Jetzt kommen die Leute. Wissen Sie, was die sagen? Sie sagen: „Nix darfsch mehr mache auf deim Wiesle, aber ein Windrädle aufstelle.“
Sie begründen das. Jetzt sage ich Ihnen, was schwer erklärbar ist: Da, wo die Dinger stehen, darf man tatsächlich nichts mehr machen. Da darf man kein Haus bauen, keinen Sportplatz bauen, keinen Geräteschuppen,
nicht einmal einen lumpigen Stall für einen Gaul oder zwei Geißen. Das darf man alles nicht. Man darf aber ein Windrad hinstellen, man darf einen Weg dorthin freihauen, man darf Kabel vergraben, die Laster dürfen in der Pampa herumfahren,
Wissen Sie, was bei mir im Kreis Freudenstadt der Knaller ist? Dafür gibt es sogar eine Ausstockungsgenehmigung. Für nichts kriegt man eine Ausstockungsgenehmigung, aber für ein Windrad darf man die dicksten Fichten umhacken, wenn man zufällig den Weg durch den Wald nutzen muss.
Das begreift einfach keiner mehr. Deswegen ist inzwischen auch der Schwarzwaldverein plötzlich ein Windkraftgegner. Dessen Mitglieder begreifen es nämlich auch nicht mehr.
(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Abg. Dr. Ca- roli SPD: Aber doch nicht deswegen! – Abg. Boris Palmer GRÜNE: Also doch gegen Windkraft! – Gegenruf des Abg. Blenke CDU: Gegen Windkraft dort, wo sie nicht hinpasst!)
Bis Sie sich wieder abgeregt haben: Ich habe gerade über Fichten geredet. Wir haben in unserer Region gerade ein seltenes Naturschauspiel. Wenn Sie am Wochenende Zeit haben: Es ist Fichtenblüte. Das passiert nur alle fünf bis sechs Jahre. Kommen Sie nach Freudenstadt oder Baiersbronn! Es ist wirklich toll. Ohne Windräder sieht das viel schöner aus.
Bei uns leben sehr viele Leute vom Tourismus. Unsere Gäste kommen wegen der unberührten Natur zu uns.
Sie wollen nämlich Ökologie pur sehen. Sie wollen keine Symbole der Ökologie aus Stahl und Alu sehen. Wir haben die Verspargelung in meinem Heimatkreis, und alles nur wegen der Abschreiberei und Einspeiserei und 15 % technischer Leistung.
Gerade auch deswegen werden wir diese verzettelte Entwicklung kanalisieren und nicht behindern und nicht abschaffen.
Das heißt: Wenn Sie ein Windrad wollen, dann gehen Sie bitte nach Vordertupfingen, denn in Hintertupfingen dürfen Sie es nicht bauen und woanders auch nicht. Das, liebe Kolleginnen und Kollegen, ist Planung, das ist Raumordnung. Ansonsten habe ich nichts Neues gehört, was nicht schon in irgendeinem Protokoll gestanden hätte und was wir bestimmt alle gelesen haben.
(Beifall bei der CDU und des Abg. Hofer FDP/ DVP – Zurufe von der CDU und des Abg. Hofer FDP/DVP: Sehr gut!)
und zu erkennen gegeben, was die Motive sind. Nur haben Sie ein völlig falsches Bild von Baden-Württemberg gezeichnet.
Dabei wissen wir alle, dass Baden-Württemberg hier weit hinter seinen Möglichkeiten bleibt. Wir wissen alle, wo die Verhinderer sind. In Ihrer Fraktion sitzen sie, und es sind die Landräte und die Regierungspräsidenten, die Ihnen zuzurechnen sind.
Jetzt zeige ich Ihnen einmal ein Gegenbeispiel, wie die Geschichte läuft. In Spiegelberg gibt es einen Bürgermeister, der seinen Gemeinderat beteiligt, der die Bürgerschaft beteiligt, der sich Anlagen anschaut, der im Gemeinderat und im Ortschaftsrat abstimmen lässt und dabei überall auf ganz breite Zustimmung stößt. Wenn er das dann genehmigen lassen will, stößt er auf den hartnäckigsten Widerstand des damaligen Landrats Lässing, CDU, und des Regierungspräsidenten Dr. Andriof.
Warum? Weil sie sich, wenn sie in etwa zehn Kilometer Luftlinie auf einem anderen Hügel entlang wandern, beim Blick auf den anderen Hügel beeinträchtigt fühlen, weil sich da etwas drehen könnte. Das sind Ihre Motive.
Sie wollen an alten Strukturen festhalten. Sie missbrauchen das Landesplanungsrecht, um in diesem Land eine energiepolitische Weichenstellung zu untergraben. Das sind Ihre wahren Motive.