Protokoll der Sitzung vom 15.03.2018

den Kopf kann ich mir noch selber machen. –

Meine Güte! Sie

reden den Frauen doch gerade ein, was

für die Frauen richtig und wichtig ist! – Zurufe von Torsten Koplin, DIE LINKE,

und Karen Larisch, DIE LINKE)

Dabei wird die Keule der Gleichstellung mit Vehemenz eingesetzt,

(Zurufe von Dirk Friedriszik, SPD, und Stephan J. Reuken, AfD)

ohne die schädlichen Nebenwirkungen …

(Glocke der Vizepräsidentin)

Dabei wird die Keule der Gleichstellung mit Vehemenz eingesetzt, ohne die schädlichen Nebenwirkungen für die

in eine Doppelrolle gepressten Frauen und die Gesellschaft hinreichend zu beachten.

(Unruhe vonseiten der Fraktion der SPD –

Was für ein Vokabular! –

Bitte?!–

Das wird ja immer

schlimmer hier!)

In Sachen Gleichberechtigung ist längst wesentlich mehr Normalität eingetreten, als es feministischen Kreisen recht ist.

(Beifall Dr. Ralph Weber, AfD)

Es ist doch längst selbstverständlich, dass Frauen berufstätig sind

(Zuruf von Rainer Albrecht, SPD)

und dort auch Erfolg haben. Gegen die Kanzlerin gibt es massive Kritik im Lande,

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Weil sie eine Frau ist, oder was?! – Zuruf von Dirk Friedriszik, SPD)

aber wurde diese jemals darauf gestützt, dass es sich um eine Frau handelt? Das sagt doch vieles.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie haben Migrantinnen noch gar nicht erwähnt! Wo sind die Migrantinnen? Was ist mit Ihnen los?! Das Teufelszeug für Deutschland! – Zuruf von Stephan J. Reuken, AfD)

Die kommen noch.

Noch ein Wort zur Quote. Eine Frauenquote führt dazu, dass Frauen bei der Postenvergabe gegenüber Männern bevorzugt werden.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ich bin froh, dass wir eine Frauenquote bei den LINKEN haben. – Zurufe von Thomas Krüger, SPD, und Martina Tegtmeier, SPD)

Die Gleichstellung verletzt, wenn man sie konsequent durchführt, somit die Gleichberechtigung. Die Gleichstellung führt zwingend …

(Unruhe bei Thomas Krüger, SPD, Dr. Ralph Weber, AfD, und Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE – Glocke der Vizepräsidentin)

Einen Moment, Herr Abgeordneter!

Das ist ein Thema, das die Emotionen hochkocht. Das kann ich gut verstehen. Mir geht es auch nicht anders. Aber ich bitte Sie trotzdem, die Ordnung des Hauses zu wahren, dass man den Redner zumindest noch verstehen kann. Das halte ich, ehrlich gesagt, für wichtig.

(Heiterkeit bei Peter Ritter, DIE LINKE: Zu verstehen ist das nicht. – Zuruf von Andreas Butzki, SPD)

Die Gleichstellung verletzt dogmatisch rechtlich zwingend die Gleichberechtigung. Die Gleichstellung führt zwingend zur Diskriminierung des Benachteiligten, der nur wegen des Geschlechts des anderen und des angestrebten Proporzes willen nicht zum Zuge kommt.

(Beifall vonseiten der Fraktion der AfD – Zuruf von Thomas Krüger, SPD)

Bei konsequenter Anwendung der Quote bleibt die Kompetenz, die für einen sachgerechten Entscheid den Ausschlag geben muss, oft zwangsläufig auf der Strecke. Ich kann mir zudem nicht …

(Peter Ritter, DIE LINKE: Sie wollen doch wohl unseren Frauen keine Kompetenz absprechen, oder wie?)

Ich gehe davon aus, dass wir hier keine Quotenfrauen haben.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Wir haben eine Quotenregelung in unserer Partei. Das kennen Sie wohl nicht?!)

Ich kann mir zudem nicht vorstellen, dass eine Quote nicht eine negative Wirkung auf das Betriebsklima hätte, denn die aufgrund einer Quote Gewählte ist und bleibt mit dem Makel als Quotenfrau behaftet.

(Martina Tegtmeier, SPD: Das hätten Sie wohl gern?! – Peter Ritter, DIE LINKE: Sie haben null Ahnung, Herr Kollege, und davon viel!)

Eine völlig andere Frage ist, was konkret getan werden kann, um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu fördern. Da geht es aber nicht um die Unterstützung von Frauen allein wegen ihres Geschlechts,

(Martina Tegtmeier, SPD: Hier geht es aber um Ehrenämter und nicht um den Beruf.)

für die es längst im realen Leben keine Notwendigkeit mehr gibt, da geht es darum, auch Frauen mit Kindern

(Zuruf von Susann Wippermann, SPD)

durch konkrete Maßnahmen die Berufstätigkeit und den beruflichen Erfolg zu ermöglichen beziehungsweise zu erleichtern.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Das gilt auch für alleinerziehende Väter zum Beispiel. Was hat das jetzt mit Gleichstellung zu tun?)

Da fällt mir eine ganze Palette von Möglichkeiten ein. Das ist für das reale Leben und für die Interessen der berufstätigen Mütter tausendendmal wichtiger als die Frage, wie viele Frauen in den Vorständen oder in Parlamenten sitzen.

(Susann Wippermann, SPD: Sie diskriminieren hier gerade die Männer!)

Ich höre ständig den Einwand „antiquiertes Frauenbild“.

(Jacqueline Bernhardt, DIE LINKE: Ja, auf jeden Fall!)

Nein, unser Frauenbild ist keinesfalls antiquiert.