Protokoll der Sitzung vom 15.09.2010

Frau Rugbarth, Sie wollen also an alle Schulen Zivildienstleistende, Therapeuten und Physiotherapeuten geben und dann abwarten, ob ein Kind kommt, das sie braucht. Das ist fachlicher Unsinn, den Sie verbreiten mit dem Deckmäntelchen, das sei Inklusion; das ist einfach falsch. Sie müssen wenigstens differenzieren, dass wir in Deutschland ein unsägliches System haben, in dem Kinder mit Lernbehinderungen stigmatisiert werden. Ein solches System gibt es in der ganzen Welt nicht noch einmal. Das ist natürlich die Frage der sukzessiven Auflösung der Förderschulen. Aber wenn Sie alles in einen Topf werfen, wird das den Kindern nicht gerecht.

Erste Vizepräsidentin Barbara Duden (unterbre- chend): Frau Senatorin Goetsch, gestatten Sie eine Zwischenfrage der Abgeordneten Rugbarth?

Ja, ich gestatte eine Zwischenfrage.

Frau Senatorin, jede wissenschaftliche Untersuchung besagt, dass gerade an den Grundschulen rund 10 Prozent der Kinder förderbedürftig sind. Wir würden die Ressourcen also nicht einfach streuen.

Frau Rugbarth, die Frage.

(Zuruf von Christiane Schneider DIE LINKE)

Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch (fort- fahrend): Darf ich fortfahren?

Erste Vizepräsidentin Barbara Duden (unterbre- chend): Sie können selbstverständlich fortfahren. Es ging darum, dass ich angenommen habe, Frau Rugbarth wolle eine Zwischenfrage stellen und das hat sie nicht getan. Wir haben aber die Form der Zwischenbemerkung. Ich kann aber an der Art und Weise, wie jemand aufsteht, nicht erkennen, was er will.

Sie haben jetzt das Wort.

Zweite Bürgermeisterin Christa Goetsch (fort- fahrend): – Gut, man lernt immer noch dazu.

Zum Schluss, denn wir alle wollen wahrscheinlich langsam zur Abstimmungsrunde kommen, zumindest Sie:

(Michael Neumann SPD: Das ist so schön hier!)

Wir sollten wirklich die Fachlichkeit mehr in den Vordergrund stellen. Ich bin eben auf die lernbehinderten Kinder eingegangen; das sind zwei paar Stiefel. Sehr junge Kinder können Sie noch nicht als lernbehindert diagnostizieren, weil sich das meist erst in der Grundschule herausstellt. Wir müssen unterscheiden zwischen geistigen, seelischen, körperlichen und Behinderungen der Sinne und zwischen Behinderungen oder Handicaps, die sukzessive während der Grundschulzeit auftreten, also bitte nicht irgendwie die Inklusion hochheben und das dann fachlich nicht unterfüttern. Im Übrigen spielen bei uns finanzpolitische Gründe keine Rolle, sondern pädagogisch-fachliche.

(Beifall bei der GAL und der CDU)

Ich sehe keine weiteren Wortmeldungen mehr. Bevor wir zur Abstimmung kommen, teile ich mit, dass der Kollege Wolfgang Beuß weder an der Debatte teilgenommen hat noch an der Abstimmung teilnehmen wird.

Dann stelle ich zunächst fest, dass die Bürgerschaft von der Drucksache 19/6525 Kenntnis genommen hat.

Wer sich der Empfehlung des Schulausschusses aus Drucksache 19/6658 anschließen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist mit Mehrheit abgelehnt.

Wir kommen zu Punkt 6 der Tagesordnung, Drucksachen 19/6957 bis 19/6960: Berichte des Eingabenausschusses.

[Bericht des Eingabenausschusses: Eingaben – Drs 19/6957 –]

[Bericht des Eingabenausschusses: Eingaben – Drs 19/6958 –]

[Bericht des Eingabenausschusses: Eingaben – Drs 19/6959 –]

[Bericht des Eingabenausschusses: Eingaben – Drs 19/6960 –]

Ich beginne mit dem Bericht 19/6957 und dort zunächst mit der Ziffer 1.

(Andrea Rugbarth)

Wer den Empfehlungen folgen möchte, die der Eingabenausschuss zu den Eingaben 637/10, 686/10 und 719/10 abgegeben hat, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig bei einigen Enthaltungen angenommen.

Wer sich den Empfehlungen zu den übrigen Eingaben anschließt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig angenommen.

Von den Ziffern 2 und 3 hat die Bürgerschaft Kenntnis genommen.

Wir kommen zum Bericht 19/6958, auch hier zunächst zu Ziffer 1.

Wer der Empfehlung folgen möchte, die der Eingabenausschuss zu der Eingabe 668/10 abgegeben hat, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig bei einigen Enthaltungen angenommen.

(Christiane Schneider DIE LINKE: Nein, wir stimmen mit Nein!)

Da waren Gegenstimmen? Dann ist das mit Mehrheit angenommen.

Wer den Empfehlungen zu den übrigen Eingaben folgen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig angenommen.

Von der Ziffer 2 hat die Bürgerschaft Kenntnis genommen.

Wir kommen zum Bericht 19/6959, auch hier zu Ziffer 1.

Wer den Empfehlungen folgen möchte, die der Eingabenausschuss zu den Eingaben 524/10 und 685/10 abgegeben hat, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist mit Mehrheit angenommen.

Wer darüber hinaus den Empfehlungen zu den übrigen Eingaben folgen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig angenommen.

Von Ziffer 2 hat auch hier die Bürgerschaft Kenntnis genommen.

Wir kommen zum Bericht 19/6960. Hierin sind nur einstimmige Empfehlungen enthalten.

Wer sich diesen anschließen möchte, den bitte ich um das Handzeichen. – Die Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig angenommen.

Die in der Geschäftsordnung für bestimmte Punkte der Tagesordnung vorgesehene

Sammelübersicht

haben Sie erhalten.

Ich stelle fest, dass die Bürgerschaft die unter A aufgeführten Drucksachen zur Kenntnis genommen hat.

Wer den Überweisungsbegehren unter B zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Das ist einstimmig angenommen.

Wer sich den Ausschussempfehlungen unter C anschließt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Auch das ist einstimmig angenommen.

Wir kommen zu Punkt 7 der Tagesordnung, Drucksache 19/6339, Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE: Verkehrsentwicklung in Hamburg.

[Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE: Verkehrsentwicklung in Hamburg – Drs 19/6339 –]

Diese Drucksache möchte die Fraktion DIE LINKE an den Stadtentwicklungsausschuss überweisen.

Wer dem Überweisungsbegehren zustimmt, den bitte ich um das Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist das Überweisungsbegehren abgelehnt.

Dann stelle ich fest, dass die Bürgerschaft von der Großen Anfrage aus der Drucksache 19/6339 ohne Besprechung Kenntnis genommen hat.

Wir kommen zu Punkt 10 der Tagesordnung, Drucksache 19/6606, Große Anfrage der Fraktion DIE LINKE: Kirchen in Hamburg als Arbeitgeberinnen.