Protokoll der Sitzung vom 12.12.2013

Da sich ein solcher Ansatz weder im Haushalt noch im gesamten OP zum ESF 2014 bis 2020 findet, haben Sie leider aus unserer Sicht eine wichtige Chance vertan, ein Signal an die Betroffenen zu senden. Gleiches gilt natürlich für die Notwendigkeit eines Bekenntnisses zu den Beschäftigungsgesellschaften als Partner der Arbeitsmarktpolitik.

Ich persönlich kann nur hoffen, dass sich der Ministerpräsident, was das Problem der Langzeitarbeitslosigkeit und die Situation der Betroffenen beziehungsweise ihrer Familien anbelangt, besinnt und im nächsten Jahr dann erstmalig am Erwerbslosenparlament teilnimmt, um dort über diese Probleme ernsthaft zu diskutieren. Den Termin können Sie sich schon mal für Ihren Kalender vormerken, das wird der 7. November sein.

Ich bitte also um Zustimmung zu den genannten Änderungsanträgen und danke für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Danke.

Das Wort hat jetzt der Abgeordnete Herr Schuster von der CDU-Fraktion,

(Zuruf aus dem Plenum: Schubert!)

Schubert, Entschuldigung. Entschuldigung!

(Peter Ritter, DIE LINKE: Schubert, bleib bei deinem Leisten.)

Genau.

Frau Präsidentin! Liebe Kolleginnen und Kollegen! Ja, Herr Barlen hat ja schon viele Zahlen genannt, aber ich muss eine noch mal nennen. Trotz einer Riesensumme für den Haushaltsplan 10 – 1.071 Millionen – haben wir dieses ohne Schulden geschafft, ohne eine Neuverschuldung des Landes. Deswegen war es auch notwendig, dass man Schwerpunkte setzt. Diese Schwerpunkte haben wir Koalitionspartner gemeinsam gesetzt und haben gesagt, wir setzen unsere Mittel ein im Bereich KiföG, im Bereich Senioren, im Bereich Jugend- und Schulsozialarbeit und im Bereich Gesundheitswesen.

(Vizepräsidentin Regine Lück übernimmt den Vorsitz.)

Wenn man die Zahlen noch mal hört, dass wir gegenüber 2013 im Jahr 2014 den Haushalt um 29 Millionen erhöht haben und im Jahr 2015 um 44 Millionen, dann ist auch für jeden ersichtlich, dass das eine Riesenanstrengung war – unter Berücksichtigung, dass die ESF-Mittel weniger werden, haben wir trotzdem diese Ziele verwirklichen können.

Ich möchte noch mal – insbesondere, weil Herr Barlen ja schon alle Teile genannt hat – auf den Bereich Jugend- und Schulsozialarbeit eingehen. Er sagte auch schon die Summen, dass in den Jahren 2014 bis 2020 für die Schulsozialarbeit 30 Millionen zur Verfügung gestellt werden und für die Jugendsozialarbeit 17,5 Millionen. Das war innerhalb der Haushaltsdebatte im Ausschuss immer ein Riesenstreitpunkt. Erst einmal ging es um die Weiterfinanzierung der Jugendsozialarbeit

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Und Schulsozialarbeit.)

und Schulsozialarbeit. Schulsozialarbeit, das Thema war aber schon in den Haushaltsberatungen geklärt,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja?)

Jugendsozialarbeit noch nicht. Wir haben aber gemeinsam mit dem Ministerium an einer Lösung gearbeitet und das Jahr 2014 ist ausfinanziert.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Man muss aber in die Zukunft gucken!)

Und für die Zukunft, Frau Gajek, da haben Sie in der letzten Ausschusssitzung ganz eindeutig vom Staatssekretär gehört,

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

dass an einer Lösung, gemeinsam mit den kommunalen Spitzenverbänden, gearbeitet wird und es verschiedene Varianten gibt. Meine persönliche Auffassung ist dazu …

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Nun hören Sie doch erst einmal zu!

Meine persönliche Auffassung ist, dass wir den Status quo auch bei der Jugendsozialarbeit halten sollten, und das heißt...

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Da nehme ich Sie beim Wort.)

Das ist meine Auffassung. Aber auch die anderen Ansätze, die zur Debatte stehen, sind gerade zum Erreichen der Ausfinanzierung möglich. Ich persönlich habe die Auffassung, wir sollten auch bei der Jugendsozialarbeit bei dem Status quo bleiben, und zwar unter dem Gesichtspunkt, dass gerade im ländlichen Raum die Jugendklubs auf die weitere Finanzierung der Jugendsozialarbeit warten. In vielen kleinen Gemeinden haben wir keinen Bedarf an Schulsozialarbeitern, weil eben dort keine Schule vorhanden ist. Deswegen kann man das eine mit dem anderen nicht ausgleichen. Insofern, denke ich, werden wir auch da eine Lösung finden.

Wofür wir uns als Koalitionspartner eingesetzt haben und was wir auch durchgesetzt haben, ist die Kinderwunschbehandlung. Auch dafür werden im Haushalt 322.000 Euro zur Verfügung gestellt. Wir ergänzen das Bundesprogramm und ich denke mal, das ist eine sehr gute Sache, die von den Familien angenommen werden wird, die leider keine Kinder bekommen können.

Ein zweites Thema, was auch immer wieder im Ausschuss war, sind die Kompetenzagenturen.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, das war ein harter Kampf.)

Da haben wir am meisten gekämpft.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ach!)

Beide Koalitionspartner haben …

(Henning Foerster, DIE LINKE: Wahnsinn!)

Denken Sie, das ist so in die Koa-Verhandlungen des Bundes mit aufgenommen worden?

(Zuruf von Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

Beide Seiten haben mit ihren Bundestagsabgeordneten gesprochen und auch erreicht,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Howgh, ich habe gesprochen.)

dass das weiterhin kommen wird.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Deshalb haben Sie den Antrag im November abgelehnt.)

Herr Holter hatte damals auch schon gesagt: Ja, dann nutzen Sie die Möglichkeit. Diese Möglichkeit haben wir genutzt

(Peter Ritter, DIE LINKE: Alles klar.)

und wir werden dann auch die Kofinanzierung, so steht es im Koalitionsvertrag drin,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Ja, 15.000, ne?)

bereitstellen, damit die Kompetenzagenturen weiterhin laufen können.

(Vincent Kokert, CDU: Da war die Koalition erfolgreich. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Die Verhandlungen dauern manchmal länger, aber das Ziel ist immer ein Erfolg und Erfolg ist sichtbar.

Ich möchte dann noch mal ein paar Dinge nennen, wie die Ausschussarbeit eigentlich aus meiner Sicht gelaufen ist. Ich denke, sachlich, meist sachlich, aber – ja, Frau Gajek – wenn man vielfach immer die gleichen Argumente von Ihrer Seite hört

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, steter Tropfen wird ein Wasserstrahl.)

und umfangreiche Erläuterungen bekommt, aber Sie dann immer wieder, trotz dieser Erläuterungen und Aufzeigen der Wege, die gleichen Fragen stellen,

(Zuruf von Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE)