Protokoll der Sitzung vom 05.04.2017

Das können wir als CDU-Fraktion nicht mitmachen. Deshalb lehnen wir einen handwerklich so schlechten Antrag schlicht und einfach nur ab. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der AfD der Abgeordnete Herr Dr. Jess.

(Torsten Renz, CDU: Ich nehme an, er zieht den Antrag jetzt zurück.)

Meine Damen und Herren! Ich ziehe den Antrag nicht zurück,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Oh!)

und zwar aus folgendem Grunde: Mir ist natürlich klar, dass DIE LINKE es nicht unbedingt gut findet, wenn wir praktisch hier mit Vorschlägen zum Schülerticket kommen,

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Na, hätten Sie mal Vorschläge gemacht!)

und zwar mit realistischen Vorschlägen für das Schülerticket, während Ihre Vorschläge völlig unrealistisch und utopisch sind,

(Heiterkeit bei Simone Oldenburg, DIE LINKE)

nämlich kommunistisch.

Zum Zweiten …

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion DIE LINKE)

Ja, Sie wollen kostenlose Schülertickets haben, ganz einfach, und zwar …

(Unruhe vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Simone Oldenburg, DIE LINKE: Genau, in Hessen ist der Kommunismus ausgebrochen. – Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

Ja, genau, Sie wollen …

Einen Moment, Herr Dr. Jess!

Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich erinnere Sie an meine Anmerkung zu einer lebhaften Debatte von heute Vormittag und bitte doch, diese Hinweise auch am Nachmittag noch ernst zu nehmen.

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Die waren mir jetzt entfallen.)

Jetzt können Sie fortfahren, Herr Dr. Jess.

Sie wollen ein kostenloses Schülerticket für ganz Mecklenburg-Vorpommern und das ist nichts anderes als kommunistisch.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist doch okay. Und was ist daran schlimm? Was ist daran schlimm?)

Darüber reden wir jetzt gar nicht. Wir wollen mal ganz klar darüber reden,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Also sagen Sie mal: Was ist daran schlimm?)

dass Sie eigentlich nie vorhatten,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie lassen Ihre Sprüche ab und dann kommt nichts.)

einem inhaltlichen Antrag der AfD zuzustimmen, sondern grundsätzlich so tun, als wenn Sie aus fachlichen Erwägungen heraus diesem Antrag nicht zustimmen können.

(Andreas Butzki, SPD: Herr Dr. Jess, das glauben Sie doch selbst nicht, was Sie da jetzt sagen! – Martina Tegtmeier, SPD: Das können wir aber reinen Gewissens behaupten.)

Wenn man in einem Entschließungsantrag inhaltliche Mängel sieht,

(Zuruf von Peter Ritter, DIE LINKE)

dann sollte man unter Umständen das auch im Ausschuss besprechen und sagen, okay, wir wollen zum Beispiel die Schülerbeförderung ändern,

(Andreas Butzki, SPD: Machen Sie doch noch mal auf das Thema!)

aber jeder von Ihnen will eigentlich gar nicht die Schülerbeförderung ändern und auch nicht verbessern. DIE LINKE tut so, als wenn sie es wollte, aber sie macht es letztendlich nicht, weil sie uns nicht unterstützt,

(Heiterkeit bei Dr. Mignon Schwenke, DIE LINKE: Ach ja! – Peter Ritter, DIE LINKE: Das ist doch jetzt Gejammer.)

und sie will auch nicht eigene Unterstützung haben. Das heißt also, ich will nur darauf hinweisen, Sie hatten nie vor, die Schülerbeförderung sofort und akut zu verändern und zu verbessern, gerechter zu gestalten,

(Zuruf von Marc Reinhardt, CDU)

sondern Sie lehnen unseren Antrag aus grundsätzlichen Erwägungen

(Andreas Butzki, SPD: Nein, das stimmt aber nicht.)

und nicht inhaltlichen Erwägungen ab.

(Marc Reinhardt, CDU: Das ist ja gar kein Inhalt.)

Schönen Dank dafür.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Andreas Butzki, SPD: Das war aber schwach eben.)

Ums Wort gebeten hat noch einmal für die Fraktion DIE LINKE die Fraktionsvorsitzende Frau Oldenburg.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Erklär mal, was Kommunismus ist!)

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren!

Nein, Peter, ich erkläre jetzt nicht, was Kommunismus ist. In Hessen ist er vor einigen Wochen ausgebrochen, die haben ein kostenloses Schülerticket,

(Andreas Butzki, SPD: Nee, 1 Euro pro Tag, das sind 30 Euro im Monat.)

mit 1 Euro natürlich, den die Eltern bezahlen müssen. Das ist jetzt Kommunismus.

Herr Dr. Jess, wir lehnen Ihren Antrag nicht aus ideologischen Gründen ab, sondern weil Ihr Antrag einfach falsch ist, weil er schlicht falsch ist und Sie keine Ahnung haben und alles durcheinanderbringen. Wir können doch keine falschen Inhalte hier irgendwie bejubeln.

(Zurufe von Bert Obereiner, AfD, und Bernhard Wildt, AfD)

Beschäftigen Sie sich mit Bildungspolitik! Beschäftigen Sie sich mit Schülerbeförderung! Machen Sie einen Antrag, der Hand und Fuß hat!