Protokoll der Sitzung vom 13.09.2000

Zur Frage zwei! Die Ausbildungsbedarfe und Qualifizierungsbedarfe der Firmen wurden gar nicht gemeldet oder konnten nicht ermittelt werden. Das ist doch erstaunlich! Warum können Betriebe das nicht machen? Ich halte das für einen Indikator dafür, dass dieser Begriff „IT“ eigentlich ein Kaugummibegriff ist, den man erst noch einmal vernünftig definieren müsste, ehe man ihn abfragt.

Allerdings suchen auch Firmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter heute gar nicht mehr nach erlernten Berufen, sondern mehr nach Fähigkeiten und Fertigkeiten. Das werden sicherlich einige Ältere von Ihnen, die schon ein längeres Berufsleben hinter sich haben, auch wissen, dass es ganz viele Sachen gibt, die man nicht in einer Lehre gelernt hat, sondern die man sich im Arbeitsleben durch Erfahrung erworben hat. Auch eignen sich manche Leute Fähigkeiten und Fertigkeiten außerhalb der Lehre an, zum Beispiel lernt mancher C plus plus privat programmieren und nicht in einer Lehre. Auch gibt es nicht immer nur Hunderttausend-Mark-Jobs im Medienbereich, sondern wir werden uns zukünftig darauf einstellen müssen, dass es Arbeitsfelder im Medienbereich gibt, die mit weniger Geld entlohnt werden. Es wird, um einen Vergleich zu schaffen, hier auch Arbeitsverhältnisse geben, deren Bezahlung dem Lohn einer Verkäuferin entspricht.

Was wir heute brauchen, das ist meine dritte These, das haben wir gestern gar nicht ausgebildet, und Verwaltungen befinden sich heute im rasanten Wandel. Herr Perschau hat das ja heute Morgen auch noch einmal benannt, einerseits wird massiv Personal abgebaut, andererseits entstehen durch den Einsatz von Computern neue Arbeitsfelder. Es gibt Möglichkeiten, hier etwas zu verändern.

Das virtuelle Rathaus steckt noch in den Kinderschuhen, aber wir wissen, auch hier kommen neue Berufsfelder und Qualifikationsanforderungen. Darauf müssen wir heute schon reagieren. Es werden Dienstleister gebraucht mit PC-Kenntnissen. Es muss Leute in der Verwaltung geben, die diese Arbeitsfelder auch analysieren. Da sollte die Verwaltung zum Beispiel der Werbung folgen und so genannte Trendscouts einstellen. Das sind die Leute, die heute schon analysieren, was morgen vielleicht gebraucht wird in der Verwaltung.

Die Berufsschulen von morgen — meine vierte These — müssen überall sein, nicht nur am Schulzentrum Utbremen. Darauf gehe ich gleich noch einmal näher ein. Was müssen die Lehrkräfte im Medienbereich mitbringen? Das konnte ich leider nicht analysieren. Herr Lemke ist leider hinausgegangen. Was heißt Qualifikation? Auch hier fehlt eine Definition. Müssen Lehrer VHS-Zertifikate vorzeigen? Ist es der europäische Computerführerschein, oder zählt auch das Wissen, das man ohne Schein mit ein

bringt? Das ist alles sehr ungenau. Ich glaube, dass innovatives Lehrpersonal auch innovativ gefunden werden muss.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Eine Botschaft an Herrn Senator Lemke gerichtet, aber vielleicht auch an Frau Adolf: Was wir unbedingt brauchen, ist ein medienpädagogisches Konzept, nicht nur in den Berufsschulen. Sie nehmen unheimlich viel Geld in die Hand, 20 Millionen DM! Wir fordern auch ein Konzept ein, was man mit diesen Medien erreichen will, damit wir hier nicht irgendwann Investitionsruinen von 20 Millionen DM haben. Herr Lemke sagt zwar immer, wir sind auf einem guten Weg, und es wird Best-practice-Schulen geben, Schulen, die dieses Wissen auch weiterentwickeln.

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Gibt es ja schon!)

Aber bisher fehlt das noch. Ich gehe gleich noch weiter darauf ein, Frau Hövelmann. Herr Lemke hat noch nicht die Antwort gefunden, wie man denn mit diesen individualisierten Arbeitsprozessen in der Bildung umgeht. Darauf hat Ihre Bildungspolitik auch noch keine Antwort gefunden.

Zu Frage drei: Es sind inzwischen fünf Medienberufe. Der Medizinische Dokumentar ist im Bundesgesetzblatt vom März dieses Jahres hinzugekommen. Ich frage noch einmal: Warum gibt es keinen zweijährigen Bildungsgang für Hauptschüler und Hauptschülerinnen, in dem man zum Beispiel Inhalte zur Datenverarbeitung, Informatik mit dem mittleren Bildungsabschluss verbinden könnte? Damit würde man rapide die Zugangschancen für diese Absolventen der Schule verbessern. Der Mythos, dass Hauptschüler für irgendetwas zu dumm sind, ist Unsinn. Auch diese Zielgruppe muss man einbeziehen in die allgemeinen Planungen.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Ich halte es für total blauäugig, am Schulzentrum Utbremen alle IT-Berufe zu konzentrieren. Damit werden die Entwicklungen dieser Berufe von den übrigen abgekoppelt. Ich finde, dass an allen Berufsschulen Medienbildung integraler Bestandteil aller Ausbildungen werden muss. Natürlich kann es so etwas geben wie das Schulzentrum Utbremen, wo eine Schule innovativ nach vorn geht, aber diese Schule muss auch im Wettbewerb stehen in Bremen.

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Gibt es doch in Huchting und Bremen-Nord!)

Wir haben eine Medienfachschule in Huchting, und dort ist die Medienausstattung ziemlich mau.

(Abg. Frau H ö v e l m a n n [SPD]: Wir haben auch eine in Bremen-Nord!)

Beratung und Information werden immer wichtiger. Den Jugendlichen ist bewusst, dass an Berufen, die mit dem Einsatz neuer Technologien zusammenhängen, nichts vorbeiführt. Sie wissen, hier sind gute Berufsaussichten vorhanden. Herr Timm meldet ja heute in der Zeitung, dass es viel mehr Interessenten für einen Studiengang gibt, aber es fehlen die Mittel. Die Uni schafft das nicht allein. Hier ist doch auch unser Landesprogramm Medien gefragt. Aber das bleibt bisher von der großen Koalition aus. Es wird gesagt, dass die Uni das allein schaffen soll. Das geht nicht. Hier müssen alle Leute an einen Tisch.

Meine letzte These: Was ich bedauerlich finde, ist, dass der Zugang für Männer und Frauen unterschiedlich ist. Die Senatsantwort liefert bezüglich der weiblichen und männlichen Zugänge zum Beruf überhaupt keine Zahlen. Das Arbeitsamt verweist auf die hohe Vermittlungsquote in den ersten Arbeitsmarkt. Auch hier wäre es überaus spannend gewesen zu wissen, wie hoch der Anteil der weiblichen Beschäftigten ist.

Es ist eine gesellschaftliche Herausforderung, beiden Geschlechtern gleich gute Startbedingungen und Ausbildungschancen gerade in diesen Berufsfeldern zu ermöglichen. In einigen Jahren ist auch dieses Berufsfeld geschlechtsspezifisch zementiert. Dann werden auch dort die Männer — jetzt noch die jüngeren Auszubildenden — hineingedrängt sein, und es wird unendlich schwierig sein, die Frauen in diese Berufsfelder hineinzubringen. Das haben wir in anderen Berufsfeldern schon lange erlebt.

Die Förderung von Frauen und Männern in den Berufen, die in diesem Arbeitsfeld neue Medien angesiedelt sind, hängt auch von der Frage der Kinderbetreuung und der Gestaltung der Arbeitszeitmodelle ab. Ein flexibles, bedarfsorientiertes Angebot der Kinderbetreuung ist erstklassige Wirtschaftsförderung. Das muss man auch einmal mit aufnehmen in solche Überlegungen.

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Jetzt zu meiner Idee, warum es sich lohnt, mich in das Rathaus einzuladen! Wir brauchen eine starke Ausbildungsallianz zwischen Medien, Wirtschaft, Politik und Universitäten, denn gemeinsam geht es besser. Herr Timm hat heute ein Signal an die Bremer Landespolitik gesendet. Er hat ein Bund-Länder-Programm gefordert. Mein Vorschlag an dieser Stelle ist: Ich möchte einen Motor anwerfen, und das als Grüne. Wir sollten dem Beispiel anderer Städte

folgen und in Bremen Hochschulen, Wirtschaft, Kammern, Verwaltung und Sie, meine Damen und Herren, die Politik, zu regelmäßigen Gesprächen über Ausbildungs- und Weiterbildungssituationen in das Rathaus einladen.

Zum Beispiel hat die Einladung in das Hamburger Rathaus —

(Abg. T e i s e r [CDU]: Ein runder Tisch!)

genau, das ist ein runder Tisch! — zu der Idee der Einführung dualer Studiengänge geführt. Studium und Praxis werden verknüpft, Wissenschaftler und Unternehmen können sich miteinander austauschen. Es herrschen kurze Kommunikationswege. Das wollen wir Grünen! Zusätzlich ist zum Beispiel die Idee entstanden zu Workshops zum Thema Weiterbildungsbedarf. Auch dort herrscht Bedarf, wie aus der Antwort des Senats ersichtlich ist. Man weiß gar nicht so genau, was gebraucht wird.

Die Einbindung der Wirtschaft bei der Aus- und Fortbildung, der Weiterbildung muss im Jahr 2000 eine Selbstverständlichkeit sein, um den Menschen auch Perspektiven anzubieten und keine Einbahnstraßen. Meine Damen und Herren, abschließend: Leider fehlt uns Grünen der Schlüssel zum Rathaus, denn diese Einladung in das Rathaus sollte eine Senatorin aussprechen. Ich glaube, dass das eine gute Idee ist.

Das Landesmedienprogramm T.I.M.E. will innovativ die Fragen der Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung angehen und Impulse schaffen. Dass ich nichts höre, macht mich nachdenklicher denn je. Kommunikationsstärke mag eine weibliche Eigenschaft sein. Da rate ich doch dem Rathaus, diese einmal stärker auszuspielen. Mein Vorschlag hilft der Politik, die Bedarfe und die Wünsche sowie die Probleme zügiger angehen zu können. So sind die Antworten des Senats zu nebelig. Wir sollten im Rathaus gemeinsam Licht in das Dunkel bringen. — Danke schön!

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)

Das Wort hat die Abgeordnete Frau Ziegert.

Herr Präsident, meine Damen und Herren! Im Grunde geht es um die Frage, wie wir den wirtschaftlichen Strukturwandel, die Herausforderungen bewältigen, vor denen wir stehen. Besonders deutlich macht sich dies am Beispiel der Informationswirtschaft. Ich glaube, was die Abgeordnete Frau Stahmann gerade gesagt hat, nämlich dass es uns so schwer fällt, diese Berufsfelder und die damit verbundenen Anforderungen auch ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft.

genau zu definieren, das zeigt ja auch sehr deutlich, in welche Richtung sich unsere Arbeits- und Berufswelt künftig entwickeln wird. Wir stellen eben fest, dass es nicht mit irgendwelchen leichten Lösungen geht wie zum Beispiel mit Greencards, sondern dass es dort doch eines relativ mühseligen Weges der Ausbildung, der Motivierung und Grundlagenlegung bereits in der Schule sowie der ständigen Weiterqualifizierung von bereits Beschäftigten und der Qualifizierung von Arbeitslosen bedarf, um diesen Strukturwandel zu bewältigen. Insofern, meine ich, sollten wir uns auch nicht immer nur beschränken auf diese ganze Frage nach den IT-Berufen, sondern wir sollten sehen, dass dies eine Herausforderung ist, vor der wir insgesamt stehen in der Gestaltung unserer künftigen Wirtschaft und vor allen Dingen auch unserer künftigen Arbeitswelt.

(Beifall bei der SPD)

Eine kleine Anmerkung zu den Greencards: Die Debatte, die es darum gegeben hat, steht in keinem Verhältnis zu den praktischen Folgen, die es bisher gehabt hat. Ich habe gerade eine Übersicht erhalten, da sind in Bremen bisher zum Beispiel fünf Greencards beantragt worden, in Braunschweig drei, in Celle zwei, in Hannover drei und so weiter. Im gesamten Arbeitsamtsbezirk Niedersachsen/Bremen sind bisher insgesamt 25 Greencards beantragt worden. Der Königsweg ist auf diese Weise jedenfalls nicht zu beschreiten. Ich glaube, dass wir hier in Bremen, was die Qualifizierung betrifft, schon relativ früh die Zeichen der Zeit erkannt haben. Arbeitsressort und Arbeitsämter haben ja bereits im vorigen Jahr ein Programm zur Qualifizierung im IT- und Medienbereich aufgelegt. Bisher sind insgesamt bis heute schon über 300 Absolventen nachqualifiziert worden. Diese haben alle sehr gute Vermittlungschancen gehabt. Sie sind alle vom Arbeitsmarkt aufgenommen worden. Ich denke, dass damit auch bewiesen ist, dass diese Qualifikationen durch die Arbeitsämter und das Arbeitsressort durchaus bedarfs- und praxisnah erfolgen. Allerdings bin auch ich der Meinung, dass auf der einen Seite Wirtschaft stärker einbezogen werden muss in diesen Prozess der Qualifizierung auch von Arbeitslosen und noch stärker eine Verbindung zwischen Qualifikationsmaßnahmen und betrieblichen Praktika geschaffen werden muss. Das wird zum großen Teil ja auch schon gemacht. Auf der anderen Seite, meine ich, kann man aber auf die Dauer auch die Frage der Finanzierung nicht außer Acht lassen. Es kann also nicht sein, dass es eine auf die Wirtschaft zugeschnittene Qualifizierung gibt und die Wirtschaft sich an einer Finanzierung überhaupt nicht beteiligt.

(Beifall bei der SPD)

Sehr erfreulich finde ich auch, ich glaube, darüber sind wir uns alle einig, dass es uns relativ schnell gelungen ist, auch in diesem Bereich — und ich kann mich erinnern, dass bei einer Tagung vor zwei Jahren große Skepsis geäußert wurde, ob überhaupt das herkömmliche duale Ausbildungssystem geeignet ist für die Qualifizierung und Ausbildung im Bereich der neuen IT- und Medienberufe — ganz normale Ausbildungsplätze bei Bremer Firmen, gerade auch bei kleinen Bremer Firmen, in diesem Bereich zu schaffen. Zu den 400 Plätzen, die wir bereits haben, werden noch weitere 200 hinzukommen.

Das ist eine sehr gute Entwicklung. Für diese 200 Ausbildungsplätze stehen auch motivierte und qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen zur Verfügung. Ich glaube, dass das auch ein bisschen mit dem Vorurteil aufräumt, dass Schüler und Schülerinnen sich nicht genügend um diese modernen Ausbildungsgänge kümmern und dort nicht zu motivieren sind.

Ich muss dort allerdings ein ganz großes Aber anfügen. Das ist, glaube ich, auch von Frau Stahmann angesprochen worden. Ich finde es absolut katastrophal, dass Mädchen und junge Frauen in diesem ganzen Informations- und Kommunikationsbereich absolut unterrepräsentiert sind. Wir sehen ja, dass der Anteil der weiblichen Teilnehmerinnen und Bewerberinnen in diesem Bereich bei 25 Prozent liegt. Wenn ich allerdings den reinen IT-Bereich der Kommunikationswirtschaft nehme, dann sind es nur 14 Prozent. Ich glaube, dass wir da allesamt gefordert sind, etwas zu unternehmen, damit sich hier der Anteil der Mädchen und jungen Frauen vergrößert, die in diesen Bereichen Ausbildung und Zukunft haben.

(Beifall bei der SPD und beim Bündnis 90/ Die Grünen)

Nun muss man sich auch fragen, woran es liegt, dass Mädchen nicht motiviert werden. Ich denke, es liegt auch daran, dass die Berufsbilder in der Informationswirtschaft zum Teil schwer zu transportieren sind. Die traditionellen Vermittlungen über Familie, Bekannte und Freunde sind eben gerade wegen der rasanten Entwicklung in diesem Bereich nicht gangbar. Es gibt die Informationsangebote des Arbeitsamtes, Medien stellen diese Berufe vor. Dazu kommen Internetauftritte, Berufsinformationsbörsen und vieles andere mehr. Es gibt aber bisher wenig Gelegenheit für junge Menschen, schon vor der Ausbildung praktische Erfahrungen zu sammeln, was sich denn hinter diesen abstrakten Berufsbildern verbirgt. Deshalb bleiben diese Berufe häufig nebulös und lassen gerade Mädchen und junge Frauen vor einer solchen Ausbildung zurückschrecken.

Wir haben deswegen in der Deputation für Arbeit ein Programm entwickelt, durch Praktika, das heißt durch die Orientierung on the job, für Mädchen und junge Frauen konkrete Vorstellungen über die Be

rufswirklichkeit zu entwickeln, so dass das Interesse an einer Ausbildung oder an einem Studium in diesem Bereich gesteigert werden kann. Hierzu bedarf es allerdings, das möchte ich deutlich sagen, des Zusammenwirkens aller Beteiligten, von Schulen, von Eltern, von Berufsberatung und nicht zuletzt der Unternehmen, die im eigenen Interesse auch solche Praktikumsplätze zur Verfügung stellen müssen.

(Beifall bei der SPD)

Ich will dazu noch einmal eine Anmerkung machen. Ich glaube, dass es nicht nur im Interesse von Mädchen und jungen Frauen, sondern auch im allgemeinen Interesse liegt, dass der weibliche Teil der Menschheit nicht von diesen zukunftsträchtigen Berufen ausgeschlossen bleibt. Ich glaube, es müsste auch gerade im Interesse der Betriebe liegen, denn die so genannten Soft Skills — also Kommunikationsfähigkeit, Flexibilität und die Möglichkeit, sich auch in die Bedürfnisse anderer einzufühlen — sind Fähigkeiten, die gerade den neuen Dienstleistungsberufen im Informations- und Medienbereich sehr entgegenkommen, so dass ich denke, dass anders als bei der früheren Parole „Mädchen in Männerberufe!“, die ja auch viel Abschreckendes hatte, die Werbung von Frauen und Mädchen in diesem Bereich sehr erfolgversprechend sein kann und den Wünschen und Bedürfnissen von Mädchen und Frauen auch sehr entgegenkommen kann.

(Beifall bei der SPD)

Ich möchte noch einen Punkt kurz ansprechen, bevor wir in die Mittagspause gehen, weil er mir doch wesentlich scheint. Ich denke, das gehört noch dazu. Die Grundlage für eine qualifizierte Ausbildung, und zwar nicht nur im Medienbereich Informationstechnik, wird in der Schule gelegt. Es besteht die Notwendigkeit, bereits Schüler und ihre Lehrer mit dem Gebrauch und der sinnvollen Anwendung der neuen Informationstechniken vertraut zu machen. Dies ist ja nun auch allgemein bekannt, und dafür sind die entsprechenden Mittel zur Verfügung gestellt worden.

Ich erinnere nur an das 20-Millionen-DM-Programm für mehr Computernetzwerke in den Schulen, das dazu dient, die sachliche Voraussetzung, die materielle Voraussetzung, aber auch die entsprechende Qualifikation der Lehrerinnen und Lehrer zu schaffen, um an allen Schulen — von der Grundschule, über die Sekundarstufe I, Gymnasium und Berufsschule — die Möglichkeit zu schaffen, sich kritisch mit diesen Techniken auseinanderzusetzen und zu lernen, sie sinnvoll anzuwenden.

Dass wir uns dabei noch sehr Gedanken darüber machen müssen, wie nun eine Qualifikation und die Weiterbildung der Lehrerinnen und Lehrer ausse

hen soll, da stimme ich Frau Stahmann völlig zu. Ich meine, auch dies muss entwickelt werden. Wir können nicht nur Hardware, nicht nur Geräte in die Schulen geben, wir müssen gleichzeitig auch die entsprechenden Kompetenzen vermitteln.

(Beifall bei der SPD)

Darüber hinaus ist aber auch wichtig, dass in der Schule die Grundlagen stärker gelegt werden als bisher, den Übergang von der Schule in den Beruf zu gestalten, das heißt, Schülerinnen und Schüler müssten schon in der Schule, noch mehr, als dies bisher der Fall ist, auf die künftige Arbeitswelt und was sie im Beruf erwartet, vorbereitet werden.