Aber das ist nicht das Einzige, was auf den Weg gebracht worden ist, meine Damen und Herren. Ich muss für die Zuhörerinnen und Zuhörer einfach noch ein paar Fakten klarstellen. Es ist immer leicht gesagt: Das funktioniert nicht, und dort ist noch ein Mangel. – Ich gebe ja zu, dass in unterschiedlichen ländlichen Regionen Schwierigkeiten bestehen. Das kann man doch gar nicht verneinen; das wissen wir doch alle. Deshalb ist der Vorwurf nicht richtig, dass wir bei der KV oder beim Bundesausschuss nicht unser Veto einlegten, um diese Dinge zu lösen. Es geht nur gemeinsam; nur gemeinsam kann man diese Dinge lösen und auf den Weg bringen. Ich denke, das ist der richtige Weg.
Ich stelle aber auch eines fest – das muss sehr deutlich gesagt werden –: Wir haben derzeit in Hessen keinen Ärztemangel. Sie müssen sich einmal die bundesdurchschnittliche Verteilung der Ärzte pro Einwohner anschauen, bzw. wie sie einmal war. 1960 kamen auf einen Arzt 786 Einwohner. 1990 waren es 335 Einwohner; und 2017 war ein Arzt für 214 Einwohner zuständig. Das sage ich nur, um einmal das Arzt-Patienten-Verhältnis zu dokumentieren. Da gibt es insgesamt eine Veränderung.
Ich wiederhole jetzt nicht alles, was wir gemacht haben. Aber, ich denke, es ist ganz wichtig, den Gesundheitspakt 2.0 weiter auf den Weg zu bringen. Wir haben viele Anträge zum Projekt Gemeindeschwestern, womit wir quasi an die Schnittstelle zwischen psychosozialer und medizinischer Versorgung rangehen. Das ist gut und richtig. Wir entwickeln die regionalen Gesundheitskonferenzen weiter; denn nur wenn wir das miteinander fachlich werten, werden wir auch gemeinsam einen Weg finden, diese Dinge insgesamt zu lösen. Mit der Famulaturförderung für den hausärztlichen Bereich auf dem Land erreichen wir, denke ich, mit 910 geförderten Famulaten eine Zahl, die gut ist und die wir natürlich weiterhin steigern möchten.
Ich sage ausdrücklich noch einmal zum Medizinstudium: Es ist gut, dass wir es geschafft haben, dass nicht nur der NC einer Bewertung unterliegt, sondern auch die praktische Tätigkeit insgesamt von Damen und Herren, die vielleicht schon viele Jahre lang im Gesundheitswesen gearbeitet haben und nunmehr die Anerkennung für das Studium bekommen. Mehr Praxis ist in diesen Berufen richtig. Ich will damit schließen, damit ich in der Redezeit bleibe: Ich glaube, dass wir weiterhin auch gemeinsam Konzepte entwickeln müssen, um diesen Weg zu gehen und die Versorgung im ländlichen Raum zufriedenstellend zu lösen. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.
Herzlichen Dank, Herr Staatssekretär. – Meine Damen und Herren, damit ist Tagesordnungspunkt 70 ebenfalls besprochen.
Bevor wir in der Tagesordnung weitergehen, teile ich Ihnen mit, dass ein Dringlicher Antrag der Fraktionen der CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN betreffend Landesregierung engagiert sich für die hessische Infrastruktur und die Beschäftigten von Hessen Mobil eingegangen und verteilt worden ist, Drucks. 19/6578. Hierzu wird die allgemeine Dringlichkeit bejaht? – Dann wird dies Tagesordnungspunkt 80 und kann, wenn keiner widerspricht, mit Tagesordnungspunkt 53 aufgerufen werden. Geht das? – Ja, gut, das ist so.
Antrag der Fraktion der CDU betreffend eine Aktuelle Stunde (Neuausrichtung des Leistungssports in Hessen – Maßnahmenpaket für den Spitzensport) – Drucks. 19/6560 –
Herr Präsident, meine Damen und Herren! Sicher haben viele von uns das Spiel Deutschland gegen Mexiko verfolgt. Sicherlich waren alle von uns über das Ergebnis enttäuscht. Sicherlich ist nicht selbstverständlich, dass der Weltmeister von 2014 erneut durchstartet und ein perfektes Ergebnis für alle liefert. Doch damit wir überhaupt in der Lage sind, hochklassige Sportlerinnen und Sportler heranzuziehen und auszubilden, bedarf es der Unterstützung vom Staat und von uns allen.
Danke. – Darum fiebern wir nun dem Spiel am Samstag gegen Schweden entgegen und drücken unserer Nationalelf die Daumen.
Es ist aber egal, wie wir spielen. Wir haben vor den enormen sportlichen Leistungen eines jeden Spielers auf dem Feld, eines jeden Leistungssportlers Hochachtung. Breitenund Spitzensport leisten einen unverzichtbaren Beitrag für die gesellschaftliche und integrative Entwicklung unseres Landes.
Ich kann verstehen, dass Sie vieles zu besprechen haben; aber ich würde es schon als achtend empfinden, wenn Sie Ihre Gespräche nach draußen verlegten.
Vor allem die Leistung der Ehrenamtlichen ist dabei von großer Bedeutung. Fast 2,1 Millionen Hessinnen und Hessen sind Mitglied in einem Sportverein. Davon sind rund 640.000 Kinder und Jugendliche im Alter bis 18 Jahre, und ca. 370.000 Menschen sind Vereinsmitglieder, die über 60 Jahre alt sind. In 7.800 Vereinen und 53 Fachverbänden
Dazu kommen, das dürfen wir nicht vergessen, weitere mehrere Hunderttausend freiwillige Helfer im Sport. Das zeigt: Sport geht einen Großteil der Bevölkerung in Hessen an. Es ist daher eine wichtige Aufgabe für die Landesregierung, den Sport in all seinen Facetten zu stärken und zu fördern. Seit 1999 haben sich unter der Verantwortung der CDU die aufgewendeten Mittel für den Sport vervielfacht. 2017 kamen den Sporttreibenden in Hessen 45 Millionen € zugute.
und bei Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spielt natürlich auch der Leistungssport eine Rolle. Seine Förderung findet unter anderem durch die Finanzierung des Landestrainerprogramms und die finanzielle Förderung des Sportmedizinischen Instituts statt.
Ich weiß nicht, wieso Sie meinen, einfach den Redner ständig stören zu müssen. Ich finde es äußerst respektlos und würde mich freuen, wenn Sie sich anders verhalten könnten. – Danke schön.
(Beifall bei der CDU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Günter Rudolph (SPD): Was wollen Sie eigentlich? – Vizepräsidentin Heike Habermann übernimmt den Vorsitz.)
Im Rahmen der gemeinsamen Vereinbarung zur Neuausrichtung des Leistungssports in Hessen hat das Land alleine für das laufende Jahr im Rahmen eines Maßnahmenpakets zusätzlich 1,3 Millionen € zugesagt. – Herr Rudolph, von Ihnen hatte ich auch tatsächlich nichts anderes erwartet.
(Günter Rudolph (SPD): Was wollen Sie denn eigentlich? – Rüdiger Holschuh (SPD): Das steht wohl schon in der Rede!)
Das kann wohl sein. – Es ist gut und richtig, dass mit der Neuausrichtung des Leistungssports junge Athleten noch besser gefördert werden. Gemeinsam und in enger Abstimmung mit den Fachverbänden in Hessen werden Hunderte von jungen Nachwuchstalenten gefördert.
Sie haben so die Chance, einmal über die Landesgrenzen hinaus eine Rolle in ihrer Sportart zu spielen. Wurde das Landestrainerprogramm bisher mit 1,4 Millionen € gefördert, so kommen jetzt noch einmal 200.000 € obendrauf.
Die damit zusätzlich finanzierten Trainerstellen kommen dem Nachwuchssport direkt zugute. Die verbesserte Vernetzung mit den hessischen Schulen, um junge Talente frühzeitig zu entdecken und zu fördern, ist ein weiterer wichtiger Schritt. Die enge Zusammenarbeit von Innenministerium und Kultusministerium im Rahmen des Landesprogramms „Talentsuche – Talentförderung“ wirkt in dieselbe Richtung.
Hier wird beispielhaft ressortübergreifend gearbeitet. Daher gilt mein besonderer Dank den Herren Staatsministern Beuth und Lorz für diese tolle Arbeit zum Wohl der jungen Sportlerinnen und Sportler.
Ich möchte als Letztes noch in Erinnerung rufen, dass viele unserer Spitzensportler bei den Olympischen Spielen aus den Reihen der Polizei und Bundeswehr kommen. Ausgewählte Sportlerinnen und Sportler haben schon länger die Möglichkeit, z. B. in der Sportfördergruppe der hessischen Polizei