Insgesamt müssen in der Stadt Bremen 1000 Lehrerstunden von der Sekundarstufe I in die Sekundarstufe II verschoben werden. Das ist ein Teil einer großen logistischen Kniffelaufgabe. Dazu werden Lehrer abgeordnet und auch Lehrkräfte neu eingestellt.
Wenn der Doppeljahrgang im Jahr 2012/2013 abgeht, dann sinkt die Zahl der Lerngruppen in Bremerhaven wieder ab auf 60 bis 65 Lerngruppen, und Personalüberhänge wird es in Bremerhaven nicht geben. Diese Bemerkung wollte ich an dieser Stelle noch machen. Wir werden in der Stadt Bremen große Raumprobleme haben, wir haben jetzt schon angefangen zu bauen, aber es muss noch weiter gebaut werden. Aus Sicht der Grünen möchte ich jetzt einige Anmerkungen machen, die unbedingt in diese Diskussion einfließen müssen.
Es ist wichtig, Kollege Rohmeyer, gemeinsam mit den Schulen die angedachten Raum- und Personalkonzepte zu erörtern und jetzt schon die Bereitschaft der Lehrkräfte auszuloten, befristet in die Sekundarstufe II zu wechseln. Wir Grünen halten es für wichtig, die Sekundarstufe-I-Lehrer bei Bedarf rechtzeitig für die Sekundarstufe II vorzubilden, und einige haben damit auch schon angefangen. Ich halte es auch für absolut notwendig, dass die Bauarbeiten, die jetzt schon angezeigt sind – wir wissen, im Bremer Westen ist es jetzt schon eng, dort haben wir jetzt schon große Raumprobleme, aber auch im Bremer Süden scheinen sich Probleme abzuzeichnen –, zügig umgesetzt werden. Das, denke ich, wird diese Koalition auch auf den Weg bringen.
Über die Elterninformation habe ich bereits gesprochen, die habe ich nach der Beiratssitzung in Findorff angeregt, bei der tatsächlich auch viele Eltern vertreten waren, die sich Sorgen machen. Das finde ich sehr gut, dass das Ressort so unbürokratisch darauf reagiert hat. Ich denke, man könnte auch noch einmal auf der Homepage des Bildungsressorts die häufigsten Fragen, die gestellt werden, beantworten, sogenannten FAQ’s, dass man dort auch problemlos darauf zugreifen kann.
Liebe Kolleginnen und Kollegen, es bleibt die Schwierigkeit, dass an fast allen Schulen ein generelles Raumproblem besteht, das sich auch nicht 2012
und 2013 so mir nichts, dir nichts in Luft auflösen wird, da die zum jetzigen Zeitpunkt bekannten Prognosen sogar einen Anstieg der Schülerzahlen der gymnasialen Oberstufen erwarten lassen. Wir haben alle fleißig Kinder bekommen, die jetzt noch in der Grundschule sind und jetzt in die Sekundarstufe I gehen, und diese werden dann in diesen Jahren auch oben ankommen.
Wir wollen auch, dass möglichst viele Kinder in Bremen und Bremerhaven Abitur machen. Eigentlich müssen wir uns darüber freuen, dass wir einen solchen Anstieg von Jugendlichen haben, die das Abitur im Land Bremen ablegen werden. Der Doppeljahrgang aber, Kollege Rohmeyer, ist nicht allein ursächlich für die Raumprobleme, es ist eben einfach so, die Kinderzahlen sind doch noch einmal angestiegen, weil die geburtenstarken Jahrgänge jetzt selbst Eltern geworden sind und wir sozusagen wieder über geburtenstarke Jahrgänge sprechen, was die Geburtsjahre 1995, 1996, 1997 angeht.
Im Jahr 2012 gehen etwa 5140 Schülerinnen und Schüler mit dem Abitur ab. In den Jahren 2010 und 2011 sind es circa 3940. Das zeigt, dass es eng wird an den Universitäten, dass es sehr eng wird auf dem Ausbildungsmarkt. Ich fände es gut, wenn sich auch die Deputation für Arbeit und die Deputation für Wirtschaft wie auch der Wissenschaftsausschuss mit diesen Themen noch einmal ausführlich beschäftigten.
auf die noch offenen Fragen finden. Auch am Ausbildungsmarkt werden wir uns, gemeinsam mit der Wirtschaft, etwas einfallen lassen müssen, denn wir werden die Ausbildungsanstrengungen über eine gewisse Zeit lang verdoppeln müssen,
Liebe Kolleginnen und Kollegen, die CDU hat eine Große Anfrage zu einem wichtigen Thema gestellt, das will die Koalition nicht verhehlen. Das wird nicht ohne Probleme an den Schulen ablaufen. Ich denke aber, da ist das Parlament gefordert, sind die Deputationsausschüsse und insgesamt die Parlamentsausschüsse gefordert, Antworten zu geben und dann die Senatorin bei ihrer Arbeit zu unterstützen, um auch notwendige finanzielle Mittel bereitzustellen. – Danke schön!
Sehr geehrte Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich will mich nicht ganz so lang wie meine Vorredner bei dem Thema aufhalten, denn es geht hier darum, ein Problem anzusprechen. In der Tat sollten wir uns aber auch Zeit für die aktuellen Fragen lassen und nicht nur potenzielle Probleme von morgen hier auf dem Tisch haben.
Insofern müssen wir doch eines sagen: Wir begrüßen hier doch alle im Haus, dass es dazu gekommen ist, dass das Abitur verkürzt worden ist, sodass wir es in 12 Jahren ermöglichen können, dass Schülerinnen und Schüler die Hochschulreife erwerben können und daher auch eine Ausbildungsreife mitbekommen. Das ist der richtige Weg, und deswegen sehen wir es nicht als Problem, sondern als Herausforderung und freuen uns mit diesen Schülern, dass es diese Chance gibt.
Die Behörde versichert, dass es die personellen und räumlichen Ressourcen gibt und dass sie vorhanden sind. Es gibt Steuerungsmöglichkeiten über die Einstellungen, es gibt Steuerungsmöglichkeiten über die Frage, wie wir denn die Schulentwicklung in Bremen vornehmen. Es ist in der Tat die Frage auch noch nicht ausdiskutiert, ob beispielsweise an weiteren Gesamtund Stadtteilschulen Oberstufen eingerichtet werden in der Art, dass man dort auch 12 Jahre bis zum Abitur bleiben kann. Auch solche Fragen werden sicherlich noch mit diskutiert werden, diese müssen wir dann doch sehen. Insofern ist das doch noch im Fluss, genauso wie es noch nicht feststeht, welche Wahlentscheidungen die Schüler einmal treffen. Das ist doch auch etwas, das wir mit berücksichtigen müssen.
Uns als FDP liegt es sehr am Herzen, dass der Elternwille und der Wille der Schüler bei der Fächerkombination und bei der Standortwahl berücksichtigt werden. Wenn wir das wollen, dann müssen wir uns dafür einsetzen und auch das berücksichtigen. Insofern können wir doch heute noch gar nicht alle Antworten geben, sondern müssen auch, einiges vorausahnend, Entscheidungen treffen, dabei aber die Flexibilität behalten, um dann auch endgültig zu entscheiden, wenn entschieden werden kann, wenn wir nämlich wissen, wie die Schüler gewählt haben und in welche Schule sie gehen wollen. Natürlich ist es dann eine große Herausforderung, die notwendigen Versetzungen der Lehrer und Lehrerinnen hinzubekommen.
Dieser Herausforderung muss man sich dann stellen. Diese Herausforderung ist gegeben, und diese Chance muss man dann eben auch nutzen. Es gilt dann ja auch, den Schülerinnen und Schülern die
Möglichkeit zu bieten, ein Jahr früher in das Berufsleben einzutreten. Das ist doch das Ziel der ganzen Verkürzung gewesen. Dieses Ziel dürfen wir doch nicht aus den Augen verlieren.
Da wir schon die Freude der anklingenden Schulstrukturdebatte wieder hatten, möchte ich doch auch diese Gelegenheit nutzen, die CDU im 21. Jahrhundert zu begrüßen. Wir freuen uns, dass Sie auf ein modernes Schulsystem reflektieren, dass Sie auch zu dieser Entscheidung gekommen sind, dass bei Ihnen dort vielleicht die eine oder andere Debatte in Hamburg nachgewirkt hat. Wir als FDP sind schon im Wahlkampf für ein 2-Säulen-Modell eingetreten. Wir finden es gut. Wir werden es anhand der Diskussion im Schulentwicklungsausschuss, im Fachausschuss der Deputation, weiterverfolgen und unsere Meinung anhand der dort geäußerten Expertenmeinungen reflektieren.
Ich denke aber, wir werden hier in Bremen zu einem Schulsystem kommen, das den Elternwillen, die Wahl von Schülern und Eltern respektiert und auch die Wahlfreiheit lässt. Wenn es dann diese Wahlfreiheit lässt, bin ich ziemlich sicher, dass wir nicht weit von dem von der FDP favorisierten Modell weg sein werden, da ich die Anwahlzahlen und das Anwahlverhalten kenne und weiß, wie viele Eltern sich durchgängige Gymnasien in dieser Stadt wünschen. Insofern sollten wir uns doch einmal alle gemeinsam konstruktiv auf den Weg machen, statt hier in Form von Cassandra, ich will nicht sagen Unkenrufe, Probleme zu schüren. Wir wollen die Herausforderung annehmen.
Einen Punkt möchte ich dann noch ansprechen, das ist die Frage der Qualifizierung der Lehrer und der entsprechenden Ausbildung. Das ist ein Punkt, an dem jetzt schon gearbeitet werden kann und muss. Das finde ich richtig, denn dort muss man jetzt schon die Weichen stellen, damit dann genügend ausgebildete Lehrer für die Oberstufe zur Verfügung stehen.
Ein Punkt, der heute in der Debatte eine geringe Rolle gespielt hat, ist die Frage, wie es denn mit den Mitteln für den Hochschulplan aussieht. Bremen ist dort ja eine Verpflichtung eingegangen, die Studienplatzzahlen konstant zu halten, und das wird eine enorme Anstrengung sein, dort die entsprechenden Haushaltsmittel zur Verfügung zu stellen.
Mir und der FDP-Fraktion ist es wichtig, dass wir eine Stadt der Wissenschaft bleiben und hier auch über den bremischen Bedarf hinaus ausbilden, denn man muss ja sehen, Bremen bildet nicht nur Studenten aus, die wir hier in Bremen brauchen, sondern wir erfüllen als Oberzentrum eine Aufgabe nicht nur für Bremen und das niedersächsische Umland, sondern auch eine Aufgabe bis hin nach Nordrhein-Westfalen und in andere Bundesländer – wir hatten gerade
25 Jahre Hochschule Bremen zu feiern – und weltweit. Diese Aufgabe sollen wir doch weiter erfüllen können. Wir wollen dies auch, und deswegen wird es eine große Aufgabe sein, dort die Mittel für den Hochschulpakt zur Verfügung zu stellen, damit nicht nur die Probleme in den Schulen gelöst sind, sondern auch das Problem dahinter, nämlich das Problem an Universitäten und Hochschulen, wo eben genauso Platzenge gesehen wird und wo wir dann entsprechende Aufgaben zu schultern haben.
In diesem Sinne wünsche ich uns allen, die wir als Bildungspolitiker Verantwortung dafür tragen, dass es gelingt, dieses Problem, nein, diese Herausforderung zu schultern, viel Erfolg! – Herzlichen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Die Schulzeitverkürzung im gymnasialen Bildungsgang ist, denke ich, von allen Fraktionen weiterhin gewünscht und ist auch jetzt noch nicht strittig, obwohl es auch manche Probleme gibt, wie wir inzwischen wissen. Die Einführung hat – das ist hier berechtigterweise auch schon ein paar Mal erwähnt worden – zu Zeiten der Großen Koalition stattgefunden und war auch damals einvernehmlich. Insofern denke und hoffe ich, dass wir die Aufgaben und Probleme, die sich daraus ergeben, gemeinsam lösen.
Jedenfalls ist es keine Frage der Schnelligkeit meines Amtsvorgängers, Herr Rohmeyer, wie diese Probleme gelöst werden, sondern sie können in der Tat – Herr Dr. Buhlert hat es erwähnt – erst exekutiv bearbeitet werden, wenn wir bestimmte Dinge auch kennen.
Im Augenblick arbeiten wir prognostisch, das muss man so sagen. Wir gehen von den Übergängen und Anwahlen aus, die bisher da waren, das geht nicht anders. Wir haben natürlich Durchschnittswerte vorliegen, was Raumprobleme angeht, und Sie haben erwähnt, dass manche Sek-II-Zentren stark angewählt werden und andere weniger stark. Insofern wird man auch da auf die Dauer nicht von Durchschnitten ausgehen können, pro Standort zwei Räume, sondern das wird sich auch unterschiedlich darstellen.
Aber ich gehe einmal davon aus, dass mein Amtsvorgänger an dieser Stelle nichts versäumt hat, sondern dass hier erst gehandelt werden kann, wenn es soweit ist. Das müssen wir hier einfach akzeptieren, und das wird nicht einfach – das haben Sie gesagt –,
Was wir machen können, ist allerdings, und das habe ich auch veranlasst, dass zum 1. August des kommenden Jahres bereits vorsorglich ein Teil der Einstellungen in der Oberstufe – in der Sekundarstufe II – vorgenommen wird, dennoch ist das auch ein problematisches Feld, weil wir ja die Fächerkombinationen nicht genau kennen. Das heißt, wir können für die Hauptfächer Deutsch, Mathematik, Englisch etwas tun, aber wir können im Prinzip für die anderen Fächer, die ja in den Profilen eine große Rolle spielen, wahrscheinlich vorsorglich nicht so viel tun.
Ich will noch einmal die Zahlen geraderücken oder noch einmal benennen: Wir haben insgesamt einen Übergang zu dem fraglichen Zeitraum 2009/2010 von 1700 Schülern. Sie haben 1600 gesagt, ich runde einmal auf. Davon sind allerdings 900 Schüler – insofern ist das Problem etwas kleiner, als Sie es benannt haben – im durchgängigen System. Das heißt, in einem durchgängigen System, Stichwort Gymnasium, entsteht gar kein Problem, denn da sind die Schüler, und da bleiben sie auch, und wenn sie eben etwas kürzer da sind, rücken die Lehrer sozusagen mit ihnen auf, und die Räume sind auch da.
Das heißt also, den Teil können Sie herausziehen, und dann würden zwischen 700 und 800 Schüler noch bleiben, die zusätzlich zu versorgen sind, nur um hier noch einmal Klarheit herzustellen. Daraus errechnen sich dann die zusätzlichen Lern- oder Profilgruppen, die zusätzlichen Unterrichtsräume pro Standort. Da haben wir erst einmal gesagt zwei Räume, das wird variieren an den Standorten, und die genannten 1000 Lehrerstunden, die Frau Stahmann erwähnt hat. Das noch einmal zur Klarstellung!
Ich denke, wir müssen hier Lösungen finden und die gemeinsam finden, weil wir auch den Beschluss gemeinsam gefasst haben. Man kann jetzt nicht sagen, die einen haben den Beschluss gefasst, und die anderen haben die Probleme, sondern ich denke, die Probleme waren zu dem Zeitpunkt auch bekannt, wenn man das bildungspolitisch betrachtet, dann kannten Sie die Schullandschaft. Als Sie diesen Beschluss gefasst haben, war die Schullandschaft gestuft, und sie ist es nach einem halben Jahr meiner Tätigkeit immer noch.
Bitte schön! Aber das ist ein Problem, das wir im Fachausschuss lösen werden über die Schulentwicklungsplanung, und dann unterhalten wir uns über Fragen der Durchgängigkeit, und dann wollen wir einmal sehen, wie die Vorschläge von Ihrer Seite aussehen, Herr Rohmeyer! Ganz einfach, das wissen Sie selbst, in den Stadtteilen ist das nicht zu lösen, und
Wir haben uns einen Zeitplan gesetzt, der durchaus ehrgeizig ist: Ein Dreivierteljahr für den Fachausschuss ist ein ehrgeiziges Projekt an dieser Stelle. Von daher meine ich, dass wir jetzt sehr vorsorglich gehandelt haben. Es existiert eine Projektgruppe, die genau diese Fragen, die Sie jetzt auch abgefragt haben, identifiziert hat, die ein eben schon genanntes Informationsblatt für die Eltern erstellt hat, um etwas Beruhigung eintreten zu lassen. Darin sind die Fragen, die Sie stellen und die beantwortet werden sollten.
Ich meine, dass wir auf die Lehrerinnen und Lehrer, auf die Schulleitungen und auch auf den Personalrat an dieser Stelle setzen müssen. Er wird eine wichtige Rolle spielen, Sie haben das erwähnt. Ich sehe das nicht so kritisch, aber dennoch: Es wird nicht einfach sein, dies in der notwendigen Schnelligkeit hinzubekommen, denn wir haben ein besonderes Mitbestimmungsthema in Bremen. Das muss man eben beachten. Das kannten Sie aber auch schon zu dieser Zeit, das Personalvertretungsgesetz ist 50 Jahre alt geworden. Neu ist das Ganze an dieser Stelle nicht. Auch dies wird, denke ich, ein Thema für die Exekutive sein. Notfalls muss man dann auch die Motivation erhöhen, indem wir über eine Frage der Entlastung reden für Lehrkräfte, die dann pendeln müssen zwischen Standorten.