchen, Puten, Enten oder auch Gänse.
Umgerechnet auf die Abgeordneten des Landtags heißt das: 80 000. Deshalb müssen wir Wege finden, wie man diesen Ver brauch sachgerecht sicherstellt.
Herr Raschke, wir haben viel erreicht. Ich will ein konkretes Beispiel nennen: die Käfighaltung. Im Jahr 2000 wurden 78 % der Legehennen in Käfigen gehalten. Nur 4 % stammten aus Bodenhaltung. Es war eine außerordentliche Leistung der Ge flügelwirtschaft, erreicht zu haben, dass der Anteil der Lege hennen in Bodenhaltung heute 84 % und in ausgestalteter Kä fighaltung nur noch 1 % beträgt. Das ist Investition ins Tier wohl. Das hat die Geflügelwirtschaft in Brandenburg und in Deutschland geleistet.
Bei Herrn Raschke klang immer die Frage nach einer europä ischen Regelung an. Man sollte sich vergegenwärtigen: Europa hat über 500 Millionen Einwohner und 380 Millionen Lege
hennen. In Europa werden 56 % der Legehennen in Käfigen gehalten, anders als in Deutschland, anders als in Brandenburg. Insofern sind wir in diesem Bereich Vorreiter.
Brandenburg hat einen großen Ökomarkt. Ein großer Öko markt ist Berlin, und dessen Potenziale - da gebe ich allen Recht, die das angesprochen haben - sind längst nicht ausge schöpft. Für die Umstellung auf Ökoprodukte stehen Förder mittel bereit, aber die unternehmerische Entscheidung kann ich niemandem abnehmen. Die Fördermittel stehen bereit, und ich rufe dazu auf, den großen Markt Berlin besser mit Brandenbur ger Ökoprodukten zu beliefern. Dazu bedarf es einer entspre chenden unternehmerischen Entscheidung.
Wir haben Gäste aus Ostprignitz-Ruppin. Die Geflügelhaltung ist dort ein bedeutender Wirtschaftsfaktor. Ich habe einen Be trieb besucht und kann eines sagen: Wir sollten von schwarzweiß wegkommen.
Der Betrieb in Ostprignitz-Ruppin zahlt mehr als Mindestlohn, er zahlt die Kindergartenbeiträge für die Kinder der Mitarbeite rinnen und Mitarbeiter,
Wir brauchen weiterhin Geflügelhaltung im Land Branden burg. Wir müssen in die Geflügelhaltung, ins Tierwohl und in die Modernität Betriebe investieren.
Wir werden uns weiterhin dieser Diskussion stellen. Branden burg und Deutschland sind, was die Geflügelhaltung angeht, auf einem guten Weg. Ich begrüße ausdrücklich die Charta der Geflügelwirtschaft. Sie ist Ausdruck dessen, was gemeinsam erreicht werden soll.
Wir werden die Umstellung auf Ökobetrieb und die Moderni sierung der Betriebe weiterhin unterstützen. Es ist richtig und gut so, dass Brandenburg, Herr Raschke, eines von vier Bun desländern ist, das nur noch die Prämienförderung anbieten wird. - Herzlichen Dank.
Vielen Dank. - Das Wort erhält noch einmal die Fraktion BÜND NIS 90/DIE GRÜNEN, der Abgeordnete Raschke. Bitte.
Vielen Dank für die Beiträge. - Herr Folgart hat deutlich ge macht, dass die Verbraucher mehr Geflügelfleisch verbrau chen. Frau Schwarzenberg hat das unterstrichen. Vor allem das Argument von Minister Vogelsänger, dass wir gutes und gesun des Fleisch wollen, und der Ökomarkt in Berlin großes Poten zial biete, ist zutreffend. Deswegen kann die Formel eigentlich nicht lauten „Wir wollen mehr!“, sondern „Wir wollen mehr
Kollege Gliese und Frau Schwarzenberg waren sich darin ei nig, dass unsere Forderung, die EU-Ökoverordnung anzulegen, zu hoch gegriffen ist. Dazu möchte ich zwei Dinge sagen:
Erstens ging es nicht darum, dies allen Brandenburger Betrieben vorzuschreiben, sondern es geht um die Frage, was wir verlan gen, wenn wir Steuermillionen ausschenken. Ich denke, wir kön nen das Maximum verlangen, wenn wir so viel Geld ausgeben.
Zum Zweiten: Erinnern wir uns noch einmal an die Bild schirmleinwand, auf der 180 Hühner Platz finden. Nach den Maßstäben der Premiumförderung wären es immer noch 112, nach der EU-Ökoverordnung 70. Ich glaube, das sind erheb liche Unterschiede.
Drittens, das Eckwertepapier der Industrie: Ja, es ist richtig, daran haben Verbraucherorganisationen mitgearbeitet, und es wurde von einigen Bundesländern unterschrieben. Das geschah unter der Voraussetzung, dass es nur ein erster Schritt ist. Nie dersachsen hat - das können wir in Brandenburg auch gern tun - die Eckwerte gleich per Erlass zum Gesetz gemacht. Ich möchte, dass wir in Brandenburg auch dahin kommen.
Mir ist eine Sache aufgefallen: Ich habe einen taktischen Feh ler gemacht, ich habe versucht, eine Brücke zu bauen
Übers Wasser führt ein Steg, und darüber geht der Weg. - Max und Moritz, gar nicht träge, sägen heimlich mit der Säge, Ritzeratze! Voller Tücke, in die Brücke eine Lücke.“