Protokoll der Sitzung vom 30.01.2013

oder von der SPD hören,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Haben Sie Ihre Millionen eigentlich schon zurückgezahlt an den Bundestag?)

nämlich Wachstumsphilosophie, und nicht mehr diskutiert, wie die Gründerväter der GRÜNEN zum Beispiel über Al- ternativmodelle im Finanzwesen, Stichwort „Silvio Gesell“,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ach!)

um nur eine Diskussionsgrundlage zu nennen, die die GRÜNEN damals wochen- und monatelang rauf und runter mit Blume im Haar diskutiert haben.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Mein Gott!)

Es gibt selbstverständlich

(Dr. Margret Seemann, SPD: Lieber Blumen im Haar als mit Springerstiefeln rumrennen.)

eine nationalistische Position zum gesamten Problem des Bankenwesens. Herr Dr. Backhaus, wenn Sie sagen, der Wettbewerb, na ja, wir haben ja den öffentlichrechtlichen oder zum Teil öffentlich-rechtlichen Status der Sparkassen, dann muss ich Ihnen sagen, die EU, und das wissen Sie ganz genau, arbeitet seit Jahren daran, dieses Bankenmodell, diese Säule zu Fall zu bringen. Und so, wie es ausschaut, wird das auch – vielleicht über die EU-Wettbewerbsrichtlinien – kippen werden. Die Alternative ist, die Menschen vor Wucher und Aussaugen durch Finanzinstitute, durch die Finanzindustrie zu schützen, indem man nämlich wieder hergeht, die Banken zu verstaatlichen, Nationalbanken einzuführen,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Aufhören!)

die die Wirtschaft mit Kapital versorgen, dass die Wirtschaft produzieren kann und endlich aufhört,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Die Redezeit ist rum.)

Geld als Handelsware

(Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Die rote Lampe leuchtet.)

rund um den Globus zirkulieren zu lassen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Genau.)

Vielen Dank.

(Zuruf von Dr. Margret Seemann, SPD)

Das glaube ich, dass Sie das gerne hätten, dass ich aufhöre.

(Heinz Müller, SPD: Sie haben es erkannt, ja.)

Ich tue es,

(Dr. Margret Seemann, SPD: Sie haben es richtig erfasst. Hinsetzen, Herr Pastörs!)

weil leider meine Redezeit zu Ende ist.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Herr Pastörs, Ihre Redezeit ist beendet. Ich weise die persönlichen Bemerkungen gegenüber Herrn Saalfeld zurück.

Jetzt bitte ich, dass die Abgeordnete Frau Rösler das Wort ergreift.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren!

Frau Feike, den Vorwurf des Populismus finde ich schon lustig.

(Marc Reinhardt, CDU: Siehste! – Zuruf von Johannes Saalfeld, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Ich denke, mein Kollege Herr Saalfeld hat das sehr gut erläutert,

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

welche neuen Chancen wir jetzt auch im Bundesrat haben, und die sollten auch genutzt werden.

(Udo Pastörs, NPD: Die Banken werden Sie auslachen.)

Da wird sich zeigen, wie die SPD sich verhält.

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

Und, Frau Feike, in Brandenburg beispielsweise hat Ihre Fraktion gemeinsam mit der Fraktion der LINKEN einen Landtagsantrag initiiert und beschlossen und die Landesregierung dort aufgefordert zu handeln. Das ist sehr vernünftig.

(Udo Pastörs, NPD: Und, was hat sie gemacht?)

Richtig, Herr Eifler, auch die sogenannte Mittelschicht in unserer Gesellschaft ist immer öfter auf den Dispo angewiesen. Häufig geraten Menschen unverschuldet, etwa durch lange Krankheit oder durch persönliche Schicksalsschläge in eine finanzielle Notlage. Und da geht es noch nicht immer um eine Überschuldung, Herr Minister Backhaus.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Kleine Handwerkerfirmen, Freiberufler, Kleinstunternehmer, jeder kleine Abrissunternehmer zum Beispiel kommt schnell mal in eine kurzzeitige Kreditklemme, wenn Auftraggeber erst mit großen Zeitverzögerungen oder gar nicht zahlen.

(Egbert Liskow, CDU: Das sind doch Kontokorrentkredite. Ihr müsst doch mal wenigstens die Grundlagen beherrschen.)

Ich weiß, dass es da um Kontokorrentkredite geht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: He! – Zuruf von Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE)

Leider kommt dies immer noch viel zu oft vor. Und nun soll der kleine Handwerksmeister oder Unternehmer mit 12 bis 14 Prozent belastet werden, obwohl er selbst immer ganz pünktlich seine Rechnungen bezahlt.

Meine Damen und Herren von der CDU, Ihre Logik von der Rolle des Staates und des Wettbewerbs ist schon eine sehr merkwürdige. Und das, was Sie hier vorgebracht haben, ist bezeichnend und zum Teil gar zynisch.

Schauen wir auf die Finanzkrise! Sie erinnern sich sicherlich, die Banken durften keinesfalls pleitegehen, obwohl sie viele Milliarden Euro oder auch Dollar mal so eben verbrannt hatten – aus Gier.

(Udo Pastörs, NPD: Hunderte!)

Das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler war für die Rettung der angeschlagenen Banken gut genug.

(Michael Andrejewski, NPD: Das wird nachgedruckt, kein Problem.)

Wenn aber Bürgerinnen und Bürger unverschuldet kurzfristig in finanzielle Not geraten,

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)