Protokoll der Sitzung vom 03.03.2004

Insofern habe ich gemäß Paragraph 66 Absatz 3 unserer Geschäftsordnung den Antrag der Fraktion der PDS auf die Tagesordnung der heutigen Sitzung gesetzt, weil ich ihn – und es gab keinen Dissens über den Inhalt, über den Gegenstand, den Beratungsgegenstand –

(Lorenz Caffier, CDU: Die Sachlichkeit, die Sachlichkeit!)

für zulässig gehalten habe.

Jetzt hat die CDU-Fraktion per Geschäftsordnungsantrag der Aufsetzung auf die Tagesordnung widersprochen. Wir stimmen also zunächst darüber ab, ob die Absetzung dieses Tagesordnungspunktes 1 „Aktuelle Stunde“ vollzogen werden soll.

(Lorenz Caffier, CDU: Das geht nicht! Das ist falsch! – Eckhardt Rehberg, CDU: Das ist falsch! Das geht nicht! Das ist falsch! Paragraph 66 Absatz 2 hat nichts mit der Absetzung zu tun.)

Wer für die …

Entschuldigung, wir stimmen zunächst ab über den Widerspruch der Fraktion der CDU zur vorläufigen Tagesordnung.

(Lorenz Caffier, CDU: Das ist kein Wider- spruch. Wir haben festgestellt, dass es sachlich nicht korrekt ist. – Eckhardt Rehberg, CDU: Jetzt müssen wir mal ein bisschen aufpassen hier!)

Das heißt, ich lasse jetzt den Landtag die Tagesordnung feststellen. Wer der …

Ein Geschäftsordnungsantrag noch dazu?

(Lorenz Caffier, CDU: Sagen Sie eine neue Formulierung. Ich höre noch zu.)

Entschuldigung.

Wer der vorliegenden Tagesordnung zuzustimmen wünscht, …

(Lorenz Caffier, CDU: Das ist auch falsch!)

Moment, nein, wir müssen vorher noch den anderen Punkt aufrufen – Entschuldigung –, den zweiten Punkt des Widerspruchs der Fraktion der CDU, Absetzung des Tagesordnungspunktes 3 „Zweite Lesung und Schlussabstimmung des Gesetzentwurfes der Landesregierung zum Kindertageseinrichtungs- und -pflegeförderungsgesetz“, Drucksache 4/864, sowie die hierzu vorliegende Beschlussempfehlung, Drucksache 4/1063.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das müssen wir getrennt machen!)

Herr Caffier.

Frau Präsidentin, ich mache darauf aufmerksam, dass wir zunächst beantragt haben, zu Tagesordnungspunkt 1 die sachliche Richtigkeit festzustellen. Darüber gibt es keine Abstimmung, sondern sachlich richtig wird festgestellt, ob er sachlich richtig ist oder nicht.

(Angelika Gramkow, PDS: Das hat die Präsidentin gemacht.)

Zu Tagesordnungspunkt 2 ist das allerdings eine beantragte Abstimmung über das KiföG, das ist korrekt. Aber über Tagesordnungspunkt 1 haben wir keinen Antrag auf Abstimmung, ob oder ob nicht, sondern nur, was die Sachlichkeit betrifft, und zwar Paragraph 66 Absatz 2. Bei „sachlich“ ist ganz klar geregelt, dass es in der Sache richtig sein muss, und da stellt meine Fraktion fest, dass es in der Sache nicht korrekt ist. Die Fraktion der CDU ist

nicht zuständig für den Antrag der Fraktion der PDS, was die Sache betrifft.

(Angelika Gramkow, PDS: Das wäre ja auch noch schöner. – Heiterkeit und Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der SPD, CDU und PDS – Zurufe von Dr. Ulrich Born, CDU, und Wolfgang Riemann, CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Seitens der Fraktion der CDU ist Widerspruch erhoben worden gegen die vorläufige Tagesordnung. Das heißt, es obliegt jetzt dem Plenum festzustellen, ob nach der vorläufigen Tagesordnung verfahren werden soll oder nicht unter Berücksichtigung der beiden Punkte, die von der Fraktion der CDU angesprochen wurden. Mehr oder weniger kann das Plenum zurzeit erst einmal nicht abstimmen.

(Unruhe bei Abgeordneten der CDU)

Wir stimmen also jetzt gemäß Paragraph …

Herr Caffier.

Frau Präsidentin, ich muss noch einmal bitten, den Ältestenrat einzuberufen.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Frau Präsidentin.)

Wir können nicht als Parlament abstimmen, ob es in der Sache richtig ist. „In der Sache richtig“ sind ausschließlich Entscheidungen des amtierenden Präsidenten.

(Angelika Gramkow, PDS: Das hat sie doch getan!)

Dann kann es darüber keine Abstimmung geben.

Ich habe einen zweiten Geschäftsordnungsantrag gestellt, der betrifft das KiföG. Und da muss zunächst über den Antrag in der Sache abgestimmt werden und anschließend können wir gerne über die Tagesordnung abstimmen.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU)

Frau Schulz, bitte.

Herr Caffier, Sie sind so ein alter Hase und Sie müssten es wissen. Die Präsidentin hat hier eindeutig gesagt, dass sie sachlich die Tagesordnung für richtig befunden hat. Dem haben wir nicht zu widersprechen.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Nein, nein, das geht nicht! Vielleicht kehren Sie einfach einen Ge- schäftsordnungsantrag von uns unter den Tisch!)

Bevor die Tagesordnung nicht festgestellt ist, möchte ich zur Geschäftsordnung sagen, können wir nicht über das Absetzen von Tagesordnungspunkten, das Sie beantragt haben, beraten.

(Der Abgeordnete Lorenz Caffier meldet sich zur Geschäftsordnung.)

Also steht zunächst erst einmal die sachliche Feststellung der Tagesordnung

(Eckhardt Rehberg, CDU: Nee, nichts ist!)

nach Paragraph 73 Absatz 3 auf der Tagesordnung.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Das ist ja wohl ein Unding, Frau Schulz!)

Das ist die Wahrheit.

Wir haben einen weiteren Geschäftsordnungsantrag der CDU-Fraktion.

Frau Präsidentin, ich habe hinreichend lange bei meinem Kollegen Arnold Schoenenburg gelernt, dass man die Anträge ordentlich auf die Tagesordnung setzen muss

(Heiterkeit bei Regine Lück, PDS: Das heißt, die CDU lernt von der PDS?!)

und dass für die Sachlichkeit – sachlich heißt Korrektheit – ausschließlich jetzt entschieden werden muss, ob der Titel, der heißt „EuGH-Auswirkungen“, sachlich korrekt ist. Und dann gibt es nur eine Entscheidung: Entweder er ist sachlich korrekt oder er ist sachlich nicht korrekt. Diese Entscheidung haben Sie nicht vorgetragen oder ich habe sie nicht wahrgenommen.

(Volker Schlotmann, SPD, und Gabriele Schulz, PDS: Eher Letzteres!)

Herr Caffier, meine sehr geehrten Damen und Herren, dann noch einmal zu Paragraph 66 „Aktuelle Stunde“ der Geschäftsordnung. In Absatz 3 steht: „Der Präsident setzt die Aussprache über den Gegenstand des Antrages auf die Tagesordnung der nächsten Sitzungswoche, wenn er den Antrag für zulässig hält.“ Das haben wir im Einvernehmen so in der letzten Woche bei der Beratung der Tagesordnung für diese Sitzung im Ältestenrat gemeinsam getan.

(Angelika Gramkow, PDS: Sehr richtig! – Torsten Koplin, PDS: Hört! Hört!)

Ich habe das mit Ihrem Einvernehmen auf die Tagesordnung gesetzt.