Protokoll der Sitzung vom 16.12.2015

denn eine Verlängerung der Versenkerlaubnis ist für uns so existenziell wichtig, dass wir dort auf jeden Fall zu einem Ergebnis kommen wollen.

(René Rock (FDP): Waren Sie dabei?)

Was ist passiert? Es ist das passiert, was wir seit 2007 bei den Unterlagen immer wieder erlebt haben: zu spät, unvollständig, nicht aussagekräftig, nicht prüffähig. Dann kommen Sie und machen solche Bemerkungen. Ich bin eigentlich ohne Worte. – Danke.

(Beifall bei der CDU und dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Vielen Dank, Herr Kollege Landau. – Als Nächster hat Herr Kollege Wagner das Wort.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich habe mich noch einmal zu Wort gemeldet, weil es so, wie der Kollege Rock hier argumentiert hat, nicht geht.

(René Rock (FDP): Doch, so geht es! Genau so!)

Nein, so geht es nicht.

(René Rock (FDP): Doch! Sie bestimmen nicht, wie es hier geht!)

Herr Rock, ich bestimme aber, was ich sage.

(René Rock (FDP): Nein, Sie bestimmen das nicht!)

Mit dem Vier-Phasen-Plan, den die Landesregierung vorgelegt hat und auf dessen Grundlage jetzt in den Gesprächen mit den Vertretern aller Anrainerländer ein Masterplan Werra vereinbart wurde, liegt erstmalig, Herr Kollege Rock, ein Konzept vor, wie die Produktion von Kali + Salz und die damit verbundene Entsorgung der Abwässer dauer

haft gesichert werden. Wir haben die dauerhafte Sicherung der Arbeitsplätze auf den Weg gebracht.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU – René Rock (FDP): Schauen wir mal!)

Da rufen Sie: „Schauen wir mal!“ Herr Rock, genau das war das Prinzip in der Regierungszeit, in der die FDP Verantwortung getragen hat. Von Jahr zu Jahr hieß es: „Schauen wir mal!“; aber eine Sicherheit für die Beschäftigten gab es nie, weil Sie wussten, dass es kein dauerhaftes Entsorgungskonzept gibt.

Es waren diese Umweltministerin und diese Landesregierung, die erstmals ein Konzept für eine dauerhafte Entsorgung und, Herr Rock, damit auch ein dauerhaftes Produktionskonzept mit dem Unternehmen erarbeitet haben, sodass sowohl die Arbeitsplätze dauerhaft gesichert als auch die notwendigen Umweltauflagen erfüllt werden können. Herr Rock, erstmalig liegt ein solches Konzept vor. Wenn man in seiner Regierungszeit nichts hinbekommen hat, sollte man hier keine großen Töne spucken.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – René Rock (FDP): Da sitzt die Ministerin!)

Herr Kollege Rock, erstmals ist klar, dass die Verpressung in den Untergrund beendet wird. Wir alle wissen doch, dass wir sie nicht dauerhaft fortsetzen können. Die Verpressung wird nicht einfach beendet, und es wird nicht gesagt: „Alles andere ist uns egal“, sondern sie wird mit der Erstellung eines Konzepts beendet, das es dem Unternehmen ermöglicht, weiter zu produzieren – aber ohne das Risiko, das in der Verpressung immer liegt. Herr Kollege Rock, das, was hier erreicht wurde, sind doch ein riesengroßer Erfolg und ein riesengroßer Fortschritt.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Präsident Norbert Kartmann übernimmt den Vor- sitz.)

Herr Kollege Rock, erstmals liegt ein Vorschlag vor, wie wir die Vorgaben der Europäischen Union, was die Gewässerqualität in Werra und Weser angeht, tatsächlich einhalten können. Das können Sie als Umweltauflage diskreditieren, aber es ist nun mal geltendes Recht. Wir müssen diese Auflagen erfüllen. Wenn wir sie nicht erfüllen, kann die Produktion nicht fortgesetzt werden. Dass man diese simplen rechtlichen Zusammenhänge der FDP, der früheren Rechtsstaatspartei, erklären muss, ist wirklich abenteuerlich, Herr Kollege Rock.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU – René Rock (FDP): Ihre Ausführungen sind „abenteuerlich“!)

Wir beenden die Verpressung.

(Marjana Schott (DIE LINKE): Wann denn?)

Wir sorgen dafür, dass sich die Gewässerqualität in Werra und Weser verbessert.

Herr Kollege Rock, wir hören damit auch nicht auf, denn es geht uns um eine nachhaltige und dauerhafte Lösung. Deshalb schauen wir uns auch an, was denn eigentlich mit den Abwässern passiert, die aus den Halden entstehen. Auch darum kümmert sich die Ministerin mit ihrem VierPhasen-Plan, weil wir eine vollumfängliche Lösung haben wollen, die uns nicht alle paar Jahre neue Probleme macht. Deshalb wird auch dieses Thema der Haldenabdeckung bearbeitet. Auch damit hören wir nicht auf, sondern sagen am

Ende all dieser Maßnahmen, die mit dem Unternehmen vereinbart worden sind: Wir wollen einen guten ökologischen Zustand in Werra und Weser erreichen.

Herr Kollege Rock, was haben Sie eigentlich dagegen, dass wir die Produktion des Unternehmens dauerhaft sichern bzw. überhaupt erst ermöglichen und gleichzeitig die Umweltauflagen einhalten? Wir verbinden Ökologie und Ökonomie. Sie halten das vielleicht für unmöglich; wir machen es. Herr Kollege Rock, das ist der Unterschied: Wir machen es ganz einfach.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU – René Rock (FDP): Sie wissen gar nicht, worum es geht! Bleiben Sie doch einmal beim Thema!)

Herr Kollege Rock, ich sage Ihnen noch eines: Das Unternehmen K+S braucht die FDP wirklich nicht.

(Kai Klose (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Ja!)

Wieso glauben Sie eigentlich, dass Sie sich hier als besserer Unternehmenssprecher von K+S gerieren müssen? – Das Unternehmen ist einverstanden, Herr Kollege Rock. Die Landesregierung ist einverstanden, Herr Kollege Rock.

(René Rock (FDP): Das ist eine Frechheit!)

Alle anderen Landesregierungen der Anrainerbundesländer sind einverstanden. Was ist dann eigentlich noch Ihr Problem, außer dass Sie der Umweltministerin sowie dieser Landesregierung diesen enormen Erfolg einfach nicht gönnen können, Herr Kollege Rock?

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU)

Das ist wirklich ein herausragendes Stück Arbeit, was diese Landesregierung vorgelegt hat. Jetzt heißt es: Der Masterplan wird umgesetzt. Er wird in vier Phasen umgesetzt. Daran ersieht man, dass es eine ganz klare Linie gibt: VierPhasen-Plan, Masterplan. Alle sind zufrieden, nur Herr Kollege Rock gönnt uns den Erfolg nicht. Das stört uns aber nicht weiter, Herr Kollege Rock. – Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei dem BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und der CDU – Minister Tarek Al-Wazir: Wumms!)

Nein, die Rednerliste ist geschlossen.

(Heiterkeit)

Es gibt keine Wortmeldungen mehr.

Wir können dann wie folgt verfahren: Tagesordnungspunkt 50, Antrag der Fraktion DIE LINKE betreffend Abfallentsorgung in der Kaliindustrie, wird federführend an den Umweltausschuss überwiesen, und der Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung wird beteiligt.

Tagesordnungspunkt 44, das ist ein Antrag der Fraktion der FDP zu diesem Thema, überweisen wir federführend an den Umweltausschuss und mitberatend an den Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Ich gehe davon aus, dass wir den Entschließungsantrag der Fraktionen der CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

auch überweisen. – Die beiden Fraktionen haben hierzu keine Meinung. – Frau Dorn, erst einmal Sie.

Auch unser Antrag soll an den Ausschuss überwiesen werden.

Herzlichen Dank. – Herr Rudolph.

Die Überweisung an den Umweltausschuss sowie die Beteiligung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung waren eigentlich für alle Anträge verabredet.

(Angela Dorn (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN): Das hat er doch gesagt!)

Nein, das war eben nicht so deutlich formuliert worden.

Vielleicht habe ich es nicht so deutlich ausgesprochen. Ich wiederhole es aber noch einmal zum allgemeinen Verständnis: Federführung Umweltausschuss und Beteiligung des Ausschusses für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung.

Ich füge hinzu: Tagesordnungspunkt 72, der Dringliche Entschließungsantrag, geht den gleichen Weg, also federführend an den Umweltausschuss und mitberatend an den Ausschuss für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung. Dem widerspricht keiner? – Damit ist das so beschlossen.

Meine Damen und Herren, ich komme zu Tagesordnungspunkt 5: