Protokoll der Sitzung vom 09.10.2013

(Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

eine Politik in Berlin durchzuführen und zu sagen, das tun wir im Auftrage des deutschen Volkes.

Ganz klar ist, dass die Macht im Landtag und im Bundestag längst nicht mehr von den dort gewählten sogenannten Volksvertretern ausgeübt wird, sondern ganz klar von knallharten lobbyistischen Strukturen, von Banken, von der Großindustrie. Und deswegen sind auch Ihre Forderungen, die Sie eben hier aufgemacht haben, lieber Herr Holter, auch in der Zukunft noch lange nicht durchgesetzt. Es geht nicht um Mehrheiten. Mehrheiten bestimmen nicht in diesem Land. In diesem Land bestimmt knallhart das große Geld.

(Wolf-Dieter Ringguth, CDU: Weil hier so viel großes Geld ist.)

In diesem Land regiert die Globalisierung, in diesem Land wird über die Finanzen diktiert, wie die Volkswirtschaft sich,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Verschonen Sie uns doch mit diesem Blödsinn, Herr Pastörs!)

wie die Volkswirtschaft sich zu organisieren hat.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oh Mann!)

Das hätten Sie hier einmal ganz klar zur Sprache bringen sollen.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Jaja. Bla, bla, bla!)

Sie wollen Ihre Pfründe sichern und dann akzeptieren Sie halt das System, wo scheinbar das Volk eine Regierung wählt und diese Regierung im Sinne des Volkes Politik betreibt.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Gott sei Dank, die rote Lampe leuchtet.)

Das Gegenteil ist der Fall.

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Und Tschüss!)

Sie haben das deutsche Volk zu Stimmvieh degradiert,

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Oooch!)

wenn die Wahl …

(Dr. Norbert Nieszery, SPD: Haben Sie noch ein bisschen mehr drauf?)

Herr Abgeordneter!

(Der Abgeordnete Udo Pastörs spricht bei abgeschaltetem Mikrofon. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist gut, ist gut.)

Herr Abgeordneter Pastörs,

(Der Abgeordnete Udo Pastörs spricht bei abgeschaltetem Mikrofon. – Dr. Norbert Nieszery, SPD: Ist gut.)

Ihre Redezeit ist abgelaufen. Bitte nehmen Sie wieder Platz!

(Der Abgeordnete Udo Pastörs beendet seine Rede bei abgeschaltetem Mikrofon. – Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Für die Fraktion der CDU hat jetzt der Abgeordnete Herr Renz das Wort.

(Tilo Gundlack, SPD: Oh ja, oh ja! – Peter Ritter, DIE LINKE: Da hätte ja auch was gefehlt am frühen Morgen. – Zuruf von Vincent Kokert, CDU)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das, was Sie hier betreiben, die Fraktion DIE LINKE, da muss ich sagen, Sie wollen das Wählervotum infrage stellen.

(Vincent Kokert, CDU: Achtung des Wählers! – Peter Ritter, DIE LINKE: Jaja.)

Wenn Sie der Auffassung sind, der Wähler hat falsch gewählt, dann müssen Sie das so sagen. Und zu den Zwischenrufen, insbesondere auch von der SPD,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

mit dem Hinweis, wir haben die Wahl nur gewonnen aufgrund von Frau Merkel,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wie bei der Landratswahl vom letzten Sonntag.)

da kann ich nur sagen, da müssen Sie sich mal überlegen, was Sie sagen, was Sie sagen bezogen auf das Wählervotum. Also da wäre ich ganz vorsichtig.

Insofern sollten wir immer wieder analysieren: Was ist abgelaufen? Der Fraktionsvorsitzende hat das anhand von Zahlen gemacht. Ich will Ihnen auch noch mal sagen, nicht nur die Prozente sind wichtig, Herr Holter. Sie sollten zur Kenntnis nehmen, dass Sie 1,4 Millionen Bürger weniger gewählt haben in Deutschland. 1,4 Millionen Bürger haben Sie weniger gewählt. Auch im Land MecklenburgVorpommern haben 65.000 Leute weniger das Kreuz bei der LINKEN gemacht und das sind eindeutige Zahlen, die eben nicht einfach ein „Weiter so“ bedeuten.

(Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Das sagen wir auch. Ein „Weiter so“ kann es nicht geben, Herr Renz.)

Und wenn Sie vorhin etwas irritiert waren aufgrund der Zahl zwölf, der Mandate, die der Fraktionsvorsitzende angesprochen hat, dann will ich Ihnen das noch mal

sagen: Sie hatten vier Mandate in Städten und zwölf im flachen Land und von den zwölf im flachen Land, das wissen Sie, Herr Holter – Sie gucken schon sehr bedrückt, ich muss es trotzdem sagen –, sind alle zwölf rübergewandert an die CDU.

(Helmut Holter, DIE LINKE: Putzen Sie mal Ihre Brille, Herr Renz!)

Alle zwölf sind an die CDU gewandert, und insofern sollten Sie sich fragen, woran hat es bei Ihnen gelegen. Hat es gelegen an den Köpfen …

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Das müssen Sie mit sich selbst ausmachen, da sind Sie ja gerade in einem entsprechenden Prozess.

… oder hat es an den Themen gelegen? Und wir können zur Kenntnis nehmen, Sie sind landauf, landab Ihre Themen hoch und runter geritten, nicht nur Sie, auch andere.

(Zurufe von Helmut Holter, DIE LINKE, und Peter Ritter, DIE LINKE)

Ob das der gesetzliche Mindestlohn war, das Betreuungsgeld, die Steuererhöhung, die Reichensteuer, Rente mit 67 war Ihr Thema, und was Sie sich gar nicht mehr trauen zu nennen, ist das Thema Bürgerversicherung. Das war auch in den letzten Tagen im Wahlkampf kaum noch ein Thema.

(Vincent Kokert, CDU: Ja, das ist genau das Ganze. Alles abgeräumt, alles vom Tisch!)

Das sind die Themen, die haben Sie hoch und runter getragen und der Wähler hat entschieden.

(Vincent Kokert, CDU: Nein, Herr Renz, das stimmt nicht. Jetzt brauchen wir einen Ostbeauftragten.)

Wir haben das anhand der Wählerwanderung hier noch mal deutlich auf den Tisch gelegt.

Und wenn Sie in der Gesamtheit immer Ihren Block betrachten, das habe ich mir auch noch mal angeschaut: SPD, LINKE und GRÜNE zusammen haben 42,7 Prozent. Das sind 2,9 Prozent minus im Vergleich zur letzten Wahl. Also insofern würde ich an Ihrer Stelle ganz demütig dieses Ergebnis zur Kenntnis nehmen

(Vincent Kokert, CDU: Sehr gut, sehr gut!)

und schauen,