Meine sehr verehrten Damen und Herren, mit der Nationalen Branchenkonferenz wurde eine Veranstaltung etabliert, die nicht nur bundesweit, sondern auch international wahrgenommen wird. Eines vorab: Für das Engagement von Bund und Land, von den vielen Partnerländern, in diesem Jahr den Niederlanden, den zahlreichen Gästen, den Vertretern von Universitäten und Hochschulen und innovativen Unternehmen, vor allem aber seitens des Kongresspräsidenten Professor Dr. Dr. Horst Klinkmann und seiner Mannschaft möchte ich an dieser Stelle herzlich Danke sagen.
Die diesjährige Branchenkonferenz hatte sich zur Aufgabe gesetzt, einen Blick auf das bisher Erreichte zu werfen, aber wir wollen auch einen Blick in die Zukunft richten. Die Frage muss lauten: Was kann das Land noch erreichen?
Meine sehr verehrten Damen und Herren, Gesundheitswirtschaft ist die Erstellung und Vermarktung von Gütern und Dienstleistungen, die der Bewahrung und Wiederherstellung der Gesundheit dienen. Diese Definition wurde übrigens auf der 1. Nationalen Branchenkonferenz beschlossen und hat sich in der Wissenschaft mittlerweile etabliert. Sie beschreibt das gesamte Aufgabenspektrum dieser Zukunftsbranche.
Die Gesundheitswirtschaft umfasst verschiede Akteure. Kernbereich ist die klassische Gesundheitsversorgung, der sogenannte erste Gesundheitsmarkt. Hierzu gehören stationäre und ambulante Versorgung oder Absicherung im Krankenfall. Der zweite Gesundheitsmarkt umfasst alle privat finanzierten Produkte und Dienstleistungen rund um das Thema Gesundheit. Dies betrifft frei verkäufliche Arzneimittel und individuelle Gesundheits- leistungen, Fitness und Wellness, Gesundheitstouris- mus, aber auch Bereiche wie Sport und Freizeit sowie Ernährung und Wohnen. Beide Märkte wachsen zu- sammen. Daraus resultieren erhebliche wirtschaftliche Chancen.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, was ist in der Gesundheitswirtschaft seit der Wiedervereinigung erreicht worden? Seit 1990 sind in Mecklenburg-Vorpom- mern mehr als 2 Milliarden Euro in diese Branche investiert worden. Aktuell sind in der Gesundheitswirtschaft etwa 97.600 Arbeitnehmer beschäftigt. Mittlerweile liegt die Bruttowertschöpfung im Bereich der Gesundheitswirtschaft bei uns im Land mit 13,6 Prozent höher als im Bundesdurchschnitt mit 11,1 Prozent.
2004 waren in der Gesundheitsbranche in Deutschland etwa 12,8 Prozent aller Arbeitnehmer beschäftigt. In Mecklenburg-Vorpommern waren es damals nur 7,6 Pro- zent. Seitdem haben wir also kräftig aufgeholt. In keinem der neuen Bundesländer ist der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Bereich mittlerweile so hoch wie bei uns in Mecklenburg-Vorpommern. Das zeigt, die Gesundheitswirtschaft hat bei uns einen hohen volkswirtschaftlichen Stellenwert bekommen. Sie gehört in ihrer Gesamtheit mittlerweile zu unseren wichtigsten Wirtschafts- und Wachstumsbereichen. Hier ist die Wachstumsbranche schlechthin.
Die Gesundheitswirtschaft ist eine wahre Erfolgsgeschichte für Mecklenburg-Vorpommern geworden. Die Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft hat ohne
Zweifel einen Anteil an diesem Erfolg. Sie sollte Mecklenburg-Vorpommern ursprünglich die Möglichkeit geben, einen Wirtschaftszweig vorzustellen, der für die weitere Entwicklung des Landes einen maßgeblichen Schwerpunkt darstellt.
Das ist uns gelungen. Die positive Resonanz, die wir bereits auf die 1. Konferenz registrieren konnten, hatte zu einer Verstetigung des Projektes geführt. Seit 2005 haben insgesamt neun Branchenkonferenzen stattgefunden. Komplexe Problemstellungen wurden diskutiert, von Gesundheit und Prävention über den demografischen Wandel als Herausforderung bis zu Chancen internationaler Kooperationen im Bereich der Gesundheitswirtschaft.
Derart ist unser Bundesland zu einem Agendasetter geworden. In Mecklenburg-Vorpommern werden gesundheitspolitische Themen auf die Agenda gehoben, die nationale und internationale Bedeutung und Beachtung finden. Die Konferenz hat ihre überregionale Ausstrahlung ein ums andere Mal verdeutlicht. Hier liegen auch die weiteren Chancen der Branche und diese Chance gilt es beherzt zu nutzen.
Wachstumsmöglichkeiten bestehen insbesondere auf internationalen Märkten. Denken Sie an den Export von Gesundheitsdienstleistungen und Gesundheitsinfrastruktur, der auch im Masterplan Gesundheitswirtschaft 2020 thematisiert wird. Hinsichtlich der Exporte von Waren im Bereich der Medizintechnik und im Pharmabereich gibt es noch viel Luft nach oben. Das wird im Masterplan Gesundheitswirtschaft 2020 sehr deutlich betont. Unser Land kann im Exportbereich aufholen. Dies kann zu einem weiteren Schwungrad für Bruttowertschöpfung und den ersten Arbeitsmarkt werden.
Es gibt mittlerweile positive Beispiele in unserem Land. Das Know-how an den Universitäten und Hochschulen genießt nicht nur deutschlandweit einen guten Ruf. In Greifswald etwa tragen die Umstrukturierungsmaßnahmen dazu bei, dass die Universitätsmedizin in Zukunft noch leistungsstärker und innovativer arbeiten kann. Die Uni Greifswald ist eine der modernsten medizinischen Einrichtungen Deutschlands.
Innovative Bereiche finden Sie auch in Rostock. Denken Sie an das Institut für Implantattechnologie. Es ist Forschungs- und Entwicklungspartner und Dienstleister für die Medizintechnikindustrie und für Unternehmen und Forschungseinrichtungen in angrenzenden Hochschultechnologiebereichen. Und Mecklenburg-Vorpommern hat unter anderem mit der Gesundheitsinsel Rügen, der
Ostseeregion insgesamt und seinen über Jahrhunderte hin gewachsenen Städten und auch im Binnenland beste Voraussetzungen für den Gesundheitstourismus.
Mit Blick auf die demografische Lage und die schrumpfenden Binnenmärkte kommt dem überregionalen Geschäft künftig eine große Bedeutung zu. Hier muss das Land auch weiterhin initiativ bleiben. Denn eines ist ganz klar: Wir brauchen noch mehr Internationalität in der Branche.
Mecklenburg-Vorpommern verfügt über ein großes wirtschaftliches Know-how, über hervorragende Einrichtungen und Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft. Deshalb ist das Engagement des Wirtschaftsministeriums in diesem Bereich besonders hervorzuheben.
Es ist wichtig, dass Mecklenburg-Vorpommern auch im kommenden Jahr auf der Internationalen Gesundheitswirtschaftsmesse Arab Health in Dubai dabei sein wird. Und ich freue mich, dass der Wirtschaftsminister auch während der letzten Branchenkonferenz jede Chance genutzt hat, hervorragende Wirtschaftsvertreter aus dem arabischen Raum auf unsere Gesundheitswirtschaft aufmerksam zu machen. Mecklenburg-Vorpommern
Und auch bei den Delegationsreisen des Wirtschaftsministeriums nach Polen Anfang Oktober und Russland Ende September oder beim Empfang von Delegationen wie jener aus Niederösterreich Ende August steht die Gesundheitswirtschaft stets mit auf der Tagesordnung. Wir müssen diese Chancen weiter nutzen, um auf die Potenziale des Landes aufmerksam zu machen. An dieses Engagement muss daher weiter angeknüpft werden.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, der Wirtschaftsausschuss hat in der vergangenen Woche durch die Präsentation von Professor Dr. Dr. Klinkmann abermals zur Kenntnis nehmen dürfen, dass die Kooperation der Branchenkonferenz mit anderen Partnerländern, die ich hier einfach mal nennen will, wie Island, Schweden, Finnland, Dänemark, Polen, Österreich, Niederlande und in 2014 sehr wahrscheinlich voraussichtlich Russland, neue Entwicklungsmöglichkeiten für MecklenburgVorpommern aufzeigt. Und auch das Engagement der Landesregierung macht die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern international noch wahrnehmbarer.
Meine sehr verehrten Damen und Herren, nun gilt es, solche positiven Entwicklungen weiter zu verstetigen. Das ist die Aufgabe für die Zukunft. Wir wollen, dass die internationale Vermarktung der Gesundheitswirtschaft weiter vorangetrieben wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Landesregierung hierzu einen Beitrag leisten kann. Auch in der Zukunft soll sie ihren Beitrag leisten. Dafür werbe ich um Ihre Zustimmung. – Vielen Dank.
Im Ältestenrat ist vereinbart worden, eine Aussprache mit einer Dauer von bis zu 90 Minuten vorzusehen. Ich sehe und höre keinen Wi
Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Im Forschungsprojekt des Bundeswirtschaftsministeriums zur Erstellung eines „Satellitenkontos“ für die Gesundheitswirtschaft wurde im Jahr 2009 erstmals die Gesundheitswirtschaft über das klassische Gesundheitswesen hinaus mit ihren Teilbranchen und volkswirtschaftlichen Bezügen differenziert dargestellt. Das Bundeswirtschaftsministerium verwendet mittlerweile folgende Definition, die, und das darf ich mit Stolz sagen, ihre Grundzüge auf der 1. Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft im Jahr 2004, die in Rostock stattgefunden hat, erhalten hat:
„Die Gesundheitswirtschaft produziert und vermarktet Güter und Gesundheitsdienstleistungen, die im weitesten Sinne der Bewahrung und Wiederherstellung von Gesundheit dienen. Daher umfasst der Begriff neben dem Gesundheitswesen im engeren Sinn – also den stationären oder ambulanten Einrichtungen, Apotheken, Heil- und Hilfsmittelanbietern und so weiter – auch die medizinische Vorleistungs- und Zulieferindustrie, zum Beispiel die Pharmaindustrie, die medizinische Biotechnologie oder die Medizintechnik, den Handel mit Gesundheitsprodukten sowie auch den zweiten Gesundheitsmarkt mit Angeboten wie Gesundheitstourismus, Wellness oder Fitness“, meine Damen und Herren. Das ist, denke ich, der richtige Weg, den Mecklenburg-Vorpommern beschreitet, weshalb unser Land in diesem Bereich durchaus in Deutschland einen guten Ruf hat.
Die Entwicklung ist in den letzten Jahren rasant verlaufen. Heute stehen die Wertschöpfungs- und Beschäftigungs- potenziale in der Gesundheitswirtschaft eindeutig im Vordergrund. Die deutsche Gesundheitswirtschaft ist ins- gesamt eine dynamische Wirtschaftsbranche mit hoher Innovationskraft. Sie hat auch eine erhebliche ökonomische Bedeutung für den Standort Deutschland, für den Standort Mecklenburg-Vorpommern. Die Gesundheitsausgaben beliefen sich nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2010 auf 278 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil von 11,6 Prozent des deutschen Bruttoinlandsproduktes. ln Mecklenburg-Vorpommern liegt dieser sogar bei 13,6 Prozent. Die Gesundheitswirtschaft wird daher auch in unserem Land als boomender Wirtschaftsfaktor wahrgenommen.
Von herausragender Bedeutung ist dabei vor allem auch die Vorleistungs- und Zulieferindustrie. Dazu zählen unter anderem die Medizintechnik, die Biotechnologie, das Gesundheitshandwerk und der medizinische Handel. Und hier verfügen wir über leistungsstarke Unternehmen im Land Mecklenburg-Vorpommern. Ich darf Ihnen einige aufzählen: Cortronik GmbH in Rostock, Hoffrichter GmbH hier in Schwerin, DOT GmbH in Rostock, Riemser Arzneimittelwerke und EUROIMMUN, was meistens vergessen wird, sind mittlerweile Aushängeschilder für die Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern.
Ein großes Wachstum wird in den nächsten Jahren zudem vom zweiten Gesundheitsmarkt, also bei den privat finanzierten Dingen erwartet – finanzierte Dienstleistungen rund um die Gesundheit. Gesundheitstourismus, gesunde Ernährung und das gesunde Altern sind hier die
Schlagworte. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums werden in diesem Bereich bundesweit jährlich knapp 60 Milliarden Euro ausgegeben. Dies entspricht etwa 20 Prozent des Gesamtkonsums der Bevölkerung der Bundesrepublik, Tendenz steigend.
Von diesem Trend wollen wir auch hier in MecklenburgVorpommern profitieren. Daher genießt die Gesundheitswirtschaft in unserem Land oberste Priorität innerhalb der Landesregierung. Mit dem Masterplan Gesundheitswirtschaft 2020 wurde ein umfassender Handlungsrahmen festgelegt, den dieses Hohe Haus beschlossen hat. Das Ziel, Mecklenburg-Vorpommern bis 2020 als wettbewerbsfähigen und attraktiven Standort der Gesundheitswirtschaft weiter zu etablieren, bleibt ungebrochen, und das muss nach innen wie nach außen dann auch positioniert werden.
Wir haben im Übrigen auch Reserven und das ist das Exportgeschäft. Hier stehen wir bundesweit noch auf einem hinteren Platz. Hier bieten sich somit enorme Potenziale und Chancen für unsere Unternehmen. Dies wollen wir gern politisch flankieren. Daher wurde im Koalitionsvertrag im Jahr 2011 die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft als ein Ziel der Regierungsarbeit festgeschrieben. Auch in der Fortschreibung des Masterplans Gesundheitswirtschaft Mecklenburg-Vorpommern 2020 wird ein Augenmerk auf die Internationalisierung der Branche gelegt.
ln der Zwischenzeit haben wir viel unternommen, um hier voranzukommen. Unsere Bemühungen um eine internationale Ausrichtung der Gesundheitswirtschaft deckt sich damit mit den aktuellen Aktivitäten der Bundesregierung, die Anfang 2011 eine Exportoffensive Gesundheitswirtschaft gestartet hat. So haben wir unsere Bemühungen und unsere Unternehmen auch mit der Begleitung zur Arab Health im Jahr 2012 und 2013 in Dubai unterstützt. Ferner haben wir die Branche durch politische Präsenz bei den Auslandsreisen nach Finnland und Russland im Herbst 2012, in die Türkei 2013 kontaktiert und wir waren zweimal in Russland. Daneben ist Polen noch zu erwähnen, was ja mein Kollege schon getan hat.
In den Bemühungen um internationale Kontakte flankiert die Landesregierung gerne die Unternehmen, um als Türöffner zu fungieren. Dabei haben wir uns zunächst auf herausragende Themengebiete konzentriert. Besondere Expertise bietet unser Land zum Beispiel im Bereich der Diabetesbehandlung. Die Wohlstandskrankheit Diabetes steigt weltweit dramatisch an. Folgekrankheiten und eine immense Belastung der Kostensysteme gehören dazu. Gerade auch in der arabischen Welt hat sich diese Krankheit etabliert. Mecklenburg-Vorpommern hat daher seit mehreren Jahren den Schwerpunkt der Messepräsentation auf der Arab Health auf diesen Themenkomplex gelegt. Hier verfügt unser Land über herausragendes, auf über 80 Jahren Forschung basierendem Fachwissen für wirksame Behandlungsmöglichkeiten des Diabetes.
Im letzten Jahr, also 2012, konnten wir gemeinsam mit dem Bundesgesundheitsminister am Rande der Arab Health einen auch von vielen arabischen Fachexperten gut besuchten Workshop zum Thema der Behandlung von Diabetes durchführen. Bundesgesundheitsminister Bahr und ich konnten hier symbolisch den Startknopf für die erste telemedizinische Onlineschaltung zwischen Dubai und Mecklenburg-Vorpommern drücken. Hierbei
simuliert das Diabetes-Management-System KADIS den zu erwartenden Blutzuckerverlauf des Patienten und entwickelt automatisch individuelle Therapieempfehlungen für die behandelnden Ärzte. Dramatische Langzeitschäden für die Patienten werden somit reduziert und natürlich auch Kosten für das Gesundheitswesen gespart. Entwickelt wurde dieses System in MecklenburgVorpommern am Institut für Diabetes „Gerhardt Katsch“ in Karlsburg. Also es gibt durchaus innovative Ansätze in unserem Land, die weltweit beachtet werden.
Den Standort Karlsburg werden wir als Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern im Rahmen der Verbundforschung sowie als Diabetes- Innovationszentrum mit integriertem Klinikbereich in den kommenden Jahren weiter stärken und ausbauen. Wir schaffen so die Grundlage für eine moderne Therapie und Behandlung sowie gleichzeitig für die Anwendungserprobung und wissenschaftliche Evaluierung innovativer Techniken und für späteres Marketing. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung für die Verstetigung der Kontakte in die arabische Welt.
Im Ergebnis des Workshops mit den Vereinigten Arabischen Emiraten sind bereits Kooperationen entstanden und Fachexperten sind in den Emiraten weiter tätig. Auch auf der Nationalen Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern im Sommer 2012 und anlässlich des diesjährigen Besuches der Arab Health wurden die Kooperationen erweitert, und zwar auf das Emirat Fujairah. Auf der diesjährigen Nationalen Branchenkonferenz wurden diese gefestigten Kooperationen wiederum durch die Präsenz mehrerer arabischer Gäste sichtbar.
Darüber hinaus haben wir uns 2013 am Servicezentrum Gesundheitswirtschaft bei der Hamburger Repräsen- tanz in Dubai beteiligt. Das Servicezentrum steht mit seinen Dienstleistungen nunmehr auch mecklenburg- vorpommerschen Unternehmen vor Ort in Dubai zur Verfügung. Zur Vorstellung der Leistungen des Servicezentrums sind drei Sprechtage hier in MecklenburgVorpommern vorgesehen. Davon hat gestern einer in Rostock stattgefunden. Ein weiterer Sprechtag steht noch aus, er ist für Neubrandenburg geplant. Der erste hat hier übrigens in Schwerin stattgefunden.
Meine Damen und Herren, wenn es um die Internationalisierung der Gesundheitswirtschaft geht, richten wir unseren Blick vor allem auf unsere unmittelbaren Nachbarn. Der Ostseeraum bietet vielfältige Möglichkeiten.
Für den gesamten Ostseeraum möchte ich hier auf eine Studie der Nord/LB „Gesundheitswirtschaft in der Ostseeregion – Herausforderungen und Potenziale“ aus dem Oktober 2012 hinweisen. Die Ostseeregion zählt mittel- und langfristig zu den dynamischsten Gesundheitsmärkten Europas. Die Studie macht deutlich, dass die Branche der Gesundheitswirtschaft dann ihr Wachstumspotenzial besonders ausschöpfen kann, wenn sie sich noch stärker im Ostseeraum entwickelt, sich vernetzt und ihre Aktivitäten entsprechend abstimmt. Kooperation und Vernetzung sind der Schlüssel für eine Baltic Sea Health Region. Ein Beispiel für die hervorragende Zusammenarbeit in der Ostseeregion ist die Mitgliedschaft von BioCon Valley im ScanBalt-Verbund, dem europäischen Kooperationsnetzwerk des Ostseeraumes im Bereich Lifescience und Gesundheitswirtschaft. Sie befördert die Kooperation von Firmen im südlichen Ostseeraum.
Seitens des Wirtschaftsministeriums unterstützen wir im Rahmen des Ideenwettbewerbes Gesundheitswirtschaft Projekte mit grenzüberschreitendem Charakter. Hier möchte ich das gemeinsame Projekt der Universität Greifswald und der Techniker Krankenkasse „Spitzenmedizin Greifswald für die europäische Region“ erwähnen. Mit innovativen Produkten und Produktgruppen wird hier ein Leistungsangebot zielgerichtet über eine Plattform vermarktet. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang die Behandlung eines Kongenitalen Hyperinsulinismus, einer angeborenen krankhaft erhöhten Insulinabsonderung der Betazellen. Dies wird hier untersucht und es wird hier vor allen Dingen angeboten, um jungen Kindern eine Hilfe zu geben. Nach einer Operation ist dann dieses Leiden für diese Kinder beseitigt.
Ich finde, das ist eine hervorragende spitzenmedizini- sche Leistung, die in Greifswald über die Diagnostik bis hin zur Therapie verfolgt wurde, um den Kindern auf der ganzen Welt Hilfe anzubieten. Hier kommen wir mit diesem Spitzenangebot vielen Eltern, die Sorge um ihre Kinder haben, entgegen. Es ist ein Beispiel, wie Spitzenmedizin in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt wird. Im Rahmen des Projektes wurde unter anderem auch ein Imagefilm entwickelt. Dieser Film hat den dritten Platz beim KlinikAward 2012 erreicht.
Meine Damen und Herren, für die Behandlung ausländischer Patienten in unseren Kliniken muss noch mehr getan werden. Momentan stellt sich dieser Markt in Mecklenburg-Vorpommern noch recht überschaubar dar. Das liegt sicher auch an dem Bekanntheitsgrad unseres Landes im Ausland. Daran muss weiter gearbeitet werden, um insgesamt den Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Wir müssen in den Wettbewerb mit Großstädten wie München oder Hamburg treten, um unseren Bekanntheitsgrad zu erhöhen. Die Kliniken sind auf einem sehr hohen Niveau, auf einem sehr guten medizinischen Stand. Dazu kommen ortsgebundene Heilmittel wie Kreide, Sole, Moor und natürlich das Seeklima.
Die Standortvorteile und die hervorragenden Ausstattungen gilt es, gegenüber den potenziellen ausländischen Patienten entsprechend zu kommunizieren. Dazu müssen die Kliniken auch ihre Selbstdarstellung und die Werbung für sich selbst verbessern. Das Land wird die Bemühungen aller Aktiven in der Branche unterstützen und von daher bin ich sehr optimistisch, dass uns das gelingt. – Vielen Dank.