Er hat voll für die Nazis gearbeitet und ich verstehe nicht, warum Sie ausgerechnet diesen Architekten, der nicht der wichtigste und beste im Kontorhausviertel ist, so verteidigen.
Ich verstehe nicht, wie Sie jetzt auf die Idee kommen, mir zu unterstellen, ich würde einen Nazi verteidigen. Es geht hier um ein Denkmalschutzgebäude, das von der Kulturbehörde unter Denkmalschutz gestellt wurde. Ich finde, dieses Niveau der Debatte haben weder ich noch der CityHof verdient.
Sie haben das Gebäude von Herrn Klophaus hier verteidigt und es war von Anfang an ein Gebäude, das an diese Stelle, und zwar schon 1952 bis 1954, nicht gepasst hat.
Insofern sage ich zum Schluss, dass ich darum bitte, den Zusatzantrag der SPD zu verabschieden. Er nimmt ausdrücklich Bezug auf das Weltkulturerbe und sorgt dafür, dass wir das nicht gefährden. Das will hier keiner im Raum, glaube ich, und das wollen wir auch nicht. Dann würde ich zumindest die anderen darum bitten, den Antrag der LINKEN abzulehnen, weil er in Wahrheit ein Antrag ist, der das ganze Verfahren stoppen möchte.
Einzustellen. Das heißt, dass das, was da jetzt schon stattfindet, da wird schon abgekniffen, da werden schon Leitungen beseitigt. Das müssen
Sie alles einstellen. Sie müssen die Baustellen da alle einsammeln und das bedeutet Stillstand. Ja, es geht Ihnen nur darum, den weiteren Fortgang zu blockieren. Darum geht es uns nicht, sondern wir wollen, dass der weitere Fortgang ordentlich fortgeführt wird, genau so, wie die Senatorin es gesagt hat. Mit Recht und Gesetz im ordentlichen Rahmen wollen wir das zu einem ordentlichen Ergebnis führen. Im Übrigen – das, finde ich, kann man auch noch einmal erwähnen – ist das alles ja auch von der Bezirksversammlung Hamburg-Mitte begleitet und beschlossen worden. Also, wie gehen Sie denn mit einer Bezirksversammlung um? Die Bezirksversammlung, auch Ihre Leute, haben bei dem Verfahren doch mitgemacht. Im Rahmen von Anhörungen, von Ausschusssitzungen ist das alles behandelt worden, und zwar alles vor dem Hintergrund, dass alle wussten: Das Gebäude soll abgerissen werden. Also, das wusste man doch alles schon, und die bezirklichen Gremien haben dem trotzdem zugestimmt.
Sie wollen das nicht. Aber wir wollen, dass das in einem ordentlichen Verfahren zu Ende gebracht wird. Ich glaube, dass wir die städtebauliche Chance, die wir an dieser Stelle haben, nutzen sollten und da eine Verbesserung für Hamburg und auch für das Kontorhausviertel hinbekommen, und zwar in Wahrung des Weltkulturerbes. – Vielen Dank.
Liebe Kollegen, Frau Präsidentin! Welche Diskrepanz zwischen Herrn Schreiber und Frau Stapelfeldt in der Darstellung. Herr Schreiber, ich stehe dazu: Wer sich hier als Lehrer und Abgeordneter hinstellt und erklärt, welchen Fehler ein Architekt nach dem Krieg mit dem Entwurf dieses Hauses, das heute unter Denkmalschutz steht, an dieser Stelle gemacht hat, den erkläre ich nach wie vor und mit Recht zu einem Kulturbanausen; dazu stehe ich auch.
Und während Sie eben noch einmal gesagt haben, es hätten ja alle gewusst, dass abgerissen werden solle, hat Frau Stapelfeldt mit ihrer sanften Stimme versucht, uns deutlich zu machen, dass das Ergebnis …
Frau Stapelfeld hat eher den Eindruck erweckt, als sei es ein eher zufälliges Ergebnis dieses Wettbewerbsverfahrens, dass es kein Gebot gegeben habe, das das Denkmal erhält.
Also, Herr Schreiber, ich denke, Sie haben mit Ihrer Äußerung noch einmal deutlich gemacht: Die Stadt hat von Anfang an signalisiert, es soll abgerissen werden. Sie hätten sich, Frau Senatorin und der ganze Senat, eine ganze Menge Aufregung sparen können, wenn Sie zwei Dinge gemacht hätten. Das Erste wäre gewesen: Weil Sie wissen, es ist ein Denkmalschutzensemble, machen Sie einen Wettbewerb um die beste Lösung, um dieses denkmalgeschützte Ensemble in die Zukunft weiterzuentwickeln.
Warum haben Sie denn überhaupt in das erste Verfahren die Abrissmöglichkeit aufgenommen? Damit haben Sie sich doch all diese Vorwürfe erst eingefangen. So, und wenn das dann kein befriedigendes Ergebnis gehabt hätte, hätten Sie ja sagen können: Geht nicht. Aber natürlich haben Sie mit dieser ersten Entscheidung, von vorherein den Abriss des Denkmals zuzulassen, die Weichen gestellt.
Und dann hatten Sie eine zweite Möglichkeit, als nämlich das Ergebnis vorlag und jemand, der für den Erhalt war, wegen eines Formfehlers ausgeschlossen wurde und alle anderen gesagt haben, dass das, was stattdessen vorgeschlagen wurde, auch nicht so richtig überzeugend gewesen sei. Meine Damen und Herren! Es wäre nicht das erste Wettbewerbsverfahren in Hamburg gewesen, das man noch einmal hätte neu aufsetzen können, wo man das Ergebnis hätte verwerfen können. Auch diese Chance haben Sie nicht genutzt und deswegen trifft Sie heute zu Recht der Vorwurf, dass Sie von Anfang an nur im Sinn hatten, egal wie Sie hier auftreten: Dieses Denkmal muss weg.
Sie haben dann auch noch den Eindruck erweckt, es habe eine öffentliche Beteiligung, fast vorbildlich, gegeben.
Ich glaube, alle hier im Haus wissen, was Hamburgs damalige Kultursenatorin Barbara Kisseler von diesem Vorhaben gehalten hat.
Und wenn eine solche Debatte in der Stadt stattfindet, an der sich die Kultursenatorin nicht beteiligt,
dann ist das alles andere als ein Zeichen dafür, dass hier eine fundierte öffentliche Debatte um den Denkmalschutz stattgefunden hätte.
Und wenn dieses Schweigen der Kultur heute fortbesteht, dann ist das Einzige, was ich dazu Ehre rettend sagen kann, dass auch Hamburgs neuer Kultursenator Carsten Brosda in der Linie mit Frau Kisseler agiert und deswegen heute schweigt – was ich bedauere, was ich aber aus inhaltlichen Gründen zumindest anständig finde und was eben zeigt, dass wir keine ehrliche Debatte und kein ehrliches Bemühen um den Erhalt der City-Höfe in der Stadt erlebt haben unter der SPD- und GRÜNENRegierung. – Vielen Dank.
Frau Präsidentin, meine Damen und Herren! Ich glaube, wir müssen zwei Dinge unterscheiden. Es geht jetzt einerseits um die Frage, die diskutiert wurde: Was ist mit den CityHöfen, mit den denkmalgeschützten City-Höfen? Wie gehen wir damit um? Gibt es Möglichkeiten, eine städtebauliche Verbesserung zu erreichen? Und es geht zweitens um die Frage – und das ist eigentlich das, was den Antrag heute betrifft – des Weltkulturerbes. Und dazu gehören die City-Höfe nicht. Die stehen in der Pufferzone, sind also eindeutig nicht Bestandteil des Weltkulturerbes.
Und wenn wir ICOMOS einbeziehen – und das haben wir von Anfang an; wir haben darauf geachtet, dass die Informationen laufen, auch zum Welterbekomitee, das war für uns eine konstitutive Bedingung –, dann geht es nicht um die City-Höfe selbst, sondern es geht immer um die Frage: Wie beeinflusst das das Weltkulturerbe? Da ist dann beispielsweise die Frage, wie die Sichtachsen sind. Die Höhe von Gebäuden spielt eine Rolle dabei. Wie wirkt das auf das Chilehaus und welche Platzgestaltung und Sichtachsen sind über den Deichtorplatz möglich? Das sind die Fragen, die in dem Zusammenhang jetzt wichtig sind und diesen Antrag betreffen, und nicht etwa die Frage des Denkmalschutzes für die City-Höfe.
ICOMOS, wie gesagt, war von Anfang an einbezogen. Es ist auch verkehrt, Frau Sudmann, absolut verkehrt, mir unterstellen zu wollen, es interessiere mich nicht, was ICOMOS sagt.
Das haben Sie eben erzählt. Ich muss da noch einmal verweisen auf das, was die Senatorin eben gesagt hat; natürlich ist für uns von Bedeutung, was ICOMOS sagt und was das Welterbekomitee sagt und dem werden wir sicherlich auch Rechnung tragen.
Also, insofern sollten wir das einmal wieder auf den Boden zurückholen und hier das Thema des Weltkulturerbes … Um das geht es jetzt; es geht nicht in dieser Frage jetzt um die City-Höfe. Insofern denke ich, dass wir mit unserem Antrag auf dem richtigen Weg sind.