Protokoll der Sitzung vom 22.06.2005

Der Zeitrahmen zur Erfüllung des Prüfungsauftrags des § 6 wird längstens um ein Jahr verlängert.“

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Vielen Dank, Herr Schubert.

Wird das Wort zur Gegenrede gewünscht? – Herr Koplin, dann Herr Borchert.

Meine Damen und Herren!

(Zurufe aus dem Plenum: Nichts zu hören!)

Ich beiß ja schon fast rein.

(Eckhardt Rehberg, CDU: Reinbeißen hilft nicht. – Volker Schlotmann, SPD: Deswegen geht’s ja nicht. – Zuruf von der SPD: Das Mikro geht nicht!)

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf Sie darüber informieren, dass die Fraktion der PDS – und ich denke, die SPD wird es nicht anders sehen – viele Gründe sieht, Ihren Dringlichkeitsantrag abzulehnen.

(Beifall Gabriele Meˇsˇt’an, PDS)

Auf drei Gründe möchte ich mich beschränken:

Erstens. Im Finanzausschuss sind sowohl die sachlichen als auch die finanziellen, als auch die organisatorischen Voraussetzungen für eine untergesetzliche Regelung der Zahlung der Altfälle geklärt worden. An dieser Abstimmung im Finanzausschuss haben Sie teilgenommen und dafür gestimmt. Insofern ist die Dringlichkeit nicht zu erkennen.

(Gabriele Meˇsˇt’an, PDS: Sieh da, sieh da! – Volker Schlotmann, SPD: Hört, hört! – Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

Zweitens möchte ich Sie darüber informieren, dass das Thema weit über die Fragen der Altfälle hinausragt.

(Beifall Dr. Margret Seemann, SPD)

Es geht vor allen Dingen um die Grundsätze der Finanzierungsregelung in der Sozialhilfe, in der überbehördlichen Sozialhilfe. Insofern geht Ihr Antrag, der ein Stückwerk darstellt, an der Lösung der Probleme vorbei.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Drittens möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, dass es ein Fachgremium gibt, im Gesetz verankert, den Beirat des Kommunalen Sozialverbandes, der sich auch mit solchen Themen beschäftigt.

(Heiterkeit bei Harry Glawe, CDU – Zuruf von Dr. Ulrich Born, CDU)

Sie glänzen in diesem Beirat durch Abwesenheit. Insofern ist Ihr Antrag reine Effekthascherei.

(Beifall bei Abgeordneten der PDS und einzelnen Abgeordneten der SPD)

Vielen Dank, Herr Koplin.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Borchert für die Fraktion der SPD.

Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Auch aus Sicht der SPD ist eine Dringlichkeit in dem Falle überhaupt nicht gegeben. Ich möchte das im Folgenden begründen:

Erstens erwarten wir in Kürze, noch in diesem Jahr, die Fortschreibung des Sozialhilfefinanzierungsgesetzes und dieses wird selbstverständlich auch eine Regelung zu den Altfällen enthalten.

(Wolfgang Riemann, CDU: Das hätte vor sieben Monaten erfolgen müssen.)

Zweitens. Als Vorgriff auf die Gesetzesnovelle

(Zuruf von Wolfgang Riemann, CDU)

wird im Interesse der kreisfreien Städte und in den Landkreisen selbstverständlich die Zahlung der Altfälle sofort fortgesetzt. Die haushaltsrechtlichen Voraussetzungen sind gegeben.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Das sind gesetzliche Grundlagen.)

Herr Koplin hat darauf verwiesen. 3,7 Millionen Euro stehen im Titel 637.65 bereit,

(Dr. Ulrich Born, CDU: Ja, ohne gesetzliche Grundlage.)

im Haushaltstitel 637.65, im Kapitel 1005 Maßnahmegruppe 65.

(Harry Glawe, CDU: Wir haben kein Gesetz dafür, das wissen Sie ganz genau. – Wolfgang Riemann, CDU: Das kommt ohne Gesetz nicht in Frage.)

Drittens, Herr Riemann und Herr Glawe, erwarten wir,

(Wolfgang Riemann, CDU: Wir haben einen Rechtsstaat.)

dass in Kürze, sowie die Zahlungsvoraussetzungen vorliegen – und das kann schon in den nächsten Tagen passieren –,

(Wolfgang Riemann, CDU: Bananen- republik Mecklenburg-Vorpommern.)

bereits entsprechend der Zahlungsanforderungen aus den Landkreisen und kreisfreien Städten gezahlt wird.

Viertens. Es ist klar, dass diese Zahlung vorbehaltlich einer rückwirkenden gesetzlichen Regelung natürlich schon entsprechend rechtlich abgesichert ist. Und, meine sehr geehrten Damen und Herren der CDU, ich möchte deutlich sagen, der von uns so abgesprochene und angesagte Weg – er ist im Interesse der Landkreise und kreisfreien Städte – bedeutet weniger Bürokratie, weniger Regulierung

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

und die schnellstmöglichste Zahlung im Interesse der Landkreise und kreisfreien Städte.

(Unruhe bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Von daher ist Ihr Antrag völlig überflüssig.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und einzelnen Abgeordneten der PDS)

Vielen Dank, Herr Borchert.

Wer stimmt dem Antrag auf Erweiterung der Tagesordnung um diese Vorlage zu? –

(Dr. Ulrich Born, CDU: Ohne gesetzliche Grundlage.)

Wer stimmt dagegen? – Stimmenthaltungen? – Das ist nicht der Fall. Damit ist der Erweiterung der Tagesordnung um diese Vorlage nicht zugestimmt worden.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 1: Aktuelle Stunde. Die Fraktion der PDS hat gemäß unserer Geschäftsordnung eine Aktuelle Stunde zu dem Thema „173 Tage SGB II – Wirkungen in Mecklenburg-Vorpommern“ beantragt.

Aktuelle Stunde 173 Tage SGB II – Wirkungen in Mecklenburg-Vorpommern