(Torsten Renz, CDU: Trifft das für alle zu? – Der Abgeordnete Peter Ritter spricht bei abgeschaltetem Saalmikrofon.)
Das ist genauso wie in Hamburg. Von Hamburg kann ich Ihnen das erzählen, die Merkel-muss-weg-Leute sind wirklich besorgte Bürger. Das kann ich Ihnen aus eigener...
mit einer U-Bahn, Sonderzug, werden sie da rausgeschafft, damit die Antifa ihnen nicht an die Wäsche geht.
Übrigens ist ein 68-jähriger Rentner in Hamburg ins Gesicht geschlagen worden, mehrfach. Ein Teilnehmer von uns hier hatte den Fehler gemacht, einen Beutel mitzunehmen, und da stand irgendwie drauf, „Wir lieben Deutschland!“, war auch ein bisschen Schwarz-Rot-Gold zu sehen. Den hat einer von der Antifa ihm wegreißen wollen. Der Mann hat den Beutel festgehalten, da wurde er gleich komplett umgerissen.
Der hätte sich alle Knochen brechen können, der ist über 70. Also so viel mal zur linken Gewalt. Und da möchte ich von Ihnen eigentlich ganz gerne mal hören, wie Sie dazu stehen!
Also auch, dass der Frauenmarsch in Berlin gestoppt wurde. Aber das ist ja Ihre heuchlerische Einstellung. Sie werden das mit einer so klammheimlichen Freude dann irgendwie doch begrüßen, und hier wurde auch so gelacht, bei dem Frauenmarsch.
Also da hört man das und da spürt man, es geht hier um Ideologie. Es geht um Ideologie und um die Herrschaft der Meinung.
Das ist ja so weit in Ordnung, aber wenn die Demokratie in Gefahr ist – und dafür habe ich Ihnen etliche Beispiele genannt –, dann sollten auch Sie aktiv werden. Darum geht es hier. So, jetzt...
Ich beschränke mich auf das, was ich selbst in meinem Leben erlebt habe, um Ihnen ein Beispiel zu zeigen, wie massiv sich die Koordinaten verändert haben.
Ich bin zum ersten Mal in meinem Leben mit 22 Jahren zu einer Demonstration gefahren. Das war 1962 nach dem Bau der Berliner Mauer am 1. Mai vor dem Reichstag die große Freiheitskundgebung, auf der vor allem auch Willy Brandt gesprochen hat. Ich bin dort hingekommen, weil ich von der DDR einiges sehen wollte, indem ich mit meiner Vespa über die alte B 5 gefahren bin durch die DDR. Das war, wie Sie sich vorstellen können, eine Demonstration von mehreren Hunderttausend Menschen. Ich habe buchstäblich gespürt – und ich mag das heute noch, weil mich das ungeheuer beeindruckt hat –, wie die Ohnmacht und die Wut diese Menschen dort berührt hat.
Dann bin ich in meinem ganzen Leben in keiner Partei gewesen und habe die zweite Demonstration in meinem Leben vor zwei, drei Jahren erlebt in Neubrandenburg. Ich habe an dieser Demonstration teilgenommen, die friedlich verlief, nur musste ich feststellen, dass an den Straßenecken die Polizei uns vor der Antifa schützen musste.
Am Ende fand eine große Kundgebung vor dem Bahnhof statt und da musste ich – inzwischen im vorgerücktem Alter – erleben, und das hat mich ebenso beeindruckt, wie eine Gruppe Antifa uns anbrüllte mit den Worten „Nazischweine!“, skandierend, die ganze Zeit. Das war ebenfalls sehr beeindruckend und zeigte viel von dem Wandel in dieser Republik.
Kurz danach, ein paar Wochen später, hatten wir bei einer Veranstaltung in Neubrandenburg auf dem Marktplatz einen Stand. Ich stand auch da. Das Ergebnis war, dass Antifa-Leute auftauchten, die uns da bedrängten. Ich war noch so naiv, als der erste mit dem Fahrrad gegen unseren Stand fuhr, dachte ich, es wäre ein Versehen gewesen. Dann kam die Polizei, die uns schützte. Natürlich hatte das keinen tollen Werbeeffekt, weil die Leute sich ungern mit einem unterhalten, wenn man da geschützt werden muss.