Gemeinschaftsunterkünfte zeichnen sich durch Enge und fehlende Privatsphäre im Inneren, räumliche und soziale Isolation nach außen, mehr oder weniger strenge Kontrollen, fehlende Selbstbestimmung und Entmündigung im Alltag,
einen Mangel an sinnvollen Betätigungsmöglichkeiten und fehlende Integrationsperspektiven aus. Gemeinschaftsunterkünfte machen regelrecht krank,
das ist mittlerweile durch eine Reihe von empirischen Untersuchungen belegt. Die in den Gemeinschaftsunterkünften vorhandenen Kochstellen, Toiletten und Duschen werden von vielen Personen genutzt und befinden sich oft in einem erbärmlichen Zustand.
(Udo Pastörs, NPD: Na, woher das wohl aber kommt?! – Stefan Köster, NPD: Fragen Sie mal, warum! Fragen Sie mal, warum!)
Die Unterbringung von Asylsuchenden in Gemeinschaftsunterkünften führt in vielen Fällen zu Abwehrreaktionen der lokalen Bevölkerung.
Nach empirischen Untersuchungen spielen dabei Größe und Art der Unterbringung eine Rolle. Eingezäunte Containerlager für mehr als 300 Asylsuchende stoßen in allen Fällen auf weit mehr Ablehnung als kleinere,
in die Behausung integrierte Unterkünfte, zum Beispiel die Belegung ehemaliger Mietshäuser, oder, wie es Steffen Dünnwald in dem Artikel „Die BRD als Lagergesellschaft“ formuliert, ich zitiere: „Je deutlicher ein Lagercharakter … hervortritt, desto heftiger fällt die Ablehnung durch die ansässige Bevölkerung aus.“
Wer nun, diese empirischen Erkenntnisse vor Augen, nach Alternativen sucht, braucht nur nach Leverkusen zu schauen. Die Stadt Leverkusen praktiziert seit elf Jahren erfolgreich das sogenannte Leverkusener Modell. Anstatt auf die Unterbringung in Übergangsheimen zu setzen, quartiert die Stadt Flüchtlinge in Privatwohnungen ein. Asylbewerber oder Menschen mit einer Duldung können bereits nach wenigen Monaten in ihre eigenen vier Wände ziehen.
und aus dem heraus ergibt sich auch unser Änderungsantrag, dass wir sagen, dass es einen Prüfungsbedarf bei der sozialen Beratung gibt. Ich bitte auch um Zustimmung und die Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN stimmt diesem Antrag zu. – Ich danke für die Aufmerksamkeit.
(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Na, mein Gott! – Zurufe von Barbara Borchardt, DIE LINKE, und Ulrike Berger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)