Der Columbusbahnhof wird zurzeit mit einem Aufwand von rund 21 Millionen Euro zu einem modernen, funktionsfähigen, passagiergerechten Kreuzfahrtterminal umgebaut. Wenn diese Arbeiten Anfang Mai 2003 abgeschlossen sein werden, verfügt Bremerhaven nicht nur für die Kreuzfahrtpassagiere über ein zeitgerechtes Terminal, sondern auch für die Touristen, die Bremerhaven besuchen, über einen weiteren Attraktionspunkt im „Maritimen Trail“. Der Kreuzfahrtterminal wird Besuchern offen stehen und somit seinen Beitrag im Tourismusangebot liefern.
Mit dem Beschluss des Senats zum Ausbau des Columbusbahnhofs hat der Senator für Wirtschaft und Häfen darüber hinaus den Auftrag erhalten, die Umwandlung der nicht für Kreuzfahrtzwecke genutzten Teile der Anlage, insbesondere das zweite Obergeschoss und den Mittelbau, zu einem maritimen Hotel- und Kongresszentrum planerisch vorzubereiten. Dieser Schritt kann nur in Abhängigkeit von der Entwicklung Bremerhavens im Bereich Alter und Neuer Hafen gesehen werden, um eine abgestimmte Kapazitätsentwicklung im Hotel- und Gastronomiebereich nicht zu gefährden. Deswegen muss diese Entwicklung abgewartet werden.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass der Standort Kreuzfahrtterminal Columbusbahnhof erst dann seine volle Wirkung entfalten kann, wenn eine busfähige Verkehrsanbindung der Columbushalbinsel über die Kaiserschleuse realistisch ist. In Bezug auf die Sanierung der Kaiserschleuse sind erste Planungsschritte eingeleitet, die auch die genannte verkehrliche Erschließung beinhaltet. Inwieweit die Betreibergesellschaft für den Kreuzfahrtterminal „Columbus Cruise Center Bremerhaven GmbH“ eigene Initiativen über das Kreuzfahrtgeschäft hinaus ergreifen wird, ist nach Inbetriebnahme des Umbaus zu erörtern. – Soweit die Antwort des Senats!
Frau Staatsrätin Winther, habe ich Sie richtig verstanden, dass die Entwicklung in diesem Bereich, Messe, kulturelle Angebote, maritimes Zentrum, über den bisherigen Planungsstand noch nicht hinaus gediehen sind?
Ich habe Ihnen ja gerade geschildert, dass die weiteren Planungen abhängig sind von der Entwicklung gerade auch der Hotelkapazitäten im Bereich Alter/Neuer Hafen. Es ist die Frage, was entsteht dort für ein Hotel, mit welchen Kapazitäten. Im Moment ist ein Hotel mit 120 Zimmern im Gespräch. Das würde möglicherweise Luft lassen. Aber, wie gesagt, diese Entscheidung, welche Kapa
zität in Bremerhaven am Standort Alter/Neuer Hafen entsteht, ist Sache Bremerhavens, sie wird dort entwickelt. Ich denke, es ist nur richtig, die Entwicklung abzuwarten, bevor wir dann in der Folge abschätzen können, welche weiteren Kapazitäten der Standort noch vertragen kann und folglich, wie man auch den Columbusbahnhof weiter entwickeln kann.
Sie kennen ja auch die Überlegungen im Bereich der Tourismusentwicklung, die das Designlabor vorgestellt hat. Ich denke, Bremerhaven müsste ein Signal setzen, wie es hier weitergehen soll und insbesondere wie der „Maritime Trail“ entwickelt werden soll.
Frau Winther, kann ich aus Ihrer Antwort schließen, dass auch der Planungsprozess für die Neustrukturierung des Alten und Neuen Hafens noch nicht so weit ist, dass es realisiert werden kann?
Nach meinem Kenntnisstand ist die Entwicklung dort auf einem guten Wege. Es finden kontinuierlich Gespräche und Verhandlungen statt, und ich gehe davon aus, dass es auch Anfang des Jahres zu konkreten Entscheidungen und auch zu Grundstücksvergaben kommen wird. Aber, wie gesagt, dieses Geschäft wird federführend in Bremerhaven gemacht.
Aber wenn das so ist, dass bereits konkrete Vorstellungen existieren, dann müssten Sie natürlich auch wissen, welche Hotelkapazitäten in diesem Bereich entstehen, und können daraufhin natürlich Ihre Potentiale für den Kreuzfahrtterminal auch einschätzen!
Ich hatte Ihnen gerade eben gesagt, dass ich seit kurzem Erkenntnisse habe, dass hier ein 120-Zimmer-Hotel entstehen soll, aber ich denke, soviel Geduld sollten wir uns noch lassen, um diese Planungen abzuwarten, um zu sehen, was wirklich unter dem Strich dabei herauskommt, um dann verlässlich an anderer Stelle weiter planen zu können.
Dann gehe ich aber davon aus, dass das vor Mai des nächsten Jahres aber nicht mehr der Fall sein wird?
Das provoziert noch eine letzte Frage vielleicht: Aber Sie sind doch zuständig im Senat für die Planungsprozesse im wirtschaftsstrukturellen Bereich, auch für den Bereich Bremerhaven und für den Bereich, den wir eben angesprochen haben, natürlich im Besonderen, so dass Sie nicht nur sagen können, Sie warten auf die Zahlen von Bremerhaven, sondern begleiten diesen Prozess natürlich auch aktiv!
Selbstverständlich begleiten wir diesen Prozess aktiv, aber Sie wissen, dass die Entscheidungen in Bremerhaven vorbereitet werden, die Verhandlungen dort geführt werden. Wir begleiten die Entscheidungen und werden sie zur Beschlussfassung vorlegen.
Die achte Anfrage trägt die Überschrift „Erlebniswelt Auswanderung Bremerhaven“. Die Anfrage ist unterschrieben von den Abgeordneten Schramm, Frau Linnert und Fraktion Bündnis 90/Die Grünen.
Drittens: Was passiert mit den Exponaten des Expo-Projektes „Abenteuer Spurensuche“, nachdem diese Ausstellung beendet worden ist?
Zu eins: Senat und Magistrat haben im Februar dieses Jahres das vorgelegte Konzept für die Erlebniswelt Auswanderung „Neue Welt“ begrüßt. Die Wirtschaftsförderungsausschüsse haben im März dieses Jahres entsprechende Planungsmittel bereitgestellt. Nach dem erforderlichen Vergabeverfahren ist die Auftragsvergabe an ein Architektenbüro zur Entwicklung der Entwurfsplanung und der inneren Gestaltung in Vorbereitung.
Eine Kosten-Nutzen-Analyse wurde beauftragt und liegt im Entwurf vor. Parallel dazu wird von der Bremerhavener Gesellschaft für Investitionsförderung und Stadtentwicklung mbH in Zusammenarbeit mit der Fides zurzeit ein Betreibervertrag entwickelt und kontinuierlich mit dem Senator für Wirtschaft und Häfen abgestimmt. Eine entsprechende Vorlage für die Wirtschaftsförderungsausschüsse ist für Anfang 2003 vorgesehen.
Zu zwei: Die inhaltliche Konzeption wird auf der Basis des den Gremien vorgestellten Konzeptes der Erlebniswelt Auswanderung „Neue Welt“ der Wenzel Consulting AG weiter konkretisiert.
Zu drei: Das Expo-Projekt „Abenteuer Spurensuche“ stellte ein erstes Modul zur Entwicklung einer Erlebniswelt Auswanderung in Bremerhaven dar. Die damals verwendeten Exponate sind nach Beendigung der Ausstellung Ende 2000 eingelagert worden. Es ist beabsichtigt, möglichst viele geeignete Objekte in die neue Konzeption „Neue Welt“ zu integrieren.
Eine Frage noch, die nicht mit den gestellten Fragen jetzt in Zusammenhang zu stellen ist, aber die die Ausstellung „Aufbruch in die Fremde“ betrifft. Da gab es jetzt widersprüchliche Aussagen über die Weiterführung und Finanzierung dieser Ausstellung, die ja auch im Zusammenhang steht mit dem Auswandererthema. Können Sie vielleicht noch dazu sagen, ob jetzt auch aus Wirtschaftsförderungsmitteln diese Ausstellung weiterhin finanziert wird?
Auch das ist ein Geschäft Bremerhavens. Sie kennen dazu die Verhandlungen, die mit der BIS geführt worden sind und die auch noch weiter geführt werden, um diesen Teil des Bereichs Thema Auswanderung zu erhalten. Insofern möchte ich Sie bitten, die Fragen in Bremerhaven zu stellen!
Verstehe ich Sie richtig, dass aber aus dem Landesprogramm Wirtschaftsförderung für diese Ausstellung dann keine Mittel bereitgestellt werden?
Es ist eine Sache der BIS, dieses Angebot zur weiteren Finanzierung zu konkretisieren, was sie ja gemacht hat, und bei uns sind noch keine Anfragen entsprechender Art angekommen.
Die neunte Anfrage in der Fragestunde befasst sich mit dem Thema „Beschaffung von Dienstkraftfahrzeugen für die Polizei Bremen“. Die Anfrage trägt die Unterschriften der Abgeordneten Frau Marken, Böhrnsen und Fraktion der SPD.