Protokoll der Sitzung vom 06.12.2012

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Wir haben eben gehört, warum der Antrag sinnlos ist, abgelehnt werden muss und fruchtlos sein wird. Ich möchte allerdings für die Unwissenden noch kurz erläutern, warum LINKE und GRÜNE gerade vier Mitglieder des Landtags entsenden möchten, und warum nicht drei oder fünf.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das brauchen Sie nicht zu erläutern, das ist jedem klar. Das ist doch jedem klar. – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Das, was im Landtag als ausgewogenes Verhältnis bezeichnet wird,

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Die Rede können Sie sich sparen.)

ist nichts weiter als die Sicherung eines eigenen Sitzes.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Derartige Sitze werden nämlich nach dem Stimmenverhältnis verteilt, das heißt, bei vier Sitzen sind das einer für die SPD, einer für die CDU und jeweils einer für die Antragsteller.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Wie helle! Wie helle! – Peter Ritter, DIE LINKE: Ach echt? Ja? – Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Ein fünfter Sitz ist im Antrag nicht vorgesehen, denn dieser müsste dann an die NPD gehen.

Das, was die Damen und Herren Oberdemokraten an Lippenbekenntnissen vor sich hertragen, von wegen Teilhabe, Bürgerwille, Einmischung, Meinungsvielfalt und so weiter, ist nichts wert. Das ist alles nichts wert, wenn es um die nationale Opposition geht, wenn es um den Willen von Deutschen geht, die auch weiter Deutsche sein wollen.

(allgemeine Unruhe – Zurufe aus dem Plenum: Oooh Mann! – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Vielen Dank.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Das Wort hat jetzt noch einmal für die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN der Abgeordnete Herr Jaeger.

Ja, sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

Herr Petereit, ich kann Ihnen das noch mal ausdrücklich bestätigen: Ja, wir möchten die NPD dort nicht dabei- haben.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sehr richtig.)

Und ich will Ihnen auch weiter sagen, wenn Sie,

(Zuruf von David Petereit, NPD)

wenn Sie sich einfach mal durchlesen, was die NPD zum Thema Energie zu bieten hat:

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Nichts.)

nichts – das ist das Problem.

(Heiterkeit und Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Peter Ritter, DIE LINKE: Heiße Luft!)

Sie sind gegen Windkraft, Sie sind gegen Windkraft, Sie sind gegen Fotovoltaik, Sie sind gegen Kohle, Sie hängen Plakate auf gegen Kernenergie, Sie sind praktisch gegen jede Form der Energieerzeugung.

(allgemeine Heiterkeit und Unruhe – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie haben Lagerfeuer. – Zuruf von Stefanie Drese, SPD)

Sorry, das geht überhaupt nicht bei Energie. Und deswegen wollen wir Sie nicht nur nicht drin haben, weil Sie keine Demokraten sind und weil Sie Rassisten sind, wir wollen Sie vor allem nicht drin haben, weil Sie überhaupt keine Ahnung von diesem Thema haben. Das ist der zentrale Grund.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Aber zurück zum Thema.

(Stefan Köster, NPD: Was für ein Dösbaddel!)

Zurück zum Thema.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Frau Präsidentin, das ist eine Beleidigung, „Dösbaddel“.)

Die Energiewende, Herr Seidel, ist ein politisches Projekt und das heißt, wenn die politischen Entscheidungsträger sich in dieser Frage nicht einig sind, dann scheitert dieses Projekt, und zwar garantiert. Und im Bereich der Fotovoltaik, da haben Sie ein halbes Jahr Vorplanungszeit

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

oder im Bereich der Windkraft onshore haben Sie vielleicht vier Jahre Vorplanungszeit. Aber wenn Sie an die Offshoreindustrie denken, dann brauchen die zehn, fünfzehn Jahre und müssen sicher sein, dass auch nach einer Wahl das Projekt hält. Und das ist der entscheidende Grund, warum es aus Sicht der Industrie von großer Bedeutung ist, dass möglichst alle demokratischen Beteiligten mitmachen, sich verantwortlich fühlen, weil klar ist, nach einer Wahl darf nicht alles wieder umgestellt werden.

(Stefan Köster, NPD: Sie sind doch ein Postenjäger, im wahrsten Sinne des Wortes.)

Und darin sehe ich tatsächlich einen echten Vorteil, wenn die CDU sich aktiv beteiligen würde, weil, Herr Liskow,

ich sehe Sie immer, sobald ich hier von „Kohle“, „fossil“ oder „Atomkraft/Kernfusion“ rede,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Da kriegt er glänzende Augen. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

da kriegen Sie feuchte Augen,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Er strahlt. – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der SPD – Peter Ritter, DIE LINKE: Er strahlt, er strahlt!)

und wenn ich von „regenerativ“ erzähle, dann sagen Sie: „So ein Mumpitz. Hören Sie auf damit, Herr Jaeger!“ Deswegen wäre es wichtig, dass die CDU sich endlich mal bekennt, was sie eigentlich will.

(Zuruf von Egbert Liskow, CDU)

Das hätten wir mit dem Antrag einfach mal erreicht. – Ich danke Ihnen.

(Beifall vonseiten der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Weitere Wortmeldungen, weitere...

(allgemeine Unruhe)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, jetzt habe ich hier das Mikro.

Weitere Wortmeldungen liegen mir nicht vor, es sei denn, es möchte sich jetzt noch jemand melden. Dann schließe ich die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE auf Drucksache 6/1275. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Stimmenthaltungen? –

(Stefan Köster, NPD: Kein Posten für Herrn Jaeger.)

Damit ist der Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE auf Drucksache 6/1275 mit den Stimmen der Fraktionen der SPD, CDU und NPD, bei Zustimmung der Fraktionen DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abgelehnt.