Protokoll der Sitzung vom 04.09.2013

(Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

und es dann stattdessen mit brachialer Gewalt versucht.

(Zurufe von Dr. Norbert Nieszery, SPD, und Egbert Liskow, CDU)

Herr Brodkorb ist mit seiner Reform der Theater- und Orchesterlandschaft gescheitert.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Nein.)

Nun lässt er sich die Verantwortung für die Mittel überschreiben, ohne dass auch nur ein Einziger hier im Raum wüsste, was er eigentlich damit vorhat.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Mit Ausnahme natürlich von Ihnen, Herr Saalfeld.)

Nein, ich weiß es auch nicht

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Sie wissen es auch nicht?! Das gibts doch gar nicht!)

und das macht mir Sorge, dass wir ihm alle Mittel überschreiben und niemand weiß,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist denn was an Ihnen vorbeigegangen? Nö!)

was er eigentlich damit vorhat und was nicht.

(Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Zurufe von Vincent Kokert, CDU, und Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Einen Moment, Herr Saalfeld! Einen Moment, Herr Saalfeld!

Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich weise noch mal darauf hin, es kann eine emotionale Debatte sein, aber der Redner muss dabei trotzdem zu verstehen sein.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Na, der hat uns ja alle für blöd erklärt. – Zurufe von Heinz Müller, SPD, und Dr. Norbert Nieszery, SPD)

Meine sehr geehrten Damen und Herren, die Schublade mit der Frage, wie man die Attraktivität des Lehrerberufes steigern könne, hat er auch aufgerissen.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Die Antworten seiner eigenen Expertenkommission gefielen ihm aber nicht. Zack wurde die Schublade mit der Verbeamtung einiger Weniger wieder geschlossen – Gesamtkonzept fehlt, Begleiterscheinungen wie Unzufriedenheit im Lehrkörper werden zunächst ignoriert.

(Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Ich fahre fort: Da haben wir zum Beispiel auch noch einen Landwirtschaftsminister, der die Ausschüsse und damit den gesamten Landtag jahrelang bezüglich Redefin an der Nase herumführt. Ich hatte bereits dazu Ausführungen gemacht.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das war doch das mit Cinderella. Oder was war das? – Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Da haben wir einen Verkehrsminister, der zum Flughafen in Rostock-Laage nach dem ersten vernichtenden Gutachten zur Wirtschaftlichkeit des Flughafens gleich ein zweites in Auftrag gibt, ob und wie das Land auf diesen toten Gaul noch aufsteigen kann.

(Udo Pastörs, NPD: Tja! – Zuruf von Manfred Dachner, SPD)

Ich habe das Gefühl, dass hier das Hinauszögern von Entscheidungen durch teure Gutachten erkauft wird.

(Regine Lück, DIE LINKE: Da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein.)

Wir brauchen zum Flughafen noch dringend in diesem Jahr eine Entscheidung und nicht erst 2016, meine Damen und Herren.

(Vincent Kokert, CDU: Na Sie wollen ihn doch schließen.)

Da haben wir unter anderem auch eine Justizministerin, die eine Irrfahrt in der Gerichtsstrukturreform hinlegt. Meine Damen und Herren, stecken Sie doch einfach die 1,6 Millionen Euro Betriebsmittelzuschuss für das Cinderella-Landgestüt in Redefin in die Gerichte! Stecken Sie das Geld in Richter statt in Pferde!

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU)

Sie hätten mit einem Schlag die Gerichtsstruktur zukunftsfähig gemacht und ihre Glaubwürdigkeit gerettet.

(Beifall vonseiten der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Zuruf von Dr. Norbert Nieszery, SPD)

So aber bleibt der Eindruck zurück, dass der Landesregierung die backhaussche Junghengstaufzucht,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Das ist grüne Politik?)

die in Kennerkreisen auch als „Ministerlotterie“ bezeichnet wird,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ich glaubs einfach nicht! Das ist grüne Politik?! Oh, oh!)

wichtiger ist als die bürgernahe Rechtsprechung im Land.

(Zuruf von Wolf-Dieter Ringguth, CDU)

Und wir haben da einen Innenminister, der eine ganz ruhige Kugel bei der Frage der Finanzierung der Kommunen schiebt.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Den Reformprozess und die vorgeschaltete Begutachtung des FAG

(Vincent Kokert, CDU: Hubschrauber nicht vergessen! – Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

verbummelt er

(Egbert Liskow, CDU: Was haben Sie denn heute geraucht?!)

und legt diesen Prozess auf Jahre an, während sich die Kommunen von Hilfspaket zu Hilfspaket hangeln müssen. Der gleiche Minister greift großzügig in die Landeskasse, wenn es um die Ausstattung seiner

(Heiterkeit und Unruhe vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU – Vincent Kokert, CDU: Ja, ja, ja!)

geliebten Polizeihubschrauber geht.

(Beifall vonseiten der Fraktion der CDU – Vincent Kokert, CDU: Bravo! Klasse! – Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Wir haben auf die Hubschrauber gewartet.)

Im kommenden Jahr kommen zu den jährlich 2,5 Millionen Euro

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: So viel Dramaturgie! So viel Dramaturgie!)

nochmals zusätzlich 2,5 Millionen Euro für ein neues Kamerasystem an den Hubschraubern hinzu.