Protokoll der Sitzung vom 27.06.2006

Und, Herr Glawe, das ist von gar keiner Aktualität, dass Sie meiner Fraktion Nachhilfeunterricht empfehlen.

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, Ihr gebrochenes Verhältnis zur Marktwirtschaft ist uns bekannt.)

Meine Fraktion hat die Marktwirtschaft sehr wohl verstanden.

(Heiterkeit bei Abgeordneten der CDU – Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Ja, doch, Sie haben sie nämlich nicht verstanden.

(Dr. Ulrich Born, CDU: Erfunden!)

Doch, doch. Hören Sie einfach mal zu!

Frau Gramkow ist unter anderem Ökonomin.

(Heiterkeit bei Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, Frau Gramkow hat’s erfunden, ja. – Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Vincent Kokert, CDU)

Aber auch andere hier im Saal haben den Karl Marx sehr wohl verstanden,...

(Heiterkeit bei einzelnen Abgeordneten der CDU)

Ja, ja.

... der gesagt hat, dass immer weniger Menschen in immer weniger Zeit immer mehr Produkte für die individuellen und gesellschaftlichen Bedürfnisse herstellen,

(Dr. Armin Jäger, CDU: Ja, das wussten wir auch alles.)

Gesetz der Arbeitsproduktivität.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Zuruf aus dem Plenum: Hört! Hört!)

Richtig, ja.

Und jetzt steht die Frage: Welche Antwort geben wir denen, die in der materiellen und immateriellen Produktion keinen Platz mehr haben?

(Zuruf von Harry Glawe, CDU)

Das kann nur öffentlich geförderte Beschäftigung sein, so, wie es der Ombudsrat empfiehlt.

(Beifall bei einzelnen Abgeordneten der Linkspartei.PDS – Dr. Armin Jäger, CDU: Vor Ihrer Zeit ging das ohne.)

Laden Sie Kurt Biedenkopf ein, um darüber zu diskutieren!

Zweite Aussage: Kombilohn gibt es schon lange.

(Zuruf von Dr. Armin Jäger, CDU)

Und, Herr Glawe, ich bitte Sie, bei der Wahrheit zu bleiben.

(Harry Glawe, CDU: Was? Was?)

Die Bitte des Landkreises Nordvorpommern war eine Bitte an die Bundesregierung, nicht an die Landesregierung,

(Harry Glawe, CDU: Auch an Sie.)

das Kombilohnmodell in Nordvorpommern einzuführen.

(Beifall bei Abgeordneten der Linkspartei.PDS)

Das zur Aktualität Ihrer Stunde.

(Zurufe von Harry Glawe, CDU, und Dr. Armin Jäger, CDU)

Sie haben Daten aus der Statistik hoch- und runterdekliniert,

(Harry Glawe, CDU: Sie kriegen nichts hin hier im Land.)

aber ich habe nicht einen Vorschlag gehört von Ihnen, wie mehr Arbeitsplätze in Mecklenburg-Vorpommern geschaffen werden können. – Danke schön.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD und Linkspartei.PDS)

Vielen Dank, Herr Minister.

Ich schließe die Aussprache.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 2: Zweite Lesung und Schlussabstimmung des Gesetzentwurfes der Landesregierung – Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung des Landesrechts an das Lebenspartnerschaftsgesetz, Drucksache 4/1767, hierzu Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses auf Drucksache 4/2280.

Gesetzentwurf der Landesregierung: Entwurf eines Gesetzes zur Anpassung des Landesrechts an das Lebenspartnerschaftsgesetz (Zweite Lesung und Schlussabstimmung) – Drucksache 4/1767 –

Beschlussempfehlung und Bericht des Innenausschusses – Drucksache 4/2280 –

Das Wort zur Berichterstattung hat der Vorsitzende des Innenausschusses Herr Friese.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Die Tagesordnungspunkte 2 bis 5 betreffen diesmal alle Beschlussempfehlungen des Innenausschusses. Nach zwölf Jahren Ausschussvorsitz bin ich also jetzt gleich bei vier Tagesordnungspunkten hintereinander der erste Redner. Schenken Sie mir Ihr geneigtes Ohr!

(Heinz Müller, SPD, und Dr. Armin Jäger, CDU: Beide!)

Zum Tagesordnungspunkt „Anpassung des Landesrechts an das Lebenspartnerschaftsgesetz“: Das Gesetz hatte eine besondere Eigenschaft, es wuchs im parlamentarischen Verfahren, und zwar ganz außerordentlich. In der Ersten Lesung hatte es noch 16 Artikel, jetzt sind es

schon 30. Und der Ausschuss war sich sicher, damit ist noch lange nicht jeder Anpassungsbedarf gedeckt.

In den Beratungen des Innenausschusses gab es Bedenken, ob diese Erweiterung zulässig sei. Wir alle kennen das Thema „Gebot der Zweiten Lesung, Verbot der Bepackung“. Aber die Ausschussmehrheit ist zu der Auffassung gekommen, dass die vorgesehenen Änderungen durchaus in einem unmittelbaren Sachzusammenhang mit der Ursprungsvorlage stehen, und in diesem Rahmen darf der Ausschuss Veränderungen am Gesetzentwurf vornehmen, was er auch getan hat. Eine Überweisung an den Ausschuss soll die Beratung und Verbesserung einer Vorlage zum Gegenstand haben. Die Fraktion der CDU hat sich allerdings wegen grundsätzlicher Bedenken gegen das Verfahren im Ausschuss der Stimme enthalten.

Meine Damen und Herren, ich bitte Sie im Namen des Innenausschusses, stimmen Sie der Beschlussempfehlung und damit einem weiteren Schritt bei der Gleichstellung von Lebenspartnerschaften mit Ehen zu. Aber es werden noch einige weitere Schritte folgen müssen. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall bei Abgeordneten der SPD, Gabriele Meˇsˇt’an, Die Linkspartei.PDS, und Gerd Walther, Die Linkspartei.PDS)

Vielen Dank, Herr Abgeordneter Friese.

Ich eröffne die Aussprache.