Protokoll der Sitzung vom 09.07.2009

(Beifall bei der SPD)

Kommen wir noch einmal auf die Binnenverhältnisse der Schulen. Entscheidend bleibt, dass Schulinspektion die Möglichkeit bietet, insbesondere für die Schulinteressierten, nämlich Eltern und Schüler, aber auch für die Lehrerinnen und Lehrer, selbstkritisch heranzugehen und zu prüfen, wo man etwas verbessern kann. Zu den Bedingungen, Frau Senatorin, gehört aber auch – da sind Sie hoffentlich dran, aber wir haben das Gefühl, dass es nicht in jedem Fall so klappt – die Qualität der Ausbildung an der Universität und im Referendariat. Das ist eine ganz wichtige Gelingensbedingung und es ist natürlich das, was die Weiterbildungsmöglichkeiten angeht, denn auf der einen Seite sind Sie jetzt alle vollgestopft mit den Dingen, die mit der anstehenden Schulreform erledigt werden müssen. Aber dies hat ja nicht unmittelbar, sondern nur mittelbar etwas damit zu tun. Hieran müsste eigentlich noch viel stärker gearbeitet werden.

Der letzte Punkt ist die Ressource, Frau Senatorin. Die Frage zum Beispiel, inwieweit man Unterrichtsausfall effektiv vermeiden kann. Auch hierzu muss man sich Gedanken machen. Ich möchte die Debatte jetzt nicht verlängern, weil wir das im Ausschuss ohnehin vertieft beraten werden. Ich möchte nur sagen: Auch wir sind erfreut darüber, dass es zunehmend zu dem führt, was wir immer schon erwartet haben, dass Schulinspektion hilft, die Qualität von Schule mit anderen Augen zu sehen und andere Beteiligte mit einzubeziehen.

Wir würden uns auch wünschen, dass es noch stärker innerhalb der Schule zu einer gemeinsamen Beratung kommt, weil wir glauben, dass in vielen Fällen die Eltern gar nicht so stark in die Auswertung eingebunden werden, wie es ihnen eigentlich zusteht. Das wollen wir im Fachausschuss vertieft beraten, aber so weit ist erst einmal als positive Leistung zu würdigen, was sich in den letzten Jahren abgespielt hat. – Danke schön.

(Beifall bei der SPD)

Das Wort bekommt Herr Gwosdz.

Sehr geehrte Frau Präsidentin, sehr geehrte Damen und Herren! Es freut mich, dass Herr Buss so eindringlich darauf hingewiesen hat, dass man mit den Daten, die die Schulinspektion erhoben hat, vorsichtig umgehen muss, nicht voreilig Rückschlüsse ziehen darf und dass es sicherlich wert ist, in der Debatte nicht zu schnell und zu kurzfristig Rückschlüsse zu ziehen, sondern sich die Zeit zu nehmen, im Ausschuss den sehr umfangreichen Bericht der Schulinspektion auch im Detail unter die Lupe zu nehmen und zu fragen, unter welchen Bedingungen die Ergebnisse überhaupt entstanden sind, was an Vergleichen möglich ist und welche Rückschlüsse man auch für die zukünftige Schulentwicklung ziehen kann. Es ist erst einmal ein guter Ansatz, das ausführlich zu beraten.

Ich will auch gar nicht allzu viele Rückschlüsse aus dem Schulinspektionsbericht ziehen, sondern ein paar Ergebnisse kurz aufgreifen und Fragen dazu stellen oder auch eigene Einschätzungen dazu abgeben, ohne gleich den Anspruch zu erheben, diese Rückschlüsse, die ich ziehe, seien welche, die man verallgemeinern könne und sie seien final, sondern welche, die ich eigentlich gerne zur Debatte und zur Diskussion für die Beratungen im Ausschuss vorschlagen möchte.

Positiv ist zunächst einmal überhaupt am Schulinspektionsbericht, dass wir doch inzwischen einen großen Datensatz haben, rund 150 Schulen aller Schulformen und aus allen Regionen sind evaluiert. Also kann man davon ausgehen, dass wir durchaus einen ersten empirisch relevanten Datensatz haben, der auch Rückschlüsse auf den Zu

(Wilfried Buss)

stand des gesamten Hamburger Schulwesens zulässt.

Er ist vorgelegt worden und die Schulinspektion hat selbst – das deutet auch an, man kann daraus auf jeden Fall Rückschlüsse ziehen – auch 20 Empfehlungen aus den Daten und Ergebnissen des Schulinspektionsberichts gegeben, bei denen die Schulinspekteure selber davon ausgehen, dass man diese verallgemeinert auch auf das gesamte Hamburger Schulwesen übertragen kann. Soviel vorweg. Gut ist auf jeden Fall, dass jede einzelne Schule jenseits der ganzen empirischen Großuntersuchungen wie PISA, die europaweit vergleichen, auch tatsächlich empirische Daten hat, die für ihre eigene Schule gelten und ihnen dabei helfen, diese weiterzuentwickeln.

Ich möchte ein paar Elemente herausgreifen. Positiv benennt der Schulinspektionsbericht, das fand ich sehr schön, dass der Umgangston an den Schulen wertschätzend und respektvoll sei und Regeln eingehalten würden. Das hat mich selbst etwas überrascht, weil man, wenn in der Öffentlichkeit über Schule geredet wird oder in Zeitungen über den Zustand an Schulen und den Unterricht geschrieben wird, immer sehr schnell das Bild gezeichnet wird, dass an Schulen wegen des Verhaltens der einzelnen Jugendlichen gar kein sinnvoller und strukturierter Unterricht mehr möglich sei. Diese Negativerlebnisse, die natürlich schneller an die Öffentlichkeit kommen als der allgemeine Zustand, diese negativen Einschätzungen bestätigen sich in der Fläche anscheinend zunächst einmal nicht.

Damit sind auch Voraussetzungen für das Gelingen von gutem Unterricht erfüllt, die Schulinspektion kommt jedenfalls zu dem Ergebnis, dass das so sei. Sie ergänzt, dass dazu auch eine klare Struktur, verständliche Arbeitsaufträge und eine effiziente Nutzung der Unterrichtszeit gehören. Das alles ist laut Ergebnis der Schulinspektion im Zustand wunderbar. Man darf dann allerdings auch fragen: Wenn die Voraussetzungen für das Gelingen von Unterricht erfüllt sind, wie kommt es dann eigentlich, dass das Hamburger Schulsystem als Ganzes trotzdem nicht ausreichend Erfolg hat? Das ist eine Frage, der man sich stellen muss. Die einzelnen Schulen erfüllen Voraussetzungen für guten Unterricht, das Ergebnis insgesamt lässt aber noch Fragen offen.

Natürlich finden sich in dem Bericht auch negative Elemente. So erwähnen die Schulinspekteure zum Beispiel, dass die Aufgaben, die die Schüler lösen müssen, meistens nicht in ausreichendem Maße zu problemlösendem oder entdeckendem Lernen führen, dass die Lernprozesse nicht ausreichend reflektiert würden und auch zu wenig Einsatz an Instrumenten des individuellen Lernens stattfinde. Das ist ein Punkt, an dem wir zweifelsohne mit unserer Schulreform ansetzen, die nicht nur eine Strukturreform, sondern auch eine Reform der Un

terrichtskultur ist. Dafür sind natürlich gezielte Fortbildungen in diesem Bereich notwendig.

Gerade dieser Schwerpunkt der Fortbildungsoffensive, da muss ich Ihnen doch widersprechen, Herr Buss, ist zwar Teil unserer Schulreform und unserer Bildungsoffensive, aber natürlich auch elementar notwendig aufgrund der Empfehlungen der Schulinspektion und wäre auch im bestehenden Schulsystem unerlässlich. Deswegen ist das nichts, was durch die Schulreform zusätzlich den Lehrern aufgebürdet wird, sondern etwas, was auch ohne diese Schulreform notwendig wäre. Dass wir diese neue Unterrichtskultur zentraler in den Mittelpunkt der Rahmenkonzepte oder des Schulgesetzes stellen, das wir gleich noch debattieren, macht auch die Bedeutung dieser Elemente von Unterrichten und Lernen deutlicher und erhöht die Chancen, dass sie positiver an den Schulen verankert werden.

Was auch wiederum positiv erfreut, ist, dass die Mehrzahl der Hamburger Schulen ihre Finanz- und Sachmittel, die sie eigenverantwortlich zur Verfügung gestellt bekommen, gezielt und auch nachvollziehbar einsetzen. Wir hatten in den Haushaltsberatungen ab und zu noch Zweifel daran, ob das denn so ist. Es gibt auch klare Führungsstrukturen, die auf Akzeptanz stoßen, das ist insgesamt erfreulich, weil damit natürlich auch ein organisatorischer Rahmen in Hamburgs Schulen steht, dass der Umgang mit Ressourcen, sei es finanziellen oder personellen, verantwortungsvoll geschieht.

Allerdings weist uns die Schulinspektion auch darauf hin, dass Schulen in diesem Bereich noch gezielte Unterstützung brauchen, vor allem gezielte Unterstützung der Lehrkräfte in der Unterrichtsentwicklung. Schulen wiederum brauchen äußere Unterstützung, um Strategien zur Personalentwicklung aufzustellen und umzusetzen. Das ist insgesamt auch ein wertvolles Ergebnis der Schulinspektion, weil es wiederum auch der Behörde die Chance gibt, ihre Ressourcen, die sie in Fortbildung und Unterstützungsleistungen für die Schulen steckt, zielgerichteter zum Einsatz kommen zu lassen.

Drei größere Baustellen benennt die Schulinspektion. Bei den schulinternen Curricula kommt die Schulinspektion zu dem Schluss, dass diese noch keine geeignete Grundlage für eine abgestimmte Unterrichtspraxis seien. Sie bemängelt unverbundene Einzelkonzepte, die wenig formalisiert sind. Und wenn Vereinbarungen getroffen wurden, werden diese noch zu wenig verbindlich umgesetzt. Ich glaube, dass unser gezielter Ansatz, Lehrerteams aufzubauen und Schulungen und Fortbildungen zu geben, damit auch das Teambuilding an den Schulen in den Kollegien besser in Gang kommt, dass Absprachen und Verzahnungen zwischen dem Unterricht der einzelnen Kolleginnen

und Kollegen verbindlicher werden, ein richtiger Weg ist.

Der Aufbau von Lehrerteams ist auch in einer anderen Hinsicht eine Schlüsselfrage. Die Schulinspektion schreibt in ihrem Bericht – ich zitiere –:

"Nur selten haben Schulen zum Beispiel einheitliche, für jedes Fach und jede Klassenstufe festgelegte Kriterien zur Leistungsbeurteilung vereinbart."

Zitatende.

Es verwundert natürlich schon, dass dieser Kernbereich, bei dem jeder normale Mensch wahrscheinlich denkt, es sei völlig klar, wie Schulen Leistung bewerten und beurteilen, ausgerechnet im Ergebnis der Schulinspektion, wenn sie alle Schulen zusammenfasst, momentan zu den größten Schwächen von Hamburgs Schulen gehört. Hierbei scheint also ein erheblicher Nachholbedarf in Hamburg zu bestehen, gerade in der Frage der Leistungsbeurteilung.

Genau das ist auch ein Aspekt, den wir in der Bildungsoffensive mit einem neuen System der Leistungsbeurteilung in Angriff nehmen, bei dem Eltern und Schüler stärker einbezogen werden und mit dem Leistungsbeurteilung transparenter wird. Gleichzeitig ist es offensichtlich wirklich erforderlich, stärker dafür zu sorgen, dass Lehrer im Team zusammenarbeiten, im Team einheitliche Kriterien für sich herausbilden und diese auch verinnerlichen. Das ist aus meiner Sicht besonders wichtig, denn uneinheitliche Beurteilungsmaßstäbe an den Schulen sind für mich der erste Schritt zur Willkür.

Ganz elementar ist auch, dass Prozesse und Ergebnisse an den Schulen bislang nicht ausreichend evaluiert werden. Es gibt zumindest an den allgemeinbildenden Schulen scheinbar keine standardisierten Qualitätsmanagementsysteme, die beruflichen Schulen sind dort weiter. Wenn es sie gibt, dann fehlt es noch an einer geregelten Ableitung von Konsequenzen. Das kennen wahrscheinlich auch viele Leute hier im Haus aus ihren Betrieben und Arbeitsstätten, dass es nicht immer ganz einfach ist, wenn man einmal die Prozesse im eigenen Betrieb evaluiert, daraus auch wirklich Konsequenzen zu ziehen. Es entstehen dann oft schöne Mappen, die irgendwo in der Ablage liegen und einmal im Jahr wieder angesehen werden.

Umso wichtiger ist es deswegen, dass die Schulinspektion auch als äußere Evaluation an die Schulen kommt und den Schulen von außen zeigt, wo sie auf einem guten Weg sind, denn auch das ist ein wichtiges Ziel von Evaluation, nicht nur Schwachstellen aufzuzeigen, sondern auch anzuerkennen, wo Stärken sind, und natürlich auch aufzuzeigen, wo sie Nachholbedarf haben. Es ist äußerst positiv, dass die Schulen durch die Schulinspektion angehalten sind, für sich selbst zu entscheiden, welche Schritte sie aufgrund der Evalua

tionsergebnisse gehen möchten, diese mit der Schulaufsicht abstimmen und dann natürlich auch bei der nächsten Inspektion vier Jahre später gemessen und kontrolliert wird, ob diese selbst gesetzten Ziele auch erreicht wurden. Mit diesem Instrument der Schulinspektion sind Hamburgs Schulen als Einzelne auf einem guten Weg und ich freue mich noch auf die detaillierte Vertiefung des umfangreichen Berichts im Ausschuss. – Vielen Dank.

(Beifall bei der GAL und der CDU)

Das Wort bekommt Frau Heyenn.

Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich bin Mutter von drei Kindern und war verheiratet mit einem Mann, der die Hälfte des Jahres in Bonn im Bundestag verbrachte. Aus dem Grunde habe ich mich als Chemieund Biologielehrerin aus dem Schuldienst verabschiedet. Nach 15 Jahren bin ich wieder im Schuldienst angefangen und was musste ich erleben? Es hatte sich in der Schule nichts, aber auch gar nichts, verändert. In der Zwischenzeit hat sich etwas getan.

(Zuruf)

Das ist nicht gelogen, das ist so.

Nach dem PISA-Schock begann, sich etwas zu tun. Seit einigen Jahren gibt es Teambildung, seit einigen Jahren gibt es Transparenz, seit einigen Jahren arbeiten die Lehrerinnen und Lehrer viel stärker zusammen in Jahrgangskonferenzen, es tut sich eine ganze Menge. Ich habe mir diese Unterlagen intensiv angesehen und an meiner Schule war noch keine Schulinspektion. Daraufhin habe ich mir die Mühe gemacht und habe Kolleginnen und Kollegen, von denen ich wusste, dass an ihren Schulen die Schulinspektion stattgefunden hat, angerufen und gefragt, wie es abgelaufen ist und wie sie das einschätzen. Ich sage Ihnen schon einmal vorweg: Ich bin dafür, dass Unterricht und auch Schule sich verbessern und sich ständig entwickeln. Das finde ich absolut notwendig, gerade auch aus meiner persönlichen Erfahrung heraus. Ich kann aber nicht feststellen, dass das über die Schulinspektion stattfindet.

Erstes Beispiel: Meine Frage ist, was das eigentlich für Methoden sind. In dem Bericht steht etwas von 20-minütigen Unterrichtssequenzen. Die Schulinspektion geht also für 20 Minuten in den Unterricht einer Schule, geht wieder hinaus und dann in den nächsten Unterricht. In diesen 20-minütigen Sequenzen wollen sie prüfen: Klassenmanagement, Klassenklima, ob der Unterricht strukturiert ist, ob die Methoden variieren, ob die Schüler motiviert sind, ob ein intelligentes Üben stattfindet, ob die Schüler aktiv lernen, ob die Lehrer eine

(Michael Gwosdz)

Schülerorientierung haben und eine Schülerunterstützung machen und ob eine individuelle Förderung und eine Lernerfolgssicherung stattfinden, und das in 20 Minuten.

Meine Kollegen, die ich angesprochen habe, haben gesagt, dass sie genau das für einen absoluten Irrwitz halten, dass eine Truppe kommt, die sich 20 Minuten in den Unterricht setzt. Dann kommt noch dazu, dass diese Leute überhaupt nicht wissen wollen, wie die soziale Zusammensetzung der Klasse ist. Sie wollen auch überhaupt nicht wissen, in welchem Zusammenhang diese 20 Minuten in einem Gesamtunterrichtskonzept stehen, das interessiert sie alles gar nicht. Sie wollen sich vorher auch gar nicht mit den betreffenden Lehrern unterhalten.

Aus dem Grunde glaube ich, dass diese Methode, in diesen 20-Minuten-Sequenzen in den Unterricht hineinzugehen, nicht geeignet ist, um festzustellen, was an dieser Schule vielleicht besonders gut und nicht besonders gut läuft. Einige haben mir sogar erzählt, dass sie ganz verwundert waren, als sie den Bericht der Schulinspektion hinterher bekamen und darin gesagt wurde, dort hätte die Schule Schwächen und dort hätte sie ganz große Stärken. An der Schule war aber die Auffassung, dass diese dort wo sie die Stärken haben sollte, gerade die Schwächen hätte. Sie haben aber natürlich nicht widersprochen, weil das schon alles auf dem Papier und damit so in Ordnung war. Insofern glaube ich, dass man mit dieser Methode der Schulinspektion, wobei ich den Namen auch ein bisschen merkwürdig finde, diese Dinge sicherlich nicht herausfindet.

Dann ist immer von dem großen Erfolg der Schulinspektion gesprochen worden. Den kann ich in allen Unterlagen nicht finden. Ich finde nur eines und das möchte ich Ihnen ganz gerne einmal vorlesen. Ich finde dieses Resümee:

"Die verschiedenen Schulformen verzeichnen eindeutig sehr ähnliche Stärken und Schwächen."

Das heißt, ob ich in die Hauptschule gehe oder meinetwegen in die Integrierte Haupt- und Realschule oder ins Gymnasium oder die Gesamtschule, offenkundig waren an allen Hamburger Schulen, egal welche Schulform, sehr ähnliche Schwächen und Stärken. Brauchte man eine Schulinspektion, um das herauszufinden?

Das zweite Resümee ist:

"Qualitätsunterschiede zwischen den einzelnen Unterrichtssequenzen [sind] innerhalb der einzelnen Schulen viel […] größer als zwischen den […] Schulformen."

Brauche ich dafür bitte schön eine Unterrichtssequenz? Da weiß jeder an einer Schule, dass die Unterrichtsqualität unglaublich von der einzelnen

Lehrkraft abhängig ist. Ich brauche keine Schulinspektion durch 150 Schulen zu jagen, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Deshalb kann ich diesen Erfolg nicht herausfinden.

Wenn dann herausgefunden wird, dass die große Schwäche an allen Schulen als Schnittmenge ist, dass kein Förderkonzept entwickelt ist, es kaum systematische Formen der Binnendifferenzierung gibt, es viel zu wenig individualisierten Unterricht gibt und es keine schulweiten Absprachen gibt, dann muss ich Ihnen sagen: Das hätte man auch schon vorher sagen können, da hätte man nur drei Lehrer fragen müssen und hätte genau das zur Antwort bekommen.

Wenn es also überhaupt irgendwelche Erfolge geben soll, dann kann es doch nur sein, dass, wenn eine Auswertung dieser Ziel- und Leistungsvereinbarungen vorliegt, die nach einer Schulinspektion mit den jeweiligen Schulen durchgeführt worden sind, und man nach einem Jahr oder zwei Jahren schaut, was aus den Ziel- und Leistungsvereinbarungen geworden ist und ob sich an der Schule wirklich etwas verändert hat, ob sich Unterricht verbessert hat, ob sich das Klima an der Schule verbessert hat oder ob die Erfolgsquote höher ist, dann würde ich auch gerne darüber reden wollen, ob das wirklich ein Erfolg ist. So habe ich eher das Gefühl, man sollte die Schulinspektion evaluieren.

(Beifall bei der LINKEN und bei Andrea Rug- barth SPD)

Das Wort bekommt Senatorin Goetsch.