Protokoll der Sitzung vom 10.03.2016

ich beziehe mich auf die Fortschrittsberichte, die das Land jeweils abgibt, 2014 hatten wir 1 Milliarde 82 Millionen.

(Udo Pastörs, NPD: Dann hau die 3 Millionen jetzt raus!)

Das macht einen Rückgang von 22 Prozent in der Investition. Diese 3 Millionen, wie gesagt, sind in der Tat ein Tropfen auf den heißen Stein,

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD: So ist es.)

aber es ist ein Punkt, der wichtig ist.

(Egbert Liskow, CDU: Ein wichtiger Tropfen.)

Im Übrigen bin ich dann schon, Herr Liskow, sehr erstaunt, wie sehr Sie den von Ihnen vorgeschlagenen und gestellten Bürgerbeauftragten des Landes, den von uns allen geschätzten Herrn Crone, hier im Stich lassen.

(Gelächter bei Udo Pastörs, NPD – Harry Glawe, CDU: Was?! Was?!)

Ja, ganz klar, Sie lassen Herrn Crone im Stich.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nicht zum ersten Mal.)

Er hat vor wenigen Wochen die Jahresbilanz 2015 vorgestellt

(Harry Glawe, CDU: Ja.)

und dargelegt, wie viele Eingaben es gab. Im sozialen Bereich gab es wieder ganz besonders viele. 144 Petitionen im vergangenen Jahr haben die Barrierefreiheit angesprochen. Mal sehen, ob ich das so schnell finde, was Herr Crone sagt. Das Jahr 2016 muss der Barrierefreiheit gelten. Zitat: „Am Bau muss Barrierefreiheit wichtiger werden. Das fängt schon bei der Planung an. Wer gut plant, kann mit wenig Aufwand nachhaltige Lösungen schaffen.“

(Harry Glawe, CDU: Das machen wir doch.)

„Davon profitieren später viele.“

(Rainer Albrecht, SPD: Da hat er auch recht.)

Da hat er recht.

Und weiter: Sorgen mache dem Bürgerbeauftragten,

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Sorgen mache ihm „der Zugang für Menschen mit Behinderungen zum Öffentlichen Personennahverkehr“.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Da hat er recht.)

Da hat er auch recht. So, und wenn er recht hat und wir hier einen Bedarf konstatieren, ist es doch die logische Konsequenz, dass man handelt und nicht auf die nächste Legislaturperiode wartet

(Harry Glawe, CDU: Aber der Antrag, den Sie gestellt haben, hat nichts damit zu tun.)

und nicht, Herr Glawe, darauf wartet, dass man mit den LINKEN zusammengeht, sondern dass man jetzt anfängt. – Herzlichen Dank für die Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 6/5203. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Zugestimmt haben die Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, dagegen stimmten die Fraktion der SPD, der CDU und der NPD. Es enthielt sich niemand. Damit ist der Antrag der Fraktion DIE LINKE auf Drucksache 6/5203 abgelehnt.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 26: Beratung des Antrages der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Quecksilber-Grenzwerte für Kohlekraftwerke verschärfen – Landesregierung muss aktiv werden, Drucksache 6/5213.

Antrag der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Quecksilber-Grenzwerte für Kohlekraftwerke verschärfen – Landesregierung muss aktiv werden – Drucksache 6/5213 –

Das Wort zur Begründung hat der Abgeordnete Herr Jaeger von der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Mit unserem Antrag greifen wir einen Antrag der Bündnisgrünen in der Bürgerschaft in Rostock auf, die diesen Antrag mit großer Unterstützung auch aller anderen Fraktionen in der Rostocker Bürgerschaft beschlossen hat.

(Zuruf aus dem Plenum)

Das weiß ich nicht.

(Jochen Schulte, SPD: Doch, weil da sind sie nicht für zuständig.)

Na ja, dieser Antrag richtet sich an die Landesregierung. Auch wir könnten uns darauf berufen, nicht zuständig zu sein,

(Jochen Schulte, SPD: Dazu sage ich auch gar nichts.)

weil die Bundesregierung zuständig ist. Aber genau das ist die Idee unseres föderalen Systems, nämlich über die Bundesländer und über den Bundesrat genau solche Initiativen anzustoßen. Man muss sie überhaupt für sinnvoll halten. Darüber können wir uns dann gerne streiten,

(Jochen Schulte, SPD: Machen wir auch gleich.)

aber dass wir das hier diskutieren, ist aus meiner Sicht in jedem Fall richtig.

Quecksilber ist gerade in verschiedenen Quecksilberverbindungen ein schwerwiegendes Gift. Die EU bemüht sich darum, den Quecksilberausstoß weltweit, beziehungsweise vor allen Dingen in der EU natürlich, aber mit einer gewissen Vorbildwirkung, nach unten zu bekommen. Der höchste Quecksilberausstoß, und das fand ich ganz interessant, war so um das Jahr 1890, vor allen Dingen verursacht durch die Goldproduktion in Nordame

rika. Dort sind gigantische Mengen von Quecksilber freigesetzt worden. Auch heute noch ist das Thema Goldproduktion ein ganz entscheidender Punkt für Quecksilberemissionen. Das Thema ist in Deutschland und auch innerhalb der EU eher unwichtig, was den Quecksilberausstoß durch Goldproduktion angeht. Unser großes Thema, und das ist der Wachstumsmarkt für die Quecksilberemissionen der letzten Jahre, ist das Thema Kohlekraftwerke. Und – das ist die Entwicklung – wir erreichen momentan einen Anstieg, der in wenigen Jahren wieder beim Ausgangsniveau des absolut höchsten Quecksilberausstoßes weltweit, nämlich im Jahr 1890, angekommen ist. Verantwortlich sind vor allen Dingen die Kohlekraftwerke.

Die USA beziehungsweise dort konkret Barack Obama haben auf dieses Thema vorsorgend reagiert und deutlich schärfere Grenzwerte erlassen. Das will ich bloß mal so nebenbei sagen, wenn wir bei TTIP immer diskutieren, die USA haben ganz schlechte Grenzwerte und die werden uns die alle rüberziehen.

(Jochen Schulte, SPD: Das waren die GRÜNEN, die das immer behauptet haben.)

Es gibt tatsächlich auch einzelne Beispiele …

Wie bitte?

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Das waren immer die GRÜNEN, die so was gesagt haben.)

Ja, ich habe das hier einfach mal so in den Raum gesagt.

(Torsten Renz, CDU: Ich denke, das ist geheim?!)

Es gibt durchaus Grenzwerte in den USA, von denen wir deutlich profitieren könnten,

(Udo Pastörs, NPD: Wer bezweifelt das denn?)

und der Quecksilbergrenzwert ist definitiv ein solcher. Er ist definitiv …