Protokoll der Sitzung vom 12.03.2015

Ich begrüße die Bürgerinitiative und die Gründung eines ehrenamtlichen Vereins „Bürgerinitiative für den Erhalt des Kreiskrankenhauses Wolgast“. Dazu liegt uns heute mit Datum vom 11. März ein offener Brief an die Landrätin vor, wo noch mal klare politische Forderungen aufgemacht werden.

Vor allem können wir begrüßen, dass diese Kräfte sich eigenverantwortlich auf den Weg machen und in allererster Linie mit uns Demokraten die politische Auseinandersetzung suchen und sich nicht von Ihnen linken und leiten lassen.

(Zuruf von Tino Müller, NPD)

Herr Müller, sitzt der Schmerz vom Wochenende noch tief, vom Reinfall der unbesuchten Demo?

(Heiterkeit bei Stefan Köster, NPD)

Dass unser Land hier handelt, wird doch in folgenden Pressemitteilungen deutlich.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Am 27. Februar erklärt die Gesundheitsministerin Frau Hesse: „Wolgast ist fester Bestandteil der Krankenhauslandschaft in MV“. Das war eine klare Forderung aller Beteiligten, die durch die Ministerin hier ganz klar zum Ausdruck kam und verdeutlicht wurde.

In einer Pressemitteilung vom 6. März war zu lesen: „Ministerin Hesse besucht Kliniken in Ueckermünde und Pasewalk“. Ich gucke mal meinen Kollegen Heinz Müller an, der war in Pasewalk mit unterwegs.

(Heinz Müller, SPD: Genau.)

Ich war in Ueckermünde mit dabei. Das waren gute Termine, wo wir uns vor Ort über die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informieren und klarmachen konnten, dass wir klar zur Arbeit, zur guten qualitativen Arbeit dieser Kliniken stehen.

Auch das Krankenhaus Wolgast, die Geschäftsführung, hat sich in einer Pressemitteilung geäußert – und jetzt hören Sie mal genau zu, meine Damen und Herren von der Fensterfraktion –:

(Heinz Müller, SPD: Damen haben sie nicht! Damen haben die nicht! – Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

„Viele Akteure äußern sich jedoch, ohne vorher den Dialog mit den Verantwortlichen im Kreiskrankenhaus Wolgast zu suchen.“

Es tut mir ja schon fast leid, dass für Sie die Türen zu sind und mit Ihnen keiner das Gespräch suchen will. Beide Wolgaster Geschäftsführer wünschen sich eine Versachlichung der Argumente und vor allem eine konstruktive Beteiligung an der Diskussion. Auf den Kram, den Sie hier abgelassen haben, können die Mitarbeiter und auch die Vertreter der Geschäftsführung gerne verzichten.

(Zuruf von Michael Andrejewski, NPD)

Wenn ich einmal in die Runde gucke und meine Kollegen anschaue, Andreas Texter, Frau Schlupp, Bernd Schubert,

(Udo Pastörs, NPD: Alles qualifizierte Leute.)

alle ebenfalls Mitglieder im Regionalbeirat bei AMEOS, und Heinz Müller ist bei Asklepios in Pasewalk unterwegs.

(Gelächter bei Udo Pastörs, NPD)

Dort besprechen wir die Themen, die in den Krankenhäusern vor Ort ganz akut sind. Dort versuchen wir auch, im direkten Draht zum Ministerium – die Ministerin ist jetzt gerade nicht da – diese Dinge zu besprechen.

(Stefan Köster, NPD: Das klingt alles wie: Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen.)

Wir sind an diesen Themen ernsthaft interessiert und heucheln hier nicht dieses vorgespielte Interesse.

(Udo Pastörs, NPD: Die SPD kann den Leuten alles erklären. Fragen Sie Herrn Dahlemann!)

Da werden wir uns auch von Ihnen sozusagen nicht weiter vorschreiben lassen, wie wir in diesem Land Politik machen.

(Heiterkeit und Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Sowohl im Landeskrankenhausgesetz als auch im Krankenhausfinanzierungsgesetz ist der Grundsatz der Trägervielfalt festgeschrieben. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es insgesamt 37 Krankenhäuser: 6 befinden sich in öffentlicher Hand, 11 in freigemeinnütziger Trägerschaft und 20 Kliniken in privater Trägerschaft. Eine ausführliche Darstellung dazu finden Sie im Krankenhausplan, den Sie auch auf der Homepage des Ministeriums finden.

Man kann sich über die Trägerfrage sicher streiten, und ich bin fest davon überzeugt, dass wir auch in den demokratischen Fraktionen zu unterschiedlichen Lösungsansätzen dafür kommen würden, aber das ist die Entscheidung der Kreistage,

(Michael Andrejewski, NPD: Ihre Entscheidung.)

Herr Andrejewski, die Sie an dieser Stelle übergehen wollen und kommunale Selbstverwaltung damit infrage

stellen. Das ist mit uns als Mitgliedern des Landtages an dieser Stelle nicht zu machen.

(Heiterkeit und Zuruf von Udo Pastörs, NPD)

Uns Demokraten ist eine gute medizinische Versorgung wichtig, sowohl im Interesse der Patientinnen und Patienten als auch im Interesse der Belegschaft.

Wenn wir uns in unserem Land umschauen, finden wir hochmoderne Krankenhäuser, wohnortnah,

(Udo Pastörs, NPD: Alles in Ordnung, überall.)

in die in den letzten Jahren unwahrscheinlich viel Geld investiert wurde. Zu diesen Investitionen gehört auch eine Aufstellung unserer Krankenhäuser, die sich gerade im Bereich der Zukunftsfragen auf den Weg machen. Beispielhaft seien hier die Geriatrie in Wolgast oder in Ueckermünde genannt. Ich glaube, Ueckermünde ist auch der passende Abschluss zu dem Redebeitrag von Ihnen, Herr Andrejewski.

Ich bin dankbar, dass sich das Krankenhaus Ueckermünde gemeinsam mit dem Kreisbehindertenbeirat auf den Weg gemacht hat und sie das Thema Euthanasie verantwortungsvoll aufgearbeitet haben.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Die Gedenkveranstaltungen dazu verdeutlichen uns das immer wieder.

(Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Die Verbrechen Ihrer von Ihnen doch so fanatisch geliebten Helden des NS-Regimes

(Stefan Köster, NPD: Jetzt ist er wieder im Dritten Reich gelandet.)

dürfen nie in Vergessenheit geraten

(David Petereit, NPD: Wenn ich nicht mehr weiter weiß, rede ich vom Dritten Reich. – Zuruf von Tino Müller, NPD)

und sollen uns jeden Tag aufs Neue warnen. Deshalb lehnen wir Ihren Antrag heute ab und sagen: Nie wieder!

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, DIE LINKE und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN – Heiterkeit vonseiten der Fraktion der NPD – Zuruf von Stefan Köster, NPD)

Vielen Dank, Herr Dahlemann.

Das Wort hat jetzt noch einmal der Abgeordnete Herr Andrejewski für die Fraktion der NPD.

Frau Präsidentin! Meine Damen und Herren! Also wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Herr Dahlemann, dann müssten Sie von morgens bis abends bestraft werden.

(Heiterkeit bei Udo Pastörs, NPD)

Ich darf Sie darauf hinweisen, dass 2015 zehn Jahre später ist als 2005.