Protokoll der Sitzung vom 16.10.2014

und verstößt ganz klar gegen deutsches Recht, dass sich an sich ein weiterer Kommentar zu Ihren Ausführungen verbieten würde, wenn, ja, wenn sich nicht hinter Ihrem so, ja, so humanistisch daherkommenden Text, wenn sich dahinter nicht verbergen würde Ihr Wunsch nach einer multikulturellen Gesellschaft, vielleicht sogar nach amerikanischem Vorbild, weil Sie es nicht ertragen, dass in Deutschland noch im Kern deutsche Kultur und deutsches Leben gelebt werden kann.

(Heiterkeit bei Thomas Krüger, SPD)

Das ist das, was wir auch vertreten. Sehr richtig, sehr richtig.

(Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ja, das glauben Sie auch noch?! Ja?!)

Das ist der Hintergrund.

(Thomas Krüger, SPD: Davon träumen Sie?!)

Ich glaube, dass Sie einen Minderwertigkeitskomplex dadurch zu kompensieren versuchen,

(Zurufe von Peter Ritter, DIE LINKE, und Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN)

dass Sie in Ihrer Argumentation nach Erlösung durch Fremde schreien, die uns übervölkern sollen,

(Thomas Krüger, SPD: Pure Deutschtümelei ist das.)

dass Sie und Ihresgleichen dann in dieser wie auch immer gearteten Mehrheit aufgehen können.

(Julian Barlen, SPD: Gleich kommt Dampf aus Ihren Ohren.)

Das ist ein psychologisches Problem, was nicht nur die GRÜNEN haben, meine sehr verehrten Damen und Herren.

Und dann wollen wir noch mal ganz kurz ergänzend eine Äußerung von Herrn Manfred Schmidt, den Sie zitierten, hier auch aussprechen, der sich nämlich nicht nur so geäußert hat, wie Sie gesagt haben, sondern der auch, …

(Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Ich hab deutlich gesagt, dass er auch Kritik geäußert hat, ja.)

Lügen durch Weglassen funktioniert bei uns nicht. Das können Sie in Ihren Reihen machen.

... der auch gesagt hat,

(Beifall Stefan Köster, NPD)

der auch gesagt hat,

(Johann-Georg Jaeger, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Das ist doch hier genau dargestellt worden.)

der auch gesagt hat, wer ins Kirchenasyl geht, umgeht das Gesetz. Und wir sagen dazu, das ist ganz klar Rechtsbruch. Die Pfarrer, die das auch noch bewerkstelligen, beteiligen sich daran, dass hier in Deutschland geltendes Recht vorsätzlich gebrochen wird,

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Rote Lampe!)

meine sehr verehrten Damen und Herren.

(Thomas Krüger, SPD: Na da kennen Sie sich ja aus, ne?)

Das nur zur Klarstellung.

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Die Redezeit ist vorbei.)

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktion der NPD)

Ich schließe die Aussprache.

Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 6/3343. Wer dem zuzustimmen wünscht, den bitte ich um ein Handzeichen. – Gegenprobe. – Enthaltungen? – Damit ist der Antrag der Fraktion der NPD auf Drucksache 6/3343 mit den Stimmen von SPD, CDU, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN abgelehnt, bei Zustimmung der Fraktion der NPD.

Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 20:

(Silke Gajek, BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN: Nee, TOP 23.)

Beratung der Unterrichtung durch den Bürgerbeauftragten...

(Stefanie Drese, SPD: Nee.)

Wir haben ja getauscht.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Richtig.)

Deshalb kommt jetzt der Tagesordnungspunkt 23. Ich rufe auf den Tagesordnungspunkt 23: Beratung des Antrages der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE – Medizinische Versorgung für Asylsuchende und Flüchtlinge verbessern, Drucksache 6/3341.

Antrag der Fraktionen BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE Medizinische Versorgung für Asylsuchende und Flüchtlinge verbessern – Drucksache 6/3341 –

Das Wort zur Begründung hat die Vizepräsidentin und Abgeordnete Frau Gajek von der Fraktion BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete! Wir möchten die medizinische Versorgung von Flüchtlingen, Asylsuchenden und geduldeten Menschen in Mecklenburg-Vorpommern voranbringen.

Wir, das sind meine Fraktion, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, und die Fraktion DIE LINKE. Wir, das ist eigentlich auch die SPD-Fraktion. So jedenfalls ist es im Rahmen der Debatte im Sozialausschuss am 10. September dieses Jahres deutlich geworden. Allerdings sahen sich die Kolleginnen und Kollegen dann trotz inhaltlicher Übereinstimmung nicht in der Lage, unserem dort vorgelegten Antrag zuzustimmen. Heute haben Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen von der SPD-Fraktion, eine zweite Chance, sich ein Herz zu fassen,

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Ihrer inneren Überzeugung zu folgen und unseren Antrag zu unterstützen.

Meine sehr geehrten Damen und Herren, es war nämlich eine gemeinsame Entscheidung des Sozialausschusses, zum Thema „Medizinische Versorgung für Asylsuchende und Flüchtlinge“ eine öffentliche Anhörung durchzuführen. Diese fand statt am 2. April 2014. Ausnahmslos alle Anzuhörenden äußerten sich positiv zur Einführung einer

Krankenversicherungskarte für geflüchtete und asylsuchende Menschen.

(Udo Pastörs, NPD: Vielleicht gehört auch noch eine Bahnkarte dazu.)

Insbesondere herrschte Einigkeit darüber, dass mit der Übertragung der Leistungsabwicklung an eine Krankenkasse der Verwaltungsaufwand in den Kommunen erheblich reduziert werden könne.

(Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Auch darüber, dass finanzielle Einsparungen möglich seien, gab es Einvernehmen. Das Land Bremen, in dem es seit 2005 auf Grundlage des Paragrafen 264 Absatz 1 SGB V einen Vertrag mit der AOK Bremen/Bremerhaven und damit eine Krankenversicherungskarte für Asylsuchende und Flüchtlinge gibt, spart in erheblichem Umfang administrative Kosten ein.

(Udo Pastörs, NPD: Ja, und Wandertag durch ganz Deutschland.)

Ein Anstieg der Behandlungskosten ist hingegen in Bremen seit Einführung der Krankenkassenkarte gar nicht feststellbar.