Protokoll der Sitzung vom 02.03.2000

Zweitens: Wir wären unverändert dafür gewesen, wenn sich der Transrapid zwischen Hamburg und Berlin unter den bekannten Konditionen realisiert hätte.

Dann bekommt das Wort die Abgeordnete Sudmann.

Herr Senator Wagner, Sie sagten, daß sich das TransrapidProjekt zwischen Hamburg und Berlin nicht rechnet. Seit wann wissen Sie, daß sich dieses Projekt nicht rechnet, und warum haben Sie dann weiterhin das Projekt vorangetrieben?

(Barbara Duden SPD: Kaffeesatz!)

Das Wort erhält Senator Wagner.

Das war ein Samstag, als das bekanntgegeben worden ist.

(Heiterkeit und Beifall bei der SPD und der GAL)

Das Datum habe ich im Moment nicht im Kopf.

Dann erhält die Gelegenheit zur Nachfrage der Abgeordnete Roock.

Herr Senator, würden Sie dann dem Bundesverkehrsminister überhaupt abraten, den Transrapid in Deutschland zu bauen?

Herr Senator Wagner.

Ich rate dem Bundesverkehrsminister überhaupt nicht ab, sondern ich würde ihm unverändert nachhaltig zuraten, Hamburg und Berlin zu realisieren.

Ich bin unverändert der Auffassung, daß das eine vernünftige Strecke gewesen ist. Ich habe mich offensichtlich geirrt. Nun ist das so, und nun müssen wir mit aller Kraft dafür sorgen, daß wir eine ICE-Verbindung bekommen.

(Beifall bei der SPD und der GAL)

Dann bekommt das Wort zur zweiten Nachfrage der Abgeordnete Kruse.

Herr Senator, es ist wohl ein Samstag gewesen. Nach meinem Kalender war es Samstag, der 5. Februar.

(Uwe Grund SPD: Wo ist die Frage?)

Herr Abgeordneter, ein Einleitungssatz.

Die Frage ist, um Frau Sudmann zu unterstützen,

(Oh-Rufe bei der SPD)

konnten Sie am Donnerstag, dem 3. Februar, schon wissen, daß es sich betriebswirtschaftlich nicht rechnet und, wenn nein, warum nicht?

Herr Senator Wagner.

Weil das an diesem berühmten Samstag bekanntgegeben worden ist. Vorher hat es eine Reihe von Gerüchten gegeben, aber an dem Tag war es offiziell bekannt.

(Heike Sudmann REGENBOGEN – für eine neue Linke: Hat der Senat keine eigene Meinung?)

Nunmehr bekommt der Abgeordnete Dr. Brinkmann Gelegenheit zur Fragestellung.

Herr Senator, die Deutsche Bahn hat ja das Projekt totgemacht, weil sie gesagt hat, daß es betriebswirtschaftlich nicht möglich ist, die Strecke durchzuführen.

(Barbara Duden SPD:Die Industrie wollte kein Geld mehr dazu geben!)

Haben Sie oder jemand anders die betriebswirtschaftliche Rechnung der Bundesbahn gesehen?

Es antwortet Senator Wagner.

Ich vermute – das kann man natürlich erst im nachhinein tun –, daß Ihr Parteifreund Wissmann kurz vor der Bundestagswahl schon in der Richtung etwas vermutet hat, denn er hätte zwei Monate vor der letzten Bundestagswahl die Möglichkeiten gehabt, alles fertigzumachen und zu unterschreiben, damit sich das Projekt realisiert. Er hat es auch nicht getan.

Dann bekommt die zweite Nachfrage der Abgeordnete Dr. Brinkmann.

Noch einmal die Frage: Haben Sie die betriebswirtschaftliche Rechnung der Bundesbahn gesehen, oder wissen Sie, daß sie veröffentlicht ist?

Es antwortet Senator Wagner.

Mir liegt ja etwas auf der Zunge, aber ich laß das jetzt mal. Wenn die Bundesbahn, unterstützt vom Bundesverkehrsminister, von sich aus sagt, nach unserer Rechnung rechnet es sich nicht, was glauben Sie wohl, was Sie als Abgeordneter der Hamburgischen

Bürgerschaft dann für Möglichkeiten haben, da reinzugucken?

(Barbara Ahrons CDU: Wieso, Sie sind doch Sena- tor! Er hat doch Sie gefragt!)

Weitere Nachfragewünsche sehe ich nicht. Dann rufe ich nunmehr die Frage Nummer 5 auf und damit den Abgeordneten Bühler.

Herr Präsident, Herr Staatsrat! Aus der Senatsantwort zur Drucksache 16/3632 geht hervor, daß ein Abschluß der Verhandlungen zwischen dem niederländischen Staat und dem Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen zur Einstellung der niederländischen Schleppersubventionen bis Ende Januar angestrebt wurde.

Erstens: Mit welchem Ergebnis sind die Verhandlungen zwischen dem niederländischen Staat und dem Bundesverkehrsministerium zur Einstellung der niederländischen Schleppersubventionen abgeschlossen worden?

Die zweite Frage stelle ich zurück.

Dann antwortet auf die erste Frage Staatsrat Dr. Giszas.

Herr Abgeordneter, nach Auskunft des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Wohnungswesen vom 29. Februar dieses Jahres konnten die Verhandlungen mit dem niederländischen Verkehrsministerium zur Einstellung der niederländischen Schleppersubventionen entgegen den früheren Einschätzungen bisher noch nicht abgeschlossen werden. Das Ministerium ist intensiv darum bemüht, in den Verhandlungen alsbald ein positives Ergebnis zu erzielen.

Der Abgeordnete Bühler zu seiner zweiten Frage.

Darf ich die erste Nachfrage stellen?

Ja.

Erste Nachfrage: Befürwortet der Senat bei weiterer Hinauszögerung der Verhandlungen ein Klagebeziehungsweise Beschwerdeverfahren des Bundesverkehrsministeriums oder der Schleppreedereien in Hamburg?

Staatsrat Dr. Giszas.

Ja.

Herr Bühler, Sie haben eine weitere Frage.

Welche Maßnahmen gedenkt der Senat zu ergreifen, um die nach seiner Auffassung nicht mit dem EU-Recht zu vereinbarenden Regelungen zur Beschränkung des Zugangs Hamburger Schleppreedereien in Antwerpen zu ändern?

Herr Staatsrat Dr. Giszas.