Protokoll der Sitzung vom 28.06.2018

(Jens-Holger Schneider, AfD: Ja.)

ist das, was Sie hier vorgelegt haben, für mich überhaupt keine Alternative. – Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD und CDU)

Das Wort hat für die Fraktion DIE LINKE die Fraktionsvorsitzende Frau Oldenburg.

Frau Präsidentin! Sehr geehrte Damen und Herren! Am 30. Januar 2013 forderte ich, ich zitiere mich jetzt selbst – so, jetzt ist so ein Teil –:

(allgemeine Heiterkeit – Zurufe aus dem Plenum: Oh! He!)

„Die Zahl der zu unterrichtenden Schulstunden in der Grundschule müsse“

(Torsten Renz, CDU: Hoffentlich stimmt das dann auch.)

„von 27,5 auf 27 Stunden gesenkt werden“, Ende des Zitats. Der „Focus“ schrieb am 3. Januar 2016, ich zitiere: „Oldenburg schlägt zudem ein Vertretungsbudget für jede Schule mit einer variablen Stunde pro Woche für jeden Lehrer vor.“ Ende des Zitats.

(Peter Ritter, DIE LINKE: „Focus“?)

Im Dezember 2016 berichtete die „Welt“ über die Forderung der Linksfraktion,

(Peter Ritter, DIE LINKE: Nicht das nd?)

ein Budget für Vertretungslehrer an den Schulen einzurichten. Am 17. August 2017 zitierte der NDR die Linksfraktion: „Der Lehrerberuf muss attraktiver werden, unter anderem durch eine niedrigere Pflichtstundenzahl.“ Ende des Zitats.

Im Dezember 2017 brachte meine Fraktion einen Änderungsantrag zum Doppelhaushalt ein, der vorsieht, einen Haushaltstitel „Schulbezogene Budgets zur Gewährleistung einer konstanten Unterrichtsversorgung sowie zur Verminderung des Unterrichtsausfalls an allgemein bil

denden und beruflichen Schulen – Vertretungsbudget“ einzurichten. Am 29. Januar dieses Jahres äußerte ich mich in einer Presseerklärung: „Wir fordern seit Langem ein Vertretungsbudget von einer Wochenstunde je Lehrkraft. Damit haben Schulen Freiräume“,

(Torsten Renz, CDU: Mensch, die Fraktion kann ja richtig stolz sein auf ihre Vorsitzende.)

„den ausfallenden Unterricht unkompliziert zu vertreten – das steigert auch die Attraktivität des Berufes.“ Ende des Zitats.

Sehr geehrte Damen und Herren, im Januar 2016 schrieb die „Welt“, ich zitiere: „Simone Oldenburg sprach sich“

(Torsten Renz, CDU: Schon wieder. – allgemeine Heiterkeit)

„für eine Senkung der Vorgaben für die Mindestschülerzahlen“

(Peter Ritter, DIE LINKE: Hast du das aus dem „neuen deutschland“, oder …?)

„an Einzelstandorten auf 15 aus.“ Ende des Zitats.

(Torsten Renz, CDU: Wollen Sie mal Kultusministerin werden?)

Herr Renz, ich finde das nicht lustig, wenn einer klaut!

Im Januar dieses Jahres forderte meine Fraktion die Begrenzung der Klassengröße und die Wiedereinführung eines Klassenteilers. Im Januar 2013 stellte meine Fraktion den Antrag „Funktionsstellen an den Schulen dauerhaft besetzen – Arbeits- und Vergütungsbedingungen der Schulleitungen anforderungsgerecht gestalten“. Im Oktober 2014 veröffentlichte die Linksfraktion eine Pressemitteilung, in der die zu geringe Anzahl der Anrechnungsstunden für Schulleitungen kritisiert wurde. Im November 2017 forderte meine Fraktion, ich zitiere: „Schulleiter und ihre Stellvertreter benötigen wöchentlich mindestens … zwei Anrechnungsstunden zusätzlich“, Ende des Zitats.

(Peter Ritter, DIE LINKE: Immerhin, abschreiben können sie offensichtlich.)

Sehr geehrte Damen und Herren, ich zitiere: „Ein Plagiat … ist die Anmaßung fremder geistiger Leistungen. Dies kann sich auf die Übernahme fremder Texte …, fremder Ideen … oder beides gleichzeitig … beziehen.“ Ende des Zitats.

Dass die AfD-Fraktion wenigstens abschreiben kann, bewies sie ja vor Kurzem bei der Rede von Herrn Grimm

(Zuruf von Christoph Grimm, AfD)

und beweist sie heute eindeutig mit diesem Antrag. Seien Sie einfach nur froh, dass wir diesen Antrag – ich kann ja nicht mal sagen, „Ihren“ Antrag – einfach nur in Bausch und Bogen ablehnen und von weiteren Konsequenzen absehen.

(Dr. Ralph Weber, AfD: Ach, Ihre eigenen Forderungen sind jetzt auf einmal schlecht?)

Sie können nichts weiter als Abschreiben und Nachplappern, auch das beweisen Sie mit diesem Stück Papier!

(Beifall vonseiten der Fraktion DIE LINKE – Zuruf von Thomas de Jesus Fernandes, AfD)

Solange Sie die Forderungen meiner Fraktion oder die der SPD abschreiben, solange führen die Sehenden die AfD-Abgeordneten. Wenn Sie sich dann aber an Alleingänge wagen, kommt nichts bei rum, nichts! Gar nichts! Null!

(Nikolaus Kramer, AfD: Wie viel?)

Das möchte ich Ihnen beweisen. Sie versuchen sich an einer Forderung, die Anrechnungsstunden für Klassenleiter zu verdoppeln. Klassenleiter haben eine Klassenleiterstunde, aber keine einzige Anrechnungsstunde. Null!

(Torsten Renz, CDU: Oh, da haben sie falsch abgeschrieben.)

Nun wollen Sie null verdoppeln.

(Heiterkeit vonseiten der Fraktion der CDU und Ministerin Stefanie Drese – Marc Reinhardt, CDU: Das kostet wenigstens kein Geld.)

Jetzt rechnen Sie mal nach, sehr geehrte Damen und Herren der AfD-Fraktion! Merken Sie was?

(Beifall vonseiten der Fraktionen der SPD, CDU, DIE LINKE und Christel Weißig, BMV – Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

Das Wort hat jetzt für die Fraktion der CDU der Abgeordnete Herr Reinhardt.

Sehr geehrte Frau Präsidentin! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Den Ausführungen von Frau Oldenburg wäre ja eigentlich nicht mehr viel hinzufügen

(Simone Oldenburg, DIE LINKE: Genau.)

und allein der Befund, dass es sich um ein Plagiat handelt, wäre Grund genug, es abzulehnen. Ich wäre trotzdem dazu bereit, auch inhaltlich noch auf ein paar Punkte – die Ministerin hat es auch schon gesagt – einzugehen.

(Torsten Renz, CDU: Sehr gut!)

Überschrieben ist der ganze Antrag: „Lehrermangel in Mecklenburg-Vorpommern beheben“. Wir haben hier schon öfter darüber diskutiert. Wir haben auch schon öfter darüber diskutiert, die Attraktivität des Lehrerberufs zu erhöhen, gerade erst in der letzten Sitzungsperiode, auch dort haben wir ja einen Antrag der Koalitionsfraktionen dazu beschlossen, aber gleich in Ihrem ersten Anstrich geht es um eine sehr populäre Forderung. Wir diskutieren das schon seit Jahren, die Unterrichtsverpflichtung der Lehrkräfte, die Pflichtstundenzahl von 27 auf 25 in den weiterführenden Schulen und, das fordern Sie auch noch, von 27,5 auf 26 in den Grundschulen herabzusenken. Das ist eine sehr populäre Forderung, die uns auch draußen immer wieder betrifft. Aber sie führt natürlich dazu, pro Lehrerwochenstunde, die wir

absenken, brauchen wir 418 Lehrkräfte mehr. Das heißt, wenn man Ihre ganzen Vorschläge zusammenrechnet, kommen wir auf circa 1.000 Lehrkräfte, die wir mehr bräuchten. Wer den Lehrermarkt kennt, weiß, dass das eine unvorstellbar hohe Summe ist und dass Sie es wahrscheinlich nie erreichen würden, die auf dem Markt bis 2020/2021 einzustellen. Das ist der erste Aspekt dabei, warum ich nicht glaube, dass das möglich ist.

Der zweite Aspekt ist natürlich auch das Geld. Je Lehrerwochenstunde, so haben wir uns das ausgerechnet, brauchen wir 32 Millionen Euro zusätzlich – nicht einmalig, jährlich! Das heißt, bei Ihren Vorschlägen zwischen 70 und 80 Millionen, die wir jährlich dazu ausgeben müssten und die wir auch dazu bereitstellen müssten.

(Zuruf von Dr. Ralph Weber, AfD)

Jetzt könnten Sie natürlich wieder mit der Rücklage und mit allem Möglichen kommen, aber Sie machen es sich ja noch einfacher, Sie sagen einfach, das wollen wir machen und die Landesregierung soll dafür mal das Geld einstellen im Haushalt. Das kann man natürlich so machen, verantwortungsvolle Oppositionsarbeit sieht für mich anders aus. Da muss man schon selber mal einen Finanzierungsvorschlag machen, wie man das dann ab 2020/2021 finanzieren will.