Protokoll der Sitzung vom 06.04.2006

(Zuruf von Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

Im Grunde genommen schreiben Sie auf, dass Sie einen Bericht haben möchten.

(Egbert Liskow, CDU: Damit wir wissen, was Sie gemacht haben.)

Wir haben eine Beschlusslage zum Gesundheitsbericht, wir haben eine Beschlusslage zum Kinder- und Jugendprogramm, das kommt demnächst, und wir werden demnächst ein Landesprogramm für Suchtprävention haben. Wir haben das alles und wir müssen daraus Politik machen!

(Rainer Prachtl, CDU: Politik machen Sie ja gerade.)

Wenn Sie, wie es Herr Glawe vorgeschlagen hat, den Antrag in den Ausschuss holen, worüber wollen wir dann diskutieren? Wollen wir weiter in Verlängerung dieser Debatte darüber diskutieren: Bericht Ja oder Nein? Wir müssen das, was wir bereits auf dem Tisch haben, in reale Politik ummünzen.

(Egbert Liskow, CDU: Machen, machen, nicht reden! – Michael Ankermann, CDU: Einfach anfangen! – Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Und dabei sollten wir gemeinsam an einem Strang ziehen. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Vielen Dank, Herr Abgeordneter Koplin.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Renz von der Fraktion der CDU.

Jetzt muss ich harmonisch sein.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Na klar!)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Lächeln des Justizministers habe ich fast als Aufforderung hier verstehen müssen, wieder zurückzukommen zum ersten Tagesordnungspunkt, so, wie wir begonnen haben, harmonisch und gemeinsam. Ich möchte Ihnen sagen, nachdem Sie unseren Antrag, der ja nun augenscheinlich weitergehender ist und auch sehr fundiert niedergeschrieben wurde,

(Beifall Kerstin Fiedler-Wilhelm, CDU)

in Grund und Boden geredet haben,

(Zuruf von Ute Schildt, SPD)

wird es für mich schwierig. Das ist eine große Herausforderung,

(Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

wirklich noch harmonisch zu sein und hier Gemeinsamkeiten zu erkennen. Ich habe den Eindruck, dass mir das kaum gelingen wird.

(Dr. Margret Seemann, SPD: Versuchen Sie es doch wenigstens einmal! Versuchen Sie es!)

Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, ich werde es versuchen.

Ich habe ganz bewusst zum Schluss des letzten Tagesordnungspunktes von einer Botschaft gesprochen, und zwar eine Botschaft, die auch aus diesem Landtag heraus muss. Unsere Botschaft lautet: Jawohl, wir sind zum Wohle des Kindes für pflichtige Untersuchungen. Dass Ihr

Antrag handwerklich schlecht war, das, denke ich, habe ich ganz bewusst nur moderat versucht zu beschreiben.

(Zuruf von Minister Dr. Till Backhaus)

Von der Formulierung her war er wirklich nicht das Gelbe vom Ei. Dass Sie aber unseren Antrag jetzt nehmen, der, denke ich, qualitativ, das möchte ich ganz einfach behaupten, höherwertig ist,

(Zuruf von Torsten Koplin, Die Linkspartei.PDS)

und ihn jetzt in Grund und Boden stampfen wollen, dafür habe ich nun gar kein Verständnis.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Ich möchte Ihnen sagen, bei diesem Tagesordnungspunkt wird es auch um eine Botschaft gehen, genau wie beim letzten, um die Botschaft, die hier steht. Deswegen lese ich Ihnen auch noch einmal die Überschrift hier vor: „Aktiver Schutz unserer Kinder vor gesundheitlichen Schäden und Entwicklungsstörungen – drohende Vernachlässigung und Misshandlung frühzeitig erkennen“. Ich stelle die Frage in den Raum: Gibt es etwas Wichtigeres in unserem Land? Nein, das gibt es nicht!

(Dr. Margret Seemann, SPD: Deshalb handeln wir schon.)

Das Kindeswohl muss Vorfahrt haben. Die Botschaft mit der Ablehnung, wie Sie sie hier herüberbringen, ist genau eine andere,

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

die ich an dieser Stelle nicht benennen möchte.

(Barbara Borchardt, Die Linkspartei.PDS: Wer hier alles Vorfahrt hat, das ist interessant. Arbeit hat Vorfahrt!)

So viel zu den unterschiedlichen Herangehensweisen bei diesen beiden Anträgen, meine sehr geehrten Damen und Herren.

Meine sehr geehrten Damen und Herren der SPD, was auf Sie wahrscheinlich noch in den nächsten zwei Sitzungsfolgen zukommt, das werden nicht die Hauptattacken der Opposition, meiner CDU-Fraktion, sein, sondern die Hauptattacken sitzen von mir aus gesehen vorne links.

(Heiterkeit bei Reinhard Dankert, SPD: Deswegen heißen sie Linkspartei!)

Das Ganze hat nämlich heute mit den Redebeiträgen von meinem Kollegen Herrn Koplin begonnen, die kaum zu toppen sind,

(Barbara Borchardt, Die Linkspartei.PDS: Das stimmt. – Bodo Krumbholz, SPD: Versuche es doch mal!)

wie er hier zu Tagesordnungspunkten um Wählerstimmen kämpft und inhaltlich kaum noch redet.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU – Dr. Armin Jäger, CDU: Jaja! – Zuruf von Reinhard Dankert, SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren von der SPD, wenn Sie sich das weiterhin in diesem Hohen Hause gefallen lassen,

(Dr. Till Backhaus, SPD: Wir lassen uns gar nichts gefallen!)

wie die PDS

(Angelika Gramkow, Die Linkspartei.PDS: Linkspartei Punkt PDS!)

zu Ihren Lasten Wahlkampf macht,

(Gabriele Meˇsˇt’an, Die Linkspartei.PDS: Nun kratzen Sie mal nicht zu doll!)

da müssen Sie aus meiner Sicht aufpassen.

(Zuruf von Andreas Bluhm, Die Linkspartei.PDS)

Die Reaktionen aus dem Publikum zeigen recht deutlich, die Vertreter der PDS