Ich stelle fest, die Bürgerschaft (Landtag) ist mit den interfraktionellen Absprachen einverstanden.
Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Wer glaubt, so ein Thema wie IT-Support sei ein weiches und ein eher unwichtiges Thema, ein Nebenthema hier im Parlament, der irrt. Wenn wir hier in der Bürgerschaft über IT-Support sprechen, möchte ich Ihnen sagen, was das eigentlich ist. IT-Support ist die Unterstützung von Informations- und Kommunikationstechnologien an Bremens Schulen. Wenn wir hierüber sprechen, dann behandeln wir einen ganz besonders wichtigen Bereich aus dem großen Aufgabenfeld Bildung. Dass sinnvolle Investitionen in die Bildung gut für unsere beiden Städte und gut für unsere Schülerinnen und Schüler sind, ist in allen Fraktionen sicherlich unbestritten. ––––––– *) Vom Redner nicht überprüft.
Meine Damen und Herren, die Fraktion der CDU hat ein sehr großes Interesse daran, die Lage des ITSupports deutlich zu verbessern, und sie hat eben aus diesem Grund die Große Anfrage an den Senat gestellt, denn die tatsächliche Lage des IT-Supports ist an vielen Schulen des Landes eher unbefriedigend. So lautet eine häufige Rückmeldung bei unseren häufigen Stadtteil- und Schulbesuchen. Lassen Sie mich einmal plakativ schildern, was das bedeutet. Wir sind hier in einer Stadt, in der auch Autos produziert werden, und vielleicht kann man es, wenn man das bildhaft beschreibt, besser verstehen.
Wir leisten uns, was die Ausstattung an sich, die Hardware, die Computer angeht, sehr viel. Wir haben einen der allerbesten Schlüssel, wenn man sieht, wie viele Computer wir für die Schüler bereitstellen. Das heißt, wir haben nicht nur einen oder zwei, wir haben sehr viel Mercedes in unserer Garage. Es nutzt aber nichts, wenn man diese tollen Autos hat, sie entweder gar nicht fahren kann, auch das gibt es, oder wenn man sie fährt und sie einmal eine Panne haben, aber diese Panne nicht rechtzeitig behoben wird.
Übertragen auf die IT-Ausstattung an den Schulen bedeutet dies: Neben einer Hardwareausstattung und einer pädagogischen Konzeption ist die Sicherstellung eines professionellen IT-Supports an den Schulen die wichtigste Voraussetzung für den Ausbau des Lernens mit den Neuen Medien. Wer sich vor Ort an den Schulen umschaut, der erfährt folgende Kernforderungen: Nur wenn technische Ausstattungen und Netze jederzeit verfügbar sind und professionell betreut werden, dann ist der Einsatz neuer Medien in der Unterrichtspraxis effektiv und überhaupt gewährleistet.
Meine Damen und Herren, die Fraktion der CDU ist der Meinung, dass der derzeit oftmals von Lehrerinnen und Lehrern und dann auch noch quasi nebenbei stattfindende IT-Support keine zukunftstaugliche Lösung darstellt. Die Fraktion der CDU ist der Meinung, dass es ökonomisch wenig Sinn macht, in den Schulen kostenintensive Hardware und Netze zu installieren, ohne gleichzeitig den notwendigen IT-Support zu regeln und damit in Kauf zu nehmen, dass die teure Technik nicht oder nur unzureichend einsetzbar ist.
Meine Damen und Herren, die drei Ziele, die wir als CDU mit unserer Großen Anfrage verfolgen, sind folgende: Erstens: Die Schulen brauchen moderne Medien und Computerbildungsplätze. Zweitens: Die Schulen brauchen eine hervorragende Medienerziehung. Drittens: Die Schulen brauchen eine ebenso hervorragende Netzwerkbetreuung und Hilfe bei der Behebung technischer Probleme.
Herr Senator Lemke, Sie als zuständiger Bildungssenator verantworten die materielle und die personelle Ausstattung des IT-Supports. Die Fraktion der
CDU ist sich sicher, dass Sie, Herr Senator, die von mir genannten Ziele auch verfolgen, und bedankt sich in diesem Sinne schon jetzt für Ihre ausführlichen, sehr ehrlichen und letztlich nach vorn gerichteten Antworten zur Großen Anfrage, auf die ich nun direkt eingehe.
Herr Senator, Sie haben in der Beantwortung zugesagt, dass im Herbst dieses Jahres der Bildungsdeputation ein Bericht vorgelegt wird, der deutlich aufzeigen wird, in welchem Umfang der zuständige Schul-Support-Service in der Lage ist, den technischen Support zu leisten. Sie haben auch zugesagt, Defizite klar zu benennen, und Sie bemerken selbstkritisch, dass die derzeitigen Regelungen, die oftmals von Wartezeiten und Unterrichtsauswahl geprägt sind, von manchen Schulen doch als erhebliche Störung empfunden werden.
Herr Senator, Sie verdeutlichen in der Antwort, dass ein künftiges umfassendes IT-Support-Konzept auch den ganz besonderen Bedarf der beruflichen Schulen Rechnung tragen muss und hoffentlich auch Rechnung tragen wird. Sie bemerken auch kritisch, dass die Schulen derzeit sehr darüber klagen, dass sie aus dem für Unterricht zugewiesenen Lehrerkontingent Kapazitäten für die technische Betreuung bereitstellen müssen. Sie stellen auch klar, dass künftig, wie auch immer, für den neu zu organisierenden IT-Support mehr Ressourcen als bisher benötigt werden, da es sich um zusätzliche und vor allem auch um ansteigende Aufgaben handelt.
Meine Damen und Herren, dies ist eigentlich das Beste an der Antwort des Senats. Es ist eine hervorragende Botschaft für alle Schülerinnen und Schüler sowie für alle Lehrerinnen und Lehrer, dass in der Vorlage ganz deutlich davon die Rede ist, dass die Lehrkräfte vor Ort sich künftig wieder ihrer Kernaufgabe des Unterrichtens widmen sollen, meine Damen und Herren.
Gerade an diesem Punkt, Herr Senator, warten wir mit Spannung auf das Konzept, das dann im Herbst der Bildungsdeputation vorgelegt werden soll, denn für den rein technischen Support müssen nicht teure Lehrerstunden herhalten. Wenn Sie sich einmal an einzelnen Schulen umschauen, stellen Sie fest, dass es durchaus flexible, moderne Lösungen gibt, was den technischen Support angeht. Beispielhaft erwähnen möchte ich in diesem Zusammenhang das Schulzentrum in Walle, das Schulzentrum in der Grenzstraße. Dort ist es übrigens ein In-Jobber, der in hervorragender Art und Weise den technischen Support leistet. Ich kann mir durchaus vorstellen, Herr Senator, dass zum Beispiel dieser Mann als Systembetreuer erstens sicherlich auch regulär beschäftigt werden könnte und zweitens kostengünstiger wäre als ein Lehrer.
Meine Damen und Herren, lassen Sie mich zum Schluss im Namen der Fraktion der CDU folgendes Fazit ziehen: Erstens: Nur Computer hinzustellen, aber diese nicht professionell zu pflegen, ist letztlich ökonomisch unsinnig.
Zweitens: Für einen gelingenden und erfolgreichen Einsatz neuer Medien an Bremer Schulen ist Professionalität gefragt. Drittens und letztens: Die CDU ist sehr erfreut darüber, dass es auch aufgrund dieser Großen Anfrage gelungen ist, die Modifizierung des IT-Supports an Bremer Schulen voranzutreiben. – Vielen Dank!
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Herr Focke, genau das habe ich eben auch gesagt, es ist jetzt ganz schwer zu überbieten, was Herr Bensch hier vorgetragen hat.
Ich bin eigentlich der Fraktion der CDU sehr dankbar, dass sie die Große Anfrage gestellt hat, weil das Thema IT-Support eine Thema ist, das uns in der Bildungsdeputation, aber auch in der Bremischen Bürgerschaft in den vergangenen Jahren schon mehrfach beschäftigt hat. Bei IT-Support geht es ganz einfach darum, wie die Schulen, die Computer im Unterricht einsetzen oder eben auch sogenannte WebPunkte an den Schulen haben, dabei unterstützt werden können, wenn es mit der Technik nicht funktioniert.
Es geht ganz konkret darum, wie Lehrer beraten werden können, welche Programme sie einsetzen, was eigentlich passiert, wenn das Netzwerk nicht richtig funktioniert. Dafür hatte Professor Kubiczek von der Bremer Universität aus Amerika eine wirklich gute Idee mitgebracht, die wir hier auch als grüne Bürgerschaftsfraktion weiterhin unterstützen, den sogenannten Schul-Support-Service, S3, mit dem man es geschafft hat, dass die Schulen eine Hotline anrufen und sagen: „Hallo, unsere Rechnersysteme funktionieren nicht, wir brauchen dringend Hilfe!“ Dann ist es die Aufgabe dieses Services zu kommen oder ––––––– *) Von der Rednerin nicht überprüft.
Das ist eigentlich eine sehr gute Idee, die man hier in Bremen eingeführt hat. Man kann sich sicherlich darüber streiten, Herr Bensch, ob dieser Service das nun gut genug macht, ob er personell gut genug ausgestattet ist und was man an diesem System verbessern kann. Ich finde, dass Professor Breiter, der das mitbetreut, das in der Vergangenheit sehr gut gemacht und auch viele Impulse in die Bildungsdeputation gegeben hat, um dieses Thema an den Schulen auch voranzutreiben. Es ist ungeheuer wichtig, dass wir Computer in den Schulen einsetzen, dass die Kinder und Jugendlichen schon vom Kindergarten und dann durch die Grundschule bis in die weiterführenden Schulen, Sekundarschule, Gymnasien, Oberstufen, lernen, dass alle Kinder jederzeit Zugang zu den Neuen Medien haben und diese auch benutzen können.
1999 wurde vom Bremer Senat das sogenannte T.I.M.E.-Programm aufgelegt. Damit wurden damals 100 Millionen DM verteilt, und der Bildungssenator hatte durch geschicktes Verhandeln, das muss man sagen, erwirkt, dass auch im Bereich Bildung damals 20 Millionen DM für die Anschaffung von neuen Technologien und Computern investiert wurden. Das ist erst einmal ein Erfolg gewesen, den wir hier auch als Bildungsdeputierte begrüßt haben.
Die Kritik der grünen Bürgerschaftsfraktion war damals, da hatten wir hier genau an dieser Stelle auch eine Debatte, wie man das Geld am sinnvollsten ausgibt, und damals haben wir hier kritisiert, dass zu wenig Geld für Aus- und Fortbildung für die Lehrkräfte ausgegeben wird. Man stellt zwar die neueste Technologie in die Schulen, und, Herr Bensch, Sie werden es sicherlich erlebt haben, man besucht Schulen, und manche Schulen nutzen die Computer im Klassenraum, haben Web-Punkte, Computerarbeitsplätze, die offen zugängig sind, aber es gibt auch Schulen, da kommt man in schöne Räume, und es stapeln sich die Kartons bis unter die Decke, und man sieht, darin sind noch Computer, die gar nicht ausgepackt, geschweige denn verkabelt worden sind.
Das ist natürlich nicht Sinn der Medienoffensive des Bildungssenators gewesen, sondern das Geld soll dafür ausgegeben werden, dass die Computer auch tatsächlich angeschlossen und benutzt werden und dass die Lehrer damit umgehen können. Da sehe ich noch deutlich Nachholbedarf.
Es muss genau geschaut werden, und da gibt es durch die Große Anfrage der CDU leider keine Antwort, der Senat wurde dazu auch nicht gefragt, es wäre interessant gewesen zu wissen, wie viele Lehrer eigentlich eine Fortbildung in dem Bereich „Wie setzt man Neue Medien im Unterricht ein, und wie kann man den Unterricht auch inhaltlich und qualitativ
durch den Einsatz Neuer Medien verbessern“ gemacht haben. Das ist ein Punkt, der sicherlich bei der weiteren Debatte noch eine viel größere Rolle spielen muss.
Als 2001 das Programm gestartet worden ist, da kann ich mich gut an diverse Schulbesuche mit Dieter Mützelburg erinnern. Man traf immer Schulleiter oder Lehrer in den Sommerferien oder auch während der Unterrichtszeit mit Kabelrollen über der Schulter und Bohrmaschinen in der Hand, die die Löcher gebohrt und Kabelstrippen gezogen haben. Auch das war eigentlich nicht Sinn des Programms. Das ist Eigeninitiative von Lehrern. Das begrüßen wir, aber, ich sage einmal ein bisschen prosaisch verfärbt, ein Lehrer ist ein Lehrer, ist ein Lehrer! Lehrer sollen den Unterricht gestalten. Für das Kabelziehen, darauf bitte ich den Bildungssenator für die Zukunft zu achten, muss anderes Personal bereitgestellt werden. Das kann nicht Aufgabe unserer Lehrkräfte an den Schulen sein.
Die Antwort des Senats sagt, Bremen ist bundesweit gesehen gut ausgestattet. Da ist in der Großen Anfrage eine Zahl zu finden, und man kann sehen, in Bremen gibt es ganz ordentlich viele Computer in den Schulen. Mit dem Ergebnis der Iglu-Untersuchung muss ich aber etwas Wasser in den Wein schütten. Das ist die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung, die 2003 veröffentlicht worden ist, bei der Bremen nicht berauschend abgeschnitten hat und die zu dem Ergebnis kam, dass Bremen zwar viele Computer hat, aber sie nicht benutzt. Herr Bensch hat gesagt, das ist noch einmal als Aufforderung zu verstehen an den Bildungssenator, darauf zu achten, dass die Lehrkräfte fortgebildet werden, das s es an jeder Schule Verantwortliche gibt, sollte es noch keine geben, die für dieses Thema im Kollegium verantwortlich sind.
Die Forderung, die ich aus der Großen Anfrage der CDU ableiten würde, möchte ich kurz zusammenfassen! Ich finde, man muss über eine personelle Aufstockung dieses Schul-Support-Services nachdenken mit dem Ziel, dass nicht den Schulen künftig erst in fünf Tagen geholfen wird. Darin steht, die Schulen rufen an, und fünf Tage bekommen sie Zeit. Das ist für Berufsschulen eine Katastrophe. Wenn da die kaufmännischen Programme nicht laufen, oder man bildet junge Leute aus, die für Arbeiten oder ihren Job bestimmte Computerprogramme lernen sollen, und der Schul-Support-Service sagt, am Freitag kommen wir, dann hilft das den Schülern nicht weiter. Wir müssen dahin kommen, dass künftig innerhalb von 24 Stunden dann auch konkret Hilfe vor Ort geleistet wird.
Als ich früher zur Schule gegangen bin, traf man an den Schulen nicht nur Reinigungskräfte, sondern auch den berühmten technischen Assistenten. Eigent