Protokoll der Sitzung vom 31.01.2008

Herr Abgeordneter Pastörs, ich muss Sie doch noch einmal unterbrechen und erteile Ihnen einen Ordnungsruf

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Volker Schlotmann, SPD)

für sehr viele unparlamentarische Worte wie zum Beispiel „Kontingentjuden“, „Unterschichten“, „Sippschaften“.

Das entspricht nicht der Würde dieses Hauses.

(Raimund Borrmann, NPD: Ihr kennt keinen Unterschied, weil ihr die Oberschicht seid.)

Sie bekommen auch gleich einen Ordnungsruf, Herr Borrmann. Das kann nicht wahr sein,

(Raimund Borrmann, NPD: Das ist so.)

wenn ich als Präsidentin hier die Ordnungswidrigkeit rüge, dass Sie dazwischenreden.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Meine Damen und Herren, Herr Pastörs erhält einen Ordnungsruf und Herr Borrmann erhält einen Ordnungsruf.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Pastörs. Bitte.

Wir wollen, meine Herrschaften, und wir brauchen keinen Import von ausländischen Unterschichten,

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP)

die unsere Sozialkassen plündern und unsere Kinder in den Schulen drangsalieren sowie ganze Stadtviertel zu No-go-Areas für Deutsche werden lassen wie in BerlinNeukölln zum Beispiel, um nur ein Beispiel zu nennen.

(Rudolf Borchert, SPD: Abschalten!)

Was wir allerdings wollen und brauchen,

(Zuruf von Volker Schlotmann, SPD)

ist eine familienpolitische, demografi sche Neubelebung zugunsten des deutschen Volkes, meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und FDP – Beifall bei Abgeordneten der Fraktion der NPD – Volker Schlotmann, SPD: Sie reden fürs deutsche Volk? – Gino Leonhard, FDP: Ausmachen! – Zurufe aus dem Plenum: Aufhören! Aufhören!)

Wir fordern in unserem Antrag gemäß vernünftiger Haushaltsführung Wahrheit …

(Raimund Borrmann, NPD: Ordnungsruf! Ordnungsruf! Ordnungsruf! – Michael Andrejewski, NPD: 65 Ordnungsrufe! – Gabriele Měšťan, DIE LINKE: Das haben Sie überhaupt nicht zu bestimmen!)

Meine Damen und Herren! Meine Damen und Herren, ich bitte jetzt um Ruhe.

Ich unterbreche jetzt die Sitzung und wir berufen den Ältestenrat ein. Es gab neben diesen Ordnungsrufen auch noch einen Hinweis von dem Abgeordneten Herrn Köster. Ich lasse mir nicht unterstellen, dass ich hier willkürlich gehandelt habe. Deswegen berufe ich jetzt den Ältestenrat ein.

(Unruhe bei Abgeordneten der Fraktionen der SPD und DIE LINKE – Volker Schlotmann, SPD: Genau.)

Ich möchte Ihnen mitteilen, dass Ihre Einbringungszeit hiermit beendet ist.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Ihre Zeit ist abgelaufen, Herr Pastörs!)

Ich unterbreche jetzt die Sitzung und bitte den Ältestenrat zusammenzukommen.

Unterbrechung: 13.58 Uhr

Wiederbeginn: 14.17 Uhr

Meine Damen und Herren Abgeordnete, ich eröffne die unterbrochene Sitzung.

Meine Damen und Herren, der Abgeordnete Herr Köster hat mich persönlich in meiner Amtsausführung behindert und wird wegen gröblicher Verletzung entsprechend Paragraf 99 der Geschäftsordnung des Landtages von dieser Sitzung ausgeschlossen.

Aus dieser Situation ergibt sich ein Beratungsbedarf der Fraktion der NPD. Ich unterbreche die Sitzung noch einmal für 15 Minuten.

Unterbrechung: 14.18 Uhr

Wiederbeginn: 14.33 Uhr

Meine sehr verehrten Damen und Herren, die unterbrochene Sitzung ist wieder eröffnet.

Im Ältestenrat wurde eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 30 Minuten vereinbart. Ich sehe und höre keinen Widerspruch, dann ist das so beschlossen. Ich eröffne die Aussprache.

Als Erster hat das Wort für die Fraktion DIE LINKE der Abgeordnete Herr Ritter. Bitte, Herr Abgeordneter.

Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Gestatten Sie mir zwei Vorbemerkungen:

Erstens. Herr Pastörs, ich muss Sie leider enttäuschen, denn die Ausländerpolitik in der DDR war nicht so vorbildlich, wie Sie meinen.

(Michael Andrejewski, NPD: Haben Sie damals protestiert?)

Diese Ausländerpolitik war nicht auf Gleichberechtigung und Integration ausgerichtet.

(Michael Andrejewski, NPD: Haben Sie eine Demo gemacht damals, Herr Ritter?)

Insofern sind Ihre Vergleiche hier völlig fehl am Platz.

(Michael Andrejewski, NPD: Haben Sie das Honecker geschrieben?)

Zweitens. Der eine von Ihnen geschilderte Fall, wo für einen Migranten viel Geld ausgegeben werden musste für die gesundheitliche Betreuung,

(Udo Pastörs, NPD: Hunderttausende.)

dieser Fall war zum Beispiel keine Eigenmächtigkeit dieses Migranten oder kein Erschleichen von Sozialmaßnahmen. Diese Problematik war eine von einem Amtsarzt bestätigte

(Udo Pastörs, NPD: Ich kenne die Problematik.)

und angeordnete Maßnahme

(Udo Pastörs, NPD: Davon gibt’s Millionen in der Welt.)