Protokoll der Sitzung vom 24.02.2000

(Beifall bei der CDU und bei der SPD — Abg. T i t t m a n n [DVU]: Das glaube ich Ihnen gern!)

sondern weil Sie sich hier verhalten wie ein Wolf im Schafspelz. Das, was Sie gestern Nachmittag zum Beispiel hier abgezogen haben, macht es offensichtlich, Sie versuchen, hier Allgemeinplätze zu belegen, um dann im zweiten Zug Ihre menschenverachtenden rechtsradikalen und hetzerischen Reden hier zu halten.

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und beim Bündnis 90/Die Grünen)

Dass Sie dann von Ihrer Führungsleitstelle noch falsch informiert werden, macht dies noch offensichtlicher.

(Abg. T i t t m a n n [DVU]: Genau das meine ich!)

Wir gehen Ihnen daher nicht auf den Leim. Wir brauchen Sie nicht, um CT IV umsetzen zu wollen, wir brauchen Sie auch nicht, um CT III a umsetzen zu wollen, deswegen steige ich hier inhaltlich erst

gar nicht in die Debatte ein, denn es gibt die Beschlüsse schon, Herr Tittmann. Vielleicht sollten Sie, wenn Sie Ihre Reden aus München dann irgendwann abschreiben, auch einmal eine Minute in der Bibliothek der Bürgerschaft verbringen, da können Sie nämlich sehen, wie die Beschlusslage aussieht.

(Abg. T i t t m a n n [DVU]: Setzen Sie das doch um! Sie brauchen das doch nur um- zusetzen!)

Dass dies nun bei einzelnen hier in diesem Hause nicht auf breite Zustimmung stößt, ist auch vollkommen klar. Da gibt es unterschiedliche Positionen, aber ich finde das dann schon ein bisschen merkwürdig, wenn Sie hier ein Bild von einzelnen Abgeordneten an die Wand malen, so nach dem Motto, der Abgeordnete Töpfer hätte es zu verantworten, dass es so und so viele Arbeitslose gibt.

(Abg. T i t t m a n n [DVU]: Das habe ich nicht gesagt!)

Ich finde, dies ist eine infame Art und Weise, wie Sie hier dieses Haus missbrauchen,

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und beim Bündnis 90/Die Grünen — Abg. T i t t - m a n n [DVU]: Bleiben Sie bei der Wahr- heit!)

damit Ihre Volkszeitung oder wie Sie das Ding da nennen, entsprechend berichtet. Ich weiß nicht, wie Sie das mit der Berichterstattung machen, Sie müssen sich ja auch ein bisschen abheben von Ihren Vorgängern, die sich ja dadurch ausgezeichnet haben, dass sie sich nicht besonders ausgezeichnet haben.

Der Vollständigkeit halber ist zu sagen, die große Koalition steht hinter CT IV, auch wenn Einzelne vielleicht eine andere Position haben. Die Position der Grünen ist dazu auch klar. Deswegen brauchen wir da nicht allzu intensiv in die Diskussion einzusteigen. Wir sind auf einem guten Weg. Ich glaube, dass der Senat an der Stelle auch bald entsprechende Beschlüsse vorlegen wird.

(Zuruf des Abg. T i t t m a n n [DVU])

Von daher ist es, glaube ich, sinnvoll, Ihren Antrag dahin zu überweisen, wohin er gehört, in die Ablage, damit wir mit diesem Thema auch nicht mehr allzu viel zu tun haben. — Vielen Dank!

(Beifall bei der CDU, bei der SPD und beim Bündnis 90/Die Grünen)

Weitere Wortmeldungen liegen nicht vor.

Die Beratung ist geschlossen. Wir kommen zur Abstimmung. Wer dem Antrag des Abgeordneten Tittmann, DVU, mit der Drucksachen-Nummer 15/194 seine Zustimmung geben möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür Abg. T i t t m a n n [DVU])

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen)

Stimmenthaltungen? Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) lehnt den Antrag ab.

Gesetz über die Arbeitnehmerkammer im Lande Bremen

Mitteilung des Senats vom 8. Februar 2000 (Drucksache 15/198) 1. Lesung

Als Vertreter des Senats Herr Senator Hattig, ihm beigeordnet Staatsrat Dr. Färber. Wir kommen zur ersten Lesung. Die Beratung ist eröffnet. — Wortmeldungen liegen nicht vor. — Die Beratung ist geschlossen. Wir kommen zur Abstimmung. Wer das Gesetz über die Arbeitnehmerkammer im Lande Bremen, Drucksache 15/198, in erster Lesung beschließen möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

(Dafür SPD, CDU und Bündnis 90/ Die Grünen)

Ich bitte um die Gegenprobe!

(Dagegen Abg. M ü t z e l b u r g [Bünd- nis 90/Die Grünen])

Stimmenthaltungen? Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) beschließt das Gesetz in erster Lesung.

Bericht des Petitionsausschusses Nr. 8 vom 15. Februar 2000

(Drucksache 15/202)

Eine Aussprache ist nicht beantragt worden.

Wir kommen zur Abstimmung.

Wer der Behandlung der Petitionen in der empfohlenen Art zustimmen möchte, den bitte ich um das Handzeichen!

Ich bitte um die Gegenprobe!

Stimmenthaltungen?

Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) beschließt entsprechend.

(Einstimmig)

Gesetz zur Änderung des Bremischen Besoldungsgesetzes

Antrag der Fraktionen der SPD und der CDU vom 23. Februar 2000 (Drucksache 15/220) 1. Lesung 2. Lesung

Wir kommen zur ersten Lesung.

Die Beratung ist eröffnet.

Das Wort hat der Abgeordnete Töpfer.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Der Oberbürgermeister in Bremerhaven und die große Koalition in Bremerhaven haben uns dringend darum gebeten, den Ihnen hier heute vorliegenden Antrag als Landesgesetzgeber in erster und zweiter Lesung zu beschließen.

Grundlage dieses Ersuchens ist nicht nur die Koalitionsvereinbarung in Bremerhaven, sondern auch ein einstimmiger Beschluss des Personal- und Organisationsausschusses der Stadtverordnetenversammlung, der um zügige Behandlung des Anliegens gebeten hat.

(Abg. Z a c h a u [Bündnis 90/Die Grü- nen]: Wann haben die das denn beschlos- sen?)

Der Oberbürgermeister hat in einem Schreiben an die Fraktionen der Regierungskoalition Folgendes mitgeteilt und das Anliegen wie folgt begründet, ich zitiere: „Es soll ein Büro des Oberbürgermeisters unter Leitung des Magistratsdirektors gebildet werden. In diesem Büro sollen die Teilbereiche Öffentlichkeitsarbeit, Wirtschaft und Verwaltungsmodernisierung für den Magistrat koordiniert werden. Man ist sich darüber einig, dass die Funktion des Magistratsdirektors nach der Besoldungsgruppe B 4 anzuheben ist. Außerdem soll nach dem Ausscheiden des jetzigen Stelleninhabers die Stelle als politischer Beamter an die Berufungszeit des Oberbürgermeisters gekoppelt werden.

In diesem Zusammenhang möchte ich erwähnen,“ so weiter Oberbürgermeister Schulz, „dass die Funktion durch die Schaffung des Büros, das dem einer Magistratskanzlei entspricht, eine besonders hohe Aufwertung mit einem Höchstmaß an Verantwortung erfährt. Diese zentrale Funktion an der Verwaltungsspitze ist für die Effizienz der Magistratsarbeit von größter Bedeutung.“

Was auch wichtig zu wissen ist, ich zitiere aus dem Brief des Oberbürgermeisters fort: „Bremerhaven hat seit 1990“, ich füge hinzu, also seit zehn Jahren, „in der Verwaltungshierarchie abgesehen von den Magistratsmitgliedern lediglich einen Spitzenbeamten, nämlich als Magistratsdirektor in der Besoldungsgruppe B. Hieran“, so der Oberbürgermeister, „soll auch weiter festgehalten werden. Die enge und auch politische Anbindung an die Wahlzeit des Oberbürgermeisters macht es notwendig, die Stelle künftig nach B 4 auszuweisen und darüber hinaus die notwendigen gesetzlichen Änderungen vorzunehmen.“

Das Schreiben geht noch ein bisschen weiter, und wir werden dann gebeten, „die Sache zügig voranzutreiben, damit die Umsetzung in Bremerhaven noch mit in die Haushaltsberatungen für das Jahr 2000 einfließen kann“, so der Oberbürgermeister.