und kommen dann in Klasse 5 als zehnjähriges Kind. Sie haben dort neu Biologie, Geschichte, Fremdsprache fünf Stunden, AWT. Dann haben die schon 30 Stunden.
Ja, es tut mir leid, dass es jetzt fachlich ist, aber diese fachliche Auseinandersetzung muss in diesem Moment auch mal sein.
(allgemeine Unruhe – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Aber es wäre trotzdem schön, wenn Sie jetzt zum Schluss kommen würden. – Peter Ritter, DIE LINKE: Da ist nichts Neues dabei.)
Liebe Kolleginnen und Kollegen, ich möchte Sie ganz herzlich bitten, dass hier wieder Ruhe einkehrt und wir der Debatte folgen können.
und wenn Sie die dann aufteilen – und zurzeit haben wir also 30 Stunden, zum Beispiel in Klasse 5, wo wir diese zehnjährigen Kinder haben, die mehrere neue Fächer haben –, diese 30 Stunden, auch die können Sie mal dividieren durch die Zahl 5, durch die 5-Tage-Woche, dann haben diese zehnjährigen Kinder 6 Stunden pro Tag.
Und jetzt stellt sich für mich die Frage: Ist es dann besser, Kinder in dem Alter mit 2, 3 Stunden mehr zu belasten und dafür in Klasse 11 die 36 Stunden meinetwegen auf 34 oder 32 zu reduzieren? Ist das wirklich besser?
Und ich sage Ihnen aus meiner Sicht: Nein. Ich habe das vorhin schon beim Antrag der GRÜNEN mal versucht darzustellen, weil wir nämlich genau in Klasse 11 keine Spaßveranstaltung mehr haben, weil es dort um Leistung geht,
Deswegen können Sie nicht einfach mal einzelne Zahnrädchen da bewegen. Und wenn Sie sich das inhaltlich noch weiter anschauen, dann müssen Sie auch akzeptieren: Wir können nicht unendlich vorziehen und den geistigen Stoff – Geschichte Klasse 7, 8, 9 – einfach mal nach 5 und 6 verschieben,
sondern Sie brauchen auch die Motivation, das geistige Know-how des Kindes, wenn Sie das da unterrichten wollen.
Dann müssen Sie auch berücksichtigen, wenn Sie sich die Stundentafeln anschauen, dass Sie einen Eingriff vornehmen in die Regionale Schule, weil die zum Beispiel in bestimmten Bereichen drei Stunden weniger haben. Das müssen Sie im Zusammenhang sehen.
Ich will Ihnen sagen, wie meine Lösung aussieht. Klas- se 5 und Klasse 6 – das jetzt zum Mitschreiben – müssen wir wieder an das Gymnasium bringen,
dann können wir nämlich in diesem Bereich über Stundenverschiebung und Inhalte ganz anderes diskutieren, weil wir nämlich Folgendes haben: Wenn Sie Klasse 5 vollpfropfen wollen, wo zukünftige Regionalschüler und zukünftige Gymnasiasten zusammensitzen im Alter von zehn Jahren, dann überfordern sie die. Das ist inhaltlich, pädagogisch und fachlich falsch. Und wenn Sie Gymnasiallehrer sprechen, die sagen Ihnen, wenn Sie dann alles noch in Klasse 7 reinschieben wollen, wo wir den Übergang haben zum Gymnasium, wo die Zwölf- und Dreizehnjährigen sich gewöhnen müssen an das Niveau zum Abitur hin,
Insofern will ich Ihnen sagen, das, was Sie 2005/2006 dort gemacht haben im Bereich des Bildungsministeriums, mit Ihrer Unterstützung, war unter den Rahmenbedingungen Orientierungsstufe und neues Abitur, so, wie Sie es definiert haben, ziemlich optimal gemacht. Deswegen ist da auch keine Kurskorrektur bei diesen großen Punkten notwendig. Insofern lehnen wir Ihren Antrag aus fachlicher Sicht ab. – Ich danke schön.
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren Landtagsabgeordnete! Wir haben in dieser Sitzung heute zwei Anträge zur gymnasialen Oberstufe in unserem Bundesland von sehr unterschiedlicher Qualität. Ich werde mich nachher auf den Antrag der GRÜNEN konzentrieren, möchte aber sagen, weil Frau Dr. Seemann zum Antrag der LINKEN gesprochen hat, es war abschließend, Herr Renz, ja die Betrachtung, auch in Absprache mit der Landesregierung, dass der Antrag überwiesen werden soll.
Wie gesagt, ich will jetzt ganz konkret zum Antrag der GRÜNEN sprechen, möchte aber auch sagen – den Minister vielleicht ergänzen – zu einem Punkt der Harmonisierung, der noch gar nicht angesprochen wurde: Wir brauchen einen einheitlichen Prüfungstermin.
Bei uns beginnt das Schuljahr Anfang August, in Bayern beginnt es Mitte September. Wenn jetzt wirklich einheitli
che Prüfungen sind, wie soll das denn ablaufen? Sollen die Bayern weniger Unterricht haben oder sollen wir mehr Unterricht haben? Also das wird eine spannende Frage allein anhand dieses einheitlichen Prüfungstermins.
Im Antrag der Bündnisgrünen wird jetzt gefordert, ab dem Schuljahr 2014/2015 eine dreijährige Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe an einer Gesamtschule beziehungsweise an einem Gymnasium zu ermöglichen. Unter II. Punkt 1 b) wird von den Bündnisgrünen die parallele Erprobung einer zwei- beziehungsweise dreijährigen Qualifikationsphase verlangt. Insgesamt können oder sollen bis zu sechs Schulen daran teilnehmen.
Richtig ist, und das haben wir heute schon aus den verschiedensten Vorträgen gehört, dass wir uns aus den unterschiedlichsten Gründen mit der Schulstruktur in Mecklenburg-Vorpommern befassen müssen. Dass aber gerade die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mit einem Schnellschuss, und das muss ich wirklich so betonen, einen Schulversuch ohne vorhergehende Verständigung und Beratung im Bildungsausschuss verlangt, obwohl sie sonst immer die größtmögliche Transparenz fordert, ist schon sehr erstaunlich.
Wo sind denn die Voten der Eltern-, Lehrer- und Schülervertretungen sowie die Meinungen der Wirtschaft und der Verbände? Sie haben gesagt, wir haben mit ein paar Leuten gesprochen. Ich habe auch mit vielen Leuten gesprochen, ebenso wie Herr Renz und wie Frau Oldenburg. Nicht nur für mich stellt sich die Frage: Was soll dieser Schulversuch bringen? Wer schon mal in der Schule gearbeitet hat, und nicht nur diese, wissen, dass es natürlich Schülerinnen und Schüler gibt, die langsamer lernen und mehr Zeit benötigen, und welche, denen es leichter fällt und die schneller zum Lernerfolg kommen. Wenn man zwei Wege an einem Gymnasium anbieten will,
benötigt man eine entsprechende Schülerzahl. Diese wird aber nur in den größeren Städten erreicht. Was soll aber in den vielen kleineren Oberstufen im ländlichen Raum passieren? Soll dort von vornherein der lange dreijährige Weg angeboten werden? Wollen wir wirklich die Unterschiede zwischen den ländlichen Räumen und den größeren Zentren zementieren? Ist das die Bildungs- politik der Bündnisgrünen in Mecklenburg-Vorpommern? Ich muss die Frage stellen: Ist Ihr Vorschlag wirklich durchdacht oder nur abgeschrieben?
Mir kommt es eigentlich so vor, dass er eher nicht durchdacht ist und damit auch eher abgeschrieben ist. Ein Schulwechsel innerhalb unseres Bundeslandes scheint unter diesen Voraussetzungen fast unmöglich zu werden und das kann ja wirklich nicht gewollt sein.
In Ihrem Antrag fordern Sie für einige Fächer einen zwei- oder dreijährigen Bildungsgang. Haben Sie schon mal durchgerechnet, wie viele Kombinationsmöglichkeiten es dann geben wird? Diese Projektschulen benötigen dann wesentlich mehr Personal. Bei der Übertragung auf ganz Mecklenburg-Vorpommern kommen erhebliche Mehrkosten auf das Land zu.